Der Tiefengaming-Blog von Psychologin Jessica Kathmann befasst sich in seinem neuen Beitrag mit meinem All-Time-Favorite-Charakter (Harvey!). Damit hat sie den Platz als Toptipp der Woche sicher. Danach traut sich der erste, gestandene Spielejournalist mit diskussionswürdigen Aussagen zu Death Stranding an die Öffentlichkeit, ohne das Spiel durchgespielt zu haben! Es geht weiter mit Lesetipps von ChrisL und Jonas S. (vielen Dank) und auch Harald Fränkel hat sich schon wieder irgendwie reingeschmuggelt. Viel Spaß mit einer mörderischen Blondine, blauen Hasen, übertrieben großen Dingen, Spieljungs, Babys und unser aller Zukunft!
Harveys neue Augen: die (Spiel)Welt durch die Brille einer Psychotikerin
tiefengaming.blog am 26.10.2019 von Jessica Kathmann
"Die Protagonistin Lilli, ein unscheinbares, zartes Mädchen mit blonden Zöpfen, tötet gleich im ersten Kapitel die gesamte Schülerschaft der Klosterschule. Durch die Psychose ist Lilli eigentlich in einer ganz praktischen Position: Sie kann ihre Gewaltphantasien und Racheimpulse ausleben, ohne mit ihrem Über-Ich konfrontiert zu werden", schreibt die Autorin dieses Blogs. Sie muss es wissen, denn sie ist Psychologin und leidenschaftliche Gamerin, die seit ihrem Studium kaum ein Spiel spielen kann, ohne dabei eine tiefenpsychologische Perspektive einzunehmen.
Death Stranding: Ich hätte es gerne mehr gemocht
derstandard.de am 08.11.2019 von Rainer Sigl
Das Faszinosum Death Stranding begeistert die Fachpresse. Auch auf GamersGlobal konnte dieses Ausnahmespiel trotz durchaus vorhandener Kritikpunkte eine sehr gute Wertung erringen. Der Spielejournalist Rainer Sigl hat eine ganz eigene Meinung, die nicht ganz so positiv ausfällt. "Hideo Kojima hat nicht den geringsten Respekt für die Zeit seines Publikums" ist dabei nur ein Zwischenfazit.
Games sind politisch. Deal with it!
zeit.de am 2.11.2019 von Eike Kühl
Games folgen anderen Kulturgütern wie der Literatur und dem Film, die zwar nicht politisch sein müssen, aber sie können es sein, ohne dass ihnen jemand diese Eigenschaft abschreiben würde. Umso absurder ist es, wenn ausgerechnet Vertreter und Vertreterinnen der Gamesbranche (und tatsächlich immer noch viele Spielende) diese über Jahre in einem harten Legitimierungskampf (Stichwort Killerspiele) gewonnene Errungenschaft ablehnen. Es ist, als würden sie vor dem eigenen Erfolg kapitulieren.
Why are game install sizes getting so big? (englisch)
pcgamer.com am 1.11.2019 von Jarred Walton
Aktuell schockt Red Dead Redemption 2 auf dem PC mit über 100 GB Downloadgröße und Modern Warfare erwartet bei der Installation sogar 175 GB freien Speicherplatz. Das entspricht fast einer Viertelmillion Commodore Amiga-Disketten! Aber selbst nach aktuellen Maßstäben ist diese Datenmenge für ein einziges Spiel gigantisch. Ein wesentlicher Grund für die explodierenden Mengen an Bits und Bytes sind hochauflösende 4K-Texturen. Die Hintergründe und Zukunftsaussichten klärt der Artikel von Jarred Walton, der nur in englischer Sprache vorliegt.
Fundstück: Game Boy Flyer 1991
ninretro.de
Als der Gameboy bereits seit zwei Jahren auf dem Markt war, bewarb Nintendo dieses kleine Wunderding mit dem farbarmen Display mit einem umso quietschbunteren Flyer, der stilistisch irgendwo zwischen dem Packungsdesign der Kinderschokolade und dem Bravo!-Magazin hängen geblieben ist. 28 Jahre später bleibt davon eine Mischung aus Fremdschäm-Texten und skuriler Erheiterung übrig.
Aus dem GamersGlobal-Archiv: Mother Simulator: Erschütternde Realitätsdoku
gamersglobal.de am 14.08.2018 von Harald Fränkel
Aus gegebenem Anlass sei an dieser Stelle noch einmal auf das wertvolle Doku-Video von Harald Fränkel zur fachgerechten Kindererziehung hingewiesen. Mit gegebenem Anlass meine ich selbstverständlich nicht den jüngsten Nachwuchs der GamersGlobal-Gemeinde, sondern das BB aus Death Stranding. Ein Tipp: Schaut euch dieses Video bitte zuerst einmal ohne Ton an und lasst nur die Bilder auf euch wirken.
Im Video: ZDF-Retrobeitrag // Augmented Reality
Einen kurzen, aber interessanten Einblick in die Amiga-Retro-Community findet ihr in der Mediathek des ZDF: Oldtimertreffen der Gaming-Szene. Der Beitrag dauert nur zwei Minuten und zeigt unter anderem Richard Löwenstein und Sven Vößing mit ihren aktuellen Retro-Projekten Reshoot R und Defender of the Crown für den ZX Spectrum. Im Video unten bekommt ihr dagegen einen faszinierenden und/oder erschreckenden Ausblick in die Zukunft.
Ein ganz besonders Dankeschön geht diese Woche an Jonas S. und ChrisL für ihre Hinweise auf den Zeit-Artikel und die englische PC Gamer! Über eure PNs mit Ideen und Vorschlägen freuen sich die Nachwuchstipper Necromanus und Q-Bert.
Erste! OK Q-Bert ist eindeutig Harvey und Steffi ist die Blondine... aber wen wollt ihr verbrennen?
Ich hoffe doch, nicht etwa die Bücher im Hintergrund.
Danke für die Zusammenstellung, wäre der Gameboy mal so bunt wie die Werbung gewesen.
Also ein Kindle weniger auf der Welt...
Den Mond natürlich!
Aber der brennt doch nicht, der ist doch aus Babybel-Käse!
Harald Fränkel‘s Wilma Dreibier, herrlich - Danke für den Tipp - hatte ich schon wieder ganz vergessen.
Rainer Sigl Artikel klingt interessant :-) Danke
Ist er auch, und jetzt bin ich mir sicher mir das Spiel nicht geben zu wollen. Ich hab zwar kein Problem mit Cutscenes, aber eine 2h nicht abbrechbare Cutscene zum Ende muss ich mir echt nicht antun. Irgendwo ist auch mal gut.
Das mit der Cutscene fand ich auch hart...
Mal schaun, bin am Zocken...am Ende lasse ich mich vlt eines besseren belehren.
Jede Cutscene konnte bisher übersprungen werden. Ich nehme an, das wurde nachgepatcht.
Jetzt müsste man die Cutscenes aber auch irgendwo nochmal anschauen können. Kann ja sein, dass man grad keine Zeit hat, solch eine lange Cutscene zu schauen, aber sie später weitergucken will. Wäre blöd, wenn man dann im Internet nach irgendwelchen Walkthroughs suchen müsste.
Das stimmt, laut Wunderheiler wurde das wohl in Xenonlade Chronicles 2 so gehandhabt. Bei Death Stranding bleibt wohl nur Golmos Lösungsansatz: Pausieren und die Konsole in den Ruhemodus setzen. Dann bleibt das Spiel aktiv und man kann die pausierte Sequenz später weiterschauen.
Naja, find ich auch nicht ideal und für die PC-Version wird das dann keine Lösung sein.
Tatsächlich wäre das ein Grund für mich, es dann nicht zu kaufen, wenn es auf PC rauskommt.
Hab ja auch nicht behauptet, dass das ideal ist ;)
Die Lösung auf PC ist auch nicht schwieriger, da man sich Cutscenes eigentlich später erneut anschauen kann. Abgesehen davon, eben vergessen: Nicht überspringbare Cutscenes? Ich wüsste nicht, dass es so etwas überhaupt gibt. Wenn ich Pause gedrückt habe, gab es immer die Optionen "fortsetzen" und "überspringen". Ich wüsste nicht, dass das am Ende anders gewesen wäre. Kann mich aber auch täuschen, ich wollte die Cutscenes schließlich sehen.
Sollte die Rede von einer interaktiven Szene gegen Ende der Fall sein, ja, da kann man nichts überspringen. Ich glaube aber nicht, dass das zwei Stunden waren. 30-40 maximal, würde ich sagen.
Also kann man die Cutscenes im Spiel doch nochmal anschauen? Andere haben nämlich geschrieben, man könne es nicht. Und am PC funktioniert es halt nicht, ein Spiel zu pausieren und in den Standby zu gehen. Das pausierte Spiel funktioniert dann nicht mehr, wenn man aus dem Standby zurückkehrt.
Kann gut sein, dass das erst im weiteren Verlauf freigeschaltet wird. Bis jetzt kann ich jedenfalls keine Szenen nachträglich anschauen, bin aber noch immer in Episode 2, also echt nah am Anfang.
Wäre aber auch irgendwie bescheuert, wenn es erst später freigeschaltet wird und nicht von Anfang an.
Das schon, aber ich kann mir gut vorstellen, dass Benjamin da recht hat. Bei der MGS-Reihe war das nämlich teilweise auch so. In MGS1 und 3 wurde nach erstmaligem Durchspielen ein Theater-Modus mit allen Sequenzen freigeschaltet.
Bringt halt nur nix, wenn ich ne lange Cutscene abbreche, weil ich keine Zeit mehr hab und sie etwas später nachholen will. Dann will ich sie ja direkt nachholen und nicht erst nach dem Durchspielen.
Hab ich doch gar nicht abgestritten.
Und wo behaupte ich, dass du es abstreitest? :P Hab nur ausgeführt, warum das doof ist.
Aber das hast Du zuvor doch auch schon :D
Am letzten Speicherpunkt laden?
Wenn es vor der Cutscene speichert, geht das. Gibt aber auch genügend Spiele, die nach ner Cutscene speichern. Was ich übrigens auch besser finde.
Ich meine schon, aber ich schaue jetzt gleich noch mal nach.
Edit: Ich finde die Option gerade nicht, also gibt es sie wohl doch nicht. War mir fast sicher, dass ich da mal gesehen hatte, Aber abseits dessen gibt es ja recht regelmäßig Autosave-Punkte. Sehe jetzt nicht wirklich das Problem, wenn man mal relativ kurzfristig das Spiel beenden möchte.
Edit: Also ich finde nichts, außer der Wiederholungsmöglichkeit der Erinnerungsfetzen an Mads Mikkelsen bzw. den von ihm verkörperten Charakter. Aber wie andere schon geschrieben haben: es gibt ja regelmäßig Autosave-Punkte, zu denen man beim vorzeitigen Beenden immer zurückkehren kann.
Oder man speichert manuell. Meistens kommen neue Story-Sequenzen ja, wenn man Aufträge aus der Hauptstory abgeschlossen hat. Kurz vorher einfach abspeichern, dann muss man sich nicht über die u.U. langen Laufwege ärgern, wenn man auf das letzte Autosave zurückgreift.
Kann man bei Death Stranding echt frei speichern und landet beim Laden an genau derselben Stelle, wo man war? Das wäre ja ein Novum bei Open-World-Spielen.
Ja, das geht tatsächlich.
Beeindruckend. ich ärgere mich immer bei Far Cry und so, wenn man gerade schön am Erkunden ist, aber eigentlich aufhören müsste. Dann kann man zwar speichern, aber landet später halt im nächsten Dorf. Es gab auch mal einen interessanten Artikel in der GS, warum es gar nicht so einfach ist, in einer großen Welt den aktuellen Zustand komplett zu speichern. Wenn die das bei Death Stranding hingekriegt haben, Hut ab.
Das ist in DS wirklich super angenehm
Wo ist das ein Novum? Elder Scrolls z.B. kann das auch.
Eine zweistündige Cutscene? Also vielleicht habe ich da irgendwie das Gefühl für Zeit verloren, aber ich kann mich nicht daran erinnern, irgendwann mal zwei Stunden nur zugeschaut zu haben, auch am Ende nicht – obgleich man tatsächlich am Ende von Episode 13 nicht so wahnsinnig viel zu tun hat und Episode 14 mit einer längeren Reihe an Cutscenes beginnt. Aber da würde ich, wenn das wirklich so im Artikel steht, eher von gefühlten zwei Stunden ausgehen.
Aber wer weiß, vielleicht war die Aneinanderreihung von Cutscenes am bzw. gegen Ende wirklich so lang. Habe definitiv wenigstens einmal zwischendrin pausiert für ein Kaffeepäuschen.
Immer wieder sehr gute lese Tipps. Ich freue mich jede Woche darauf.
Und ich meine ich hatte diesen Gameboy Flyer als Kind sogar mal in der Hand...
Das Video ist sowieso der Hammer.
Sehr schöner Text zu Death Stranding. Lesenswert!
Kommt mir eher vor wie: Mittelmaß fordert Mittelmaß. Alleine schon diese seltsame Verquickung einer Betrachtung des Spiels mit der gesellschaftlichen Position des Designers plus der impliziten Forderung nach mehr Angepasstheit. Das liest sich für mich eher wie typisches Spiegel Meinungsniveau.
Ich habe das nicht als Forderung nach Angepasstheit sondern nach einem besseren Pacing im Spiel selbst und in den Zwischnsequenzen verstanden...
Klang für mich nach: mir gefällt das Spiel nicht und nur, weil es verquast ist, ist es noch lange kein Kunstwerk.
Der Text passt für mich, wie die Faust aufs Auge. Die Kritikpunkte wiegen für mich auch schwer, allein die Anzahl der Zwischensequenzen, die sich nicht abbrechen lassen, hindern mich am Kauf. Und der Kern des Gameplays wirkt auf mich nur öde. Kojima ist nach meinem Empfinden im falschen Medium zuhause, er sollte auf Regisseur umsatteln. Ich persönlich möchte beim Spielen einen gewissen Flow haben.
Das sind die Segnungen neuzeitlich-subjektiver Spieletests: wenn der Tester sich im Feuilleton wähnt und verzückt von einem "Meisterwerk" faselt und Wertungen von knapp 100% vergibt, dann ahnt der Konsument, daß es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um schlimmen Mist handelt. Ich denke da so an Fränkel und Detroit Become Human oder eben auch Jörg Luibl und Death Stranding. Und das sind nur zwei Beispiele von vielen.
Das mit den nicht abbrechbaren Cutscenes hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm. Sowas geht gar nicht. Ist Spieleentwicklern eigentlich nicht klar dass auch Eltern ihre Spiele spielen, die vielleicht mal unterbrechen müssen? Oder nur ne Stunde Zeit haben und dann nicht nur eine Cutscene gucken wollen? So ein Schwachsinn.
Ich spiele es gerade und finde es nicht verquaster als einen Warp-Antrieb.
Dann haben ja alle, was sie wollten. Freut mich für Dich.
Der Autor anscheinend nicht ;)
Sehe ich bisher ganz ähnlich. Zwar strotzt die Lore nur so vor absurden Dingen, aber die eigentliche Story scheint mir leicht verständlich zu sein.
Ja, fand ich sehr lesenswert.
Danke für die Lesetips! Das Retrovideo war sehr interessant. Das Video darunter eher erschreckend. Der Augenblick, wo es komplett ausfällt, war am angenehmsten.
Ist wohl auch als Parodie gemeint. "Draw the cross to join catholicism"
Aber die Reizüberflutung ist schon krass. Nach den fünf Minuten fühle ich mich leicht verstört.
In einem Kommentar unter dem Video steht sowas wie "die braucht dringend einen Adblocker" ^^ Genau das dachte ich mir auch.
Danke für die Tipps
Vielen Dank für die Lesetipps.
Danke, eine sehr gute Auswahl - der Technik-Artikel war interessant, die Meinung zu Death Stranding ebenfalls (und trifft nach dem hier auf der Seite gesehenen wohl am ehesten meine Meinung) und auf dem GameBoy-Flyer habe ich mit SolarStriker einen Titel wiedererkannt, den ich mal gespielt und dann seit Jahren gesucht hatte.
Ich habe auf Twitter auch Meinungen von Journalisten gelesen, die gerade ihren zweiten Durchgang in Death Stranding begonnen haben. Zeitverschwendung kann man ja im Grunde jeden Spiel vorwerfen. In Destiny grindet man für bessere Ausrüstung, bei Death Stranding wandert man durch die Pampa. Bin kein Fan von Metal Gear Solid, aber Death Stranding finde ich bisher ziemlich faszinierend.
Der Artikel von Sigl erscheint mir arrogant und extrem überheblich, zeigt aber Mal wieder warum ich Spielejournalisten nicht ernst nehmen. Eine narrative Erfahrung, egal in welche Medium, kann man nicht bewerten ohne sie beendet zu haben.
Es ist aber doch keine rein narrative Erfahrung. Wenn das Spielprinzip nicht bei der Stange hält, hilft auch die Narration nichts, oder?
Früher fand ich irgendwie super..wenn man nur Grafik,Sound,Bedienung,Umfang,STeuerung bewertet hat und gesagt hat: "Hier hast du das Ergebnis, fertig"
Keine Emotionale Sache..alles klar erkennbar.
Heute ists anders..naja. So ist das halt..die Zeit bleibt nicht stehen.
>>> Eine narrative Erfahrung, egal in welche Medium, kann man nicht bewerten ohne sie beendet zu haben.
Und da gibt es keine Grenze? Wenn Kojima beim nächsten Spiel will, dass die Spieler 100 Stunden lang einem Mineralwasser beim Blubbern zuschauen, nur um da dann eine kontemplative Erfahrung draus zu ziehen, muss dann jeder Spielejournalist sich die gesamten 100 Stunden geben, bevor er sagen darf "das ist Schrott, Finger weg"?
Selbst Jörg sagt ja, dass Death Stranding 20 Stunden seiner Lebenszeit verschwendet hat, auch wenn die restlichen 30 Stunden toll sind. Wenn sich einer das nicht geben will, find ich das völlig OK.
Es gibt auch einen 10 Stündigen Film in dem man nur Farbe trocknen sieht, was allerdings durchaus auch ein Protest ist. Allerdings fehlt da das narrativ Element, da nichts erzählt wird. Ein Buch muss etwas erzählen ein Spiel nicht.
Wenn Jörg nur die ersten 20 Stunden gespielte hätte, dann wäre er ja gar nicht dazugekommen zusagen das der Rest toll ist, sondern hätte als Urteil „Zeitverschwendung“ abgegeben. Angenommenen es sind die ersten 20 Stunden, was sich mit der allgemeinen Meinung decken würde.
Aber würde irgendwer draufkommen Herr der Ringe nach Band 1 zu bewerten oder Kill Bill nach Vol. 1?
Beides ist nur ein Teil eines Gesamtwerkes, dass aus Gründen des Papiermangels bei HdR (bei Kill Bill weiß ich es nicht) in mehrere Teile zerteilt wurde und daher in unserer Wahrnehmung als einzelnes Teil existiert.
GoT oder Harry Potter oder Der dunkle Turm wurden dagegen nicht am Stück geschrieben.
Die Gefährten sind ein tolles Buch, das mich ab Seite eins hatte.
Ich glaube einfach, dass ein Spiel mit 50-60 Stunden Dauer nicht erst nach 25 Stunden bewertet werden kann. Ich für meinen Teil komme in den wenigsten Spielen so weit oder brauche Monate dafür. Für mich ist also schon eine Bewertung hilfreich, die mir sagt: Finger weg - das Spiel ist nicht für Dich.
Ich will dir Mal die Aussage verdrehen:
Ich glaube einfach, dass ein (Hör-) Buch mit 50-60 Stunden Dauer nicht erst nach 25 Stunden bewertet werden kann.
Wirst du der Aussage dann immernoch zustimmen?
Und das die Bewertung nach Abschluss so ausfallen kann ist kein Problem.
Solange der Kritiker nicht so tut, als würde er das Gesamtwerk bewerten (und das tut Sigl ja nie), sehe ich da kein Problem.
Ich bin zwar Buchhändler, breche aber viele Bücher schon nach 50-100 Seiten ab. Einzig ein paar Irving-Romane haben es geschafft, 200 Seiten Langeweile zu verbreiten und dann plötzlich anzuziehen. Und das sind nicht seine besten Werke.
Heutzutage schaffen es nur noch wenige Bücher, mich bei der Stange zu halten. Als kleiner Steppke habe ich lieber in der Stadtbibliothek meine Zeit verbracht, während die kräftigen Kinder draußen gebolzt haben, von daher habe ich mittlerweile das Gefühl, alles sei schon mal irgendwie da gewesen. Früher habe ich jedes angefangene Buch durchgelesen, heute gebe ich einem neuen Werk maximal 100-200 Seiten, dann muss der Funke aber überspringen.
Bei Spielen ist meine Geduld auch relativ kurz, so dass ich die 20-stündige Frusthürde bei Death Stranding niemals akzeptieren könnte.
Allerdings ist die Auswahl an Spielen und Büchern; generell an Unterhaltungsmedien, heutzutage ja unendlich. Mein PoS an Spielen, Büchern, Filmen und Serien wächst stetig an.
Welche Irving Romane waren das? Hab von ihm bisher nur In einer Person gelesen und hab The World according to Garp hier, bin aber noch nicht zum lesen gekommen.
Ich mag es irgendwie nicht Bücher abzubrechen, daher kommt es bei mir seltener vor.
Zirkuskind, Witwe für ein Jahr, Bis ich Dich finde und Die vierte Hand.
Unbedingt empfehlenswert sind Owen Meany und Gottes Werk & Teufels Beitrag.
Garp ist halt ein Klassiker, und ich finde Hotel New Hampshire nach wie vor eine gute Art, Irving kennen zu lernen.
HNH will ich auch noch lesen, aber erstmal die Bücher die schon hier sind.
Die beiden Bücher sind Platz 3 und 4 in meinem Herzen :) Ich wollte ihn nur nicht zuballern.
Danke, dann weiß ich was ich von ihm erstmal nicht lesen werde.
Die Gefährten ist ein faszinierendes Buch... bei dem ich aber trotzdem ganze Teile übersprungen habe. Tom Bombadil ist genauso nervig wie seitenweise Elfengesänge! Kann man zum Glück ja alles skippen, ohne dass später dadurch etwas fehlt.
Es ist genau so, wie Du, Jürgen, es beschreibst: Die Allerwenigsten spielen Spiele bis zum Ende durch! Wenn ich auf Steam die Archievments anschaue, wieviele Prozent der Spielerschaft das Ende eines 50-Stunden-Kloppers sehen, dann ist der Wert oft einstellig. Ein Spielejournalist ist kein Apostel, der die Botschaft von Kojima zu transportieren hat - er soll einfach seine Meinung schreiben. Und wenn er vor dem Finale einfach keine Lust mehr hat weiterzuspielen, dann ist diese Meinung absolut valide.
Tom Bombadil habe ich auch übersprungen aber den fand Peter Jackson wohl auch nicht so toll.
Ich fand den super und habe ihn im Film vermisst...
Tom ist eine tolle Figur. Aber im HdR-Kosmos war er ein Fremdkörper für mich. Eine eigene Geschichte rund um ihn fände ich dagegen toll.
Bei Herr der Ringe habe ich allgemein ziemlich viel quergelesen.
So ist es. Ein Spiel, das scheinbar erst nach 20 Stunden 'richtig' beginnt, raubt mir Lebenszeit. Egal wie genial die folgenden 20h oder das Ende sind. 20 Stunden sind bei mir das Spielzeitkontingent von 2 Monaten! Auf diesen Umstand müsste jeder Test des Spiels klar und deutlich deutlich hinweisen.
Mir raubt es keine Lebenszeit. Aber ich hab auch nicht stundenlang Cutscenes gespoilert ;)
Man kann aber schon etwas darüber sagen, wenn man sich nach einer Weile langweilt.
Es gibt großartige Wendungen und Endings in Geschichten, die deshalb verborgen geblieben sind, weil man sich bis dahin hätte durchquälen müssen - muss man aber glücklicherweise nicht.
Mich würde ja mal interessieren, wie Herr Sigl zu der Ansicht gerät, dass Hideo Kojima sich selbst für ein Genie hält. Weil er andere Spiele designed als üblich? Weil er sich erlaubt, dem Spieler auch mal was zuzumuten, was nicht mit einem hohen Schwierigkeitsgrad einher geht? Oder warum?
Sorry, so sehr ich einige Passagen in seinem Artikel auch verstehen und nachvollziehen kann, aber in der Summe steckt so viel Verbohrtheit und Arroganz seitens Herrn Sigl darin, dass es mir schwer fiel, den Text zu Ende zu lesen. Mit dem Durchspielen von Death Stranding werde ich möglicherweise weniger Probleme haben. Und das so ganz ohne kultische Kojima-Verehrung.
Über den Punkt bin ich auch massiv gestolpert.
Du hast doch selbst auf das Interview in der SZ hingewiesen, wo Kojima sagt, dass das Spiel erst in 10-20 Jahren verstanden werden wird... das hat schon eine gewisse "ich bin ein Genie und der Welt um Jahrzehnte voraus"-Attitüde.
Daraus lässt sich beim besten Willen nicht ableiten, dass Kojima für sich die Erleuchtung beansprucht, die andere erst in Jahrzehnten erhalten. Schon alleine deshalb nicht, weil Kojima wohl an anderer Stelle auch schon mal erwähnt hat, dass er selbst sein Spiel nicht in seiner Gänze versteht.
Genie und Wahnsinn liegen eng bei einander :)
Tse!
Sven hat es ja schon ausgeführt. Hier das Interview:
https://bit.ly/2WWXrSB
Von genialischem Größenwahn kann ich persönlich nichts darin entdecken.
Dabei bin ich ja noch nicht mal Fan ;) MGS V, habe ich, obwohl es mir eine Zeitlang ganz gut gefiel, irgendwann sein lassen. Zu wenig Bezug zur Hauptfigur, diese Geistersoldaten, die ganze Konstruktion der Story etc.
Dennoch halte ich diesen Artikel für gequirlten Mist. Alleine schon die Frechheit von jemanden der im kreativen Bereich produktiv ist, Demut zu fordern ... genau so geht Wadenbeißen.
Immerhin hat er es geschafft mich als Leser zu verärgern. Das geht so leicht nicht ;)
Sven, so langsam glaube ich dass du hier massiv die Fanboy Schiene fährst. Vielleicht kriegst du es gar nicht mit, aber jeder der es wagt über Kojima was negatives zu sagen, wird von dir in letzer Zeit angefeindet. Nichts für ungut. ;)
Ich sehe in dem Artikel jedenfalls keine Borniertheit oder Arroganz, sondern einfach nur eine Meinung.
Q-Bert habe ich aber doch noch gar nicht angefeindet ;)
Ich muss kein „Fanboy“ sein, um Sigls Urteil über Kojima für unverschämt und arrogant zu halten. Seine eigene Meinung darf er ja gerne haben und gerne auch negativ gegenüber Death Stranding. Wie gesagt, einige Passagen sind ja völlig in Ordnung. Aber wenn jemand es nicht einfach dabei belassen kann und stattdessen mit Vermutungen und Unterstellungen arbeitet (nämlich, dass Kojima sich selbst am meisten für ein Genie hält), dann kommt mir ehrlich die Galle hoch und der Autor disqualifiziert sich selbst. Das ist einfach ganz schlechter Stil.
Ich mag kontroverse Diskussionen! Kommentare, wo alle einer Meinung sind, sind laaaaangweilig ^^
Schon das zweite Mal, dass wir einer Meinung sind. Ich bin regelrecht schockiert :)
Keine Arroganz wenn der Journalist vom Schöpfer des Spiels Demut fordert? ;)
Death Stranding macht halt keinen Hehl aus seiner politischen Haltung. Kann schon verstehen, dass besonders elitäre "Gamer" damit ein Problem haben und nun auf Kojima losgehen. Aber "Keep politics out of my games" ist einfach keine besonders progressive Haltung.
Ich möchte keine Politik in meinen Spielen. Ich möchte auch nicht ungefragt politische Ansichten anderer Menschen mitgeteilt bekommen. Es ficht mich auch nicht an, ob das nun progressiv ist.
Also bleiben Tetris und Pong.
Nee, Pong ist Links gegen Rechts. Und Tetris führt ja genau vor, wie die da oben uns da unten drangsalieren ;)
Also Tetris 99 drängelt auch von unten. ;)
Der Mittelstand wird zerquetscht.
Der muss flott und flexibel reagieren und es allen recht machen ;)
Die wahre Botschaft dieses kafkaesken Meisterwerkes, werden wir vielleicht erst in 10-20 Jahren verstehen :)
Da hast Du jetzt aber eine Fallhöhe geschaffen. ;)
Kojima zu Ehren werde ich Death Stranding jetzt durchspielen, dann 10 oder 20 Jahre nicht über das Erlebte nachdenken und dann beginne ich, zu verstehen :)
Sei dir unbenommen, war auch nicht an dich gerichtet. Kann nur diese Antipathie gegenüber Kojima nicht verstehen, nur weil einem das Spiel nicht gefällt. Der ist doch ein sympathischer Zeitgenosse. Andere hätten in seiner Situation ständig gegen den Ex-Arbeitgeber gestänkert.
Defender of the Crown - auf dem Spectrum...!
Die einzige Art, wie man das jetzt noch toppen kann, ist ein Atari-VCS-Port.
Den Port würde ich gerne sehen :-)
"4K-Texturen" ist für mich zusammen mit "digitale Version" das aktuelle Deppenapostroph der Spieleberichterstattung.
Feinaufgelöste Texturen bringen auch bei 1080p sehr viel, man laufe nur mal direkt vor eine Wand oder benutze ein Scharfschützengewehr in einem Spiel, um mal zwei Extrembeispiele zu nennen. Texturen sind unabhängig von der Renderauflösung.
Und Videospiele sind schon immer digital gewesen, auch wenn sich nicht via Download auf das Gerät kommen. Auch auf Blu-ray, Switch-Modul und Atari-VCS-2600-Modulen aus den 70ern ist alles digital. Sinnvoller wäre "Download-Version".
Rant zuende. :-)
Noch besser ist "Digital Download". ;-)
*grusel*
Bin mal wieder zu spät dran für die Lesetipps, dafür genieße ich sie umso mehr. Danke :)
HUI, nach drei vollen Tagen schaue ich auf meine Blog-Statistik, finde einen Peak und stelle fest, dass ich den euch zu verdanken habe! :) Wie wunderbar, ich fühle mich sehr geehrt, die "TopTipp-Krone" verliehen bekommen zu haben! ... und habe natürlich sofort den misslichen Zustand behoben, dass ihr bei mir nicht verlinkt seid...
Hallo Jessica, willkommen bei GamersGlobal :) Ich mag deinen Blog, weil er ungewöhnliche Perspektiven zeigt und echt flockig geschrieben ist. Wenn du mal nen Gastbeitrag direkt hier veröffentlichen magst, gerne mit Querverweise auf deine Blogseite, dann sag Bescheid!
Lieber Q-Bert/Micha, vielen Dank für deinen Willkommensgruß und das schöne Kompliment! Das freut mich wirklich! Und ja, ich schreibe gerne mal was für euch. Lass uns das doch mal per Mail abklären, meine Mailadresse findest du ja im Impressum meines Blogs (habe auf die Schnelle keine von dir gefunden).
Du hast Post :]