Mitte vergangener Woche gab Sony bekannt, dass man aufgrund des derzeit grassierenden Coronavirus der am Donnerstag startenden PAX East in Boston fernbleiben werde. Nun wendete sich der Bostoner Bürgermeister Marty Walsh mit einem Brief an Kenichiro Yoshida, den Präsidenten und CEO des Unternehmens und bat ihn, diese Entscheidung zu überdenken. Walsh weist darauf hin, dass die Gefahren, sich in Boston mit dem Virus anzustecken, ziemlich gering seien und dass niemand die Gelegenheit verstreichen lassen sollte, die Stadt zu besuchen:
Solche Befürchtungen fördern nur schädliche Stereotypen, an deren Abbau ganze Generationen von Asiaten hart gearbeitet haben. Sie lösen unsere schlimmsten Impulse aus, ganze Gruppen von Menschen mit Argwohn zu betrachten, uns abzuschotten und die Chancen und Beziehungen zu verpassen, die unsere Globalstadt bietet. Boston ist sich in seinen Bemühungen einig, diese schädlichen und fehlgeleiteten Ängste zu zerstreuen.
Als ein großes internationales Unternehmen könnte Sony mit der Teilnahme für andere ein Zeichen setzen und als Technologievorreiter zeigen, dass sie von Fakten und nicht von Angst motiviert werden, so Walsh weiter. „Ihr könntet als führendes Unternehmen in den Bereichen Spiel und Kultur signalisieren, dass ihr an Verbindung und nicht an Isolation glaubt.“
Ob Sony sich von den Worten des Bürgermeisters umstimmen lässt, muss sich zeigen. Sonys Absage erfolgte, nachdem in Boston Anfang Februar der erste Fall von Coronavirus bekannt wurde. Betroffen ist ein 20-jähriger Student der University of Massachusetts, bei dem die Infektion nach einer Reise nach Wuhan festgestellt wurde. Der Betroffene landete am Logan International Airport, einen Tag bevor die Behörden dort mit der aktiven Überprüfung auf den Coronavirus begonnen haben. Er erholt sich in seinem Haus, das unter Quarantäne steht.
Sony nimmt nicht umsonst finanzielle Nachteile in Kauf. Da braucht man nicht von "fehlgeleiteten Ängsten" sprechen, nur weil man den Einnahmen für die Stadt hinterherweint.
Hast du eine Quelle für die finanziellen Nachteile bzw. deren Höhe?
Woher soll ich denn die Höhe kennen? Ich gehe einfach von einem geringeren Marketingerfolg aus und weniger Pressepräsenz aufgrund der fehlenden Teilnahme. Natürlich spart sich Sony auch Kosten der Teilnahme und Anreise.
Dachte da gäbe es vielleicht belastbare Zahlen. Wie du schriebst, spart Sony ja auch. Naughty Dog kann ja dann z.B. auch weiter am Spiel arbeiten und braucht sich nicht um eine Messedemo kümmern.
Ich sehe die Gefahr zwar auch als recht klein an, verstehe aber die Entscheidung von Sony. Falls doch etwas passieren sollte steht Sony extrem blöd da. Und das will man sicher nicht riskieren.
So kurzfristig abzusagen bleibt sicher nicht ohne Kosten. Solche Messeauftritte werden ja sicher nicht kurzfristig geplant.
Von daher irgendwie nachvollziehbar.
So ein Quark, die haben doch nicht aus Rassismus abgesagt oder was will er da suggerieren.
Ich kann ja verstehen, dass der Bürgermeister Angst um die Reputation seiner Stadt hat. Aber ich glaube kaum, dass Sony sich umstimmen lässt.
Ich wiederum glaube weniger um die Reputation, sondern schlicht wegen finanziellen Gründen. Wenn Besucher (und Touristen) zur Messe ausbleiben, und Sony ist schon ein gewisses Zugpferd, spült das weniger Einnahmen in die Kasse, bei gleichen Kosten für die Messe, die wohl die Stadt als Veranstalter trägt bzw. diesen bezahlt.
Wahrscheinlich hast du recht...
Dann ist es so, dass sie nicht kommen. Im Prinzip finde ich das ok, Menschenleben müssen wichtiger bleiben als Pixel auf dem Bildschirm.
Der erste Satz im Zitat liest sich so falsch