„Play“: TV-Film über Spielesucht mit guten Quoten bei 14- bis 49-Jährigen

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12. September 2019 - 22:18 — vor 4 Jahren zuletzt aktualisiert
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Bild: ARD Degeto/BR/SAPPRALOT Productions/Alexander Fischerkoesen

In dem am 11. September in der ARD gezeigten Spielfilm „Play“ wurde ein Thema behandelt, das in der Fernsehlandschaft – unabhängig, ob privat oder öffentlich-rechtlich – eher selten vorkommt: Das Abtauchen in eine virtuelle Welt und die Folgen, die sich durch das exzessive Spielen ergeben können (in der Mediathek ist der Film bis 3.12.2019 verfügbar).

Konkret geht es um die 17-jährige Jennifer, die sich nach einem Umzug „unwohl und einsam“ fühlt – Ablenkung findet sie im fiktiven Virtual-Reality-Spiel „Avalonia“, das sie anfangs allein, im späteren Verlauf auch mit einem Mitschüler spielt. Der Film versucht – auch anhand vollanimierter Animationssequenzen – zu zeigen, wie die Protagonistin nach und nach die Kontrolle verliert und die Spielsucht mit all ihren Auswirkungen an erster Stelle steht. Auch (Streit-)Gespräche mit den Eltern und einer Psychiaterin sollen die Folgen deutlich machen. In der offiziellen Beschreibung heißt es dazu:

Jennifer vernachlässigt ihre schulischen und familiären Verpflichtungen. Über sämtliche Ermahnungen, Beschränkungen und Verbote setzt sie sich für jede kostbare Spielsekunde hinweg und hintergeht ihre Eltern. Nur das heimliche, exzessive Abtauchen in die virtuelle Fantasywelt von „Avalonia“ scheint Jennifer glücklich zu machen. Dabei gerät ihr Leben zwischen realer und virtueller Welt vollkommen aus der Balance.

Ob es am Thema oder der Umsetzung lag, kann nur spekuliert werden, die Quoten für „Play“ fallen jedoch eher durchschnittlich aus: Laut DWDL und Quotenmeter wurden insgesamt 2,49 Millionen Zuschauer gezählt, was beim Gesamtpublikum einen Marktanteil von 9,0 Prozent bedeutet. Von den 14- bis 49-Jährigen schauten sich 0,69 Millionen den Film an, was für einen Marktanteil von 8,0 Prozent sorgte. Zum Vergleich: Eine Krimi-Wiederholung bei ZDFNeo schauten sich 2,62 Millionen Zuschauer an (= 9,4 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum), während der Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen bei 3,3 Prozent lag.

Was meinen die TV-Kritiker?
Über „Play“ und dessen Thematik wurde in den vergangenen Tagen mehrfach geschrieben. Nachfolgend  zwei sehr gegensätzliche Kritiken, die nur als Beispiel dienen sollen. So schreibt der TV-Kritiker und Medienjournalist Rainer Tittelbach unter anderem:

Die Darstellung einer Sucht in einem Fernsehfilm ist eine Herausforderung. Die Macher haben dramaturgisch & filmisch alles richtig gemacht. Der Film erzählt nicht nur vom Sucht-Potenzial virtueller Online-Spiele, sondern reflektiert auch das Faszinosum des Phänomens. Emotionspolitisch besonders wichtig: Der Zuschauer ist bereit, mit der kranken Heldin durch den Film zu gehen. Das liegt nicht zuletzt auch und vor allem an der ausgezeichneten  Hauptdarstellerin: ob psychologisch, physisch, ikonografisch – Bading ist eine Wucht!

In der Kritik von Quotenmeter ist hingegen zu lesen:

[...] dieser metaphernbehaftete Film über sexuelle Selbstfindung erstickt. Er erstickt tief, tief, tief in behäbigen Assoziationsspielen und, was viel schlimmer ist, in einem Wust aus Videospielsucht-Panikmache. [...] „Play“ ist ein Film, der Elternängste über aktuelle Jugendphänomene massiv überspitzt und ein desolates Bild von jugendlicher Selbstkontrolle zeichnet [...] Die dauerominös-unheilvolle Instrumentalmusik und die plumpen Dialoge tun da ihr Übriges – da hilft es auch nicht, dass Oliver Masucci als bemüht-freundlicher Vater in seinen wenigen Szenen so manchen spaßigen Spruch raushaut und Bading weit über dem Niveau des Stoffes spielt.

Fragen an Hauptdarstellerin und Regisseur
Wie sich die Hauptdarstellerin Emma Bading zum Film äußert, kann auf der Website der ARD nachgelesen werden. Auf die Frage, wie sie es geschafft hat, ihre Rolle „so glaubhaft zu verkörpern“, antwortet Bading:

Ich habe mit einem Psychiater gesprochen und selbst viel Playstation gespielt. Hierbei bin ich in unserem kleinen Wohnzimmer mit der VR-Brille über Planeten gesprungen! Ich habe außerdem einen Gamer besucht und ihm zugeschaut, wie er angestrengt Koordinaten über sein Headset weitergegeben hat. Aber das Allerwichtigste: Ich habe die Sucht in mir gefunden und genau damit gespielt.

Auch der Regisseur und Drehbuchautor Philip Koch beantwortet einige Fragen, die sich unter anderem um die inhaltlichen Herausforderungen von „Play“ drehen. Koch dazu:

Die größte inhaltliche Herausforderung, besonders auf Buchebene, bestand darin, eine Hauptfigur zu erzählen, die ambivalent, abgründig und vielschichtig ist. Gleichsam den Zuschauer aber so an die Hand nimmt, dass er bereit ist, diese Abwärtsspirale mit ihr tief in die Dunkelheit mitzugehen. Mit ihr mitzuleiden und mitzufiebern und nicht als distanzierter Beobachter das Geschehen zu beobachten. Zudem wollten wir keine simple unikausale Erklärung dafür liefern, warum diese Figur so sehr der Sucht verfällt – was der authentischen Problematik nicht gerecht werden würde. Das alles macht es für den Fernsehzuschauer natürlich nicht sofort einfach. Trotzdem glaube ich, dass uns die richtige Dosis aus Ambivalenz und Empathie ganz gut gelungen ist.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266755 - 12. September 2019 - 22:28 #

Sollte man sich also mal angucken, wa?

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56371 - 12. September 2019 - 23:34 #

Nö, nicht zwingend.

Für mich waren es 1,5 Stunden zwischen genervtem "das ist mal wieder eine typisch deutsche TV-Produktion", also völliges Overacting als wäre da eine Theaterbühne, vor der Publikum sitzt. Mag ja ne tolle Leistung der Schauspieler sein, für mich ist es nur unauthentisch. Über "bei dieser Mutter würde jedes Kind psychatrische Hilfe brauchen, auch ganz ohne VR-Spiele". Bis hin zu "na klar, jetzt erzählen die den ohnehin schon überskeptischen Helicoptereltern an den Fernsehschirmen auch noch, dass Videogames direkt zu Prostitution und Beschaffungskriminalität führen".

Immerhin ist die CGI ganz ordentlich. Und 2x musste ich wirklich lachen: Das erste Mal, als sie Loot vom Boden aufhebt und sagt "Hey, das ist eine Armbrust mit 49 Frostschaden!". Das fand ich witzig. Das zweite Mal, als sie aus der Bhagavat Gita zitiert, weil ich den Gedanken in Q-lumne 3: Verbrannte Erde auch hatte.

Was Akzeptanz von Gaming als "sinnvolle" Freizeitbeschäftigung angeht, hat uns der Film jedenfalls keinen Gefallen getan.

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11032 - 12. September 2019 - 23:51 #

Also ein typischer deutscher übermoralisierender Film, der am besten dort aufgehoben ist wo Denis Scheck die schlechten Bücher entsorgt.

Das Konstrukt Sucht ist auch immer das Gleiche, weil man außerhalb des Suchtmittels keinen/zu wenig Freude empfindet flüchtet man sich dort hin.
Es fehlt also ein Ausgleich außerhalb, nur würde sowas mit Meth nicht die gleiche Wirkung entfalten. Man nutzt hier also einen eh schon eher negativen besetzten Hebel um ein "neues Medium" negativ darzustellen.

Maestro84 19 Megatalent - - 18467 - 13. September 2019 - 6:36 #

Klingt wirklich nach einem typisch deutschen Film. Aber im Moralisieren sind wir ja echt gut.

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 43035 - 13. September 2019 - 6:31 #

Der Film war ziemlich doof. Total unglaubwürdiger Mist mit Agenda – Spiel böööse.

FantasticNerd 24 Trolljäger - P - 47073 - 13. September 2019 - 8:13 #

Ok, dann hole ich den Film wohl eher nicht nach.

vgamer85 (unregistriert) 13. September 2019 - 8:23 #

Okay also muss ich nicht gesehen haben :-)

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45115 - 13. September 2019 - 8:34 #

Oha, die Kommentare hier schrecken deutlich ab. Mal gucken, ob ich mir noch selbst ein Bild von dem Film mache, aber allzu große Hoffnungen habe ich nicht.

Was ich noch empfehlen würde, wäre "Ben X". Ein ziemlich düsterer und trauriger Film über einen Asperger-Autisten, der sich in eine Online-Spielwelt flüchtet.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83934 - 13. September 2019 - 8:45 #

Ben X war toll. Play werde ich dann trotz einiger positiver Kritiken in der (Online-)Presse wohl sparen.

yeahralfi 16 Übertalent - P - 5797 - 13. September 2019 - 9:41 #

Von mir auch kein besseres Urteil: ganz, ganz schlimm war das und ein perfektes Beispiel dafür, warum ich deutsche Fernsehfilme inkl. Tatort einfach nicht mehr ertragen kann. Oberlehrerhaft, moralisierend, die Charaktere alle komplett überzeichnet und dann die Dialoge: ich kenne, niemand, der in Wirklichkeit so redet. Wenn es wenigstens unterhaltend wäre, aber nicht mal das war´s, sondern bieder und dröge.

Ich hatte stets das Gefühl, die Macher hatten nur ein Ziel: auf Biegen und Brechen ihre Agenda durchzukriegen.

paschalis 31 Gamer-Veteran - P - 446845 - 13. September 2019 - 10:55 #

Schönen Dank für die News und vor allem die Gegenüberstellung der verschiedenen Positionen. Auch die positiven Kritiken überzeugen mich jedoch nicht davon, meine Skepsis gegenüber deutschen TV-Produktionen abzulegen, mir Play anzugucken und mir so eine qualifizierte eigene Meinung bilden zu können.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469823 - 13. September 2019 - 11:42 #

Hatte den Film ja kurz im Chat erwähnt vorgestern und ihn dann doch nicht angesehen. Glaube nach euren Kommentaren eher nicht, dass ich die Mediathek bemühen werde.

FastAllesZocker33 (unregistriert) 13. September 2019 - 23:10 #

Ich ziehe ihn mir mal rein, mal sehen, ob ich dem Drang des Vorspulens widerstehen kann.

Ich finde 99,999% aller deutschen TV Produktionen einfach nur Mist:

1. schlechte schauspielerische Leistung: unrealistisch, gekünzelt, nicht zur Rolle passend

2. vom Look her billig: viele TV Werbungen wirken 3x wertiger

3. der Ton, einfach nur grauenhaft: die Stimmen... *argh*... wo haben die denn das Mikro? In einer Turnhalle?

Das bezieht sich natürlich nur auf die, die ich gesehen habe. Ich kenne bei weitem nicht alle, sondern eher nur 0,005%. Aber seltsam, dass alle, die ich auch nur 1 Minute sehe, diese obigen 3 Punkte erfüllen.

Vielleicht ist dieser Streifen besser.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36260 - 13. September 2019 - 13:46 #

Ist leider nur eine abgewandelte und schlechte Adaption der britischen Netflix-Serie "Kiss me first".

Das Problem des Mädchens war die Schizophrenie, nicht das Spiel. Davon mal abgesehen fällt mir kein ähnliches Virtual-Reality-Spiel ein. Die meisten sind doch auf kurze Abenteuer ausgelegt und versuchen nicht World of WarCraft in puncto Content zu übertreffen. Das wäre auch viel zu anstrengend WoW stundenlang mit Bewegungssteuerung zu spielen. Und woher hat eine Schülerin das Geld sich mal eben eine VR-Brille zu kaufen?

Als hätte man einen Film über Zigaretten, die betrunken machen, gedreht. Beides ernste Probleme, aber der Film würde dennoch keinen Sinn ergeben.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 13. September 2019 - 14:11 #

Ich wäre mir sehr unsicher, ob es Schizophrenie trifft. Abgesehen davon ist es ein MMORPG, welches im Laufe des Films eine VR - Unterstützung bekommt und wie bei allen Videospiel in Filmen oder Serien hat es nichts mit wirklichen Spielen zu tun.

Kiss me First sollte ich mir aber dann mal ansehen.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56371 - 13. September 2019 - 15:10 #

Schizophrenie würde insofern passen, da die Jennifer ja schon in einer Szene "Stimmen hört", noch bevor sie das erste Mal das VR Spiel ausprobiert. Das wird als Ursache aber im gesamten Film später dann überhaupt nicht mehr aufgegriffen.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 13. September 2019 - 15:54 #

Zum Einen hört sie öfter als einmal Stimmen, dessen Ursprung unklar sind. Beispielsweise beim Knutschen.
Zum Anderen ist der geistige Zustand im Film das zentrale Motiv, welcher immer wieder vorkommt.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56371 - 13. September 2019 - 17:25 #

Da hätte man doch die ganze Computerspielerei auch komplett weglassen können und sich rein auf die Geistesstörung focussiert. Da wär der Film dann nach 30 Minuten zu Ende.

Wer die kurze Szene ganz am Anfang verpasst oder falsch einordnet, der muss zwangsläufig denken, das alle Symptome der Geistesstörung durch das VR-Spiel verursacht werden. Klar ist diese Störung das zentrale Motiv - aber es wird nie gesagt, dass die Ursache eben schon da war, bevor Jennifer anfängt zu spielen. Und die "Therapie" besteht auch einzig und allein darin, ihr das Spiel wegzunehmen und später den kalten Entzug zu managen.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 13. September 2019 - 18:29 #

Ja hätte man. Man hätte es auch durch Sex und Rock´n Roll ersetzen können, nur da wäre es eben schwieriger gewesen die eigentlich Handlung zu zeigen. Der Film hätte auch die VR als funktionierende Zweitwelt und die vermeintliche Spielesucht als missinterpretiertes alternatives Lebenskonzept zeigen können.
Der Film zeigt aber, was er zeigt und muss dann auch so als ganzes gesehen werden. Eine Spielerin mit gesundheitlichen Problemen und einer Umwelt, welche Spielen negativ einordnet und so daß eigentliche eigentliche Problem übersehen und sogar noch verschlimmern.

Die ganze Handlungen der Eltern sind eine einzige Katastrophe in den Abgrund. Sie stellen eine Fehldiagnose, versuchen es anschließend mit simpelster Küchenpsychologie und sind dabei erschreckend inkonsequent. Dann wird die junge Dame 18. und jetzt soll es gemeinsam entschieden werden, was sofort als Lüge entlarvt wird und am Ende noch der kalte Entzug wider der Warnung.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56371 - 13. September 2019 - 19:05 #

Macht alles Sinn, was du sagst. Ich glaube nur, dass kaum ein Zuschauer den Film so versteht. Und das werfe ich dem Film vor, nicht den Zuschauern :)

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 13. September 2019 - 19:44 #

Dann fängst Du allerdings an, Filme für die Dummen zu machen. Die müssen nicht schlecht und langweilig sein, aber der Mainstream mit dem MCU beweist regelmäßig das Gegenteil.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56371 - 13. September 2019 - 23:24 #

Da ich in dem Fall zu den Dummen gehöre: Ja bitte! :)

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 14. September 2019 - 13:19 #

Ich bitte formell um Entschuldigung. Wenn selbst Artikel in einer seriösen Tageszeitungen zu Deiner These kommen, ist es wahrscheinlich missverständlich.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83934 - 13. September 2019 - 23:40 #

Da die MCU-Filme weder dumm, schlecht noch langweilig sind, ist dein Argument widerlegt. :P

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36260 - 13. September 2019 - 15:54 #

Doch, es ist eine Schizophrenie. Auch ein stark Spielesüchtiger sieht nicht auf einmal Dinge, die gar nicht da sind. Und das gezeigte Spiel läuft von Anfang an in VR. Es wird nicht gezeigt, ob sie davor schon Erfahrungen mit Spielen hatte. Sie sieht die Anzeige in einer Mall und in der Szene danach sieht man sie mit einer VR-Brille in ihrem Zimmer.

Natürlich können Filme und Serien Spiele nur verzerrt darstellen und nicht wie sie der Spieler erlebt, aber trotzdem sollte ein Bezug zur Realität da sein. Dass jemand jeden Tag stundenlang mit einer VR-Brille im Stehen zockt, ist nicht sonderlich realistisch. Der Film hätte für mich besser funktioniert, wenn sie einfach nur irgendein real existierendes MMO gezockt hätte.

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11032 - 13. September 2019 - 15:56 #

Da lob ich mir ja Bücher in denen jemand 24/7 in einem MMORPG steckt.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 13. September 2019 - 16:14 #

Falscher Fehler: Die Wahnvorstellungen liegen nicht an der Spielsucht. Ich weiß nur nicht, ob Schizophrenie passend ist.

Die VR Verion wird auch erst später eingeführt. Erst sehen wir das normale Spiel, wie sie nur mit Kopfhörern samt M/T spielt. Mit VR erfolgt dann die Charaktererstelung (Eigentlich Konvertierung) und sie beginnt mit Level 21 oder 24.

Dein Realitätsanspruch in allen Ehren, aber so funktionieren es nicht.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36260 - 13. September 2019 - 16:26 #

So übertrieben finde ich meinen Realitätsanspruch gar nicht, aber die Kommentare auf der Seite der ARD zeigen, dass die Macher ihr Ziel erfüllt haben. Den Leuten Angst machen mit einer unrealistischen Darstellung von Videospielen.

"Habe mich sehr über Ihren Film gefreut! Finde dass das Thema "Computerspiele" nicht annähernd genug kritisch beleuchtet wird wie durch euch! Auch meine Kinder spielen meiner Ansicht nach viel zu viel mit dem Fernseher herum. Bin froh dass meine Rundfunkgebühren für etwas derart Sinnvolles verwendet werden, wie etwa über Videospiele zu informieren. Leider liegen mir keine Zahlen vor, wie viele Kinder durch Videospiele bereits ums Leben gekommen sind, aber ich bin mir sicher es sind wesentlich mehr als in Ihrem Film angedeutet wird."

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 13. September 2019 - 17:08 #

JC Denton verträgt die Sturmgewehrsalven wegen der Naniten? Deswegen muss er danach auch nicht wochenlang ins Krankenhaus.

Was Hans über Hänschen sagt, sagt in der Regel mehr über Hans als über Hänschen. Wir sind bei Nietzsche mittlerweile auch weiter, als ihm dem Nationalsozialismus in die Schuhe zu schieben.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36260 - 13. September 2019 - 18:22 #

Wer schiebt Nietzsche den Nationalsozialismus in die Schuhe? Der war schon über 30 Jahre tot als Hitler an die Macht kam. Und als Johann Gottlieb Fichte 1807 seine "Reden an die deutsche Nation" hielt, war er noch nicht geboren.

Wüsste auch nicht, wo da der Bezug zu dem klischeebeladenen TV-Drama von Degeto vorhanden ist. Es ist schade, dass solche Filme noch produziert werden. Leider bedienen auch viele andere Filme im Öffentlich Rechtlichen Fernsehen Stereotype. Wie beispielsweise Schwarze in TV-Schmonzetten dargestellt werden, erinnert an finsterte Kolonialzeiten.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 13. September 2019 - 18:51 #

Seit den 90 - igern ist ganz davon ab. Also außer Menschen, welche mal wieder das nietzsche Übermenschen - Konzept mit der Herrenrasse - Ideologie verwechseln, weil zumindest der Kenntnisstand in mindesten einem der Themen dürftig ist.

Der Bezug finde ich auf Deinen Beispielkommentar recht nahe liegend: Der Autor sah, was er sehen wollte und nicht was der Film zeigte. Seine Kenntnisse über die Thematik ist wiederum gering. Ein anderer Kommentar erkennt zwar die Thematik und wechselt dann darauf das Olaf Scholz die ganztägige Kinderbetreuung abschafft.
Es ist zwar möglich eine politische Metaebene im Film zu finden und hinzuinterpretieren, zum Beispiel wie die Vereinfachung komplexer Probleme und einfacher, schneller Lösungen das System oder eben den Staat zum Kollabieren bringt, aber manchmal ist eine Zigarre eben nur eine Zigarre.

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 13. September 2019 - 16:26 #

Der oben genannte Film "Ben X" benutzt "Archlord". Das gibt's (oder gab's) wirklich.

Sega-Ryudo 14 Komm-Experte - 2396 - 13. September 2019 - 14:01 #

Ich konnte es leider nicht schauen, ich musste zocken.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 13. September 2019 - 14:02 #

Ich habe mir den Film eben angesehen und meine Kritik ist deutlich positiver als die hier beschriebenen.
Man muss sicherlich kein Fan der theaterhaften Sprach - und Spielweise sein und wer Authentizität sucht, sollte sich generell nicht in der Belletristik gleich welchen Mediums herumtreiben. Wenn man dies akzeptieren kann, bekommt man einen guten bis ordentlichen Film präsentiert.
Im Gegensatz zu dem hier geschrieben zeigt der Film eben keine Varinate eines Süchtigen auf der Suche nach dem nächsten Schuss. Dieser Aspekt, welcher mit Monatsgebühren, Internetkosten noch Lootboxen oder MTA leicht substituierbar gewesen wäre, wird vom Film in einer Konsequenz geschnitten, welche nur Absicht sein kann.
Vielmehr ist die vermeintliche Spielesucht ein Symptom einer anderen Störung und die Flucht der Protagonistin, welche vom ihrem Umfeld fehlinterpretiert wird, wodurch das Problem nur vergrößert wird. Schlicht gesagt wird eine Abwehrsspirale durch falsche Entscheidungen des Umfeldes gezeigt.

Was mir nicht gefällt ist die Bildsprache in der entsättige, graue Realwelt. Der Film versucht hier die Sicht der Hauptperson wieder zu geben und reduziert immer weiter die Farben, aber auch die Momente, in welche sie sich in der Realität glücklich fühlt, sind zu fade. Zum Ende hin wird sie dann sogar katastrophal, weil die Intention nicht mehr mit dem handwerklichen Können und vielleicht auch mit dem Budget mithalten und so eine sehr wirre Kombination entsteht.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61479 - 13. September 2019 - 15:06 #

Ah, danke für den Kommentar. Ihr kenne den Film zwar nicht, freue mich aber immer über eine differenzierte Betrachtung von Filmen, und auch, wenn ein deutscher Filme mal nicht stets nur nur auf "deutscher Film = alles schlechte dieser Welt vereint in 90 Minuten +-x" reduziert wird.

TheLastToKnow 30 Pro-Gamer - - 125267 - 13. September 2019 - 14:19 #

Ich habe den Film noch nicht gesehen, aber mir scheint ein Problem darin zu bestehen, dass die Zielgruppe Personen sind, die von Videospielen nichts verstehen. Sobald man etwas von der Materie versteht, fallen einem natürlich sämtliche Ungereimtheiten auf.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 13. September 2019 - 14:39 #

Nur ist dann das Filmverständnis des Videospielversteher weit unter dem Videospielverständnis des normalen Zuschauers.

euph 30 Pro-Gamer - P - 130161 - 14. September 2019 - 19:11 #

Das ist ja bei vielen Themen so.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40319 - 13. September 2019 - 18:41 #

So, jetzt habe ich hier soviel gelesen, ich befürchte ich muss mir dieses Machwerk mal angucken und mir eine eigene Meinung bilden... *grübel*

Unregistrierbar 18 Doppel-Voter - 10829 - 14. September 2019 - 16:12 #

Computerspiele können süchtig machen, doch. Dass dabei viele andere Faktoren zusammenspielen, ändert daran auch nichts. Ich halte weder eine Verteufelung noch eine Kanonisierung neuer Medien für richtig.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 14. September 2019 - 16:34 #

haha, VR games und süchtig machen. Haben die schon mal so ne Brille 3 Stunden ohne Pause auf dem Kopf gehabt? Mit einem Handyspiel wäre das viel realistischer gewesen.

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 14. September 2019 - 17:46 #

Dann hätte die Protagonistin aber auf das an Ausdruckstanz erinnnernde Rumgehopse beim Spielen verzichten müssen.^^

Ich hab' den Film gestern gesehen, und ich fand ihn nicht gut. Er hat ein paar gute Ansätze, aber die werden von diversen Unsinnigkeiten zunichte gemacht. Es wird oftmals zu dick aufgetragen. Und wenn ich ans Finale denke, könnte ich direkt wieder in die Auslegeware beißen...

spooky74 16 Übertalent - P - 4070 - 14. September 2019 - 20:46 #

Also alle die der Meinung sind, dass der Film typisch deutsch ist und überspitzt ist, dem sage ich:
Ihr scheint selber süchtig zu sein.

Das Mädel scheint ein typischer Außenseiter zu sein. Was machen Außenseiter? Sie suchen sich etwas wo sie sich wohl fühlen. In diesem Fall das Spiel. Und sowas kann dann süchtig machen.

Im übrigen hat sie am Anfang the Surge gespielt, bevor sie in die VR eingetaucht ist.

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11032 - 14. September 2019 - 22:11 #

Nur scheint der Film dem nicht so auf den Grund zu gehen, nachdem was in den Kritiken steht. Der Grund für die Sucht liegt nicht am Spiel, sondern in den äußeren Umständen. Würde der Film sich also mit den Problemen in der "realen Welt" beschäftigen dann wäre es ein guter Film.
Fehlende positive Stimuli außerhalb von X, aber positive Stimuli mit X, führen zu einer deutlichen höheren Gefahr einer Abhängigkeit.
Das Problem ist also nicht X, sondern das Umfeld. X nun also, als Ursache die Probleme darzustellen ist irreführend und stigmatisierend es weiter, damit die Gesellschaft schön weiter wegschauen kann.

spooky74 16 Übertalent - P - 4070 - 14. September 2019 - 22:36 #

der Film zeigt trotzdem das typische Suchtverhalten...
Man brauch nur die ganzen Smartphone Junkies auf den Straßen beobachten

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11032 - 14. September 2019 - 22:41 #

Früher gab es das gleiche Verhalten mit Zeitungen in der Bahn und mit Büchern auf der Straße.

Und was du in deinem ersten Satz schreibst habe ich auch nie bestritten...

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36260 - 14. September 2019 - 23:40 #

Ein Suchtexperte scheinst Du mir nicht zu sein. ;-)

Computerspielsucht führt nicht dazu, dass man seine eigenen Eltern mit dem Messer tötet, weil man sie mit den Monstern im Spiel verwechselt.

spooky74 16 Übertalent - P - 4070 - 15. September 2019 - 0:20 #

Edit :Ablage P

Mitarbeit