Für das auf der diesjährigen Tokyo Game Show mit einem Trailer angekündigte Book of Travels startete am gestrigen Donnerstag die Kickstarter-Kampagne, deren Finanzierungsziel bei etwa 245.800 Schwedischen Kronen beziehungsweise 22.900 Euro lag. Nach nur vier Stunden war dieser Betrag erreicht, aktuell werden dem Entwicklerstudio Might and Delight um die 38.400 Euro zur Verfügung gestellt. Derzeit verbleiben noch 30 Tage bis zum Abschluss der Crowdfunding-Aktion.
Book of Travels – das als Tiny-Multiplayer-Online-RPG (TMO-RPG) beschrieben wird – soll ein „einzigartiges soziales Rollenspiel-Erlebnis“ darstellen, das euch „nicht an die Hand nimmt“. Inspiriert von Klassikern des Genres, soll es ohne die Beschränkungen auskommen, die lineare Quests und Handlungsstränge oftmals mit sich bringen. Weiter heißt es dazu:
Es gibt kein übergeordnetes Ziel, keinen wirklichen Anfang oder Ende, und letztendlich bist du dafür verantwortlich, deine eigene Reise zu gestalten. Es ist ein Land der schwer fassbaren Kreaturen, der üppigen natürlichen Schönheit und der pastoralen Ruhe ... aber eines, das Schwierigkeiten kennt und in dem Schatten ihre Rolle spielen.
Generell konzentrieren sich die Entwickler darauf, ein RPG zu realisieren, dessen Fokus auf dem Rollenspiel und den Charakterzügen liegt, statt auf Statistiken und Zahlen. Folglich wird mit einer „wahrhaft lebendigen Welt“ geworben, in der ihr über „unerwartete Ereignisse und Charaktere stolpern“ sollt. Um euren Spielcharakter zu definieren, sollen euch mehr als 300 Fähigkeiten, magische Skills und passive Eigenschaften zur Verfügung stehen, die einen großen Einfluss auf euren Char haben sollen.
Der Begriff „Tiny-Multiplayer-Online-RPG“ bezieht sich unter anderem darauf, dass es pro Server eher wenige Spieler geben wird und ihr euch bei einem Aufeinandertreffen entscheiden könnt, ob ihr allein oder gemeinsam weiterzieht. Da es in Book of Travels auch keine Gilden oder andere soziale Strukturen gibt, sollen diese temporären Gemeinschaften das Spielen „einzigartig und unvergesslich“ machen.
Auch die Kommunikation unterscheidet sich zu anderen Titeln dieses Genres, da ihr nur mittels Symbolen mit euren Mitspielern interagieren könnt. Hinzu kommt, dass ihr diese Symbole erst nach und nach freischaltet, zum Beispiel, indem ihr einen bestimmten Ort entdeckt. Die Entwickler erläutern:
Die Einschränkung der Kommunikation bildet die Grundlage für ein reichhaltiges und freundliches Mehrspielererlebnis.
Die Spielwelt von Book of Travels wird als handgemaltes Diorama bezeichnet. Zum Einsatz kommt eine Kamera, die sich nur zweidimensional bewegt, ein fast orthographisches Sichtfeld erzeugt und 3D-Räume mit flachen 2D-Sprites mischt:
Unsere Inspiration begann mit klassischen isometrischen RPGs, aber wir wollten einen Weg finden, um den Szenen einen filmischeren Rahmen zu verleihen. Mit einem einzigartigen Mix aus Techniken haben wir Book of Travels entwickelt, damit sich euer Charakter klein anfühlt und die Landschaft um euch herum eine größere Rolle spielt.
Zahlreiche weitere Informationen zum Tiny-Multiplayer-Online-RPG könnt ihr auf der Kickstarterseite oder auf der Produktseite bei Steam nachlesen. Derzeitigen Planungen zufolge soll der Titel Ende 2020 veröffentlicht werden, als Plattformen sind Windows, MacOS und Linux vorgesehen.
Sehr schade, dass eine Veröffentlichung auf Konsolen keine Rolle zu spielen scheint.
Solch eine niedrige Zielsumme find ich immer extrem misstrauenserweckend.
Angeblich ist die Produktion schon durchfinanziert. Die Kampagne soll dazu dienen, das Spiel besser zu machen durch zusätzliche Mittel und das Feedback der Backer. Es ist nicht ungewöhnlich, sich über Kickstarter eine Gemeinschaft aufzubauen und ein Spiel bekannter zu machen. Durch das Übertreffen der niedrigen Summe können die Entwickler auch damit werben, ihr Ziel um x% übertroffen zu haben.
Du siehst doch.im Trailer was du bekommst. Das sieht schon ziemlich fertig aus wenn ich die Grafik und Musik beachte
Da spiele ich tatsächlich lieber dieses andere Rollenspiel namens Echtleben. Spiel muss für mich ein Ziel haben, sonst ist es kein Spiel. Ja, im Kindesalter ist das auch anders, aber wenn ich schon Zeit investieren, brauche ich auch das Gefühl von Erfolg und Fortschritt.
Und: Wieviel Spiel will man mit 38000 Euro produzieren?
Das stimmt. Ohne Ziel läuft man ggf. stundenlang planlos durch die Pampa, dazu habe ich auch weder Zeit noch Lust, das war mir schon bei Breath of the wild zu viel.
Die Optik spricht mich spontan an, finde dieses düster-melancholische klasse. Aber die anderen Eckpunkte (Online, nur PC, keine definierten Ziele) sind gar nicht so meins.
Ich bin immer froh, wenn Entwickler auch mal was anderes ausprobieren und eine andere Idee von "Spiel" entwerfen. Das dies eine Vielzahl von Spielern nicht interessiert, wird sicherlich eingeplant.
Ziele sind ja generell ein (im Idealfall) individuelles Produkt, deshalb werde ich den Titel mal im Auge behalten... :-)
Ach ja, Kickstarter. Bin da mittlerweile sehr geizig geworden.
Ich nicht. ;)
Mich schrecken zuviele schlechte Beispiele da auch mittlerweile ab. Hab schon ewig nichts mehr gebackt.
Ein sehr hübsches spielbares Ölgemälde. :)
Gedankendieb!
Mh, das klingt eher abschreckend als einladend. Besonders die Kommunikation per Symbolen. Sonst hätte man damit vielleicht auf speziellen Rollenspielservern was daraus machen können. Hübsch ist es, ob das reicht...
Ich kann mir noch nichts wirklich etwas darunter vorstellen, aber ich lasse mich gerne überraschen. :)