Oberkirchenrat Markus Bräuer (Frankfurt) hat in seiner Position als Medienbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Eltern und Großeltern dazu aufgerufen, mehr Zeit mit ihren Kindern bzw. Enkelkindern zu verbringen, wenn diese ein Computerspiel zu Weihnachten erhalten haben.
„Spielen Sie selbst, und spielen Sie mit Ihren Kindern oder Enkeln! Auch wenn Sie wahrscheinlich dauernd verlieren werden, es macht Spaß. Sie werden ganz neue Zugänge zu Ihren Kindern oder Enkeln finden. Und diese werden über jeden Punkt, den Sie problematisch finden, gern mit Ihnen diskutieren. Beim Spielen können Sie Kriterien vermitteln, wenn in den Spielen beispielsweise Menschen getötet werden, Gewalt nur aus der Sicht der Täter dargestellt oder ein Frauenbild vermittelt wird, das würdelos ist. Kinder brauchen Kriterien. Und sie brauchen Eltern, die diese weitergeben.“
Bräuer weist auch darauf hin, dass Computerspiele nicht einfach komplett abgelehnt werden sollten. Denn viele Spiele bringen eine große Faszination mit sich, können das Reaktionsvermögen steigern und gleichzeitig auch abwechslungsreich Wissen und Informationen vermitteln. Das Prüfsiegel der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) ist -- nach Meinung von Bräuer -- ein Qualitätsmerkmal nach den Grundsätzen des Jugendmedienschutzes und zeigt zusätzlich auch an, für welche Altersgruppen ein Spiel geeignet sei.
Ob wirklich jedes Kind mit den Eltern oder Großeltern über kritische Punkte gerne diskutieren wird, ist fraglich. Vielmehr kommt es hier auf das Alter an, in welchem sich das Kind befindet. Kleinere Kinder, welche gerade ihre ersten Erfahrungen mit Computer- oder Videospielen machen, dürften hier wohl offener einer Diskussion gegenüber stehen, als ein Teenager oder junger Erwachsener, welcher schon mehr Erfahrung in Punkto Spiele gesammelt hat.
eine stimme der vernunft... an weihnachten geschehen wunder ^^
aber wieso sollten kinder nicht ihren eltern/grosseltern das spiel bzw die "problematischen punkte" erklären wollen (darauf dürfte die diskussion im allgemeinen ja hinauslaufen)?
naja wunder würd ichs nicht nennen die Evangelische Kirche ist ja generell etwas offener in der Weltanschauung ;-)
Die Prüfsiegel der USK sind doch kein Qualitätsgarant. Oder habe ich das falsch verstanden?
Also für den Jugendmedienschutz würde ich es sogar als vorbildlich bezeichnen, also für mich schon ein Qualitätsmerkmal...
Ein Qualitätssiegel muss ja irgendwie Qualität belegen. Und wo ist die?
Jedes Spiel in Deutschland, egal wie gut oder wie schlecht bekommt das USK-Siegel. Also ist es kein Qualitätssiegel o.ä.
ein Hoch auf die Protestanten!
Schöne News, aber der Titel erscheint mir schon etwas übertrieben. Hat die EKD jemals so eine Aussage gemacht?
Zum Thema: Genau so muss Jugendschutz funktionieren. Sämtliche Eltern sollten sich für die Hobbies ihrer Söhne und Töchter interessiern.
Ja, hat sie! Siehe Quelle -> Zwischen Überschrift und Datum. ;-)
In der heutigen Zeit sollte das auch funktionieren, wo die Eltern der jungen Gamer selber begeisterte Gamer sind. Und da wird auch garantiert mehr Verständnis und ehrliches Interesse entgegengebracht als noch zu meiner jungen Zeit.
Und wer kein Verständnis für Games hat und diese tendenziell ablehnt, wird auch keins bekommen, da kann die Kirche noch so eine durchaus gescheite Einstellung haben. Da hat schon manch ein Ü30 jähriger Probleme das seiner gleichaltrigen Lebensgefährtin zu verklickern.
*Augenreib* Nee, das steht da ja wirklich :D
Klingt ja mal zur Abwechslung nach einem Schritt in die richtige Richtung. Wenn diese Ansicht sich weiter verbreitet und vielleicht sogar in der Politik ankommt, wird die Welt wieder ein bisschen schöner :D
In 500 Jahren sagt auch die katholische Kirche, dass Videospiele kein Teufelszeug sind.
KETZEREI! von wegen kein teufelszeug?! holt den großinquisitor und bereitet schon einmal den scheiterhaufen vor!
@Ditze: 500 jahre? du glaubst an fortschritte im denken der katholischen kirche in nur 500 jahren? hast du das wirklich voll durchdacht? ;)
Kann auch sein, dass die katholische Kirche dann eine Fusion mit dem Islam vollzogen hat. In manchen Denkstrukturen erkenne ich Ähnlichkeiten. :-)
Jieppiieh ... bald haben wir alle Weltreligionen auf unserer Seite ;-)
Auch wenn ich die Nachricht toll finde, muss man sich bewusst machen, dass das nicht von Frau Käßmann stammt sondern vom "Medienbeauftragten" der EKD.
Wer vor ein paar Monaten vor der Bundestagswahl mal die Aussagen der "Medienbeauftragten" der verschiedenen Parteien durchgelesen hat, hat auch bei der CDU ganz ähnliche Töne gelesen.
Gut sowas auch mal von der Seite zu lesen, gibt es nicht so oft. Sollte aber wirklich auch eine klare Linie gefahren werden und nicht von anderen Verantwortlichen evtl. wieder was ganz anderes erzählt werden.
Die Äußerungen kann man nur gutheißen, denn die Art und Weise wie sich beide Seiten öffnen sollen, stellt genau das dar, was momentan im großen Theater noch fehlt: Austausch, Aufeinanderzugehen und Werte vermitteln und akzeptieren.
Wunder, der Verstand siegt.
Tja, ich als Katholik werde mich dann wohl "verteufeln" lassen müssen. ;-)
Hmmm...also ich würde jetzt nicht unbedingt mit meinen Eltern Pc spielen...
Trotzdem ne nette, belanglose Aussage.
Das ist doch mal sehr löblich. Der Ansatz ist richtig und es ist GUT, daß es mal ausgesprochen wird. Je häufiger desto besser. :)
Jepp, dem kann ich nur zustimmen. Solce Aussagen zu Videospielen ist man ja gar nicht gewohnt, aber die Einstellung ist löblich und fast schon vorbildlich.
langsam aber sicher wird da wie so oft der gesunde menschenverstand sich durchsetzen