Dinge, die Benjamin nicht braucht

GC19: Mega Drive Mini ausprobiert und mäßig angetan

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Benjamin Braun 440500 EXP - Freier Redakteur,R10,S10,A10,J10
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25. August 2019 - 15:48 — vor 4 Jahren zuletzt aktualisiert

Teaser

Eine Mini-Neuauflage klassischer Konsolen folgt der nächsten. Mit einer Mikro-Variante des Mega Drive will nun auch Sega für Umsatz sorgen. Doch braucht man dieses Ding überhaupt?
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Bei der Spieleauswahl für die Minineuauflagen klassischer Konsolen kann man am Ende sicher immer streiten. Doch wo andere auch mal einen zuvor nie offiziell veröffentlichten Titel anbieten, wie Nintendo es im Falle des SNES Classic Mini mit Star Fox tat, haben andere an sich nur Kram im Angebot, den man inzwischen größtenteils für zig andere Plattformen haben kann. Und das in wenigstens gleicher Qualität. Das ist auch der wesentliche Grund, weshalb mich der Mega Drive Mini nicht wirklich anmacht. Fast alle Spiele, ob nun Shinobi 3, Sonic the Hedgehog 2, Golden Axe oder Streets of Rage 2 kann ich auf anderen Plattformen haben -- und die laufen auf PS4 und Co. nicht schlechter, sondern meinem Eindruck von der Gamescom nach sogar deutlich besser. (Anmerkung der Redaktion: Man kann die sehr umfangreiche Liste von 42 oft hochkarätigen Spieletiteln des Mega Drive Mini auch anders einschätzen.)

Ich gebe zu, dass bei mir auch die Mini-Varianten von NES und SNES nur deshalb keinen Staub ansetzen, weil sie nicht offen im Regal stehen. Aber selten war die Mini-Variante einer klassischen Videospielkonsole für mich so uninteressant wie die von Segas Mega Drive. Klar hat das auch etwas damit zu tun, dass ich privat nie einen Mega Drive besessen habe. Aber am Ende sind es eben doch die Spiele, für die ich mir nicht noch ein zusätzliches Teil hinstellen muss, für das ich 80 Euro auf den Tisch legen soll.

Die Verarbeitung des Geräts an sich ist aber zumindest schon mal gut und steht der der Nintendo-Minis prinzipiell in nichts nach. Was mir schon beim Anspielen von Street Fighter, Road Rash 2 und Konsorten auf den Wecker geht, ist der Controller. Klar muss der so aussehen wie die Originale -- und dankenswerterweise gibt es auch gleich zwei auf einmal dazu. Aber das Gamepad war halt damals wie heute nicht gut designt. An die allgemeine Form des Eingabegeräts oder die Anordnung der Tasten kann man sich sicherlich gewöhnen -- und Besitzer des Originals kennen es auch nicht anders. Aber jeder eckig-unhandliche Nintendo-Controller liegt dennoch besser in der Hand und hat bei den Tasten einen wesentlich angenehmeren Druckpunkt.

Nostalgie hilft bei Mini-Varianten von Spielekonsolen natürlich immer. Beim Mega Drive Mini ist es aus meiner Sicht aber mehr oder weniger das Einzige, was zu einem Kauf verlocken könnte. Gut, die Spiele haben mit Speicherfunktion und Co. am Ende dann doch teils Vorteile etwa gegenüber der PS4-Neuauflagen. Für mich reicht das Kaufargument dann aber nicht aus.  Für mich ist das tatsächlich eine Mini-Konsole, die die Welt nicht braucht.

Autor: Benjamin Braun
EvilNobody 15 Kenner - 3141 - 25. August 2019 - 16:18 #

Sehe ich auch so. Die MD Collection auf PS4 reicht völlig und für Bloodlines gibts auch die Castlevania-Collection.

v3to (unregistriert) 25. August 2019 - 16:43 #

Die Mega Drive Collection hat mich eigentlich nie so recht interessiert, weil wieder nur die üblichen Verdächtigen waren, welche die vergangenen Jahrzehnte regelmäßig neu veröffentlicht wurden. Die gesamte Spielebibliothek des Mega Drive umfasst mehr als 900 Spiele und man bekommt eigentlich immer nur das selbe.

Das Mini fand ich da schon etwas überraschend, weil wenigstens ein paar Third-Party-Titel mehr in der Sammlung sind als üblich. Ich hätte mir etwas mehr lokale Veröffentlichungen gewünscht. Gerade EA und Virgin waren damals ziemlich präsent auf dem Mega Drive. Was ist mit den ganzen Spielen von Sunsoft, Core Design, NCS, Toaplan, Masaya, Taito, etc...

zfpru 18 Doppel-Voter - 10896 - 25. August 2019 - 17:08 #

In Sachen Street Fighter hast du Recht.

Desotho 18 Doppel-Voter - 9434 - 26. August 2019 - 9:33 #

Ach 18 EUR für die Switch - dann hol ich mir die. Reicht allemal um Retro Gelüste zu stillen ^^

v3to (unregistriert) 25. August 2019 - 17:00 #

Also, mir geht es in etwa mit dem NES oder SNES Mini so. Mit Nintendo kam ich als Spieler erst mit den N64 in Berührung und komme im Gegensatz zu Ocarina of Time in Zelda 3 nicht recht rein. Übrigens geht mir das mit dem SNES-Controller ähnlich. Vor kurzem hatte Retrobit USB-Varianten vom Mega Drive und Saturn Controller veröffentlicht und die empfand ich so viel angenehmer - jedenfalls bei Spielen von Sega.

Btw Street Fighter II spielt man nicht mit den 3-Button-Controller, es sei denn, man will etwas zu meckern haben. Es gibt wirklich haufenweise Spiele auf dem Mini, bei denen ich aufhorchen musste. Beispielsweise Monster World 4, welches IMO der beste Teil der Wonderboy-Reihe darstellt. Thunder Force III zählt immer noch zu den besten horizontalen Shmups aller Zeiten. Probotector (bzw Contra Hard Corps) haut mehr auf die K*** als Contra III. Oder auch, dass bei Wily Wars wohl der Input-Lag des Originals reduziert wurde.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36257 - 25. August 2019 - 18:08 #

Ich mag den SNES-Controller, aber in Zelda 1-3 bin ich als N64-Kind auch nie reingekommen. Verlaufe mich ständig, das ist mir bei Ocarine of Time nie passiert.

Schade, dass es kein N64 Mini gibt. Das würde genau meinen Nerv treffen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Pat K. 17 Shapeshifter - 7476 - 30. Dezember 2020 - 22:26 #

Glaube dass wird nie was, weil die massive Probleme mit der N64-Emulation haben, ein bis heute ungelöstes Problem. Ein anderes Problem dürften die Rare-Spiele sein, die es ja bis auf die Lizenztitel (Nintendo/Disney/MGM) es immerhin alle in Rare Replay auf die One geschafft haben.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469800 - 25. August 2019 - 16:30 #

Ich war auch kein Megadrive-Besitzer, aber ich finde insbesondere die Spieleauswahl sehr hochkarätig, zumal es die bis auf TheC64Mini (und da war viel Schmumpf dabei) größte Spieleliste aller offiziellen Mini-Konsolen ist.

Hedeltrollo 22 Motivator - P - 35988 - 25. August 2019 - 19:37 #

Die Anmerkung im Text finde ich befremdlich. Ist für die Diskussion nicht der Kommentarbereich da?

v3to (unregistriert) 25. August 2019 - 19:49 #

Es würde mich zudem interessieren, was es mit dem "laufen auf anderen Plattformen besser" auf sich hat. Ich habe einige Videos zum Mega Drive Mini gesehen und bis auf den Sound-Lag (der sich nicht negativ von anderen Emulatoren abhebt), hatte da niemand was an der Emulation zu beanstanden. Würde mich bei M2 auch sehr wundern.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469800 - 25. August 2019 - 22:06 #

Ich finde deinen Comment befremdlich. Solltest du vergessen haben, dass ich als Chefredakteur die redaktionellen Inhalte hier verantworte? Der Hinweis auf die Zahl und Güte der Spiele fehlte schlicht, das muss gerade bei einem so einseitigen Text schon rein. Ich habe zudem die Dachzeile „Dinge, die die Welt nicht braucht“ subtil abgeändert. In dieser Form kann ich mit der News nun leben.

Hedeltrollo 22 Motivator - P - 35988 - 26. August 2019 - 5:51 #

Nein, sei versichert, dass ich das nicht vergessen habe. Auf mich wirkt diese Anmerkung jedoch wie ein interner Korrekturhinweis, der im fertigen Text - meines Erachtens - nichts verloren hat.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469800 - 26. August 2019 - 12:48 #

Im Gegenteil: Statt den Text zurechtzubiegen, lasse ich Benjamin seine ehrliche, aber eben stark einseitige, Meinung und gebe dem noch nicht vorinformierten Leser die Chance, sich einfach mal die Spieleliste anzusehen. Finde ich die bessere Lösung, weil sie die Subjektivität des Eindrucks erhält.

xris 15 Kenner - 3236 - 26. August 2019 - 14:25 #

Hä? Muss man als Chefredakteur im modernen online Journalismus nicht gemäßigte Dachzeilen durch reißerische ersetzen und nicht umgekehrt?

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20278 - 26. August 2019 - 10:00 #

Geht mir genauso, ich finde die Auswahl sehr gelungen und werde mir das Mini holen, obwohl ein funktionierendes Mega Drive im Keller steht. Die Minis im Wohnzimmer am großen Screen sind einfach praktisch.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105042 - 25. August 2019 - 17:08 #

Das Sega Pad als nicht gut designt zu bezeichnen...schnaub, setzen sechs Benni!

zuendy 16 Übertalent - 4547 - 25. August 2019 - 18:08 #

Echt? Noch schlimmer ist nur noch der NES-Controller und an unangefochtener Spitze der Competition Pro. Nach einer halben Stunde zocken schau ich mir meine beiden Hände im Wechsel an und könnt nur noch schreien. So stelle ich mir einen Gichtanfall vor..

v3to (unregistriert) 25. August 2019 - 18:47 #

Das ursprüngliche Mega Drive Pad mochte ich auch nicht so, das lag aber weniger an dem Button-Layout (ich mag die arcade-artige Anordnung sehr) als dem Wabbel-Digikreuz. Beim 6-Button-Controller war das allerdings haptisch schon erheblich besser und nochmal mehr bei den Varianten von Retrobit, mit denen Sega wohl auch beim Mega Drive Mini zusammengearbeitet hat.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105042 - 25. August 2019 - 18:54 #

Ich hatte Snes und MD. Und spielte lieber mit dem MD Pad. Passte einfach besser in meine grossen Pfoten. :D

Pat K. 17 Shapeshifter - 7476 - 30. Dezember 2020 - 22:27 #

Dieser Kommentar ist wahrlich eine blasphemische Entgleisung sondergleichen.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105042 - 31. Dezember 2020 - 9:12 #

Meiner? Oder Bennis?

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22602 - 25. August 2019 - 18:54 #

Klingt alles super: Große Spieleauswahl mit tollen Titeln, sehr gut verarbeitete Hardware, Controller die sich wie Originalcontroller anfühlen, nette Zusatzfunktionen (Speicherfunktion)... mehr kann ich nicht erwarten.

Die Negativpunkte sind ja nur subjektive, ganz persönliche Punkte, die mich z.B. überhaupt nicht betreffen.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440500 - 25. August 2019 - 20:36 #

So war es ja auch gedacht. Wäre ich ein ehemaliger Mega-Drive-Besitzer würde ich das Ding vielleicht auch kaufen. Ich denke aber auch dann nicht, denn wirklich brauchbaren Titel, für die es reicht, Retro-Fan zu sein und nicht noch zusätzlich Mega-Drive-Nostalgiker, gibt es auf anderen Plattformen auch. Und da gibt es dann sogar einen gescheiten Controller und ich muss für 80 Euro nicht noch ein zusätzliches Teil hinstellen, das imo nur begrenzt gute Kaufargumente liefert. Da sind ja auch nur deshalb so viele Spiele drauf, weil locker drei Viertel der Spiele allenfalls von den Leuten gebraucht wird, die eh noch einen Mega Drive nebst Röhrenfernseher daheim haben. Das sieht bei den Minis von NES und SNES schon anders aus – genauso wie beim Mega Drive habe ich auf dem SNES übrigens auch nie selbst die Plattform gehabt, sondern immer nur bei Freunden mitgespielt, halt vor allem Sega-eigene Sachen.

v3to (unregistriert) 25. August 2019 - 21:21 #

Beim Mega Drive Mini finde ich allgemein schwierig, dass Sega mit den Lizenzen in der Vergangenheit reichlich herumgehurt hatte und das Gros der Spiele weit verfügbar. Für sich selbst mit den Classic Collections oder 3D-Classics, in Lizenz in Brasilien über TecToy, dem ziemlich hochwertigen FPGA-Klon Mega SG oder die missratenen Konsolen von ATGames. Obendrauf, dass die meisten Emulatoren nicht so ganz authentisch ist. Bei Digital Foundry wurde beispielsweise mit dem Erscheinen des Mega SG die Soundemulation der aktuellen Mega Drive Classic Collection mit abgefrühstückt und die klingt auch nicht ganz original.

Das hauptsächliche Kaufargument ist mMn beim Mega Drive Mini - wie bei den anderen Mini Konsolen eigentlich auch - das Instant-Retro-Flair. Aus dem Schrank holen, am Fernseher anschließen für sich alleine oder mit der Familie einen Retro-Nachmittag verbringen. Mit Haptik der alten Geräte und einer ordentlichen Auswahl an Spielen, welche sozusagen die Konsole definierten. Sonst vielleicht noch als schickes kleines Modell für die Vitrine. Mir persönlich liegt schon viel an der Haptik der Original-Controller, da IMHO die aktuellen Systeme zb keine adäquate Digikreuze für klassische 2D-Spiele bieten.

Aber wer mehr will, wird sich eh mit der Original-Hardware beschäftigen oder sich gleich sowas wie ein MISTer oder Analogue Mega SG anschaffen.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440500 - 25. August 2019 - 22:42 #

Dieses "Instant-Retro-Feel" hat das Ding ja auch zweifellos, ich glaube auch nicht, dass ich da einen anderen Eindruck vermittle oder behaupte, das Gerät an sich sei kacke. Aber wir sind bei subjektiven Berichten und, ich sage es ja offen dazu, dass ich persönlich nie ein Mega-Drive-Besitzer war, der Controller ist nicht nur nach heutigen Maßstäben nicht gut und das mit der Verfügbarkeit der Spiele auf anderen Plattformen hast du ja auch selbst noch mal in deinem Comment bestätigt. Nein, das Ding ist kein Müll, überhaupt nicht, aber es ist die imo bislang überflüssigste Mini-Variante einer Spielekonsole überhaupt, zumal das Spieleangebot gewiss üppig ist, aber am Ende bleiben, genauso wie bei NES, SNES oder auch der Mini-PlayStation maximal 10 Spiele, die sich für Retro-Fans lohnen (Nostalgiker sind eine andere Gruppe, die sich eh von nichts, was ich oder andere an potenziell negativen Punkten nennen, vom Kauf abhalten ließen). Masse ist nicht gleich Klasse.

Egal, könnte man ewig diskutieren, aber dazu fehlt mir am Ende dann doch vor allem die Zeit.

v3to (unregistriert) 26. August 2019 - 1:16 #

Bei Masse statt Klasse würde ich beim Mega Drive Mini doch widersprechen und deiner Einordnung bezogen auf den Controller ebenfalls. Gerade, was die Recycling-Quote angeht, war das SNES Mini ganz vorn dabei und es hatte kaum jemanden gekümmert, sondern es ging eigentlich nur darum, was für Hochkaräter doch in der Sammlung waren. In meinem Bekanntenkreis und auch in verschiedenen Retrogruppen war das Feedback zum Mega Drive Mini jetzt nicht anders, bzw sogar mittelgroßes Erstaunen, dass nicht der übliche Standard geliefert wird und dabei trotzdem überwiegend Titel, welche die Konsole definiert haben.

Unabhängig davon - wieso soll die Konsole überflüssig sein?
Was mir speziell beim NES- und SNES-Mini im Bekanntenkreis aufgefallen ist, dass sich die Konsolen hauptsächlich Leute gekauft haben, welche sonst überhaupt nicht spielen. Welche tatsächlich die Konsole für Familien-Happenings benutzen wie sonst beim Monopoly-Abend.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22602 - 26. August 2019 - 15:31 #

Klaro. Dass es einem persönlich, subjektiv nicht zusagt, das ist ja auch mehr als verständlich. Die für mich wichtigen Infos habe ich ja bekommen. :)

Und so nimmt man es auch unterschiedlich auf. Für mich ist z.B. der Controller eher ein Kaufargument. Habe die Spiele schon aus diversen Collections, aber das Ganze mit dem "Original"-Controller zu spielen, das ist nochmal was anderes, vermittelt mir mehr das Gefühl von "damals", als ein ansich besseres PS4-Pad. Letzlich sind diese Minis für mich sowas wie ne kleine Zeitreise.

Dass ich die Spiele auf Switch und PS4 im Grunde schon habe, stört mich nicht. Hab auch ein NES und SNES Mini und die meisten Spiele die da drauf sind ebenfalls schon für andere Konsolen (Wii, WiiU, Switch, (New)3DS). Aber das Retrogefühl, diese kleine Zeitreise, ist neben der Original-Hardware für mich am besten mit diesen Minis.

advfreak 22 Motivator - - 32082 - 25. August 2019 - 19:55 #

Ich muss das Teil auch nicht unbedingt haben...

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83414 - 25. August 2019 - 21:20 #

Die erste Mini-Konsole, die ich jemals vorbestellt habe. Ich bleibe einfach mal vorsichtig optimistisch.

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 25. August 2019 - 23:56 #

Auch diese Minikonsole werde ich mir wieder sparen. Ich kann insgesamt den Hype um diese Dinger nicht nachvollziehen. Der Stapel an ungespielten Kram ist auch so schon hoch genug, da muss man nicht nochmal x Spiele kaufen, von denen höchstens ein Drittel nach heutigen Maßstäben noch spielenswert ist. Und dabei hatte ich keine der bislang veröffentlichten Minikonsolen jemals im Original. Okay, den C64 schon, aber auch da: Die guten Sachen habe ich damals gespielt, den Rest brauchte ich damals schon nicht und auch jetzt nicht mehr.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24321 - 26. August 2019 - 6:35 #

Das ist halt unter anderem auch was für Sammler. Mir gehen ja so schon die Kabelbäume am TV gehörig auf den Senkel.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33459 - 26. August 2019 - 14:48 #

Ich mag die Dinger, v.a. wegen ihres Kawaii-Faktors. Ich benutze die Teile auch eher selten, finde sie aber netter als einen Raspi mit Möchtegern-Retrogehäuse und dem ganzen Gefrickel inkl. inkonsistenter Tastenbelegung außenherum. Out of the box sind RetroPi & Co ja nicht wirklich brauchbar. Ein Mini-SNES von Nintendo ist halt wie das Original damals: anschließen und läuft.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421649 - 26. August 2019 - 0:03 #

Ich werde mir auch diese Mini-Konsole sicher zulegen.
Einfach nur fürs Zeigen, den Nichten und Neffen. Und um dabei deren Reaktion zu beobachten. Immer großes Kino.
Sperrige Controller? Count me in.
:D

Jac 19 Megatalent - P - 15595 - 26. August 2019 - 0:13 #

Ich fand den Controller damals übrigens gar nicht schlecht, ich konnte mit ihm ziemlich gut spielen.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20278 - 26. August 2019 - 10:03 #

Ja, ich finde den auch gut.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24321 - 26. August 2019 - 6:45 #

Mir verwischt dieser Artikel schon zu sehr die Grenze zwischen subjektiver Gewichtung und expliziter Meinung oder gar Rant. Polarisierung gehört für mich in ein eigenes Format. Das kann dann von mir aus gerne " Benny haut auf den Tisch" oder sonstwie heißen, oder man macht eine Pro/ Contra Sache daraus.

Die redaktionelle Anmerkung kann ich gut nachvollziehen, ist halt ein Notnagel.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33459 - 26. August 2019 - 14:40 #

Würde ich auch begrüßen. Ist für mich mehr Kommentar als Berichterstattung von der GC. Und bei Kommentaren bin ich es hier eigentlich gewöhnt, dass sie als solche erkennbar sind.

Für mich wirkte die Headline so als hätte das Gerät irgendwelche nennenswerte Probleme. Aber letztendlich steht eigentlich sinngemäß nur „finde ich genauso sinnlos wie die anderen Mini-Konsolen auch und das Gamepad ist etwas schlechter“ drin.

Wenn die Konsole nennenswerte Probleme hätte, wie es bei Playstation Classic und den ersten Firmware-Versionen vom C64 mini der Fall war, wäre ein Rant ja ok. Aber so wirkt es etwas seltsam. Dass das Gerät gut verarbeitet ist, zwei Controller mitbringt und Sega eine ziemlich gute Spielauswahl reinpackt, ist für die Zielgruppe dieser Geräte doch erst mal durchweg positiv.

maddccat 19 Megatalent - 14116 - 26. August 2019 - 8:04 #

Mir reichen da auch die SEGA Mega Drive Classics auf Steam/Switch. Einen eigenen Mega Drive hatte ich -im Gegensatz zum Game Gear- auch nicht, bin aber öfter mit dem Teil bei einem Klassenkameraden in Berührung gekommen. Bei Nintendo hingegen sieht die Sache schon wieder anders aus. ;)

Bluff Eversmoking (unregistriert) 26. August 2019 - 10:04 #

Brauche ich nicht, das Original steht einsatzbereit im Wohnzimmer.

FantasticNerd 24 Trolljäger - P - 47073 - 26. August 2019 - 10:12 #

Das Original habe ich vor Jahren verkauft, eine Retro-Version muss ich nicht haben.

Unregistrierbar 18 Doppel-Voter - 10829 - 26. August 2019 - 13:32 #

Ich habe mir nicht mal das NES Mini geholt und wenn überhaupt, dann hätte ja wohl jenes Kultcharakter gehabt.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83916 - 27. August 2019 - 17:15 #

Hm, mehr eine Meinungskolumne als eine Preview...

rsn47362 10 Kommunikator - 530 - 30. August 2019 - 4:19 #

Du schreibst einen Artikel, um uns zu sagen, dass Dir das Mega Drive noch nie gefallen hat, Du selber nie eines hattest, und Du die meisten der Mega Drive Spiele, ausser den absoluten Mainstream Sachen nicht kennst? Vielleicht sollte dann statt Dir jemand darüber schreiben, der sich mit dem Mega Drive zumindest ein wenig auskennt.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440500 - 30. August 2019 - 12:04 #

Zunächst mal: Ich habe nirgends geschrieben, dass ich nur die absoluten Mainstream-Titel kennen würde. Von den enthaltenen Spielen habe ich den größten Teil gespielt, wenn eben überwiegend auf anderen Plattformen. Davon abgesehen ist der Bericht nunmal von mir und er richtet sich auch nicht bloß an ehemalige Mega-Drive-Besitzer, die, falls sie grundsätzlich an einer solchen Mini-Variante interessiert sind, eh zugreifen werden bzw. diese Entscheidung nicht von anderen abhängig machen.

Wie jemand anders in einem Kommentar bereits anmerkte, kaufen auch Leute solche Mini-Varianten, die selbst nie die Original-Plattform besessen haben oder die sogar (wie es in besagtem Kommentar hieß) mit Spielen an sich gar nicht so viel am Hut haben. Und ja, ich finde, dass die Classic-Varianten von NES und SNES für Nicht-Besitzer was Besseres zu bieten haben als der Mega Drive Mini. Ich verbiege mich jedenfalls nicht, bloß weil meine Sichtweise jemand anders nicht gefallen könnte. Das wäre auch bei einem Artikel so, der nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben ist. Bei einem Artikel aus der Ich-Perspektive sehe ich aber zusätzlich keinen Grund, mich in der Art der Forumlierung irgendwie zurückzuhalten. Auf die Füße getreten fühlt sich so oder so immer irgendwer, wenn jemand etwas anders sieht, als er selbst.

WizKid 15 Kenner - 2910 - 1. September 2019 - 1:48 #

Sorry aber ich muss leider meckern.
Hier wird Stimmung von jemanden gemacht, der sich mit dem Thema nicht wirklich auseinandergesetzt hat.
Anders kann ich mir nicht erklären, warum er eine völlig andere Meinung hat, als die Retro Freaks die man überall im Internet findet.

Fangen wir erstmal mit der Preiskritik an. Die Konsole ist günstiger als die der Konkurrenz bei Release und hat deutlich mehr Titel.
Heutzutage gibt man für ein Spiel 40-100€ bei Release aus und es nie sicher, ob dieser Titel auch Spass macht.
Da finde ich 80€ für eine Retro Konsole mit 42 Spielen nicht wirklich teuer.

Der Author behauptet, daß die Spiele auf anderen Platformen deutlich besser laufen. Das zweifel ich an. SEGA hat für die Umsetzung extra die Entwickler M2 beauftragt. Das sind regelrechte Profis was die Umsetzung von alten Titeln angeht.
Einige Titel wie beispielsweise Mega Man laufen jetzt sogar deutlich besser als damals.

Was das Thema Controler angeht, ist das natürlich immer eine Sache des Geschmacks aber für die Sega Titel waren die optimal und damals wie heute mochte ich es, wenn der Kontroler größer ist, da ich bei kleinen Controlern wie bei Nintendo schneller Schmerzen ab einer gewissen Zeit hatte. Allein deswegen, ziehe ich jederzeit das XBox Gamepad der PS Reihe vor.

Nostalgie ist natürlich immer hilfreich. Aber ich bin mir ziemlich sicher, daß auch Neulinge Spass mit den alten Titeln haben werden. Denn im Vergleich zu den 3D Pixelgräbern der PS One Mini, sind die Titel grafisch gut gealtert und vom Gameplay finde ich die meisten Sega und Nintendo Titel generel zeitlos.

zuendy 16 Übertalent - 4547 - 1. September 2019 - 10:58 #

Ich finde die "Stimmung" von Jemanden der eben das damalige Zeitgefühl nicht erlebt hat sehr interessant. Master System und Mega Drive durfte ich persönlich nur bei Freunden erleben und ich war immer so neidisch Keins zu haben und quasi die Wochenenden über 2 Jahre nicht zu Hause, als 10-12 Jähriger.
So interessant wie ich die Meinung finde, so wenig wird sie mich in meiner Entscheidung beeinflussen.
Btw ich finde 80€ für die Kiste schon teuer, aber auch das lässt sich lösen. ;)

v3to (unregistriert) 1. September 2019 - 13:25 #

Wäre es ein sachlicher Artikel, gibt es schon diverse Angriffspunkte, die man auseinander nehmen kann. Alleine vom Stil her ist es eine Meinungsäußerung und da betrachte ich es eher als persönlichen Blickwinkel. Und wenn die kontrovers im allgemeinen Kanon ausfällt, wird es doch eigentlich durch die Diskussion richtig interessant - auch wenn ich beim Lesen ein paar Male tief durchatmen musste.

Bzw um mal den Bogen etwas weiter zu spannen, scheint mir bei Retro-Themen auch gerne eine Form von Generationen-Disharmonie mitzuschwingen. Wenn bei Auf-ein-Bier in spielehistorischen Diskussionen die 80er zur Sprache kommen, könnte man meinen, dass Heimcomputer bis auf ein bissel C64 und Ultima kaum eine Relevanz hatten. Oder kürzlich hatte man sowas hier auf GamersGlobal auch mit der PC-Engine. Welcher Mittdreißiger kennt die Konsole überhaupt, während sie in den späten 80ern in ASM und Powerplay Dauerthema war. Wenn jemand die Hochzeit der Arcades nur aus Erzählungen kennt, wird das vermutlich anders einordnen, als jemand, der damals bereits intensiv gespielt hatte. Und man sollte mMn auch nicht unterschätzen, wenn jemand eine Konsole und deren Spiele nur oberflächlich kennt.

Für mich war damals der MegaDrive-Controller ein echter Meilenstein gegenüber dem NES-, Master System und dem PC-Engine-Pad. Dritter Button, bei längeren Sessions schliefen mir die Hände nicht ein und es ließ sich bei manchen Spielen auch am Amiga nutzen. Ich bin auch bis heute der Meinung, dass das Button-Layout der Sega-Pads besser zu arcadigen 2D-Spielen passt als die heute übliche SNES-Anordnung. Allerdings war das Digikreuz recht schwammig und das hatte IMO Sega erst mit dem zweiten Saturn-Pad im Griff. Ich hoffe, dass die Standard-Controller des Mega Drive Mini eine vergleichbare Haptik haben, wie die Sega-Pads von Retrobit.

So wie es ausschaut, scheint der Eindruck von Benjamin eher flüchtig, dass die Spiele auf dem Mini schlechter laufen als anderwärts. Die Youtube-Kanäle, welche sich verstärkt mit klassischer Technik auseinandersetzen, bescheinigen der Konsole eine akkurate Emulation. Andreas vom Retrokompott sagte mir gegenüber, dass nach seinem Eindruck nach beim Anspielen auf der Gamescom die Emulation absolut sauber ausfällt.
Was wohl etwas fehlt, ist der sonst übliche M2-Kick. Bei Mega Man wurde die Steuerung verbessert (das Original war allerdings in der Beziehung ein Problemfall, was ich auch bestätigen kann), es gibt aber sonst keine besonderen Features wie zb bei den 3D-Classics. Zumindest kann man über die Sprachwahl andere Länderversionen aufrufen und bekommt so bei Sonic besseres Parallax-Scrolling oder eine Contra-Version mit Lebenspunkten.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440500 - 4. September 2019 - 16:10 #

Ich habe nicht die Zeit, auf alle Punkte einzeln einzugehen. Aber ich hätte den Bericht 1. nicht so verfasst, wenn er nicht aus der Ich-Perspketive geschrieben wäre (zumal ich explizit darauf hinweise, dass ich persönlich nie einen Mega Drive besessen habe). 2. Ich hätte ohne die Ich-Perspektive wohl gar keinen Bericht geschrieben, nachdem ich mich nicht unbedingt megaausführlich mit dem Gerät auf einem gamescom-Termin auseinandersetzen konnte. 3. Ich habe nicht gesagt, dass die Emulation nicht gut wäre, sondern gesagt, dass die Spiele in Umsetzungen auf anderen Plattformen meinem Eindruck nach besser laufen und man etwa bei einem Streets of Rage auf der Xbox mehr vom Spiel hat, als hier.

Zudem kann man auch Retro-Spieler sein, ohne jede Spielekonsole der Geschichte persönlich besessen oder in der Zeit seiner Blüte besessen zu haben. Aber wenn es bei einer solchen Mini-Konsole darum ginge, dass man Dinge genauso umsetzen müsste, wie damals, dann müsste jeder Retro-Spieler wegen der umfänglichen Speicherfunktion an die Decke gehen. Also lasst mal bitte die Kirche im Dorf. Ich lasse keinen Zweifel an der guten Verarbeitung des Geräts usw. Aber wenn es schadet, etwas mal nicht durch die rosarote Nostalgie-Brille zu betrachten, dann empfinde ich das schon als ärmliche Einstellung. Denn, das ist mir bei meinen Nostalgie-Titeln selbst bewusst: da geht es sehr selten darum, dass die Spiele oder auch die alten Konsolen so toll waren, da geht es eben in erster Linie um schöne Erinnerungen, einzelne Ausnahmen mag es geben. Und wie ich in einem anderen Kommentar schon schrieb: Interesse am Mega Drive Mini gibt es doch nicht nur seitens der damaligen Besitzer, die sich eh nicht von einem Kauf abhalten lassen würden. Es geht auch um andere Spieler, die, und dabei bleibe ich, ein schwächeres Paket bekommen als etwa bei NES oder SNES Classic Mini.

v3to (unregistriert) 4. September 2019 - 18:15 #

Tut mir leid. Lass bitte die in meinen Augen wirklich arrogante Argumentation der Nostalgie-Brille stecken. Ich befasse mich seit Jahrzehnten mit klassischen Spielen für alle möglichen Systeme und das hauptsächlich aus eher archeologischem Interesse. Was du hier machst, ist vorangig zu poltern mit Begründungen im Stil von "etwas ist schlecht, weil es schon immer scheiße war" und Abwiegeln gegensätzlicher Kommentare, indem du sie für belanglos erklärst. Deine Meinung sei dir unbenommen. Für eine nüchterne Betrachtung dieser Thematik halte ich dich dennoch für inkompetent.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440500 - 5. September 2019 - 6:48 #

Ich weiß nicht, was an der Nostalgie-Brille arrogant sein soll. Ich behaupte doch nirgends, dass jeder, der es anders sieht, als ich, die Dinge bloß durch die Nostalgie-Brille betrachten würde. Ich sage nur, dass mich keine nostalgischen Gefühle mit der Plattform verbinden (mit einigen der Spiele hingegen schon). Abseits dessen spielt Nostalgie bei Dingen, die man selbst von früher kennt, doch immer eine Rolle. Das geht jedem so, egal, ob nun bei Spielen, Filmen oder sonst was. Nostalgie ist ja auch nichts Schlimmes, wenn du mich so verstehst, dass ich es benutzen wollte, um die Meinung anderer zu diskretitieren, dann verstehst du mich vollkommen falsch. Es ist dennoch ein anderer Blickwinkel, genauso wie dein Blickwinkel ein anderer ist, da du dich im Gegensatz zu mir und wohl dem Gros der anderen Spieler mit den meisten oder vielleicht auch allen klassischen Spielekonsolen auskennst und einen entsprechend besseren Überblick hast.

Aber wo ich gerade noch deinen Punkt "etwas ist schlecht, weil es schon immer scheiße war" sehe: Ich gebe zu, die Formulierung bezüglich des Pads war vielleicht etwas unglücklich. Aber ich hätte es nicht so geschrieben, wenn ich das Pad nicht damals schon ab und an selbst in der Hand gehabt hätte. Du hast es damals als Fortschritt im Vergleich zu anderen Eingabegeräten empfunden, das hast du in deinem vorherigen Kommentar ja geschrieben. Ich kann nur sagen, dass ich ihn schon damals als ziemlich unhandlich empfunden habe. Und ich bin mir sicher, dass mir die Nintendo-Controller schon damals besser gefallen haben. Letzteres ist allerdings rückblickend schwierig zu sagen, da ich ab 1992 ca. selbst ein NES und damit natürlich auch das Pad wesentlich häufiger in der Hand hatte, als das vom Mega Drive. Und das ist etwas, um damit noch mal den Bogen zum ersten Punkt zu schlagen, wo ich natürlich selbst besagte Nostalgie-Brille auf habe.

v3to (unregistriert) 5. September 2019 - 11:15 #

Benjamin, du wirst persönlich, ohne es zu merken, wie es mir scheint. Du setzt in deiner Argumentation einfach voraus, dass hier aus Erinnerungen gesprochen wird und das ist schlicht nicht der Fall. Ich spiele auch moderne Spiele, habe aber auch klassische Systeme im Zugriff und spiele regelmäßig die Klassiker sowohl mit modernen Controllern als auch mit alter Hardware. Es ist ein intensives Hobby, welches ich seit über 20 Jahren betreibe - unter anderem auch, weil ich mich in einer Szene bewege, in der sich Entwickler der alten Systeme, Sammler, Retrogamer und auch Leute, welche sich journalistisch und teils sogar wissenschaftlich mit Retrogaming-Themen auseinandersetzen. Einfach stumpf zum Besten zu geben, man solle doch bitte die rosarote Brille zur Seite legen und damit zu meinen, gegensätzliche Argumente wegzuwischen, ist erstmals ziemlich oberflächlich und mit Verlaub auch arrogant.

Auf mich macht dein Artikel den Eindruck, wenn er einer sachgemäßen Betrachtung standhalten soll, dass er von jemanden geschrieben wurde, der mit Nintendo-Konsolen sozialisiert wurde. Dem der komplette Arcade-Background, welcher prägend für Sega-Hardware und -Spieler war und wo die Spiele auch entsprechend abgestimmt waren. Das mit einer Rhetorik, welche ich eher aus einer Fanboy-Ecke erwartet hätte oder von jemanden, der seit 20 Jahren keinen Controller mit 3-Button- oder 6-Button-Layout in Händen hielt. Bzw vielleicht auch keinen Bezug zur Spielebibliothek der Konsole abseits weniger Stammmarken.

Aber auch wenn das gerade negativ rüberkommt: Als Meinung finde ich das interessant und auch wertvoll, weil es eine ganz andere Perspektive darlegt, als ich es aus meinem persönlichen Umfeld kenne.

Nur für eine nüchterne Betrachtung verzerrt dein Bericht einige Dinge. Es bleibt bestehen, dass die Spiele für das Mega Drive auf die spezifischen Button-Layouts abgestimmt wurden und daran ändert auch kein moderner XBox- oder PS4-Controller etwas. Ein Street Fighter spielt sich mit einem 6-Button-Layout immer intuitiver als mit der Anordnung wie beim SNES und derartige Nuancen wirken sich bei den meisten Games aus der Zeit Spielgefühl aus. Firmen wie 8bitdo oder Retrobit sind im Retrogaming-Segment nicht grundlos erfolgreich.

Und hier kommt der nächste Punkt, denn will man mit der Classic Collection die entsprechende Haptik haben, zahlt man für zwei passende 8Bitdo-Controller direkt 60€. Will man Contra Hardcorps, Castlevania Bloodlines und Sonic spielen, bekommt man das auf modernen Konsolen nicht im Paket, sondern nur über drei verschiedene Collections. Will man eine verbesserte Variante der Spieleklassiker haben, gibt es das nur bei bestimmten Titeln, wie zb bei Sega die 3d-Classics-Reihe auf dem 3ds oder der Sega-Classics-Reihe auf der Switch (wobei die Joycons aufgrund der Digibutton-Anordnung für die Art Spiele der letzte Mist sind). Es ist zwar gemeinhin üblich, Retrogames als Snack zu betrachten, wenn sich Spieler nicht nur 10 Minuten pro Titel auseinandersetzen mag, geht es auch um Genre-Highlights oder Spiele, welche sonst unter Radar laufen. Das Mega Drive Mini hat einen erheblich stärkeren Schwerpunkt auf Action und Arcade, als es beim SNES Mini der Fall ist und das in einer vergleichbaren Wertigkeit wie bei Mitbewerber Nintendo. Es gibt eine ganze Reihe von Spielen dabei, welche für Sammler schwer zu bekommen sind. Mega Man ist so ein Beispiel und dabei wurde für das Mini die misslungene Steuerung des Originals verbessert.

Was dein Artikel als Erkenntnis transportiert, ist, dass wenn man zwischendurch mal ein paar Minuten in Nostalgie schwelgen möchte, das Mega Drive Mini eine austauschbare Erfahrung darstellt. Genauso einseitig, wie mein vorheriger Satz ist für mEn dein gesamter Text.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440500 - 5. September 2019 - 12:01 #

Zunächst mal danke für deine ausführliche Antwort! Ich werde auch nicht mehr drauf eingehen, nicht, weil dein Kommentar es nicht wert wäre, sondern da ich am Ende eh nur neue Missverständnisse provoziere.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105042 - 5. September 2019 - 19:58 #

Mal eine kleine Frage, ich hatte MM: The Wily Wars damals im Besitz, und kann mich beim besten Willen nicht entsinnen, dass die Steuerung schlechter als die der Originale gewesen wäre. Welche ich übrigens auch besass. Täuscht mich da die Erinnerung?

v3to (unregistriert) 5. September 2019 - 20:27 #

Bei der Mega Drive Version stockt die Hauptfigur jedesmal ein wenig, bevor sie losläuft oder springt. Dadurch fiel das Spiel eine Ecke schwerer als auf dem NES oder Gameboy aus. Mir ist das damals auch erst nicht aufgefallen, allerdings geht das hin und wieder die Verzögerung mit einem Ruck mit der Animation einher.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105042 - 6. September 2019 - 8:05 #

Dann hab ich das wohl wirklich verdrängt. Allerdings fand ich MM im Gegensatz zur vorherrschenden Meinung nie wirklich schwer.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33459 - 3. Oktober 2019 - 10:14 #

Ich hab mein Mega Drive Mini gestern bekommen.

Hatte das Gerät damals nicht, aber hab es immer neidisch im Kaufhaus beäugt, wenn dort Castle of Illusion oder Sonic liefen. :-)

Wenn man das Gerät im Miniformat am Fernseher hängen hat und den Original-Controller benutzt, hat das schon ein ganz anderes Flair als bei Emulatoren. Für mich der Hauptgrund, diese Mini-Dinger zu kaufen, sie versetzen einen wirklich ein bisschen in die Kindheit zurück, das schaffen ein Raspberry Pi oder gar der PC bei mir einfach nicht.

Das Gerät ist sehr liebevoll gestaltet, sogar die Modulklappe und der Lautstärkeregler für den (beim Mini nicht vorhandenen) Kopfhöreranschluss sind mechanisch, auch wenn sie keine Funktion haben. HDMI- und Micro-USB-Kabel sind in der Schachtel, Netzteil nicht. Jedes USB-Netzteil reicht, auch mit USB-Anschlüssen am Fernseher sollte es problemlos klappen.
Der Controller ist überraschend groß! Hatte den viel kleiner in Erinnerung. Das Steuerkreuz wirkt enorm schwammig (was wohl damals auch so war), aber lässt sich recht gut benutzen, auf jeden Fall besser als z.B. das schreckliche Xbox360-Controller-Digipad. Kabel ist ziemlich lang, ca. 2m.

Die Emulation wirkt sehr sauber. Scrolling ist butterweich, ich schätze, man hat die NTSC-Versionen genommen, die dann auf wirklich jedem Fernseher und Monitor mit 60 Hz laufen und keine ruckeligen Frameverdopplungen erzeugen (Monitore können oft keine 50 Hz wie PAL sie hatte). Die Pixel sind sehr sauber, kein Interpolationsmatsch. Dafür hat man auch oben und unten kleine schwarze Balken, was das kleinere Übel ist. Links und rechts sind natürlich immer welche, da die Spiele damals alle 4:3 waren. Man kann nur noch ein Hintergrundbild einblenden, aber das fand ich eher störend und bin zu reinem Schwarz gewechselt.

Die Auswahl der 42 Spiele erscheint mir gelungen, aber da ich damals kein Mega Drive hatte, kann ich das nicht so gut einschätzen. Hab zwar auch die Tests damals gelesen, aber das ist halt was anderes als beim SNES, was ich damals hatte. Ich vermisse eigentlich nur Aladdin. Das soll ja seine beste Version auf dem MD gehabt haben.

Das Menü erreicht man - wie beim Mini-SNES - über die Resettaste. Zusätzlich kann man aber auch die Start-Taste am Controller ein paar Sekunden gedrückt halten. Praktisch! Das Menü ist ähnlich nett gestaltet wie bei den anderen Mini-Konsolen auch.

Negativ finde ich nur die Scanline-Option. Die ist echt lieblos und legt nur Linien über das Bild. Es wird dann dunkler und hat nicht wirklich den CRT-Look von damals. Das ist beim Mini-SNES viel besser. Die Option hab ich bei den Mini-Konsolen immer an, aber beim Mini-MD hab ich sie schnell wieder abgeschaltet. Am liebsten sind mir ja die Shader, die wirklich alle Effekte von CRTs wie z.B. Phosphor-Nachglühen simulieren, aber das bietet leider keine der Mini-Konsolen.

Wer die anderen Mini-Konsolen mochte, kann bedenkenlos zugreifen. 70€ für Konsole, zwei Controller, 42 Spiele und Kabel finde ich fair.

v3to (unregistriert) 3. Oktober 2019 - 12:58 #

Ich habe meins auch gestern bekommen und das Steuerkreuz empfinde ich überhaupt nicht schwammig. Das mag aber auch daran liegen, dass ich allgemein leichtgängigere Mechanik bevorzuge und mir kurz zuvor den Original-Controller vorgenommen habe und der hat gar keinen spürbaren Druckpunkt. Ingesamt finde ich die Haptik des Mini-Controllers eine Ecke besser. Genau wie beim Original ist die Scheibe so gelagert, dass sich kreisförmige Bewegungen wunderbar steuern lassen, was dem Steuergefühl bei Arcades nahekommt und zusätzlich spürt man für die 4 Grundrichtungen einen Druckpunkt, was ich bei Spielen wie Shinobi III oder Gunstar Heroes schon deutlich angenehmer finde.
Btw die optional angebotenen (und von den Abmessungen kleineren) 6-Button-Controller haben noch eine zusätzliche "Mode"-Taste, mit der man das Konsolen-Menü ohne Zeitverzögerung aufruft.

Dank der Emulation, welche sich auf 60fps beschränkt, bleiben einem die PAL-Balken erspart (auf PAL-Mega-Drives war das Bild bei diversen Spielen aufgrund mangelnder Anpassung vertikal gestaucht, das ist beim Mini nicht der Fall). Was mich ebenfalls positiv überrascht hat, ist der für Emulations-Verhältnisse kaum merkliche Input-Lag. Ich hätte nicht gedacht, dass die Steuerung bei Tunderforce III auf dem Mini derart prompt reagiert. Mega Man Wily Wars ist auf Originalhardware ein Negativbeispiel für Eingabeverzögerung. Die ist beim Mini auch klar spürbar, bleibt aber im Gegensatz zu üblichen Emulation im spielbaren Bereich.

Das mit dem fehlenden Netzteil fand ich auch etwas seltsam. Nicht, dass andere Konsolen sowas im Lieferumfang hätten. Bei Unboxing-Videos der US-Version war es aber dabei.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1330062 - 3. Oktober 2019 - 13:13 #

Danke euch beiden für eure Ersteindrücke zur Mini-Konsole. Ich überlege noch ein wenig. ;)

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33459 - 3. Oktober 2019 - 13:23 #

Es fühlt sich sehr schwammig an, ist es bei der Steuerung aber nicht. Ich würde aber die Steuerkreuze vom Switch Pro-Controller oder vom Xbox One Controller deutlich vorziehen. Die sind sehr präzise und fühlen sich auch noch so an.

Der Punkt mit kreisförmigen Bewegungen ist aber interessant. Muss mal Street Fighter mit seinen Special Moves ausprobieren.

Da ich die Originalhardware nie hatte, kann ich es schwer vergleichen, aber zumindest bei World of Illusion ist mir aufgefallen, dass sich die Steuerung viel besser und direkter anfühlt als mit den Emulatoren mit denen ich es früher mal gespielt habe.

Das mit dem Netzteil finde ich übrigens eher positiv, falls das anders rüberkam. USB-Netzteile hat jeder rumliegen und da dem Gerät Spannung und Stärke von Standard-USB reichen, wird es auch mit den USB-Anschlüssen am Fernseher gut funktionieren. Da finde ich es aus ökologischer Sicht positiv, dass man nicht das 100. Netzteil beigelegt hat.

v3to (unregistriert) 3. Oktober 2019 - 13:59 #

Das Steuerkreuz vom Switch Pro Controller gefällt mir auch besser, wobei ich mit dem Controller selbst nicht recht warm werde (der wandert mir aus irgendwelchen Gründen beim Spielen immer etwas in der Hand hoch). Den Controller der One hatte ich dagegen bislang nicht groß in der Hand gehalten.

Genau genommen war für mich damals am Mega Drive der Original-Controller nur zweite Wahl und hatte fast immer mit einem Arcade-Stick gespielt. Allgemein war das Steuerkreuz bei Sega-Konsolen immer so eine Sache, bzw mMn war die Haptik erst am Saturn mit der zweiten Variante des Controllers und auch dem 3D-Pad richtig gelungen. Dennoch gefallen mir die mitgelieferten Pads durch die spürbaren Druckpunkte des Steuerkreuz bzw auch die 6-Button-Variante gut. Sie gehen haptisch schon in die Richtung des zweiten Saturn-Controllers und empfinde es, wie gesagt, nicht schwammig. Schwammig ist sowas wie der Analog-Stick der Switch für Retro-Games oder der Master System Controller.