Cyberpunk 2077: Details zu den deutschen Sprechern

PC XOne PS4
Bild von Benjamin Braun
Benjamin Braun 440706 EXP - Freier Redakteur,R10,S10,A10,J10
PS3-Experte: Ist auf PS3-Spiele spezialisiert und kennt auch die Konsole selbst gutDarf als Pro-Gamer die seltene „30“-Medaille tragen.Sport-Experte: Kümmert sich bei GamersGlobal um Sport- und RennspieleAdventure-Experte; Kennt sich wie kaum ein Zweiter mit Adventures ausArtikel-Schreiber: Hat 15 redaktionelle Artikel geschriebenAlter Haudegen: Ist seit mindestens 5 Jahren bei GG.de registriertDieser User hat am GamersGlobal Grillfest 2018 teilgenommenGold-Jäger: Hat Stufe 11 der Jäger-Klasse erreichtHow-to-Guru: Hat 10 How-tos / Lösungen geschriebenRollenspiel-Experte: Kaum ein RPG, bei dem er nicht das Ende gesehen hat...Dieser User hat am GamersGlobal Grillfest 2017 teilgenommenAlter Haudegen: Ist seit mindestens 3 Jahren bei GG.de registriert

5. Dezember 2019 - 16:58 — vor 4 Jahren zuletzt aktualisiert
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Cyberpunk 2077 ab 31,97 € bei Amazon.de kaufen.

In der Präsentation auf der gamescom 2019 gab Entwickler CD Projekt in den beiden "deutschen Slots" der Kölner Spielemesse bereits einen kleinen Vorgeschmack auf die (vollständige) deutsche Sprachfassung des kommenden Science-Fiction-Rollenspiels Cyberpunk 2077. Dass Hollywood-Schauspieler Keanu Reeves in der hiesigen Fassung von dessen Stammsprecher Benjamin Völz vertont wird, wurde bereits früh final bestätigt. Und wer würde denn in der deutschen Lokalisation auch ernsthaft auf die Stimme des Mannes verzichten, der nicht bloß Charlie Sheen in Two and a Half Men, sondern unter anderem auch David Duchovny in Akte X oder Californication seine Stimme lieh?

Obgleich die Namen sowohl der männlichen als auch der weiblichen Version von Hauptfigur V bereits in Köln genannt wurden, hat das polnische Studio nun die beiden gebuchten Sprecher final bestätigt. So wird die im Film- und TV-Bereich bislang eher unbekannte Schweizerin Flavia Vinzens, die sich bei der Vorauswahl dennoch auch gegen prominentere Kandidaten durchsetzen konnte, die weibliche V sprechen. Björn Schalla, den ihr womöglich als Stammsprecher von Sean William Scott kennt, als jungen Lex Luthor aus der TV-Serie Smallville oder auch als Todd aus Scrubs, wird wiederum die männliche Rolle von V übernehmen.

Wie auch bei den bisherigen Spielen von CD Projekt wird wohl auch Cyberpunk 2077 in einer weltweit identischen multilingualen Fassung erscheinen – den Vertrieb übernimmt wie bei The Witcher 2 und 3 in Europa der japanische Publisher Bandai Namco. Ihr werdet also entsprechend auch hierzulande etwa auf die englische Sprachfassung wechseln können. Weitere Sprechernamen auch zur deutschen Fassung will CD Projekt zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben. Das Spiel selbst soll nach aktueller Planung am 16. April 2020 für PC, Xbox One und PS4 in den Handel kommen. Womöglich erst etwas später erfolgt auch der Startschuss über den Streaming-Dienst Google Stadia.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440706 - 5. Dezember 2019 - 17:05 #

Ich hätte Björn Schalla auf der gamescom nicht erkannt, und eigentlich höre ich so etwas eigentlich ganz gut raus. Ist aber auch egal: der Ersteindruck der deutschen Fassung in Köln war sehr gut, und speziell nach The Witcher 3 mache ich mir da qualitativ eh keine Sorgen.

Edit: PS "Nein, nicht die Flasche geben, Möpsemilch ist viel gesünder!"

viamala 15 Kenner - 3301 - 5. Dezember 2019 - 17:50 #

Hoffentlich gibt es eine Mod am PC mit der ich Keanu Reeves durch Mel Gibson ersetzen kann.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266751 - 5. Dezember 2019 - 18:21 #

Aber wieso denn bloß? ^^

viamala 15 Kenner - 3301 - 5. Dezember 2019 - 19:43 #

Von Keanu Reeves bin ich persönlihch übersätigt durch den Personenkult und dem Marketing und wenn schon ein Schauspieler in meiner Spielwelt ungewollt rumlungern muss, dann möchte ich das selber entscheiden. Mel Gibson habe ich einfach genommen, weil er weniger Fans hat ;)

vgamer85 (unregistriert) 7. Dezember 2019 - 9:17 #

Dann halt Till Schweiger?

viamala 15 Kenner - 3301 - 7. Dezember 2019 - 18:01 #

Du hast gewonnen :)

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75380 - 5. Dezember 2019 - 18:19 #

Ich werde dann anhand des fertigen Spiels entscheiden, in welcher Sprache ich spiele. Bei The Witcher 3 hat mir die englische Sprachausgabe besser gefallen.

sigug (unregistriert) 5. Dezember 2019 - 20:57 #

Jedes Mal wenn ich irgendwo eine deutsche Synchro eines Films höre, muss ich immer nur den Kopf schütteln bzw kotzen, so schlecht ist das alles durchgängig.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105056 - 5. Dezember 2019 - 23:05 #

So geht es mir regelmäßig mit deinen Kommentaren. Besonders, wenn sie wie hier mal wieder übelster Unsinn sind.

Harald Fränkel Freier Redakteur - P - 13774 - 6. Dezember 2019 - 10:46 #

:)

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7903 - 6. Dezember 2019 - 11:33 #

Auch wenn ich dem Ersteller der abwegigen These nicht das Wort reden möchte:
Wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, englische (eigentlich orginal) Sprachfassungen zu hören, dann klingen die synchronisierten Fassung immer etwas aufgesetzt. Das gilt (zumindest bei mir) auch für Altmaterial, mit dem ich auf deutsch aufgewachsen bin - wobei ich da inzwischen auch oft einen qualitativen Abwärtstrend zu hören glaube (also klassich: früher war alles besser, auch die deutsche Synchronisation).

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440706 - 6. Dezember 2019 - 13:38 #

Na ja, in Filmen oder Serien ist es sicherlich oft so, dass die deutsche Loka mehr nach Studio klingt, als die Originalfassung. Ist ja auch normal, da in Filmen oder Serien im Original eben doch nur selten etwas nachvertont wird bzw. werden muss. Aber gerade dann hört man es umso mehr. Vergleichen würde ich deshalb vor allem Dinge, die in beiden Fällen "nachvertont" werden, also etwa Zeichentrickserien oder eben auch Spiele. Wer da allgemein behauptet, das Original sei besser, der hat im Regelfall keine Ahnung. Klar, bei stümperhaften Lokas ist die deutsche Fassung immer schlechter. Aber wenn du die Spiele der Hersteller nimmst, die viel Geld in die deutsche Loka stecken, gibt es imo so gut wie nie ein Qualitätsgefälle und oft genug sogar Fälle, in denen die deutsche Fassung (mit Abstrichen etwa was die Anzahl der Sprecher in RPGs angeht, wo sich also in der deutschen Fassung Stimmen häufiger wiederholen) überlegen ist. Ja, gibt es bei Spielen eher seltener, da in der englischen Version meist mehr Geld drinsteckt. Aber nimm z.B. Grim Fandango: allein schon aufgrund des genialen Tommy Pieper hat die deutsche Version imo die Nase vorn. Was TV-Serien angeht: Modern Family, praktisch alle HBO-Serien, Slege Hammer (um ein älteres Beispiel zu nennen), Dexter, Eine schrecklich nette Familie, neben diesen Serien gibt es noch etliche weitere, bei denen die deutsche Loka mindestens gleichwertig ist.

Und abseits dessen kann man auch bei englischen Lokas Pech haben. Nimm z.B. mal Baphomets Fluch. In Teil 1-4 hatten George und Nico immer dieselben Sprecher, George wurde auch in Teil 5 noch von Alexander Schottky gesprochen. Nico wurde im Original allein in den Teilen 1-4 von wenigstens drei unterschiedlichen Sprecherinnen vertont, ich meine sogar, dass es in allen fünf Teilen eine andere Stimme war. In Deutschland haben sie die (kurze Zeit spät leider verstorbene) Franziska Pigulla, die jeder als Scully in Ake X kennen dürfte, erst in Teil 5 mit einer anderen Sprecherin ersetzt, eine sehr ähnlich klingende Kölner Sprecherin namens Petra Konradi.

Wie gesagt: Klar merkt man hier und dort, dass in der englischen Fassung mehr Geld steckt als in der deutschen Loka. Aber dieses Schlechtreden ist dennoch Unsinn, denn meist stimmt die Qualität. Zudem, wenn wir über Filme sprechen: ein Stallone oder Schwarzenegger sind im Original ziemlich unerträglich. Da ist Thomas Danneberg, der sich ja leider vor dem letzten Terminator-Film zur Ruhe gesetzt hat, um Welten besser. Der mag als Schauspieler vor der Kamera weniger können, als Synchronsprecher oder Synchronschauspieler, wie es manche Leute nennen, ist und bleibt der Mann aber ein Genie. Und davon hatten und haben wir noch einige mehr. Hast du schon mal Sean Connery im Original gehört? Bei diesem schottischen Akzent willst du mir nicht ernsthaft erzählen, dass damals Gert Günther Hoffmann, glaube bis einschließlich Highlander, nicht eine viel großartigere und sogar zu Connery passendere Stimme hat.

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 6. Dezember 2019 - 16:41 #

"[...] wobei ich da inzwischen auch oft einen qualitativen Abwärtstrend zu hören glaube (also klassich: früher war alles besser, auch die deutsche Synchronisation)."

Würde ich nicht sagen. Viele ältere Filme (aus den Vierzigern bis zu den Siebzigern) klingen nach heutigen Maßstäben oft gekünstelt und/oder unfreiwillig komisch. U. a. weil zuviel eingedeutscht wurde oder englische Namen oder Begriffe sehr deutsch ausgesprochen wurden. Leider will mir gerade aber partout kein markantes Beispiel einfallen. :D

Vielleicht liegt's auch am viel höheren Output an Filmen und Serien heutzutage, dass man es gefühlt mir mehr Billigsynchros zu tun hat.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440706 - 6. Dezember 2019 - 17:12 #

Dafür gäbe es zig Beispiele. In Eine schreckliche nette Familie werden z.B. Gags in Bezug auf Klaus-Jürgen Wossow und so gemacht, was mit dem Original nichts zu tun hat. Wer kennt denn in den USA die Schwarzwaldklinik? Aber das ist ja nicht verwerflich, zumal eben aufgrund der Tatsache, dass US-Kram heute im Regelfall auch hier bekannt (genug) ist, nicht in dem Sinne ersetzt wird. Das Gekünstelte kann ich hingegen weniger nachvollziehen, wenn es nicht um den besagen "Studioklang" geht. Das mag es in den 60er oder 70er Jahren ab und an auch gegeben haben, aber das könnte ich nur in Einzelfällen überhaupt überprüfen. Ich persönlich finde, egal, ob ich mir nun Casablanca, Citizen Kane oder andere ältere Filme anschaue, dass die deutschen Synchros schon damals überwiegend stark waren. Nicht bei jedem Satz 100%ig am Original, da ging es gerade in der Zeit ja auch mehr um "möglichst lippensynchron".

Was das Thema betrifft, dass deutsche Lokas schlechter als vor einigen Jahren waren; ja, das stimmt, wenn auch nicht in dem Maße, wie es teils behauptet wird. Woran liegt das? Vor allem am Mangel an Zeit und den schlechten Vorlagen der Hersteller – aber gewiss auch daran, dass inzwischen Dienstleister am Markt sind, die nicht die Expertise vorweisen können, die die großen Studios aus Berlin, Hamburg und München (gibt noch andere Städte wie Köln, aber die drei genannten sind die Hochburgen) mit Tradition vorweisen können. Doch der Hauptgrund, denn die weniger etablierten setzen im Regelfall auch auf hochwertige Sprecher und guter Dialogregisseure, ist der, dass die Zeitspanne für eine Loka immer kürzer wird, die Loka-Studios bei Filmen wenn es hochkommt nur noch Filmschnipsel kriegen, in denen vom Film kaum noch was zu sehen ist, sondern alles schwarz ist, bis auf der Mund des jeweiligen Schauspielers.

In Bezug auf Spiele gilt das aber allenfalls bedingt. Das geht es mehr ums allgemeine Budget und besonders darum, ob die Publisher Profis beauftragen oder eben nicht. Wie gesagt, Ubisoft überlässt da nichts dem Zufall, die arbeiten häufig etwa mit dem Studio von "Justus Jonas" zusammen. Sony macht es meist auch ganz gut, allerdings bedient sich der Dienstleister zu oft aus demselben, relativ begrenzten Sprecherpool (ist bei Microsoft auch so). Klar geht das alles auf Kosten der Loka-Qualität, aber gerade bei den größeren (ich meine jetzt vor allem MS und Sony) ist das Ergebnis weit entfernt von schlecht, auch im Vergleich zur (übrigens auch selten vollends überzeugenden) Original-Synchro.

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 6. Dezember 2019 - 17:57 #

Das Eindeutschen von Gags meine ich nicht, da habe ich nichts gegen einzuwenden. Nicht jeder hier weiß, dass Ted "Jefferson" McGinley auf dem "Love Boat" war. Vielleicht hätte man nur statt der Schwarzwaldklinik das Traumschiff nehmen sollen. :D Ist auf jeden Fall auch besser, als Gags und Redewendungen eins zu eins zu übersetzen, wie es ein gewisser Ivar Combrinck bei den Simpsons öfters getan hat...

Mir ist in mehreren alten Filmen aufgefallen, dass z. b. amerikanische Namen so ausgesprochen wurden, wie sie geschrieben bzw. auf deutsch ausgesprochen werden. Das kann in Verbindung mit der damals üblichen gestelzten Sprache schon mal unfreiwillig komisch klingen. Das waren aber zugegebenermaßen meist sehr alte Schinken. "Scarface" war so ein Fall, wenn ich mich recht erinnere. Also der erste Film - nicht der mit Pacino.^^

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440706 - 6. Dezember 2019 - 18:36 #

Nee, den Love-Boat-Gag haben sie dringelassen, zumindest in der Episode, an die ich mir erinnern kann. Falls es davon mehrere gegeben haben sollte, wurde er vielleicht auch mal ersetzt. Aber diese "Ersetzungen" gelten ja auch vorwiegend für die ersten paar Staffeln, obgleich RTL die ja innerhalb weniger Jahre hat lokalisieren lassen. Weiß es nicht aus dem Kopf, aber in den USA dürfte es so 1987 losgegangen sein, RTL hat so um 1993 rum begonnen. Lief dort bis Staffel 9 (die ich mit zu den besten Staffeln zähle mitsamt der Psychodad-Doppelfolge, wo No Ma'am nach Washington reist).

Die Simpsons, und auch Futurama, wurden in der Synchro imo übrigens auch oft schlechter gemacht, als sie tatsächlich waren. Keine Frage: "Tiefblau" für den Schachcomputer oder "Kerker und Verließe" sind schon hart. Aber selbst das sind Ausnahmen, die das Gesamtergebnis imo nicht wirklich schlechter machen. Man muss dabei halt, davon sprach ich ja zuvor, auch über Fragen des Budgets sprecehn und der Zeit, die Ivar Combrinck, den ich als Sapp Brennigan dem Original in fast jeder Hinsicht überlegen finde, für die Übersetzung einer Episode oder eben der gesamten Staffel Zeit hatte. Ich finde, und verstehe aufgrund der Fehler bei Futurama oder den Simpsons (ich kenne die Simpsons übrigens nur bis Staffel 13 oder 14) absolut, wenn man Combrincks Arbeit nicht oder nur eingeschränkt mag. Ich finde immer noch, dass er das ingesamt sehr gut gemacht hat. Und abseits der Sprecherwechsel, die haben halt in vielen Fällen darauf spekuliert, dass einige davon nicht wieder auftauchen werden, und teils dummen "Übersetzungsfehlern", dass das Ergebnis wirklich gut ist und nicht bloß ganz okay.

Bei den Namen weiß ich gerade nicht, was genau du meinst. Kannst du ein Beispiel geben? In Scarface kann ich mich spontan nicht an so etwas erinnern. Aber das ist, obwohl ich Oliver Stone an sich mag, auch eh keine Glanztat gewesen. Und ja, ich weiß, dass Stone nicht Regie bei dem Film geführt hat, aber von ihm stammt das Drehbuch.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75380 - 6. Dezember 2019 - 19:01 #

Despair redet von dem 1932er Scarface. ;)

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440706 - 6. Dezember 2019 - 19:24 #

Selbstverständlich!

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 6. Dezember 2019 - 19:59 #

Den meine ich tatsächlich, wie ich auch oben geschrieben habe. ;)

Wie gesagt, es war ein ziemlich alter Film, in dem mir das so extrem aufgefallen ist. Ich komm' einfach nicht drauf. Besagten "Scarface" findet man auf Youtube leider nur im Originalton. Vielleicht war's auch irgendein uralter Hitchcock.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440706 - 6. Dezember 2019 - 20:43 #

Na ja, super Beispiel, ein Film, der schätzungsweise allerspätestens Anfang der 50er Jahre lokalisiert wurde...

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 6. Dezember 2019 - 21:02 #

Ja nun, es gibt auch steinalte Filme, die heute noch einen Blick wert sind. Und die klingen halt heutzutage seltsam. Trifft ja zum Teil bereits auf Filme aus den Siebzigern und Achtzigern zu. Für jüngere Semester klingen bestimmt schon manche Synchros aus den 2000ern komisch. Das bedeutet nicht, dass diese Synchros alle mies wären.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440706 - 7. Dezember 2019 - 9:31 #

Ich will dir da auch gar nicht widersprechen. Ich finde halt nur, dass ein Beispiel aus der "Kinderschuhzeit" nur bedingt als Beispiel geeignet ist, um die Qualität deutscher Synchros zu beschreiben, zumal die Filme aus dieser Zeit ja auch im Original anders klingen, als es bei heutigen Filmen der Fall ist. Die Qualität steht und fällt halt immer mit den beteiligten Personen, Übersetzern, Sprechern, Synchronregisseuren. Dass es da auch schlechtere Beispiele gibt bzw. teils üble Fehler, ganz sicher. Mir würden von den 1960ern an bis heute aber überwiegend gute Beispiele einfallen bzw. müsste ich für Negativbeispiele schon intensiv nachdenken.

Was bei deutschen Synchros halt leider immer wieder vorkommt ist, dass aus verschiedensten Gründen Sprecherwechsel stattfinden. Oft stirbt halt einfach jemand, wie z.B. Arne Elsholtz oder, geht in Rente, wie es kürzlich etwa Jodie Fosters Sprecherin Hansi Jochmann gemacht haben müsste, oder Hollywood will einen Sprecherwechsel, wie es damals bei Stephan Schwartz passiert ist, der davor zumeist Tom Cruise gesprochen hatte. Ich glaube, der aktuelle Sprecher hatte bei Eyes Wide Shut übernommen. Oder es passiert halt so etwas ähnliches wie bei den Simpsons, dass die Produzenten der Synchro fälchlicherweise davon ausgehen, dass bestimmte Charaktere schon keine große Rolle spielen werden und deswegen immer wieder von anderen vertont werden. Wobei diese Wechsel womöglich auch was mit den Kosten zu tun haben. Bei echten Schauspielern in Filmen geht man wiederum womöglich einfach davon aus, dass jemand nicht plötzlich die großen Hauptrollen in der Zukunft übernehmen wird.

Im Film- und Serienbereich sehe ich jedenfalls nicht, dass es da massiv schlechter geworden wäre, trotzdem die Produktionsumstände heute ganz andere sind. Filme kann man sich heute nur selten vorab im Original anschauen. Während der Synchro selbst gibt es oft großteils geschwärzte Filmschnipsel, bei denen nur noch der Mund des Schauspielers zu sehen ist und solche Sachen. Optimal ist das natürlich nicht. Und dass inzwischen manche auch Billiganbieter nehmen, die es nicht so gut können, wie die etablierten, ist natürlich ein Problem. Aber davon sind größere Produktion ja eher selten betroffen, soweit ich weiß.

Bei Spielen sieht die Sache schon anders aus, aber das würde an dieser Stelle zu weit führen.

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 7. Dezember 2019 - 12:51 #

Mir ist übrigens der Film wieder eingefallen, den ich meinte. Es ist der auch nicht mehr ganz taufrische "...denn sie wissen nicht, was sie tun" mit James Dean. Da wurde beispielsweise aus Buzz in der deutschen Synchro ein "Butz". Sowas wirkt heute schon unfreiwillig komisch.^^

Ich denke auch nicht, dass die Synchros in den letzten Jahren schlechter geworden sind. Aber wie du schreibst: Exzellente Sprecher, an die man sich über Jahrzehnte gewöhnt hat, fallen aus den unterschiedlichsten Gründen weg. Und auch die Sprache ändert sich. Eine Rainer Brandt-Synchro wie in den Spencer/Hill-Klassikern würde heutzutage wohl aus diversen Gründen nicht mehr durchgewunken werden. Was ich schade finde, denn da sind einige Sprüche für die Ewigkeit entstanden. Sicherlich auch einige fragwürdige Gags, die man heute nicht mehr bringen würde. Die waren halt ein Produkt ihrer Zeit, da hat sich damals keiner einen Kopf darüber gemacht. heute gäbe es Shitstürme noch und nöcher...

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11032 - 7. Dezember 2019 - 19:30 #

Ich habe zumindest mit Oliver Rohrbeck das Problem, dass ich immer wenn ich seine Stimme höre Justus Jonas wahrnehme und die Stimme damit in annähernd allen Fällen falsch wirkt.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105056 - 6. Dezember 2019 - 19:11 #

Bundy und seine Chaoten trieben ab Anfang 92 um 13 Uhr ihr Unwesen auf RTL. Hab sie mir damals immer vor der Spätschicht angesehen. :)

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440706 - 6. Dezember 2019 - 19:23 #

Dann halt 1992, trotzdem erst einige Jahre nach dem Serienstart in den USA.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56371 - 7. Dezember 2019 - 19:34 #

Die Deutsche Synchron und noch zwei kleinere Synchronstudios in Berlin und Babelsberg gehören zu meinen Kunden, daher kann ich aus erster Hand berichten:

Die Budgets für Synchros gehen seit Jahren rapide in den Keller. Hatten früher Studios wie Dt. Synchron/Phoenix Film Brunnemann noch Zeit + Geld zur Verfügung, um Serien wie "Die Zwei" mit genialen Texten neu zu schreiben und zu vertonen, zahlen heute Netflix & Co eine Synchro schlicht nach Minutenpreis! Ganz egal, ob nur ein einzelner Sprecher eine Folge lang monologisiert oder aufwendige Szenen mit 10 Sprechern besetzt werden müssen. Da müssen die Synchronstudios dann irgendwie mit klar kommen.

Die Vorlaufzeiten von "hier ist das Material" bis "es geht online" liegen mitunter bei nur einer Woche! D.h. Texte übersetzen, Sprecher buchen, Tonstudio belegen, aufnehmen, raushauen... alles in wenigen Arbeitstagen. Die Zustände sind z.T. wie beim Bereitschaftsdienst im Krankenhaus, wo die Sprecher (alles Freiberufler) auf 24/7 Abruf bereit sitzen - nur ist der Bereitschaftsdienst hier unbezahlt.

Deutschland ist dabei noch eine leuchtende Ausnahme, wo es noch üblich ist, Schauspieler möglichst immer mit denselben Synchronsprechern zu versehen. Das macht die Arbeit zumindest ein bisschen planbar. In Frankreich ist der Preisdruck aber so groß, dass sogar von Staffel zu Staffel manche Rollen immer andere Sprecher bekommen. Und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Budgets auch hierzulande so stark gedrückt werden.

Modernste Technik, straffe Strukturen und viel Herzblut der Leute verhindern das Schlimmste, aber ich finde schon, dass man den Qualitätsverlust durch den enormen Zeit- udn Gelddruck im Endergebnis hört.

rammmses 22 Motivator - P - 32653 - 7. Dezember 2019 - 21:36 #

Bei Streaming hat es sich halt so entwickelt, weil heute alles gleichzeitig weltweit rauskommen muss, damit die Kunden nicht auf illegale Alternativen ausweichen. Früher war es ja ganz normal, dass die Serien und oft auch Filme erst Monate später in Deutschland herauskamen.

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11032 - 7. Dezember 2019 - 21:52 #

Das war auch schon vor dem Streamingzeitalter so, mindestens seitdem es Internetflats gab.

rammmses 22 Motivator - P - 32653 - 7. Dezember 2019 - 21:59 #

Ja, aber man hat es lange ignoriert, glaube bei game of Thrones kam dann irgendwann das umdenken, das hatte ja absurd hohe illegale Verbreitung

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 8. Dezember 2019 - 14:35 #

Das ist natürlich übel. Also ist quasi eine Mischung aus erhöhtem Output und "Netflix und Co. können/wollen nicht gut zahlen" schuld. Bei größeren Filmen und Serien habe ich bisher zum Glück noch keinen merklichen Qualitätsabfall (Ausnahmen bestätigen die Regel, beispielsweise "Fear the Walking Dead") wahrgenommen. Mal schauen, wie sich das in Zukunft entwickelt.

De Vloek 15 Kenner - 3300 - 6. Dezember 2019 - 17:58 #

Eine Meinungsäusserung als übelsten Unsinn zu verunglimpfen ist übelster Unsinn. Übelster Unsinn wäre sigug's Kommentar nur, wenn er/sie/es deutsche Synchro noch nie gehört hat und trotzdem kotzt. Übelster Unsinn ist somit eher dein Kommentar, lieber Hendrik. Zumindest der Teil mit dem übelsten Unsinn, ansonsten geb ich dir recht ;)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105056 - 6. Dezember 2019 - 19:09 #

Na Mei, wenn es dir Spass macht, einen Troll zu verteidigen. :)
Du nennst das wirklich eine Meinungsäußerung? Nun, dann war meine das auch, somit verunglimpft du gerade meine. ;)
Sigug, Kotanj, und wie er davor noch hieß hat in seiner gesamten GG Zeit nicht einmal etwas sinnvolles gepostet. Stets nur solchen Quark. Sorry, dass ich so etwas nervig finde.

vgamer85 (unregistriert) 7. Dezember 2019 - 9:19 #

Aber wenn Sigug nur Uncharted Synchro kennt?

rammmses 22 Motivator - P - 32653 - 7. Dezember 2019 - 15:45 #

Die ist übrigens richtig gut, gefällt mir sogar besser als das Original

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440706 - 7. Dezember 2019 - 16:52 #

Abgesehen vom imo total überschätzten Nolan North haben die Amis halt nichts.

rammmses 22 Motivator - P - 32653 - 7. Dezember 2019 - 17:27 #

Und Troy Baker, die beiden decken ja zusammen etwa 90% der moderneren Spielehelden ab. Da sind die deutschen Versionen vielfältiger.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75380 - 7. Dezember 2019 - 22:56 #

Ja, find ich immer witzig, wenn sich bei deutschen Synchros drüber beschwert wird, dass man immer dieselben Sprecher hört, dabei ist es bei den englischen Versionen nicht anders. :D Troy Baker kann ich langsam nicht mehr hören, soviele Hauptrollen wie der gesprochen hat. Oder einige Sprecher aus den Telltale Games, die hört man in praktisch allen Spielen von Telltale und noch in haufenweise anderen Titeln.

Naja, bei mir ist das mit den Synchros immer eine Entscheidung von Spiel zu Spiel. Ich wähl die, die sich für mich besser anhört oder für mich besser zum Setting passt.

Baumkuchen 18 Doppel-Voter - 11367 - 8. Dezember 2019 - 16:55 #

Dann nimmt Jennifer Hale von den verbleibenden 10% aber mindestens 5% ein.

vgamer85 (unregistriert) 7. Dezember 2019 - 9:18 #

Ich gratuliere dir zur Kommentargenerierung. Sowas können eigtl nur Bots

Mitarbeit