Endzeitstimmung, hässliche Spiele und Grafikblender: nicht alles muss so negativ sein wie einige Beiträge (und das Wetter in Norddeutschland) in dieser Woche. Mick Schnelles Humor, Erinnerungen an die Neunziger und Spaß mit Mario halten gekonnt dagegen.
Auf der Suche nach dem hässlichsten Spiel der Welt
derstandard.at am 30.6.2019, von Lukas Meschik
„Was empfinden wir bei Computerspielen überhaupt als hässlich? Gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen "hässlichen" und mechanisch oder inhaltlich "schlechten" Spielen? Existiert so etwas wie eine Ästhetik der Hässlichkeit jenseits von amüsanter Ulkigkeit?“ Wenn man nach Heinrich Lenhardts GameStar-Kolumne "Legendär schlecht" geht, besteht zwischen Mechanik und Ästhetik immer ein Zusammenhang. Wenn man sich wie in diesem Artikel mit unterschiedlichen Sichtweisen dem Thema Hässlichkeit nähert, stößt man auf eine Reihe von Titeln, von denen ihr wahrscheinlich zu Recht noch nie gehört habt.
Phänomen Grafikblender: Schön geil - oder schön überflüssig
spiegel.de am 23.6.2019, von Christian Alt und Christian Schiffer
„Christian Alt ist ein Journalist mit Rückenproblemen und streitet sich mit der Kontra-Stimme Christian Schiffer gern im gemeinsamen Podcast 'Last Game Standing'.“ Thema diesmal: Spiele, die nur gut aussehen, aber nichts taugen. „Grafikblender gibt es nicht“, meint der eine. „Es gibt nur Spiele, die meinen PC ausreizen und solche, die es nicht tun.“ - „Grafik ist die Geißel des Mediums Computerspiel“, entgegnet der andere. „und vor allem wären uns ohne Grafik auch die ganzen Grafikblender erspart geblieben. Es hätte uns kein Ryse - Son of Rome heimgesucht, kein The Order 1886, kein Crysis, kein Final Fantasy 13 und kein The 7th Guest.“
Faszination Endzeit
deutschlandfunk.de am 30.6.2019, von Tobias Nowak
„Es scheint momentan innerhalb der gesamten Popkultur hinzugehen zu Düsternis, zu trostlosen Settings, zu hoffnungslosen Settings...“ So beschreibt GameStar-Urgestein Michael Graf den anhaltenden Erfolg von Titeln wie DayZ. Der Deutschlandfunk nimmt das Thema auf und fragt sich, ob die Faszination Endzeit an der moralischen Entscheidungsfindung liegt, die jeder Spieler treffen muss, oder ob es den Entwicklern einfach nur leichter fällt, „sich eine Apokalypse auszudenken, als eine glaubhafte Utopie zu entwerfen“.
Aus dem GamersGlobal-Archiv: „Neue Spielegenres braucht das Land“
gamersglobal.de am 22.12.2009, von Mick Schnelle
„Entwickler aller Genres, verteidigt euren Ruf! Macht mal was anderes. Und damit ihr nicht sagen könnt, mach's doch selber, biete ich euch schon mal ein paar Steilvorlagen für neue oder neu kombinierte Spielegenres.“ Mit diesem Aufruf startet Mick Schnelle ins Jahr 2010 und kritisiert die anhaltende Behäbigkeit und Innovationsunlust in der Branche. Doch auch neuneinhalb Jahre später haben sich seine Vorschläge Pavarotti-Shoot-Out, Speech Star und Run-Quest nicht wirklich im Markt etablieren können.
Fundstück: Die Top 100 der PC Player von 1993 bis 2001
pcplayer.de
Retrofans werden diese Seite kennen, für alle anderen kann dies ein lauschiger Trip in die Neunziger werden. Aus 2.800 von PC Player zwischen Januar 1993 und Juni 2001 getesteten Spielen wurden 210 nominiert und Leser und Ex-PCP-Redakteure stimmten über ihre Lieblingsspiele ab. Das Ergebnis ist eine Liste der 100 besten Spiele einer Dekade voller Meilensteine der Spielegeschichte. Platz 1 mag dabei nicht überraschen, wohl aber der eine oder andere Titel, der weit oben landet. Da sich die Seiten nicht einzeln verlinken lassen, klickt im Hauptmenü auf 'Inside PCP' und dann die 'Top 100'.
Im Video: Super Mario Maker Bloopers
Eine weitere Stufe des kreativen Spielens mit Mario und seinen Konsorten erklimmt dieses durchgeknallte Video.
Ein Dankeschön für Mithilfe geht an Dan Sky. Über eure Linktipps freut sich die Autorin jederzeit.
Danke dir, Steffi.
Hach die Zeit als es den DayZ/Zombie Boom gab...Nostalgie. ArmA 2 sei Dank. Danke für die News.
Danke für die Tipps :)
Schön das ich mal wieder daran erinnert wurde in das Archiv der PC Player reinzuschauen. :)
Standard.de und spiegel.de sind beides Auszüge aus der neuen WASD 15. Gelungenes Bookazine, kann man sich auch komplett geben am Kiosk :)
Falls der Grossist WASD führt...
Die gibt es leider echt an viel zu wenigen Stellen. Könnte mir egal sein, bekomme sie eh nach Hause geschickt, aber die WASD hätte einfach noch viel mehr Aufmerksamkeit verdient.
WASD streut derzeit ordentlich. Auf Gamestar und in der Zeit ist auch ein Essay als Gastbeitrag erschienen. Dann Spiegel, Der Standard... ist schon ganz clever, so erreichen sie sehr viele Leser.
Vielen Dank, Steffi. Ich habe heute Morgen schon verzweifelt nach den Lesetipps gesucht.
;-D
Wir hatten die etwas verbummelt...
Schöner Kurzauftritt bei Stay Forever übrigens. Ein typischer Langer :-]
Ja, ich musste auch schmunzeln. Die Geschcihte mit dem Einstellungstest wurde ja auch thematisiert. :)
Und wie üblich müsste Christian Gunnar dabei unter die Arme greifen. Besser hätte man es nicht planen können.
Welche Folge war das?
Wie Steffi schon schrieb, ist es in der aktuellen Quiz - Folge.
Danke
Ja, das war Stayforever konzentriert. :)
Ich hab weder Jörgs Frage kapiert, noch die Antwort... dabei hab ich Fallout 2 durchgespielt.
Aber naja... wirklich gewusst hab ich bei dem ganzen Quiz keine einzige Antwort. So tief stecke ich nicht in der Materie :/
Ich hab das auch nicht verstanden. Für mich klang das, als müssten die Versatzstücke mehr Ende ergeben.
Auftritt bei Stay Forever? Patreon-Exklusiv oder frei für alle?
Die aktuelle Quiz-Folge für alle.
Danke!
Wie immer gerne gelesen, danke Frau Wegener!
Also ich kannte diese Top 100 noch nicht, aber es sind viele Spiele dabei dich ich kenne.
Über Platz 1 lässt sich streiten, aber über Platz 2 garantiert nicht. ;-)
Ich sehe bei den ersten beiden Plätzen keinerlei Diskussionsbedarf. Was sollte da denn sonst stehen? :-)
Das, was erst auf Platz 18 kommt!
Ohne jetzt die dahinter liegenden Artikel gelesen zu haben, fand ich weder, dass The Order 1886 noch Crysis Grafikblender sind. The Order bot das unverbrauchte viktorianisches-England-Szenario und Crysis mit dem Anzug ein abwechslungsreiches Spielelement.
Oder ist mein Anspruch an Spiele zu gering?
Ja, denn ein Setting macht kein Spiel.
Nein! Grundsätzlich gilt: Lass Dich doch nicht von den hochnäsigen Aussagen irgendwelcher Indie-Fetischisten beeindrucken. Nur weil ein Spiel keine Strichmännchen-Optik bietet, ist es noch lange kein Grafik-Blender.
Aber wenn Du den Artikel liest, wirst Du auch feststellen, dass Christian Schiffer (den ich sehr schätze) das ohnehin nicht so ernst gemeint hat.
Sind das die beiden, die „Angela Merkel ist...“ geschrieben haben?
Einmal abgesehen davon, daß der Artikel eher bierernst ist, würde ich Crysis auch nicht zu den Graphikblendern zählen.
The Order 1886 ist da schwieriger. Es möchte etwas zwischen Walking Sim und einem Interaktiven Film sein und erfüllt beides aus meiner Sicht eher mäßig.
Der Artikel ist jetzt auch nicht so der bewusstseinserweiternde Knaller. Viel Buchstaben für, wie ich finde, wenig Substanz.
Sehe ich auch so.
Ja aber genauso sind sie offensichtlich konzertiert für die Metaebene: Textliche Graphikblender.
Gewagt, aber witzig ;)
Leider nicht gewagt. Für die letzten Deppen steht es noch am Ende des Artikels. Scheinbar traut man uns Spieler mal wieder nicht zu, selbst darauf kommen zu können, weil wir alle zu beschränkt sind.
Ich finde es schon in Ordnung das eigene Geschreibsel ironisch zu brechen. Dachte, du beziehst dich auf das allgemeine Niveau beider Artikel. Mir erscheinen die ja eher inhaltlich etwas grobpixelig, da sind schon detailliertere Settings möglich ;)
Nur sind die Texte schon an sich offensichtliche Ironie und jene kann man dann nicht mehr ironisch brechen, außer die Autoren denken der Leser ist zu doof. Die wertet den Schein des Textes halt wesentlich ab.
Mit dem "offensichtlich" bin ich mittlerweile vorsichtig. Gerade bei Artikeln, die auf Spiegel erscheinen. Aber so gesehen kann ich deinen Punkt schon nachvollziehen.
Es ist nur ein Auszug aus der WASD, welcher auch im Spiegel erscheint.
Wenn WASD nichts mehr taugt, wo gibt es richtig gute Essays und Kolumnen über Spiele? Ja, ab und zu mal in der Gamestar, vielleicht 2-3 im Jahr. Hengst und Schnelle auf GG (naja... geht so imho).
Wenn ihr nen Tipp habt, immer her damit! Ich les sowas gern, auch um mir da was „abzugucken“ :p
Nur diese Kolumne. Ich suche aber noch nach wissenschaftlichen Arbeiten über Gamedesign. Also wenn dort jemand etwas findet, gerne her damit.
Nur die Webseite von Nachtfischer:
https://ludokultur.de
Und das Ding, was ich neulich in den Lesetipps drin hatte:
http://www.paidia.de/
Habe den Artikel nur überflogen und das Ende gar nicht mehr gelesen :/
Ich habs mir verkniffen :-)
The Order 1886 würde ich auch nicht als Grafikblender bezeichnen. Es ist einfach kein besonders komplexes Spiel. Zum einmal durchspielen fand ich es ok. Das ist auch gut möglich, da es im Vergleich zu manchem "Contentblender" auf Grinding und Türme verzichtet.
Crysis kann ich nicht wirklich beurteilen. Anfangs war meine Hardware zu schlapp. Als ich es endlich spielen konnte, hat es mich nicht vom Hocker gerissen. Kann mich nicht mehr erinnern, ob ich es überhaupt durchgespielt habe...
Aber, da die Artikel eh nur für den Spaß an der Freude sind: Schnuppe... ;-)
Crysis war kein Blender. Wie schon Far Cry war es ein intelligenter und gut designter Shooter - der halt zufällig auch noch Bombengrafik hatte. ;-)
Absolut interesannt, wie immer. Vielen Dank für die super Zusamenstellung!!!
Oha, Steffi, der Link auf PCPf kam unerwartet, freut mich aber sehr. :-)
Auf die einzelnen Seiten kann man schon verlinken, auch wenn es in der Adresszeile des Browsers nicht angezeigt wird. Aber mit Rechtsklick kann man die URL kopieren: http://www.pcplayer.de/history/top/top.html
Ich verstehe den Begriff "Grafikblender" nie so recht: ein nicht besonders komplexes Spiel kommt mit guter Grafik daher. Dann ist es ein Grafikblender, oder wie? Wenn das gleiche Spiel in Pixeloptik daher käme, wäre es ein Indie-Spiel. Macht es das besser oder schlechter?
Dann wäre es doch ein Indie - Blender. ;-)
Ich Dummerle :D
Danke für die Zusammenstellung :)