Es soll Momente geben, in denen einen nichts von alledem anspricht, mit dem man sich tagtäglich und ganz selbstverständlich beschäftigt. Videospiele sind da keine Ausnahme. Nicht selten wird durchdachtes Gameplay vernachlässigt, aktuelle Grafik steht im Vordergrund. Dafür beweisen schon kleinere Titel, wie in diesem Fall VVVVVV von Terry Cavanagh, dass es sprichwörtlich andersherum funktionieren kann. Das Spiel ist auf dem besten Weg, der erste große Indie-Hit des noch jungen Jahres zu werden. Bei Metacritic kann es derzeit bereits einen sehr guten Wertungsschnitt von 83 vorweisen.
Statt wie in einem Jump'n'Run üblich springt ihr nicht durch die Levels, sondern kehrt die Schwerkraft der Spielfigur um, was jedoch nur an Decken und Böden funktioniert. Das Spiel baut fortschreitend auf dieser Fähigkeit der Figur auf und verzichtet bewusst auf Mechanismen wie Hebel, Power-Ups oder Schlösser. Die Präsentation des Spiels, welche sich stark an der Spritegrafik und dem SID-Klang des C64 anlehnt, sorgt dabei nicht nur für Nostalgie, sondern unterstützt das Gameplay auf funktionale Weise. So karg die Grafik auf den ersten Blick wirken mag, so erfüllt sie auch den funktionalen Zweck, stets den Überblick vom Spielgeschehen zu wahren. Und diesen Überblick braucht man auch, denn VVVVVV ist teilweise knackig schwer, dabei aber nie unfair. Kieron Gillen von Rockpapershotgun beschreibt es wie folgt:
Frustration ist nicht gleichbedeutend mit zu hohem Schwierigkeitsgrad. Frustration ist vielmehr ein zu hoher Schwierigkeitsgrad gepaart mit Langeweile. Das Design von VVVVVV tut alles, um zu verhindern, dass ihr euch beim Spielen langweilt. Es entfernt alle unsäglichen Designmacken, durch die ein kleiner Teil eines Spiel plötzlich sehr schwer wird und macht stattdessen einfach alles schwer. Es erhält sich damit Zugänglichkeit und die Möglichkeit zu kurzen Spielsessions (ihr könnt überall speichern) und gibt euch trotzdem das Gefühl, etwas erreicht zu haben, wenn ihr eine gefährliche Situation übersteht.
Terry Cavanagh hat bereits mit Titeln wie Don't Look Back (Link) gezeigt, wie ein gutes Gameplay trotz einfacher Darstellung und Steuerung verwirklicht werden kann. Im Fall von VVVVVV kann man hinter der Einfachheit auch eine interessante Story und über eine halbe Stunde Chiptunes-Musik von Magnus Pålsson entdecken. Dafür muss dann aber die Vollversion für $15,00 bzw. 10,35 € her, da es in der Demo, welche ihr direkt auf Kongregate.com spielen und alternativ auf der offiziellen Homepage für PC und Mac herunterladen könnt, lediglich zwei Levels zu bewältigen gibt. Eine Linux-Version ist noch in Arbeit.
Echt nett... und gar nicht so leicht ;)
Ich kann ebenfalls nur empfehlen, zumindest die Demo mal anzutesten.
nett aber ähnliches gibts auf für lau
Und an denen möchtest Du uns natürlich nicht teilhaben lassen... oder vielleicht doch? :)
Witziges Spiel, aber mich erinnert es auch eher an diverse kostenlose Flash-Spiele. Etwa die SHIFT-Serie bei www.armorgames.com.
also die namen fallen mit gerade nicht ein aber auf jayisgames hab ich da shcon einige solcher Schwerkraft-Wechsel-Spielchen gezockt die nicht weniger gut sind
Macht Laune die Demo. Aber 10€...
Bin ja auch ein "Fan" (jemand der vielleicht nur 3-4 pro Jahr spielt, dann aber meist begeistert von denen ist ;-) ) von Indie-Games (hab erst gestern das Indieadventure Time Gentlemen, Please fertig bekommen) aber ich frage mich,ob 10€ fair sind. TGP von zombie-cow hat mich 3,66€ gekostet und hat mich einige Stunden beschäftigt und für unzählige Lacher gesorgt.
Frag mich halt ob 10 Kröten nicht zu hoch angesetzt sind. Deshalb: Wer kann den Kauf empfehlen und warum? :-) danke!
kj
Empfehlen können dir den Kauf so ziemlich alle, die dafür gesorgt haben, dass das Spiel ohne große Werbekampagne oder Ähnliches jetzt schon oft reviewt wurde und dabei einen 83-Durchschnitt erhalten hat. Dazu gehört auch Kieron Gillen, die Quelle ist ja unter dem Artikel angegeben. Was die 10 Euro angeht: natürlich gibt es günstigere Indie-Spiele, aber irgendwie gewöhnen wir uns derzeit einfach zu sehr an niedrige Spielpreise. 10 Euro ist für das, was VVVVVV insgesamt bietet, nämlich wirklich alles andere als unfair.
Absolute Kaufempfehlung meinerseits!
Es ist Wahnsinn, wie VVVVVV aufzeigt, was heutigen Spielen in der Regel fehlt: Dieses ganz besondere Erfolgserlebnis, wenn man eine herausfordernde Passage geschafft hat, ohne zu frustrieren oder repetiv zu wirken! Viele die sich denken "Es gibt ähnliche Spiele für lau.", denen muss ich nach dem durchspielen sagen: Ihr habt ja keine Ahnung! Kann es aber auch keinem verübeln - in der Demo kristallisiert sich die Faszination des Spiels nicht sehr heraus, da hierfür einfach die Menge an Spielabschnitten nicht da ist. Die Passagen geben komplett aneinander gereiht einen sehr fühlbaren Fortschritt - zum einen des Spiels selbst als auch des eigenen Könnens.
Überaus angetan bin ich von den vielen Momenten, wenn man realisiert was für Spielabschnitte mit dieser einfachen Spielmechanik der Schwerkraft fabriziert werden. Wo andere Spiele irgendwelche Extras wie Fähigkeiten, Waffen oder weiß der Geier was einbauen um für Abwechslung zu sorgen (die dann schnell nach kurzer Zeit verfliegt) gelingt das hier einzig und allein durch die besagte oben-unten-Wechselei, beeinflusst durch Hindernisse, Plattformen.... und die Musik super zugeschnitten. Freunde von Chiptunes werden da sehr aufhorchen ;)
Riesige Begeisterung, riesiger Kommentar. Ich versuch's mal kompakt:
Grafikhuren und Leute, die eine Stoppuhr herausholen um die Spielzeit und damit den Wert des Spiels zu bestimmen: Finger weg, ihr könntet noch erleuchtet werden.
Wer viel Wert auf anhaltenden Spielspaß, auf faire Herausforderungen und fortschreitende Entwicklung während eines Spiels steht: Zulegen - ihr werdet es nicht bereuen.
Ok, hat mich überzeugt :-)
Wird gekauft!
kj
Kann ich nur bestätigen: Das Teil macht Spaß!
Tolle Farben und schöne Musik, wobei ich die Steuerung a bissle zu schwamming finde; macht aber trotzdem Spaß. Hat mich vom Rot her zuerst an The Infernal Runner erinnert - gekauft! :O)
Kriegt bei GG bestimmt ne 8 - die inoffizielle Höchstwertung für Indiegames, die nicht mit mindestens drei technischen Features, die der verantwortliche Redakteur erst nachschlagen muß, aufwarten können.
Uah, die Sounds werden in der Vollversion noch richtig geil!
Ich sag's ja schon immer, kongregate kostet uns noch alle den Job ;)
Also fuer 15 USD wuerd ich mir das Ding nich kaufen. Company of Heros gibt es derzeit auf Steam fuer 2.50EUR
Die Entwickler sollten das Ding fuer 3 Eur auf dem IPhone verhoeckern. Dafuer ist es wahrscheinlich sehr zu empfehlen. Vielleicht gibts es auch schon fuer's IPhone.
VVVVVV, einen Indie-Titel, mit Company of Heroes bei Steam für 2,50 € zum Vergleich ranzuholen (welches dann auch noch aus dem Jahre 2006 stammt) und THQ als Publisher hat.. na dann, Prost!
Warum sollte ein Indie-Entwickler ein sehr gutes Spiel für eine Plattform, die sein Entwicklungswerzeug nicht unterstützt, verhöckern?
Das Spiel ist jeden Cent wert und es ist traumhaft, daß neben all dem Kack der heutzutage gerne produziert wird, auch noch solche Spiele hergestellt werden!