Borderlands 3 ist für Publisher 2K und Entwickler Gearbox Software ein unbestrittener Erfolg. Sowohl bei den Verkaufszahlen als auch beim Gewinn wurden neue Firmenrekorde aufgestellt. Für die Mitarbeiter soll sich das aber nicht in der Höhe auszahlen, wie es von der Firmenleitung ursprünglich angekündigt worden war. Laut einem Bericht des Enthüllungsjournalisten Jason Schreier auf Kotaku, fallen die Boni für Mitarbeiter deutlich niedriger aus, als ihnen in Aussicht gestellt wurde.
Gearbox hat seit seiner Gründung ein ungewöhnliches Modell für die Bezahlung seiner Mitarbeiter: sie bekommen nur unterdurchschnittliche Gehälter, werden aber durch hohe Bonuszahlungen viel stärker am Erfolg beteiligt als bei anderen Spielestudios üblich. Gewinne werden zu 40 Prozent an die Mitarbeiter ausgezahlt, die restlichen 60 Prozent fließen in die Firma. Nach dem großen Erfolg von Borderlands 2 konnten sich einige Mitarbeiter von ihren Boni Häuser kaufen und für Borderlands 3 wurden sechsstellige Boni versprochen.
Dazu wird es aber nicht kommen. In einem Meeting hat Gearbox-Chef Randy Pitchford seinen Angestellten mitgeteilt, dass die Bonuszahlungen deutlich niedriger ausfallen werden als erwartet. Als Gründe werden die deutlich gestiegenen Entwicklungskosten von 95 Millionen US-Dollar gegenüber 30 bis 35 Millionen für den Vorgänger angegeben. Zudem werden 55 Millionen US-Dollar für die DLCs veranschlagt, die bei der Berechnung der Boni bereits jetzt berücksichtigt werden, bei früheren Projekten wurden diese noch separat betrachtet. Der Ausgabenanstieg soll durch das deutlich gewachsene Unternehmen entstanden sein, das neben der Hauptniederlassung in Frisco, Texas, ein zweites Studio in Quebec, Kanada, unterhält. Als weiterer Faktor wurde der Umstieg auf die Unreal Engine 4 genannt, welcher die Entwicklungszeit deutlich verlängerte.
Schade. Naja zu diesen Zeiten verständlich.
Laut dem Bericht hat das nicht mit Corona zu tun, das währe auch ohne die Pandemie so gekommen. Ist für die Mitarbeiter aber blöd, die haben ein kleineres Gehalt in Kauf genommen und bekommen jetzt auch nicht die versprochenen Boni.
Die Boni wird es ja noch geben, jedoch nicht wie erhofft im sechsstelligem Bereich.
EDIT: Wahrscheinkich hast du es aber auch so gemeint.
Ja, es wird Boni geben, aber die werden deutlich kleiner Ausfallen. Wie genau wird von Mitarbeiter zu Mitarbeiter unterschiedlich sein, dazu habe ich auch keine genaueren Angaben gefunden.
Na, die Hauptsache ist doch, dass sich Pitchford noch einen neuen Zauberkasten leisten kann ;)
An Ausreden mangelt es nicht.
Ich bin noch beim DLC des ersten Teils, habe den 2. Teil nur angespielt, das Prequel und das Telltale-Adventure noch gar nicht.
Sorry, dass ich den 3. Teil noch nicht mal im aktuellen Epic-Sale gekauft habe ;-)
Materieller Reichtum belastet ohnehin nur.
Ich bin mal so großzügig und nehme dir sämtliche Belastung auf Wunsch ab.
Da werden sicherlich einige Mitarbeiter sehr enttäuscht sein. Dieses Bonus-System hat halt auch echte Haken...
Umstieg auf die Unreal Engine 4?
Schon Teil 1 war in der Unreal Engine gebaut worden. Warum sit der Aufwand auf einmal von einer alten zur neueren so kompliziert und teuer?
Ich kenne jetzt nicht die Unreal Engine im Detail, aber allgemein erfordert so ein Umstieg, dass alle Assets komplett neu gebaut werden müssen, die zudem noch detaillierter sind und das erstellen allgemein mehr Zeit verschlingen. Beim Code weiß ich nicht, wie viel da kompatibel ist, aber habe gehört dass die UE4 deutlich anders ist als UE3. Von dem her halte ich das schon für glaubwürdig, aber damit hätte man rechnen können.
Eigentlich erfordert ein Enginewechel bei den Assets maximal ne Konvertierung.
Assets sind statische Sachen. 3D Modell Texturen und so.
Die werden eh nicht in Engine erstellt sondern in was weiss ich Maya und Photoshop und dann in das richtige Format gewandelt das sie in das Spiel/Engine importiert werden können.
Wenn es heisst Enginewechsel und Assets neu machen dann nur weil sie das mehr an neuen Möglichkeiten nutzen wollten. Zb größer aufgelöste Texturen oder mehr Ebenen oder detaillerte Modelle.
Das ist ja auch häufig der Grund warum Engines gewechselt werden.
Gameplaycode ist das wo in aller Regel mehr gemacht werden MUSS.
Sowas sollte eigentlich vertraglich soweit wasserdicht geregelt sein (Stichwort Berechnungsgrundlage), dass das nicht einfach einseitig geändert werden kann.
Eventuell ist es vertraglich genau so geregelt und kaum einer kam auf die Idee das Kleingedruckte zu lesen.
Das die noch nicht existenten DLCs mit einem geschätzten Kostenwert in die Berechnung der Bonukszahlungen mit einfließen, ist ein wirklich mieser Dickmove von Pitchfork. So kann man sich natürlich die Gewinne auch klein rechnen.
Kommt darauf an, ob sie dann auch an den Erlösen aus den DLCs beteiligt sind.
Jetzt aber schon Geld zu veranschlagen, dass noch gar nicht ausgegeben ist, um das eigentliche Ergebnis des Hauptspiels zu drücken, das geht gar nicht. Da fehlt mir jedes Verständnis für ...
Zumal die ja auch hoffentlich Kohle einfahren!
Sorry, aber bei Randy Pitchford wundert mich gar nichts mehr. Allein was die Publicity angeht, bei der irgendwo ein ein wenig Wahrheit drinsteckt, ist der Typ wirtschaftlicher Bodensatz.
Pitchford ist das größte Arschloch in der Gamingbranche, der aus dieser auch aktiv kommt. Man kann vielleicht damit streiten, dass mancher CEO von nem Publisher noch mieser ist, aber die waren auch nie selber Entwickler. Ne, der Pitchford macht dickmove nach dickmove und scheint mit wegzukommen. Manchmal wünsche ich mir, der USB Stick hätte seine Karriere vernichtet.
Na ja, dass steigende Entwicklungskosten den Gewinn schmälern und damit auch die Bonuszahlungen, halte ich für weniger überraschend.
Dass man jetzt allerdings bereits die DLC-Kosten in die Ausgaben des Hauptspiels einrechnet, ist schon fragwürdig. Und sie projektieren die DLC-Kosten auf fast 60% der Kosten des Hauptspiels? Die müssen viel vorhaben...
Das wusste Randy Pitchford bestimmt nicht erst seit gestern. Aber aufgrund der aktuellen Weltlage wird jetzt niemand kündigen und sich bei anderen Studios bewerben. Der ist echt der Donald Trump der Gamesbranche.