Spiele-Check: Discrepant - Psychologische SF-Oper mit Frustpotenzial
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

PC
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Name 0 EXP - Neuling
11. September 2019 - 9:50
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Die Ehefrau ist im Weltall unterwegs, die Erde wird von Aliens angegriffen und man selbst leidet unter kurzzeitiger Amnesie. Nicht nur die Story klingt wie ein zusammengewürfelter Haufen an Klischees, dieses Muster schlägt sich auch im Gameplay von Discrepant wieder. Die Early-Access-Version des First-Person-Science-Fiction-Adventures bietet den Prolog sowie das gesamte erste Kapitel.

Aggressive, violette Lichter sind auf den Straßen von New Haven unterwegs


Ob du richtig stehst, siehst du, wenn das rote Licht nicht angeht
Als Sebastian nachts wach wird, die Erde bebt, Explosionen zu hören sind und Menschen vom Himmel fallen, hätte er lieber im Bett bleiben sollen. Dennoch überkommt ihm ein Gefühl als hätte er alles schon einmal erlebt. Nachdem er sich angezogen und mit einem Sturmfeuerzeug Licht ins Dunkel bringt – im Haus ist der Stromgenerator ausgefallen – stößt er auf eine To-Do-Liste, die er sich scheinbar bereits selbst geschrieben hat.

Er soll sich in der Nachbarschaft Proviant und einige Gegenstände besorgen und sich dann im Schuppen verstecken. Gesagt, getan. Nach und nach stößt er auf weitere Begebenheiten, die ihm aufgrund einer Amnesie unbekannt scheinen. Während er durch die Straßen läuft, auf denen seltsame, violette Lichter patrouillieren, fallen immer wieder Menschen vom Himmel und klatschen brutal auf dem Asphalt auf. Mithilfe einer speziellen Brille kann er zumindest den Radius der violetten Lichter erkennen und diese so umgehen. Gerät er zu dicht an sie, werden sie rot und greifen ihn an. Im Schuppen angelangt, erhält er eine weitere Nachricht von sich, die ihm sagt, dass er dringend eine Schusswaffe braucht, da er auf dem Friedhof sonst nichts zu lachen hat. Kurzerhand dreht Sebastian um, besorgt sich die Pistole eines toten Polizisten und öffnet die Falltür hinab in einen Tunnel, den er scheinbar vor Jahren ausgegraben hat.

Der Weltraum, unendliche Weiten …


Bewusst wurde an dieser Stelle der Prolog von Sebastians Ehefrau Sue übersprungen, da dieser trotz Early-Access-Status weder sonderlich gut spielbar noch wirklich hübsch oder interessant ist. Als Sue erwachen wir auf einem Raumschiff aus dem Tiefkühlschlaf und müssen uns einen Weg ins Kontrollzentrum bahnen. Dort kippt die leicht bekleidete Dame um und das Spiel wechselt zu Sebastian. Dies ist auch bitter nötig, da die Atmosphäre, trotz mäßiger Technik, in New Haven gelungen ist. 

Technikbrei
Clippingfehler, hässliche Modelle und niedrig aufgelöste Texturen sind bei Discrepant trotz Unreal Engine 4 leider an der Tagesordnung. Einige Lichteffekte können sich jedoch sehen lassen, wenn der violette Schimmer der Außerirdischen-Lichtkugeln durch die Baumkronen kriecht und den Asphalt in die Lieblingsfarbe von Samuel L. Jackson taucht. Die Steuerung funktioniert ebenfalls nicht so wirklich und auch das gesamte Inventardesign ist für die Katz. Wir bleiben an Ecken hängen, können nicht vernünftig klettern oder sterben immer wieder, weil die gleichen Feinde entweder kaum oder sehr viel Schaden machen. 

Lobenswert ist jedoch zu erwähnen, dass das Spiel fleißig mit Updates und Hotfixes versorgt wird. Während der Testphase hat der Entwickler bereits zwei Patches veröffentlicht, die Abstürze oder Fehler beheben, die am Weiterkommen hindern. 

Die Übersichtskarte lässt uns den Feinden einfacher ausweichen


Fazit
Discrepant scheint alles zu wollen, aber nichts wirklich gut zu machen. Es gibt kleine Rätsel, Schusswaffen, Nahkampfwaffen, Fahrzeuge wie darunter Fahrräder und Gabelstapler, Klettereinlagen und so weiter. Das Gameplay wird im jetzigen Zustand niemanden begeistern, dafür ist es im Kern zu roh und es gibt bessere Alternativen. Die Geschichte könnte jedoch, sofern sie an Fahrt gewinnt und dabei nicht gegen die Wand donnert, jedoch die ein oder andere nette Wendung parat haben. 

Wirklich zu empfehlen ist Discrepant aktuell leider niemandem, dafür bietet das Spiel mit der hakeligen Steuerung und den immensen Fehlern zu viel Frust. Des Weiteren wird man beim Spielen aktuell das Gefühl nicht los, als würde man einen billigen Cashgrab auf dem Monitor haben. Vermutlich geht es Held Sebastian ganz ähnlich.

  • Psychologisches Science-Fiction-Adventure für PC (Steam)
  • Einzelspieler
  • Preis: 8,19 Euro
  • In einem Satz: Weltraum-Abenteuer für geduldige und frustresistente Spieler
Danywilde 30 Pro-Gamer - P - 163008 - 11. September 2019 - 10:04 #

Danke für die Warnung! Behältst Du die weitere Entwicklung im Auge?

Wesker (unregistriert) 11. September 2019 - 11:36 #

Gerne!
Habe ich zumindest vor, da ich hoffe, dass es doch mehr als nur ein Cashgrab ist.

FantasticNerd 24 Trolljäger - P - 47073 - 11. September 2019 - 10:52 #

Danke für den Check. Alles wollen...das klingt immer so wie die Pizzeria die auch Döner und indische Gerichte anbietet. Mach lieber eins gut als alles so halbgar.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40319 - 11. September 2019 - 11:32 #

Danke für die Warnung :)

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 11. September 2019 - 13:56 #

Wie lange war die Spielzeit für die beiden Teile? Und vor allem, wie viele Kapitel sollen noch folgen? Wäre interessant um abzuschätzen, ob die 8€ eine Investition in ein irgendwann mal langes und ausgereiftes Produkt sein könnten.

Wesker (unregistriert) 17. September 2019 - 10:35 #

Der Prolog dauert fünf bis zehn Minuten, wenn man weiß, was man tut, sogar weniger.
Das erste Kapitel, auch je nachdem, wie sehr man mit den Bugs usw. zu kämpfen hat, zwischen einer und drei Stunden.

Insgesamt soll es vier Kapitel geben.

Ich persönlich würde mir die 8 Euro aktuell sparen. :)

xan 18 Doppel-Voter - P - 11651 - 11. September 2019 - 14:36 #

Danke für den Check und die Warnung.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1330912 - 11. September 2019 - 18:47 #

Danke für den Check, eine eierlegende Wollmilchsau scheint das nicht zu werden. ;)

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161785 - 11. September 2019 - 21:40 #

Nix für mich. Danke für den Check!

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62104 - 12. September 2019 - 9:21 #

Schönen Dank für den Check, ich schliesse mich aber den Vorpostern an das das Spiel nichts für mich ist.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83933 - 15. September 2019 - 21:53 #

Noch nie von gehört und klingt auch nicht besonders interessant. Na gut, dann weiß ich jetzt bescheid, falls es mir noch Mal begegnet.

paschalis 31 Gamer-Veteran - P - 446763 - 22. September 2019 - 21:19 #

Danke für den Check. Early Access tue ich mir sowieso nie an, die Spiele dürfen gerne bei den Entwicklern reifen.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266751 - 20. August 2020 - 16:09 #

Wirres Spiel.

Mitarbeit
Adventure
3D-Adventure
Incendio Software
06.09.2019 (Steam Early Access) • 07.12.2019 (PC)
Link
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PC