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Sich von zwei der größten und besten Spielereihen aller Zeiten inspirieren zu lassen ist vermutlich nicht die schlechteste Idee. Doch wie viel
Zelda und
Dark Souls stecken wirklich in
Decay Of Logos? Und kann es dennoch mit ausreichend Eigenständigkeit überzeugen oder ist es nur ein Flickenteppich aus fremden Elementen?
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Leider nicht der einzige aggressive Holzfäller auf der langen Reise. Ich habe bislang drei von der Sorte gefällt. |
Natürlich geht es um Rache
Das Heimatdorf unserer stummen Protagonistin wurde dem Erdboden gleichgemacht und ihre Familie getötet. Das wäre ja schon Grund genug für einen Rachefeldzug, aber zusätzlich wurde auch noch das ganze Land von einem Fluch überzogen, der ehrbare Bürger auf langsame und schmerzhafte Weise in hölzerne, zombieartige Wesen verwandelt.
Unsere Aufgabe ist es nun, die Welt von dem Fluch zu befreien und dazu machen wir uns gemeinsam mit unserem treuen Ross auf den langen Weg durch Wiesen, Wälder, Sümpfe und Minen. Warum genau das Pferd Steinbockhörner besitzt, ist mir zwar nicht klar geworden, aber hey, warum auch nicht?
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Ausgiebig mit den NPCs reden wird nicht nur belohnt, sondern trägt auch zur Atmosphäre bei. |
Mein Pferd, mein Schwert und mein Leben
Eigentlich sollte der Gaul eher Eselsohren haben, so störrisch wie er ist. Reiten ist zwar möglich, aber auch reichlich schwierig zu bewerkstelligen und viel schneller als per pedes geht es auch nicht. Streicheln und Füttern sollte zwar beruhigend wirken, aber ich hatte trotzdem immer das Gefühl, auf einem betrunkenen Gaul zu hocken. Dafür schleppt das Tier meine Waffen, die ich gerade nicht ausgerüstet haben möchte, und hilft mir bei diversen Schalterrätseln.
In den Kämpfen hält sich mein tierischer Begleiter meistens vornehm zurück und das ist auch gut so, denn selbst gegen vermeintlich kleine Gegner ist volle Konzentration gefragt. Das kommt euch irgendwie bekannt vor? Richtig, im Prinzip läuft das genauso, wie von Dark Souls gewohnt: Gegnerische Angriffsmuster lernen, auf die eigene Ausdauer achten, das richtige Timing beim Einsatz der unterschiedlichen Waffen, sowie beim Ausweichen und Parieren, beherrschen.
Im Gegensatz zum großen Vorbild gehen nach dem unvermeidlichen Bildschirmtod jedoch keine Seelen verloren. Stattdessen gibt es einen Malus auf die Charakterwerte, der nach einem Tod im Kampf größer ausfällt, als beispielsweise nach einem Sturz in einen Abgrund. Zum Glück befinden sich jedoch in fairen Abständen Rastplätze, wo sich der geschundene Körper durch ein ausgiebiges Schläfchen erholen kann. Fiese Banditen gönnen uns aber nicht immer unsere wohlverdiente Ruhe. Wehren wir die nächtlichen Angriffe nicht ab, werden die Charakterwerte nicht vollständig wiederhergestellt.
Verlorene Lebenspunkte können entweder durch Tränke, die von getöteten Feinden zurückgelassen werden, oder an Altären zurückgewonnen werden. Nach dem Gebet sind jedoch nicht nur die Lebenspunkte wieder da, sondern auch die bereits getöteten Monster in dem Gebiet.
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Wer stirbt bekommt ordentliche Abzüge bei den Charakterwerten. |
Decay Of The Wild
Auf den ersten Blick wirkt die grafische Präsentation wie ein düsterer Klon von Zelda - Breath Of The Wild. Bei genauerem Hinschauen entpuppt sich die Umgebung jedoch als klar detailärmer und insgesamt nicht ganz so liebevoll gestaltet. Andererseits punktet Decay Of Logos durch viel bessere Kantenglättung und höhere Framerate, die allerdings manchmal ins Stottern gerät. Wer grundsätzlich nichts mit dem comic-artigen Grafikstil anfangen kann, wird hier visuell jedoch nicht glücklich.
Zuweilen bleiben Freunde und Feinde auch mal in der Umgebung stecken, was in den meisten Fällen keine relevanten Auswirkungen hat, sondern lediglich lustig aussieht. Einmal ist es mir jedoch passiert, dass meine Spielfigur den Körper verdreht hat und über einer Kiste schwebend hängen blieb und ein anderes Mal bin ich durch die Spielwelt in unendliche Tiefen gefallen. In beiden Fällen half nur ein Neustart des Spiels.
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Magie wirken könnt ihr erst, nachdem ihr diese Mühle erreicht und einen Jungen gerettet habt. |
Fazit
Die Kämpfe in Decay of Logos sind zwar nicht ganz auf Souls-Niveau und die Rätsel erreichen bei weitem nicht die Klasse eines Breath Of The Wild. Dennoch haben die Entwickler vieles richtig gemacht und eigene Ideen einfließen lassen. Bemerkenswert finde ich auch die wirklich sehr gute englische Vertonung der NPCs.
Unterm Strich hatte ich sehr viel Spaß mit Decay Of Logos. Wer Soulslikes mag, kleine Fehlerchen verzeihen kann und nicht unbedingt die hohe Qualität der Vorbilder erwartet, bekommt für relativ wenig Geld ein unterhaltsames und forderndes Spiel.
- Action-RPG für PC, PS4, Xbox One und Switch
- Einzelspieler
- Für Fortgeschrittene
- Erhältlich seit dem 30.8.2019
- 19,99 Euro
- In einem Satz: Solides Soulslike mit Anleihen bei Legend Of Zelda - Breath Of The Wild.
Vielen Dank für den Check! Klingt ja echt nicht schlecht. Nur leider ist mein MoJ so unendliche groß und die freie Zeit verschwindend gering, sodass ich dieses Spiel wohl nicht genießen werde...
Danke für den Check, ist aber wohl nichts was ich auf meine Liste setzen werde.
Danke für den Einblick! Ich tendiere aktuell eher zu Ashen als zu Decay of Logos - die Ashen-Welt spricht mich mehr an.
Das könnte mir glaube ich ganz gut gefallen, danke für den Test auf jeden Fall!
Das krasse ist ja, dass das Spiel total baden geht auf Steam, es ist schon nach einem Tag direkt wieder rausgeflogen vorne.
Ich glaube aus Indie Entwickler sicht sind Triple A Vorbilder einfach keine gute Idee. Man vergleicht dann dieTriple A Spiele mit dem Indie Titel zu sehr und man kann es einfach aus Indie Sicht nicht schaffen da mitzuhalten.
Dabei ist der Preistag von 20 Euro nun mal Indie Niveau , nur leider ist das der meisten Presse scheiss egal, die wie üblich dann negativ darauf einprügelt. Okay hinzu kommen dann noch die Bugs, weil aufgrund der Manpower die Indies nicht diesen Feinschliff schaffen, die Triple A Studios machen. (auch wenns auf jeden fall sinnvoll wäre)
Ich bin froh was anderes zu entwickeln, wo ich diese Gefahr nicht so habe.
Die User-Reviews auf gog sind auch verheerend.
Und die Größe des Studios hat für die Bugs egal zu sein.
Wäre es ein AAA-Titel, wäre ich auch viel härter damit ins Gericht gegangen. Da ich aber grundsätzlich Spaß hatte und von Anfang an kein gepolishtes Spiel von einem 200 Mann Team erwartet habe, war ich auch bereit, Gnade walten zu lassen und nicht blind auf das Spiel einzuprügeln.
Hm, Werte-Abzug find ich irgendwie eine blöde Strafe, da find ich Seelenverlust spannender. Der Werte-Abzug sorgt ja nur dafür, dass es nach nem Tod schwerer ist.
Schönen Dank für den Check, aber das Spiel ist nichts für mich.
Danke für den Check. Interessant ist es. Vor allem dass hier Char-Werte abgezogen werden.
Das empfinde ich schon als sehr harte Bestrafung.
Klingt nach einem netten Spielchen.
Soulslike? Und damit ist es von der Wishlist geflogen. Danke für den Check!
So auch bei mir.
Danke für den Check, das SPiel sieht sehr interessant aus. Aber wie so oft bei Checks (und Tests), fehlen mir Details zum Kampfsystem. Wie funkioniert es? Macht es Spaß? Warum macht es Spaß? Oder warum macht es keinen Spaß? Ist die Steurung direkt, griffig und präzise der schwammig? Gibt es Trägheit? Gibt es animation priority? Zu sagen, bisschen schlechter als Dark Souls hilft mir leider nicht wirklich weiter.
Es ist recht schwer in die vorgegebenen, maximal 4000 Zeichen alles reinzuquetschen. Ich geh schon meist ein bisschen drüber, aber alles im Detail zu beschreiben, ist bei den Checks nicht drin.
Grundsätzlich funktioniert das Kampfsystem sehr ähnlich, wie bei Dark Souls (deshalb nennt man es auch Soulslike). Hier ein paar Unterschiede (und Gemeinsamkeiten):
- Es gibt keine Ausweichrollen
- Gewicht spielt auch keine Rolle
- Die Steuerung ist nicht ganz so präzise, man muss ein wenig mehr "vordenken"
- Animation Priority gibt es, ja.
- Die Waffen spielen sich recht unterschiedlich. Man muss das Timing für jede Waffe lernen.
- In engen Gängen (zum Beispiel in der Mine relativ am Anfang) ist es hakelig, weil man gerne mal irgendwo hängen bleibt. Dort besser flüchten, nicht kämpfen ;)
- Parieren geht auch, aber ich bin nicht der Typ dafür, weshalb ich das nicht groß ausprobiert habe. Mach ich auch bei Dark Souls so gut wie nie.
- Waffen haben eine Haltbarkeit, die unterschiedlich stark ausfällt. Waffen mit Extras (Gift, Feuer usw) verfallen schneller.
Hoffe ich konnte dir noch ein bisschen weiterhelfen :)
Ja, danke dir! Das war eine super Ergänzung zur Kampfmechanik.
Du hast dich wirklich klasse mit dem Check auseinandergesetzt. Chapeau!
Vielen Dank für die Ergänzungen :-)
Danke für den Check, um das Spiel werde ich einen Bogen machen. ;)
Durch den Check hab ich mir mal weitere Reviews angeschaut, also schon mal was Positives.
Was ich dann aber gelesen habe, war alles andere als Nett und die Videos dazu (von IGN bis Gamebolt) schrecken dann aber doch ab, was zB Frameeinbrüche, Abstürze und andere Bugs angeht. Vom Gameplay, was dann auch gerne Einheitsbrei-Gegner auf einen Wirft ganz abgesehen.
Daher, Thanks, gleich nen Bogen drum gemacht. :)
Ich hab mir bewusst keine Reviews angeschaut, bevor ich meine geschrieben habe. Heute morgen habe ich aber dann doch mal bei IGN gelesen, was die so meinen. Ich hatte tatsächlich deutlich weniger Probleme. Zwei mal ist mir das Spiel abgestürzt in ca. 15 Stunden und was die Framerate angeht: Ja, die kam ab und zu ins Stottern, aber allgemein war das noch ok. Wenn ich mich beispielsweise an Blight Town damals auf der PS3 erinnere... das war doch deutlich schlimmer und ich habe Dark Souls geliebt :)
Allerdings hab ich auch größtenteils nach dem Day-One Patch und auf der PS4 Pro gespielt, von daher kann es auch sein, dass da Dinge verbessert wurden, oder es auf der Playse generell nicht gar zu wild ist.
Man schaue sich einfach mal Control auf den Konsolen an und vergleiche es mit dem hier. Da wird einfach mal wieder unterschiedlich (und unfair) gewichtet.
Klingt mir zu anstrengend und ist wohl eher nichts für mich.
Sehe ich genauso.
Gekauft
Dagegen wirkt Dark Souls ja wie ein Casual-Game. Technisch ausgereift und mit fairen "Bestrafungssystem"... ;-)
Wenn ich den morgendlichen Kampf gegen Gegner, die mich aus dem Schlaf reißen, vergeige, bleibt dann der Malus auf meine Werte dauerhaft? Oder kann ich das rückgängig machen, wenn ich dann doch mal ungestört durchschlafe.
Ansonsten hört sich der Titel interessant an und Spiele von kleineren Entwicklern haben häufig ihren ganz eigenen Charme. Verzeihen kann ich da einiges, allerdings sollten die sich schon der Fehlerbeseitigung widmen. Wäre ja mal eine News wert, sollten Updates für das Spiel folgen, ansonsten geht bestimmt unter.
Wenn du den Kampf vergeigst, bekommst du trotzdem ein paar Punke gut geschrieben. Je mehr Gegner du tötest, desto mehr Punkte gibt es. Kannst dich danach aber auch gleich wieder hinlegen und hoffen, dass niemand kommt. Das hat bei mir auch 1-2 mal funktioniert.
Außerdem gibt es im Dorf (was gleichzeitig eine Art Hub ist) auch eine Schlafstelle und dort wird man grundsätzlich nicht überfallen. Ins Dorf zurück kommt man aber nur per Item-Einsatz (quasi ein Heimatknochen in Trankform), oder eben zu Fuß. Oder aufm Pferd, wenn man das Viech irgendwie unter Kontrolle kriegt :D
Und ja, es gibt ein paar Bugs. Manchmal hilft auch nur neustarten, aber sooo schlimm, wie die Kollegen von IGN es jetzt dargestellt haben, finde ich es nicht. Jedenfalls auf der PS4 Pro und nach dem Day-One-Patch. Ich würde trotzdem empfehlen, vllt. noch 1-2 Updates abzuwarten...
Besten Dank für die Vorstellung. Macht Bock auf mehr.
Vielen Dank für die Vorstellung, aber ich warte da besser auf den Story-Modus :)
Ich denke bei Zelda ja immer noch an top down 2D - und wunderte mich erst stark wo denn bei den Screenshots die Zeldaanleihen herkommen solten.
3D-Zeldas gibt es ja auch erst seit 1998. ;-)
Man kann sich doch nicht andauernd umstellen. ;)
Geht mir auch immer so im ersten Moment :-)
Der Check hat mir gut vermittelt, daß Decay of Logos nichts für mich ist :-)