Teaser
Nach dem Demotisch auf der Spiel 2018 war es jetzt so weit: Auf der Spiel 19 hat sich die Papp-Version von Europa Universalis zum weit fortgeschrittenen Projekt gemausert. Wir haben probegespielt!
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer:
Hilf auch du mit!
Schon letztes Jahr wurde auf der Spiel ein Demotisch mit einem Prototypen von
Europa Universalis - The Price of Power, der Brettspielumsetzung von
Europa Universalis IV, präsentiert. Mittlerweile läuft die
Kickstarterkampagne von Aegir Games und ist bereits erfolgreich finanziert. Wir haben den aktuellen Stand des Brettspiels auf der diesjährigen
Spiel'19 probegespielt.
In dem Brettspiel übernehmt ihr die Rolle einer von mehreren europäischen Großmächten, und versucht möglichst viele Siegpunkte zu erreichen. Die Entwickler preisen eine „volle 4X-Erfahrung“ an. So erhaltet ihr Siegpunkte auf unterschiedliche Weise, etwa durch Kriege, Forschung oder die Entdeckung der neuen Welt, aber auch durch Handel und Ereignisse oder klassisch durch das Erfüllen von Missionen. Auch Religion spielt hier eine Rolle. Was ihr auf jeden Fall braucht, ist einen sehr großen Tisch, um das große Spielfeld, bestehend aus einer Neopren-Mappe, auszubreiten. Das Spiel ist für ein bis sechs Spieler ausgelegt, eine Partie dauert mindestens zwei Stunden, bei sechs Spielern nach den Entwicklern auch fünf Stunden – und auch wenn das, wie üblich im Brettspiel-Genre, weit untertrieben sein dürfte: Kenner der PC-Variante zucken auch bei zehn Stunden nur mit den Schultern (müssen allerdings auch keine fünf Mitspieler bei Laune halten).
|
Unser Tableau mit etlichen Meeples, Markern und Münzen |
Unser Demospiel mit den Entwicklern
Wir haben die Spanier übernommen und starteten ein Szenario aus der Kampagne des Spiels. Jeder Akteur erhält zwei geheime Zielkarten, auf die er hinarbeiten soll, und hat bereits eine Armee sowie Arbeiter in Form von Spielsteinen, die ausgegeben werden können, um eine der 21 möglichen Aktionen zu spielen. Bei einem Spielerzug zieht jeder Spieler drei Karten, zahlt für jede dieser Karte, die er behalten möchte, zwei Dukaten, dann startet die Aktionsphase. Hier kann jeder abwechselnd eine Aktion ausführen, bis alle gepasst haben. Anschließend werden Kämpfe und Unruhen abgehandelt, und zuguterletzt das Einkommen berechnet und Ausgaben kalkuliert.
Die Aktionsphase ist so aufgebaut, dass jeder abwechselnd je eine Aktion macht. Dadurch entstehen nur sehr geringe Downtimes, und das Spielen fühlt sich sehr flüssig an. Der englische Spieler war stark auf Krieg aus, um diesen Mechanismus auszuprobieren, und hat den Franzosen auch gut zusetzen können. Er verlor allerdings auch viele Truppen und bekam in der Folge Probleme mit aufständischen Rebellen in seiner Heimat. Die Franzosen haben sich ebenso wie wir mit den Spaniern auf die Kolonisierung der neuen Welt fokussiert und so einige wichtige Siegpunkte holen können. Ein Schiff ist mir dabei gesunken, daher gelang es mir erst im zweiten Versuch, die Karibik zu entdecken.
|
Die Franzosen gewannen nach 45 Minuten Spielzeit die Demo. Wir belegten den 2. Platz |
Dank der Aktion „Wechsel des nationalen Fokus“ könnt ihr Aktionssteine zwischen den Bereichen wandern lassen, und dank der Handkarten und Ereignisse manchmal noch eine zusätzliche Aktion durchführen, und so sogar noch eine Mission schaffen, wo die Runde für euch eigentlich schon fast vorbei war. Wir hatten leider nur eine komplette Spielrunde Zeit für das Demospiel, am Ende führten die Franzosen vor uns mit einem Siegpunkt.
Anspiel-Fazit zum Europa Universal Boardgame
Europa Universalis - The Price of Power spielte sich sehr flüssig und machte allen Mitspielern Spaß. Auch wenn es sich hierbei eher um ein Expertenspiel handelt, dürfte es die eine oder andere muntere Runde bescheren, vor allem für Kenner der digitalen Vorlage oder allgemein für Globalstrategen. Einzig dem Einzelspieler-Modus gegenüber sind wir skeptisch: den kann man doch besser am PC fröhnen. Die Entwickler von Aegis Games arbeiten eng mit Paradox zusammen. Die Kickstarter-Kampagne läuft noch ein paar Tage, das Spiel selbst soll im Herbst 2020 ausgeliefert werden und wird dann wahrscheinlich auch im Handel erscheinen.
Viel Spaß beim Lesen!
Hatte ich, danke :)
Hört sich doch ziemlich gut an, wenn es auch nicht so anders als andere Globalstrategietitel klingt.
Ich kenne das digitale Vorbild nicht aber einen Einzelspielermodus finde ich ganz interessant. Da kann man zur Not auch mal einen Zug zurücknehmen und neu planen. :)
Ui sieht das lecker aus! In ein paar Jahren, wenn die "next Gen" bei allen meinen Brettspielfreunden aus dem Haus ist, werden solche komplexen Brettspiele (in dem Fall: Neoprenmattenspiele) hoffentlich wieder regelmäßig gespielt.
Das sieht schon beeindruckend aus.