Am Dienstagabend fand die jährliche Verleihung des Deutschen Computerspielpreises, der wichtigsten nationalen Gala der Computer- und Videospielbranche, statt. Moderatorin Ina Müller führte ab 20 Uhr im Berliner Admiralspalast durch eine von vielen politischen Gags dominierte Veranstaltung vor rund 700 geladenen Gästen, bei der 14 Trophäen in ebenso vielen Kategorien mit einem Preisgeld von insgesamt 590.000 Euro vergeben wurden.
Mit jeweils vier Nominierungen gingen das Mobile Game supertype und das Point-and-Click-Adventure Trüberbrook (im GG-Test) als Favoriten in den Abend. Gewinnen konnte jedoch nur die Bildundtonfabrik mit Trüberbrook in der Kategorie „Beste Inszenierung“ und in der mit 110.000 Euro belohnten, wichtigsten Kategorie als „Bestes Deutsches Spiel“. Das Worttüftelspiel supertype von Entwickler kamibox ging hingegen in allen Kategorien leer aus. Dafür durfte sich das Ein-Mann-Indie-Unternehmen von Philipp Stollenmayer über den Preis für das Geschicklichkeitsspiel see/saw als „Bestes Mobile Game“ freuen.
Beim Preis zum besten internationalen Spiel setzte sich God of War gegen die Konkurrenten Marvel’s Spider-Man und Far - Lone Sails durch. Nicht nominiert war hier das Action-Abenteuer Red Dead Redemption 2, das jedoch die stählerne Trophäe für die „Beste internationale Spielwelt“ gewann. Den Publikumspreis konnte schließlich nach mehrwöchiger Online-Abstimmung Thronebreaker - The Witcher Tales von CD Project Red einheimsen und setzte sich in dieser Kategorie gegen über 400 Mitkonkurrenten durch.
Die Gewinner (fett gedruckt) und Nominierten des Abends
Bestes Deutsches Spiel (dotiert mit 110.000 Euro)
Bestes Kinderspiel (dotiert mit 75.000 Euro)
Bestes Jugendspiel (dotiert mit 75.000 Euro)
Beste Innovation (dotiert mit 40.000 Euro)
Bestes Serious Game (dotiert mit 40.000 Euro)
Nachwuchspreis - Konzept (dotiert mit 35.000 Euro, 1. Platz, und 15.000 Euro, zwei Mal 2. Platz)
Nachwuchspreis – Prototyp (dotiert mit 35.000 Euro, 1. Platz, und zwei Mal 15.000 Euro, 2. Platz)
Beste Internationale Spielewelt (undotiert)
Bestes Internationales Multiplayer-Spiel (undotiert)
Bestes Game-Design (dotiert mit 40.000 Euro)
Beste Inszenierung (dotiert mit 40.000 Euro)
Bestes Mobiles Spiel (dotiert mit 40.000 Euro)
Sonderpreis der Jury (undotiert)
Publikumspreis
Bestes Internationales Spiel (undotiert)
Im Vergleich zu den vergangenen Jahren mal eine ganz nette Veranstaltung - ohne einen betrunkenen Olli Schulz und ohne „Ich nehme diesen Preis nicht an“-Eklat.
Also ich fand insbesondere Ina Müller zum Fremdschämen. Furchtbar dämliches, mit Fäkalausdrücken und Schlimmerem "angereichertes", präpubertäres Gelaber. Und sie hatte nicht einmal den Hauch einer Ahnung von den wenigen Spielen, die sie durch die Show moderieren musste (Beispiel: Elizabeth). Dass manche Wortwitze bisweilen doch mal zündeten, betrachte ich im Kontext des sonstigen geistigen Dünsch... als glückliche Betriebsunfälle.
Dazu gibt es noch einen Extra-Beitrag.
Aha. Dann morgen um Mitternacht? :-)
Oh, da bin ich aber gespannt! :D
Übrigens schöne News, ich wollte die mit meinem Ina-Bashing natürlich nicht schmälern.
Der Mimimi-"Eklat" - wie Du ihn nennst (so eklat-ig war er nämlich nicht) - war mir jedenfalls deutlich lieber, als daß Trüberbrook "bestes Spiel" wird.
Hab' nichts dagegen, aber von "Schön, daß nochmal jemand ein Adventure macht!" zu "Bestes (deutsches) Spiel" ist's schon ein bißchen...
Ich habe Trüberbrook durchgespielt und bin rundum glücklich mit der Wahl. Kenne allerdings die Mitbewerber nicht.
Ein Unforeseen Incidents ist zwar nicht so hübsch aber in allen belangen das bessere Spiel/Adventure.
Dann muss ich es wohl demnächst auch mal angehen.
Zumal ich lange mehr so ein schlechtes Adventure gespielt habe. Die Rätsel hätten sie unbedingt weglassen müssen. Da reiht sich ein Betriebsunfall nach dem anderen ein. Und die Syncro erst, falsche oder gar keine Betonung zusammen mit komischen Pausen. Dazu diese deutsche Schauspielerin die einfach nicht synchronisieren kann.
Eigentlich ein Scherz diese Preisverleihung.
Doch, in Tomb Raider konnte sie es. :P
Ich finde nicht, dass Trüberbrook den Preis verdient hat. Es ist kein gutes Adventure und sowohl deutlich schwächer als die Klassiker des Genres als auch andere aktuelle Adventures.
Außerdem verstehe ich nicht warum Spiele wie Rainbow Skies und Fox N Forests nicht mal nominiert wurden.
Für die Entwickler von Unforeseen Incidents freue ich mich. Verdiente Auszeichnung. State of Mind steht noch auf meiner To-do-Liste, es sieht zumindest sehr interessant aus.
Da gab es im letzten Jahr noch so viel mehr interessante Titel, die für mich unverständlicherweise unberücksichtigt blieben: "CrossCode", "Leisure Suit Larry: Wet Dreams Don't Dry", "Parkitect" (von einem deutsch-kanadischen Team), "Railway Empire", "Warhammer 40,000: Gladius - Relics of War" oder die (zugegebenermaßen exotische, weil nach Weihnachten und exklusiv für Neo Geo erschienene) "Metal Slug"-Hommage "Kraut Buster". Gut, man muss und kann nicht alles nominieren. Aber dann "Trüberbrook" als bestes Spiel? Da war wohl mehr der Böhmermann-beförderte Medienrummel das entscheidende Kriterium...
Davon gehe ich auch aus. Steht Böhmermann drauf, bekommt also einen Preis.
Ich reihe mich ein. Hier wird doch hinter den Kulissen gemauschelt.
Wenn man sich mal die letzten Jahre anschaut...scheint so.
Muss man die Spiele als Entwickler nicht selbst einreichen?
Evtl wurde genau das nicht gemacht, deshalb waren ja auch noch nie Spiele von Shinen (zB FAST Racing) zb dabei obwohl die auch immer sehr gut sind.
State of Mind ist auch kein gutes Adventure. ;) Und die Story konnte das bei mir leider auch nicht ausgleichen, aber da ging es ja einigen anders als mir, dir dann vielleicht auch.
Warum ist CrossCode eigentlich nirgendswo zu finden?
Dachte das wäre auch aus Deutschland.
Huch, da muss der Jury ein Fehler unterlaufen sein. Sah so japanisch aus... :P
Vielleicht dachte die Jury, das Saarland gehört zu Frankreich.
Nicht?! Schnell bei Wikipedia nachgeschlagen... tatsächlich. Teufel noch eins!
Gehört aber erst seit dem 1. Januar zu Deutschland. Vielleicht lag's daran?
Ich glaube die hatten letztes Jahr es als Early Access eingereicht (kA was da draus wurde) und deswegen konnten sie es dieses Jahr nicht mehr einreichen.
Ansonsten wäre das auch mein Favorit gewesen.
Ich muss noch einmal meckern: Das charmante, defintitiv spielenswerte "Far: Lone Sails" in der Kategorie "Bestes Internationales Spiel"? Da gab es so viel mehr starke Konkurrenz!
Wenn man schon unbedingt einen Titel unserer österreichischen Nachbarn (verdient!) in die Auswahl aufnehmen möchte, dann doch bitte nicht so durch die Hintertür und gegen übermächtige Konkurrenz. Macht halt einen DACH-Preis draus, liebe Veranstalter, und nominiert das kleine Juwel in Kategorien, wo es sich einen Platz verdient hätte.
Auch The Lions's Song hätte z-B. so einen Preis verdient gehabt.
Auf das bin ich auch nur durch so einen Preis aufmerksam geworden, war in dem Fall aber der deutsche Entwicklerpreis.
Bestes Seniorenspiel fehlt!
Nachdem, was ich von Trüberbrook gesehen und gehört habe, scheint der Preis eher falsch vergeben zu sein. Ansonsten kenne ich den Großteil der Titel nicht, aber dies ist bei diesem Preis wenig verwunderlich. Hier geht es nach meinem Dafürhalten eh seit Jahren eher um Politik als Spiele an sich. Der Computerspielepreis kann daher, für mich, in das selbe Abfallloch geworfen werden wie eine Computerspieleförderung.
Na der Gewinner riecht nach Promi Bonus. ;-)
Ein echter Pflaumensturz wieder mal. :(
Dazu darf gerne Kolumniert/Gelästert werden, weder mit den Nominierungen, noch den Preisträgern gehe ich mit.
The Dome vol. xyz geht in die nächste Runde :-) Wobei hier ja Indie Games im Vordergrund stehen, ganz nett vlt.
Hab's nicht gespielt, aber ein 68er Metascore als bestes Spiel ist nicht wirklich toll, zumal die Verrisse mir da deutlich fundierter erscheinen
Ich persönlich fand übrigens State of Mind fantastisch, dem fehlt es zwar an Gameplay, ist aber narrativ und stilisitisch großartig. Hat aber international auch nicht so gut abgeschnitten.
Wahrscheinlich muss man die Preisgelder in einen Jackpot geben, bis wirklich mal ein gutes deutsches Spiel kommt ;)
Ich habe beide gespielt und State of Mind ist natürlich klar das mit Abstand bessere Spiel. Trüberbrook hat mit einem Adventure nur mehr wenig zu tun, selbst ein 10 Jahre Uralt Geheimakte Tunguska Game ist spannender. Trüberbrook ist eine interaktive Puppentheateraufführung, aber mit Sicherheit kein klassiches Adventure. Mag State of Mind vielleicht auch kein klassisches Adventure sein, sondern ein Story-Adventure mit dem Hauptaugenmerk auf eine gute SciFi-Thriller Geschichte so ist das perfekt gelungen. Fast schon ein A zu AAA Game Vergleich. Für 4,90 im Android Store wäre Trüberbrook noch ok, aber so... nö!
Die Auswahl der Moderatorinnen müssen die aber noch übern. Erst Barbara Schöneberger, jetzt Ina Müller? Um Himmels Willen...
Die sollen mal bei GG anfragen, dann machen es nächstes Jahr Steffi und iYork. Sind garantiert lustiger und haben Ahnung von der Thematik. :-)
Bessere unter-der-Gürtellinie-Witze haben wir auf jeden Fall!
Nix da, ihr moderiert bitte exklusiv für GamersGlobal.
Ich kann keine Witze erzählen jedenfalls lacht nie einer. Aber GESEHEN habe ich schon ein paar unter-der-Gürtellinie-Witze. Das hat mich fürs Leben geprägt... >8)
Von den Spielen da kenne ich nur RDR! Ich lächele dann nett in die Kamera und laß Steffi reden OK?
Von mir aus darfst du auch böse gucken. :-)
Wie gestern jemand in den Live-Chat zum Stream so passend schrieb: "Ich kann nicht abschalten. So ein Unfall. Das Publikum ist scheintot. Moderation eine Katastrophe. Hilfelose Anglizsmen. Unmögliche Klamotten".
Bezogen auf die letzte Stunde ist dem ist nichts hinzuzufügen, außer vielleicht: Die Laudatoren und die Moderatorin haben sich sichtlich unwohl gefühlt -- da hat auch kaum ein Spruch oder Gag gezündet. Fr. Bär, die mit ihren Outfit versuchte eine Berliner Variante des Dirndls zu kreiieren (laut eigener Aussage) muss man Respekt ob des Mutes zollen, sich dermaßen gekleidet auf die Bühne zu trauen.
Fazit: Selten so eine dilletantische Veranstaltung gesehen.
Ein TrauerSPIEL (sorry, musste raus)
Bei AeB Podcast nicht so gut angekommen :-)
Haha, so peinlich wie ich es erwartet hab.
Aber Hauptsache die Politik konnte sich ein wenig in Szene setzen, auch wenn sie von der Thematik mal wieder keine Ahnung hatten - naja, ist in anderen Bereichen ja leider oft nicht viel anders :D
Mit den paar Euros die wir jetzt an irgendwelche drittklassigen Startups vergeben haben, wird unsere Spieleindustrie nächstes Jahr dann doch sicherlich international mindestens auf Augenhöhe unterwegs sein XD
Aber Hauptsache die GEZ sammelt jedes Jahr 8 Millionen ein um Lindenstraße, Tatort und Frontal 21 zu subventionieren^^
Lindenstraße ja bald nicht mehr. ;)
ein bisschen wie european song contest ... lässt mich einfach kalt.
Sogar der ist wesentlich spannender und professioneller. ;)
Also wenn Trüberbrook das beste deutsche Spiel des Jahres ist, es aus Deutschland anscheinend nichts besseres gibt, dann können sie diese Preisverleihung auch gleich einstampfen.