Teaser
Unter den Strategie-Titeln von Paradox fällt Crusader Kings durch Interaktionen zwischen Herrschern mit RPG-Elementen auf. Der dritte Teil soll noch mehr Tiefe bieten und Neulinge besser abholen.
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Noch vor der offiziellen Ankündigung von
Crusader Kings 3 im Rahmen der Bühnenshow auf der
PDXCON 2019 hat uns Game Director
Henrik Fåhraeus den neuesten Spross der Globalstrategiereihe hinter verschlossenen Türen vorgeführt. Anders als bei Paradox-Titeln wie
Europa Universalis IV mit viel Zahlenschieberei zu Wirtschaft und Krieg legt
Crusader Kings 2 (im Test: Note 7.5) sein Augenmerk auf die Simulation eines mittelalterlichen Herrscherdaseins von Heiratspolitik bis zur Einkerkerung intrigierender Verwandter. Aus den Mechaniken heraus entstehen so teils abstruse Geschichten: Beispielsweise schließt sich euer zum Christentum bekehrter Normanne einem Kreuzzug an. In der Schlacht wird er verwundet und verliert das Bewusstsein. Zurück in der Heimat erwacht der vermeintliche Tote und brabbelt von Visionen der Finsternis. Nachdem euer nun verrückter Herrscher anfängt, seine ehemaligen Freunde am Hof zu verspeisen, fällt er einem Attentat seiner Vasallen zum Opfer.
Crusader Kings 3 wird keine Revolution, sondern eine Evolution des sieben Jahre alten Vorgängers. Die Inhalte der populärsten Erweiterungen wie die heidnischen und muslimischen Fraktionen werden auch im Grundspiel von Crusader Kings 3 vorhanden sein. Aber eben nicht alle DLC-Inhalte wie die Handelsstaaten. Die Weltkarte erstreckt sich wieder von Island bis zum Niger, von Portugal bis zur Mongolei. Ab der Invasion Britanniens durch die Wikinger 867 bis zum Ende des Hundertjährigen Krieges 1453 habt ihr Zeit, der Welt euren Stempel aufdrücken.
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In Crusader Kings 3 gibt es nun dreidimensionale Karten und Herrscherportraits. |
Das Design von Crusader Kings 3 verfolgt vier Kernziele: die Herrscher besser präsentieren, vorhandene Features vertiefen, mehr Raum für eigene Spielstile schaffen und die Nutzererfahrung verbessern. Das detaillierter dargestellte Terrain und die Herrscher profitieren von der aktualisierten Clausewitz-Engine. Grafen, Kaiser und Co. erscheinen nun als 3D-Modelle in Events und tragen Insignien passend zu ihrem Rang.
Die plastische Darstellung der Herrscher schlägt sich auch in einem der zwei großen Features nieder, an denen Fåhraeus die tieferen Mechaniken illustriert. Crusader Kings 3 bietet mehr Möglichkeiten durch selektive Partnerwahl die Eigenschaften der eigenen Nachkommen zu beeinflussen. Das gilt nicht nur für Intelligenz, sondern auch für Äußerlichkeiten wie den Riesenzinken des Großvaters, der dann über die Jahrhunderte in der Familie weitervererbt wird. Heißt jemand Ragnar der Schöne soll sein Modell dem Beinamen alle Ehre machen.
Dem Element der Dynastie haben die Entwickler ebenfalls mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als es in Crusader Kings 2 der Fall war. Königreiche mögen untergehen, aber die eigene Dynastie begleitet einen durch das ganze Spiel. Crusader Kings 3 wird verschiedene Häuser innerhalb einer Dynastie und ihre jeweiligen Anführer simulieren. Der mächtigste Anführer stellt das Oberhaupt der Dynastie.
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Ihr setzt euch wieder in zahlreichen Events mit anderen Adligen auseinander. |
Crusader Kings 3 gibt euch neue Möglichkeiten, Einfluss auf eine Dynastie zu nehmen: Durch Aktionen zum Wohl des Hauses sammelt ihr Einfluss-Punkte, für die ihr unter anderem in Dynastie-Effekte erwerbt. Das macht es beispielsweise einfacher, Intelligenz zu vererben. Der Haken daran: Davon hat jeder in der Dynastie etwas und damit auch Gegenspieler innerhalb der Familie, wie ein intriganter Hund von Vetter, der schon an eurem Stuhl sägt.
Die Charakterentfaltung geschieht ähnlich wie bei den "Lebensstilen" aus dem DLC
Way of Life. Die Charaktere aus eurer Erblinie wählen einen Fokus für ihren Lebensstil, etwa Kriegshandwerk oder Gelehrsamkeit. Hinter diesen erwartet euch ein wohlbekanntes Rollenspiel-Element: Mit drei Fähigkeits-Bäumen lenkt ihr die Entwicklung eurer Figur in die gewünschte Richtung. Und wenn sich eure Pläne ändern, wechselt ihr einfach den Fokus erneut und behaltet die erspielten Boni aus dem anderen Fokus. Allerdings lebt so eine Figur auch nicht ewig, so dass ein Super-Genie wohl kaum umzusetzen sein wird.
Ein anderer Weg, seinen Charakter auszudefinieren, ist die Religion. Aus den übergeordneten Glaubensrichtungen wie Judentum spalten sich immer mehr konfessionelle Zweige ab. Und wenn ihr mit keinem davon so recht zufrieden seit, dann gründet ihr eine eigene. Laut Fåhraeus ist eine kannibalistische christliche Sekte, die den Leib Christi wortwörtlich verspeist, eine valide Option in Crusader Kings 3.
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Diese adelige Dame schlägt den Pfad der Strategin ein. |
Bei allen Bestrebungen, die Herrschersimulation weiter auszubauen, sollen zugleich neue Spieler leichter Zugang zu Crusader Kings 3 finden. So werden die teils erschlagend langen Tooltips durch eine Ingame-Enzyklopädie ersetzt. Darin kann sich der Spieler (mittels farbiger Schlagworte) dann weiter in ein Thema vertiefen, wenn er es möchte. Das neue Übersichtsfenster versammelt relevante Handlungsoptionen an einem Ort und zeigt unter anderem, wer gerade Anspruch auf welche Titel hätte und welche Charaktere noch nicht vor den Altar geschleppt wurden.
Zu den Veränderungen am Kampfsystems sagte Fåhraeus dagegen wenig konkretes. Abseits eines größeren Fokus auf Belagerungen sind aber keine großen Änderungen zu erwarten.
Bin gespannt. Wobei mehr Einfluss auf meine Leute nicht unbedingt das Feature ist, was mir als erstes eingefallen wäre, wenn es um Weiterentwicklung geht. Die Unberechenbarkeit dessen, mit was für Leuten man es zu tun hat und wer man selbst ist, ist ja ein Haupttreiber für die einzigartigen Stories, die das Spiel schreibt. Trotzdem - ich hab Lust drauf! Her damit.
Ein vernünftiges Tutorial im Spiel wäre mir ja noch lieber als eine Ingame-Enzyklopädie. Aber die ist wohl schon mal besser als nichts.
Die Spielereihe ist bisher komplett an mir vorbei gegangen, aber es liest sich wirklich interessant.
Teil 2 ist kostenlos bei Steam. Brauchst einfach nicht mehr daran vorbei zugehen ;)
Doch, bin Konsolero :/
Ah okay, ja dann bleibt dir als einziges Paradox Grand Strategy Erlebnis noch Stellaris, aber das klar ist dann doch was anderes als Crusader Kings. Vielleicht erscheint ja die 3 auch irgendwann für Konsole. Denkbar wärs, aber sicherlich nicht nächstes Jahr.
Ich habe Zeit und warte. Ich bin da geduldig.
Klingt nach Zeitfresser, aber durchaus interessant. Evtl. spielt Jörg es ja im nächsten Jahr und berichtet. PS: Vikinger = Wikinger
Jörg und Paradox Spiele ist keine gute Kombination. Nicht weil Jörg oder die Paradox Spiele schlecht sind. Ist eher so wie manche Weine nicht zu jedem Essen passen.
Eigentlich klingt das beides nach einer guten Kombination, doch kommt da meist nur ein durchaus unterhaltsamer Verriss raus. Der einem bei der eigenen Kaufentscheidung meist nicht so sehr hilft.
Seine Kritik ist durchaus auch berechtigt, kein wirkliches Tutorial, eine undurchschaubare Menüstrukturen, wichtige Informationen fühlen sich eher versteckt an. Die Bewegung der Einheiten ist zwar zeitlich simuliert, aber sie können sich nicht in der Mitte zwischen zwei Provinzen treffen, usw.
Aber viele dieser Punkte waren für mich keine wirklichen Spaßbremsen mehr wenn man einmal mit den Paradox-Spielen vertraut ist.
Wobei ja Paradox tatsächlich für CK3 versprochen hat zumindest ein echtes Tutorial und mehr In-Game-Informationen (Ingame-Enzyklopädie, Tooltip mit internen Tooltips für manche Begriffe) einzubauen. Man wird sehen, ich vermute aber das auch der Dritte Teil Jörg nicht abholt und das ist auch nichts schlimmes.
Klingt echt gut. Mal das Endprodukt abwarten...
Das wird dann wohl mein erstes Crusader Kings.