Da unsere Steffi Wegener dieses Wochenende lieber das Tanzbein schwingt, darf ich euch ein paar Lesetipps für Wochenende geben. Ein Autor der Zeit macht sich Gedanken über die Faszination von World of Warcraft, es gibt einen nachdenklichen Artikel über toxische Spielekultur, beziehungsweise Sexismus unter Gamern. In einem Interview mit dem Daggerfall Unity-Entwickler Gavin Clayton erfahren wir unter anderem, warum er beim Programmieren gerne auch die Zeit vergisst. Hellblade - Senua's Sacrifice gilt als sehr mutig, da es sich mit dem Thema Depressionen auseinandersetzt, Vice zeigt nun fünf Spiele die bei der Bewältigung von Ängsten und Depressionen helfen sollen. Da die Thematik scheinbar gerade an mehreren Stellen die Gamer beschäftigt, schauen wir uns ein Spiel an, dass Trauerbewältigung in sein Konzept nachträglich einbaut. Zum Schluss gibt es dafür einen schönen Liebesbrief an ein N64-Spiel. Viel Spaß mit den Wochenend-Lesetipps:
Der Reiz von World of Warcraft
zeit.de vom 31.8.19, von Dennis Schmees
Habt ihr selbst schon WoW gespielt? Falls nicht oder falls ihr der Versuchung widerstehen konntet, wieder mit WoW Classic anzufangen, so erzählt euch hier der Zeit Autor Dennis Schmees von seinem Neuanfang in Classic und was der Reiz daran aus seiner Sicht ist. Der Artikel wurde mir von Jonas S empfohlen.
Toxische Spielekultur
dw.com vom 20.8.19, von Kristina Reymann-Schneider
Oft wird ja das Klischee bemüht, dass es unter Spielern extrem sexistisch zugeht. Oft werden daher Gamer als pubertierende Jugendliche dargestellt. Was für Probleme gibt es in der Szene aber wirklich und was machen die Spieleentwickler dagegen? Mit diesen und weiteren Fragen setzt sich dieser Artikel auseinander und zeigt nicht nur Probleme im E-Sport auf.
Bedeutungslose Zeit
ueberstrom.net vom 21.8.19, von Mario Donick
Gavin Clayton, der Daggerfall-Unity-Entwickler berichtet von seiner Liebe zur Programmierung, wie die Zeit bei der Arbeit verfliegt, wie sich dieses kreative Schaffen anfühlt und natürlich auch einiges Weitere zur Elder Scrolls-Reihe.
Spiele gegen Ängste und Depressionen
vice.com vom 15.8.19, von Dominik Schott
Können Computerspiele bei Ängsten und gar Depressionen helfen? Diese Fragestellung wird hier mit Entwicklern und einer Therapeutin besprochen. Was ein gemütliches Schlafzimmer als Hauptmenü damit zu tun hat, erfahrt ihr hier.
Trauerbewältigung in Spielen
mein-mmo.de vom 6.9.19, von Andreas Bertits
Was sich zunächst nach einem guten Aprilscherz anhört, wurde von CCP Games nun tatsächlich in Angriff genommen. Die Macher hinter EVE Online haben festgestellt, dass zu viele Neulinge nach dem Verlust ihres ersten Schiffes mit dem Spiel wieder aufhören. Um das zu kompensieren wird nun eine Trauerbewältigung im Spiel angeboten.
Fundstück: A love letter to Goldeneye, the finest multiplayer game ever made
newstatesman.com vom 11.1.19, von Nicky Wolf
Wer kennt das nicht, ein Spiel dass man so viel gespielt hat, dass man mit geschlossenen Augen die Level vor sich sehen kann? Im Multiplayer entwickelt sich manchmal förmlich ein Muskelgedächtnis für bestimmte Spielabschnitte. Um das zu erreichen muss das Spiel aber wirklich intensiv "gesuchtet" werden oder es bedarf einer gewissen Liebe zum Spiel. Diese Liebe teilt hier Nicky Wolf mit dem geneigten Leser zu Goldeneye.
Im Video: Lustige und liebevolle Einführung in ein Spiel
Zu Spielen gibt es ja immer allerlei Videos vorab um den Hype zu schüren. Das sich manche Spiele jedoch selbst nicht so ernst nehmen zeigt hier Borderlands 3 mit einer Einführung in die Spielwelt durch den liebenswerten Claptrap:
Danke fürs Übernehmen der Lesetipps!
Ordentliche Liste, vielen Dank Necromanus.
Vielen Dank, dass du Steffis Job übernommen hast.
Dafür möchte ich mich auch bedanken.
Weniger übernommen, eher vertreten. Ich will ihr ihren Job ja nicht klauen ;-)
Danke sehr! Vom Artikel über "toxische Spielekultur" hätte ich mir mehr erwartet. Mir wird für mein Empfinden "toxisch" und "sexistisch" zu sehr gleichgesetzt und das Ganze auch sehr oberflächlich abgehandelt.
Seelsorge beim Schiffverlust hätte ich in ED auch schon ein paar mal gebrauchen können ;)
Von mir aus hätte er auch noch weiter gehen können und dennoch fand ich ihn nicht unspannend.
Oh ja, die Seelsorge hätte ich auch schon mehr als einmal gebraucht :-)
Immerhin hin nehmen sie sich dem Thema an. Von der deutschsprachigen Spielepresse bin ich da eher enttäuscht. Über den Suizid des Indie-Entwicklers Alec Holowka (Night in the Woods) nachdem Missbrauchsvorwurfe gegen ihn publik wurden, gab es hier und bei der Gamestar, falls ich es nicht verpasst habe, keine News. Aufgrund der Tatsache, dass #GamerGate auch Auswirkungen auf das reale Leben hat, indem es mitverantwortlich für den Vertrauensverlust in die etablierten Medien und Wahlerfolge von Populisten wie Trump und Bolsonaro ist, eine bedenkliche Entwicklung. Offenbar hat man kein Vertrauen in die eigenen Leser und versucht daher unpolitisch zu sein. Wenn dann aber Spiele fälschlicherweise für Amokläufe verantwortlich gemacht werden, wird man doch politisch und widerspricht Trump oder anderen Politikern energisch und stellt sich schützend vor die Spiele. Dass problematische Communities wie 8Chan nicht völlig losgelöst von den Gaming-Communities sind, verschweigt man. Dabei ist das kaum zu übersehen, die Empörung über Frauenmannschaften in NBA 2K20 ist z.B.ein aktuelles Beispiel.
Deine Meinung sei dir unbenommen. Ich tue mich schwer, in Buzz-Words wie "Gaming-Community" irgendetwas greifbares zu entdecken. Weitergehend halte ich diese Formen der bequemen Verallgemeinerung auch nicht für geeignet um sinnvolle Schlüsse zu ziehen.
Alleine die Sicherheit mit der du hier Ursache und Wirkung darstellst, löst bei mir schon Kopfschütteln aus. Immerhin würde ich aber soweit mitgehen, dass die medialen Umwälzungen im Elektronikzeitalter die bisher so "modern" wirkende Gesellschaft sehr krass überfordert.
In diesem Sinne fände ich es schon gut, wenn die Medien - soweit sie es selber überaupt schon vermögen- dazu beitragen, dass hier eine menschenwürdige Kultivierung stattfinden kann.
Solange es die Bild Zeitung gibt kannst du das vergessen.
Menschenwürdig war das Blatt auch früher nicht.
Solange es die Bild Zeitung gibt, werde ich das ganz sicher nicht vergessen ;)
Ich habe von Gaming-Communities geschrieben, weil es nicht die eine Community gibt. Die Leser von GamersGlobal dürften sich deutlich von den Gronkh-Zuschauern unterscheiden was Alter und Spielevorlieben angeht. Problematisch sind nur die toxischen Communities mit Überschneidungen zur Incel-Kultur, White Supremacy und anderen problematischen Einstellungen.
Ok, da habe ich dich missverstanden.
Es gab in den letzten Wochen zu viele Vorwürfe gegen zu viele Personen.
Scott Benson, der das Spiel mit entwickelt hat, hat sich zu Alec ausführlicher geäußert
https://medium.com/@bombsfall/alec-2618dc1e23e
Da hast du recht. In der engeren Auswahl war auch ein Artikel der konkrete Vorwürfe gegen ein Indie-Studio gemacht hat (und auch gegen konkrete Personen), dass die dort Programmierer für Lau beschäftigt hätten. Da sie aber die "Gegenseite" nicht mit befragt haben, hatte ich den Artikel wieder verworfen (mir klingen da Jörgs Worte aus den letzten Hengst Chroniken noch in den Ohren)
Mir war der Beitrag auch zu oberflächlich. Und auch der Begruff der Community ist viel zu allgemein. Eine Quake-Clan-Community oder eine Cities Skylines-Community, die Retro-Community oder eben die Fortnite-Community über einen Kamm zu scheren ist doch sehr verallgemeinernd.
Interessant wäre die Frage, ob dieses Verhalten in bestimmten Genres häufiger ist als in anderen.
Aussagen wie "Es gibt aber Studien, die Zusammenhänge zwischen Videospielkonsum und sexistischen Einstellungen gefunden haben." mag ich nicht abstreiten, aber ohne nähere Eingrenzung kann ich damit wenig anfangen.
Wow, viele..wie nennt man das..naja Artikel über Angst, Depression, Sexismus usw. in/über Videospiele. Bedenklich. Vielen Dank für die News.
Vor allem sind gerade sehr viele in einem kurzem Zeitfenster zu dem Thema erschienen. Fand ich auch erstaunlich
Es wird Herbst ...
...da könnte was dran sein.
Vielen Dank für die Zusammenstellung :)
Schöner Einstand, Necro! Der uberstrom Artikel über den „Flow of time“ ist ein toller Fund :)
Einziger „Kritik“punkt: Ich vermisse meine Lieblingsrubrik „aus dem GG-Archiv“ :-o Aber nicht schlimm ;)
Danke Q-Bert. Bei der nächsten Vertretung gelobe ich Besserung und liefere auch aus dem GG-Archiv. Danke für das Feedback:)
Und ganz vergessen, der Artikel über WoW war ein Tipp von Jonas S. Hatte ich vergessen einzubauen. Ist aber jetzt noch passiert.