Spiele-Streaming: Diablo-Erfinder kritisiert Pläne von Apple & Google

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Denis Michel 287333 EXP - Freier Redakteur,R10,S1,A8,J10
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27. März 2019 - 14:26 — vor 5 Jahren zuletzt aktualisiert
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David Brevik, der Schöpfer hinter der Action-RPG-Serie Diablo, hat sich auf seinem Twitter-Account kritisch gegenüber den jüngsten Plänen von Google und Apple geäußert. Beide Unternehmen stellten kürzlich ihre Versionen von Streaming-Services vor, die in naher Zukunft an den Start gehen sollen. Brevik warnt, dass die Monetarisierungspläne für die beiden Dienste sehr negative Folgen auf die gesamte Spielebranche haben werden. Dabei stößt ihm vor allem das Modell sauer auf, das vorsieht, die Entwickler nach der Spielzeit der Kunden zu entlohnen, was laut Brevik dazu führen könnte, dass Studios ihre Spiele künftig künstlich strecken könnten und sich mehr Gedanken darüber machen würden, wie lange ihre Spiele am Ende den Verbraucher beschäftigen werden, anstatt sich auf die Spieleentwicklung zu fokussieren:

Ich bin sehr um die Zukunft des Spielemarktes besorgt. All diese Dienste, bei denen die Entwickler „pro Minute“ bezahlt werden, werden sich stark auf die Motivation beim Design auswirken und räuberische Machenschaften begünstigen. Wenn ihr glaubt, dass Free-to-play schlimm ist, dann habt ihr noch nichts gesehen. Und es gibt keine Möglichkeit, diese Entwicklung aufzuhalten. Diese Veränderungen werden kommen. Wenn Megakonzerne wie Google und Apple das zu ihrer Unternehmensagenda machen, dann wir es das Gaming für immer verändern.

Als Beispiel, wie ein einziges Unternehmen den kompletten Markt beeinflussen kann, nannte Brevik den Musik-Streaming-Dienst Spotify. „Und jetzt stellt euch eine Welt vor, in der die Buchautoren keine Bücher verkaufen würden, sondern Kunden ein Abo abschließen müssen und die Autoren stattdessen pro gelesene Seite bezahlt werden. Es würde alles verändern.“

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 27. März 2019 - 13:56 #

Könnte er durchaus Recht haben, gerade SP Games werden da es schwer haben.
Ein Hellblade was "pro Minute" bezahlt wird, wird wohl kaum viel Geld machen wenn es gegen diverse Open World oder Multiplayer Titel antreten muss.
Lass nen Spieler mit seinem Abo 200 Stunden im Monat spielen und davon gehen am ende 6 Stunden auf Hellblade... viel kommt da nicht zusammen.

Smutje 18 Doppel-Voter - 10384 - 27. März 2019 - 19:16 #

200 Stunden im Monat?! ... kann mir kaum vorstellen, dass das annähernd als Durchschnittswert hinkommen könnte - das habe ich für mich vielleicht ein- oder zweimal in ganz hart verzockten Semesterferien geschafft aber wie soll "Otto Durchschnittsspieler" rund 7 STunden pro Tag investieren?

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 27. März 2019 - 19:44 #

Vergiss die Mobilgames mal nicht. 200 Stunden werden es wohl nicht werden, aber die 100 Stunden könnten für den Ottonormalspieler gut machbar sein.

Smutje 18 Doppel-Voter - 10384 - 27. März 2019 - 19:53 #

Jau, da bin ich ganz bei dir - das klingt für mich halbwegs realistisch.

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 27. März 2019 - 21:36 #

Ja, neben Job, Studium und Familie klingen für mich 10 Stunden in der Woche auch durchaus realistisch -.-
Jaja, ich weiß, im Durchschnitt. Ich bemerke nur gerade wieder wie weit ich vom Durchschnitt entfernt bin.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 28. März 2019 - 0:45 #

Keine Angst dafür spielt irgendein Schüler dann während jeder wache Minute Handyspiel X und gleicht Dich mit 100 Stunden in der Woche aus.^^

Nein ich denke durchaus, daß es eine Reihe Vielspieler gibt, welche sich nicht einmal als Spieler sehen würden, nur weil sie auf dem Weg zur und von der Arbeit mit der Bahn arbeitstäglich eine Stunde spielen.

MrFawlty 18 Doppel-Voter - 9845 - 27. März 2019 - 14:10 #

Ich fand es schon immer fragwürdig die Qualität eines Spiels nach der Spielzeit zu beurteilen (und das dann mit den Kosten für einen Kino-Besuch zu vergleichen).

In Zukunft werden wir dann alle Speedrunner.

zuendy 16 Übertalent - 4547 - 27. März 2019 - 14:34 #

Spätestens dann werde ich mich den aktuellen Zockmöglichkeiten komplett entsagen und auf das besinnen, was ich noch so rumliegen habe. ;)

zfpru 18 Doppel-Voter - 10896 - 27. März 2019 - 14:19 #

Meine Güte ist der heute schlecht drauf.

Early78 12 Trollwächter - 1009 - 27. März 2019 - 14:21 #

100 Prozent Zustimmung.

Zup 15 Kenner - P - 2891 - 27. März 2019 - 14:25 #

Das ist mir alles noch zu nebulös. Niemand weiß zu diesem Zeitpunkt, wie sich diese Branche entwickeln wird. Netflix oder Amazon haben schon gute Serien und Filme produziert, die sonst so wohl nie entstanden wären. Trotzdem gibt es immer noch eine Kinokultur daneben. Es gibt halt nicht nur Schwarzweiss.

Ich habe da eher die Befürchtung, dass sich das Angebot ähnlich wie bei Filmen und Serien stark fragmentieren wird. Für Spiel X brauche ich dann ein Abo bei Apple und für Spiel Y ein Abo bei Google, Sony, oder sonstwo.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22600 - 27. März 2019 - 16:45 #

"Ich habe da eher die Befürchtung, dass sich das Angebot ähnlich wie bei Filmen und Serien stark fragmentieren wird. Für Spiel X brauche ich dann ein Abo bei Apple und für Spiel Y ein Abo bei Google, Sony, oder sonstwo."

Hast du doch heute schon. Für Halo brauchst du die XBox, für Uncharted die Playstation, für Mario die Switch, fur Layton den 3DS, für Star Citizen den PC... nur mit dem riesengroßen Unterschied, dass du dir dann nicht jedes Mal eine teure Hardware kaufen musst. Willst du Halo spielen, holst du dir für z.B. 1 Monat das Microsoft-Abo und das wars. Du musst ja nicht alle abonnieren und parallel laufen lassen.

Lefty 14 Komm-Experte - 2621 - 27. März 2019 - 18:15 #

Es gibt noch eine Kinokultur!?

Du meinst sowas wie Film XY Teil XIV oder irgendeinen Marvel-Schmuh den man noch nicht verwurstet hat? Klar, du hast noch das Programm-Kino, die Frage ist nur wie lange die sich noch halten.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 27. März 2019 - 18:53 #

Es ist nun nicht so, daß es im Massengeschmackskino nur noch diese Filme gäbe.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36252 - 28. März 2019 - 7:27 #

Also hier in Köln sind die Programmkinos immer gut gefüllt, aber die Gentrifizierung könnte diese verschwinden lassen.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 28. März 2019 - 13:27 #

Natürlich gibt es das noch und das wird auch so bleiben. Viele kleinere Programmkinos sind gleichzeitig auch Bars, Treffpunkte für gleichgesinnte etc. Und auch die großen Kinos bringen immer wieder Programmkino.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 27. März 2019 - 14:26 #

Dieses Detail war mir gar nicht bewusst. Da teile ich allerdings Breviks Sorgen zumindest teilweise, denn finite, storybasierte Spiele haben da sofort einen ungeheuren Nachteil, und typische F2P-/P2W-Mechanismen könnten übertragen werden, nur ohne Zahlung durch den Kunden (der zahlt mit seiner Lebenszeit).

Ganz so schwarz sehe ich zwar nicht, da die Spiele ja weiterhin erst mal Spaß machen müssen, aber Auswirkungen auf die Genre-Auswahl sind da schon zu befürchten. Wobei das letztlich wieder Apple treffen würde, denn dann sagen Leute wie ich ganz schnell Goodbye zu so einem Abo.

Unregistrierbar 18 Doppel-Voter - 10829 - 27. März 2019 - 14:26 #

Das ist zu kurzsichtig gedacht.
Spiele, die künstlich gestreckt und somit scheiße werden, werden ja auch langweilig. Also spielt sie kaum einer.
Außer vielleicht Loot-Box-Junkies. Aber diese Entwicklung halte ich sowieso nicht mehr für umkehrbar. Und es macht mir auch keine großen Sorgen mehr, da der Markt so riesig ist, dass meine Nische (nicht gestreckt, ohne Ingame-Käufe) garantiert nicht aussterben wird.

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7897 - 27. März 2019 - 14:26 #

Das ist ja Wasser auf meine Mühlen, dass das "klassiche" Spielen wieder die Niesche wird, die es war, als ich Ende der 80ger eingestiegen bin. Cool endlich wieder quasi subversiv einer Subkultur angehören !

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 27. März 2019 - 14:26 #

Die ist zwar möglich, aber die Industrie steuert nicht erst seit einer Woche in diese Richtung. "Games of a Service" Spiele Ringen letztlich auch um die Spielzeit und monetarisieren sich über Microtransaktionen, welche sich jeder Spieler mit der Zeit kaufen soll.
Der Vergleich mit "Free to play" hinkt allerdings, weil diese oft ein gänzlich anderes Spielverhalten als "Coretitel" - Spiele zur Grundlage nehmen. Zusätzlich wird vergessen, daß es ebenso möglich wäre eine Zweitauswertung der Titel hier vorzunehmen.

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25071 - 28. März 2019 - 18:56 #

Die Spiele werden doch sowieso heutzutage massiv künstlich gestreckt... wie schlimmer kann es denn noch werden?

Er hat aber nicht unrecht.

Lorin 17 Shapeshifter - P - 7496 - 27. März 2019 - 15:07 #

Werden die Entwickler bei Apple am Ende nach Zeit bezahlt? Gibt es da schon so viele Infos? Grundsätzlich klang das ganze ja erstmal gut, allein durch die Ansage: Keine In-App Käufe. Ich bin davon ausgegangen dass Apple im Prinzip das gleiche ist wie EA Origin, mit lauter exklusiven Titeln.
Am Ende muss es trotzdem Spaß machen. Und wer sollte denn ein Spiel spielen dass keinen Spaß macht und dann nichts anderes mehr kaufen.

Mclane 22 Motivator - P - 33113 - 27. März 2019 - 15:16 #

Das könnte man natürlich auch andersrum sehen. Habe ich ein Abo, kann ich viele Spiele ohne extra Kosten ausprobieren. Die Spiele die keinen Spaß machen würden da kein Geld verdienen, weil keiner sie längere Zeit spielen will. Da kann es böse nach hinten losgehen ein Spiel auf Teufel komm raus zu strecken. Wenn ich einmal 69 Euro bezahlt habe, kann es dem Entwickler erst mal egal sein wie viel Spaß es macht, er hat sein Geld verdient. Wäre wahrscheinlich nicht förderlich für den Verkauf des Nachfolgers, aber ok.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56357 - 27. März 2019 - 15:27 #

Bei den Spieleautomaten wurde auch "nach Minuten" bezahlt. Nur da war's genau anders herum: Die Spielzeit sollte möglichst kurz sein, damit man immer wieder Geldstücke nachwerfen musste.

Ole Vakram Nie 17 Shapeshifter - 6998 - 27. März 2019 - 15:45 #

Das "All diese Dienste, bei denen die Entwickler „pro Minute“ bezahlt werden" ist bislang aber auch nur ein Rumor oder kennt er die Bedingungen für beides bereits?
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ihm diese nicht unbekannt sein könnten. Jedoch fehlt mir der direkte Verweis darauf. Weiterhin kann ich mir schwerlich vorstellen, dass hier die Bedingungen bei Apple und Google gleich sind.

Jabberwocky (unregistriert) 27. März 2019 - 15:47 #

Ich habe genauso wenig Interesse an Spielestreaming wie an VR.
Beides sind ansich logische Weiterentwicklungen derzeitiger Technologie, aber abgesehen von den technischen Unzulänglichkeiten sind sie für meinen persönlichen Geschmack zu einseitig ausgerichtet, als dass ich dafür die bestehenden Modelle komplett opfern wollen würde.

Ich *will* unabhängige Hardware und (in einem geringeren Maße) auch Datenträger besitzen, statt ständig auf Onlineverbindungen und Rechenzentren angewiesen zu sein, die mir das Spielen überhaupt erst möglich machen.
Außerdem *will* ich auch Single Player-Inhalte.
Im Team oder gegen andere Menschen online zu spielen ist cool, aber ich lobe mir auch Spiele wie Breath of the Wild, in denen ich das Gefühl habe, dass die ganze Spielewelt nur für mich allein zum Entdecken da ist. Da macht es mir überhaupt nichts, nicht über andere Spieler auf demselben Server zu stolpern und mich letztendlich nur wie ein generischer Avatar in einer Population von Hunderten zu fühlen.

Quillok 12 Trollwächter - 930 - 27. März 2019 - 15:53 #

Ich bin nicht so drin in den Infos dazu, aber würde schon gesagt wie der Nutzer, also wir zahlen müssen? Pro Minute? Pro Spiel? Pro Monat, quasi Flatrate?

Ich glaube bei keinem der drei genannten Möglichkeiten kommen Entwickler in die Versuchung ihr Spiel sonst wie weit zu Strecken... Zahlt ein Nutzer selbst pro Minute wird er kein Spiel weiterspielen was ihm kein Spaß macht oder wo er merkt das es gestreckt wurde.
Pro Spiel zahlen fällt eigentlich weg weil dann kommen die Entwickler nicht mehr als jetzt in Versuchung zu Strecken damit es nach mehr aussieht, ist dann aber kein Drama da eh schon so wie heute.
Handelt es sich um eine Flatrate, ähnlich Netflix, einmal zahlen, alle Spiele zur Verfügung, dürfen die Entwickler auch nicht Strecken... Da ich jederzeit eine massive Auswahl an Spielen habe, wechsel ich das Spiel schneller als der Entwickler nur eine Zeile Code zum Strecken des Spiels schreiben kann...

Meiner Meinung nach sind das unbegründete Sorgen... Es sei denn ich übersehe etwas?

zuendy 16 Übertalent - 4547 - 27. März 2019 - 16:12 #

Soweit wie ich es verstanden habe, zahlt der Kunde im Monatsabo, die Umrechnung auf den Spieleentwickler erfolgt aber in in einer Zeittaktung. Für mich eine nette Idee, als Portalbetreiber. Jeden Monat wird die Einnahme, abzüglich des Eigenanteils, an die "Entwickler" ausgeschüttet. Quasi über den Schlüssel: EigenSpielspielzeit / Gesamtspielzeit aller Spiele = Einnahme des eigenen Spieles.

Sp00kyFox (unregistriert) 27. März 2019 - 16:34 #

siehe zuendys erklärung. damit ist es für den enwickler entscheidend, dass spieler möglichst viel zeit mit ihrem spiel verbringen. kurzweilige spiele oder welche die vergleichsweise schnell zuende sind, haben da das nachsehen.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 27. März 2019 - 17:00 #

Nicht unbedingt. Gerade kurzweilige Spiele wie Rougelikes können zu erstaunlichen Spielzeiten führen.

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14082 - 27. März 2019 - 17:42 #

Ich denke es ist zu früh um schon das Ende des Abendlandes einzuläuten. Das wäre nicht der erste Rohrkreprierer von Google / Apple.

Es wird am Ende des Tages immer noch Gamer geben, die nicht satt werden mit Casual und Zeitstreck-Spielen, so werden Gamer zu Entwickler und so entstehen neue Games.

Solange es die Möglichkeit gibt (guten) Umsatz zu machen, wird es auch weiter (gute) Spiele geben von kleinen als auch großen Firmen, zumindest ist das meine feste Überzeugung.

Allerdings brauchen dann Gamer bald nen neuen Titel für sich selbst. Hardcore Gamer werden dann sicher schon Leute mit Candy Crush sein, also brauch man da was größeres ... Ubergamer? Think away! ;)

De Vloek 15 Kenner - 3300 - 27. März 2019 - 19:25 #

Mann sieht der schwarz. Das Spotify-Beispiel kann ich persönlich nicht wirklich nachvollziehen. Ich höre den ganzen Tag die Musik die mir gefällt, aber habe noch nie Spotify genutzt und werde es auch niemals tun. Genauso wird es mit Gaming sein, niemand wird mich zwingen irgendwelche Google oder Apple Streaming Services zu nutzen um zocken zu können. Auch wenn diese Services von den ahnungs- und anspruchslosen Massen genutzt werden, es wird immer noch Inhalte abseits davon geben.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24311 - 28. März 2019 - 6:59 #

Wenn so ein AC Odyssey tatsächlich in Topgrafik und ohne störende Latenz auf dein Endgerät kommen kann, dann hat das eigentlich nichts mit ahnunslosen oder anspruchslosen Massen zu tun, sondern mit einem technischen Wandel.

Ich komme mit Spotify plus ein paar CD Käufen gut klar, genauso mit Netflix und einigen gekauften BD. Da muss nicht das eine das andere ausschließen.

Ich glaube halt derzeit nicht an eine überzeugende technische Umsetzung.

De Vloek 15 Kenner - 3300 - 28. März 2019 - 9:46 #

Das war weniger auf den technischen Wandel bezogen (der wird so oder so kommen), mehr auf den Wandel der Spiele ansich, also künstliche Spielzeitstreckung um die Kunden bei der Stange zu halten.
Wenn Google und Apple diesen Trend erfolgreich durchsetzen, werden natürlich sehr viele Konsumenten dem kritiklos hinterher rennen. Aber trotzdem wird es noch genug Angebote abseits davon geben, auch welche wo Entwickler nicht pro Minute Spielzeit bezahlt werden.
Daher halte ich Breviks Aussagen für etwas übertrieben. Gut, der Mann hat mehr Ahnung vom Business als ich, aber ich bleibe erstmal zuversichtlich dass ich mich auch in Zukunft nicht den Megakonzernen unterwerfen muss wenn ich einfach nur zocken will.

Cyd 20 Gold-Gamer - P - 22600 - 30. März 2019 - 6:44 #

Ist das denn schon offiziell bestätigt worden, dass pro Minute bezahlt wird?

EDIT: Wohl nicht. Kam irgendwann in einem Twitter-Post von Anfang Februar 2019 auf, also noch bevor Google und Apple ihre Streamingdienste offiziell vorstellten... und seitdem scheint es im Internet mehr oder weniger als gesichert zu gelten.

Twitter:
https://tinyurl.com/y476eunt

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40298 - 27. März 2019 - 22:15 #

Sollte sich das mit dieser "Abrechnung pro Minute" bestätigen kann ich mir leider vorstellen, dass der Mann recht hat. :(

misc 18 Doppel-Voter - 11081 - 27. März 2019 - 22:29 #

Als ob heute Spiele nicht künstlich gestreckt würden. Wie viele Diskussionen gab es schon, weil z.B. Open-World-Spiele mit generischen Missionen und Sammelkram aufgebläht werden, um mit mehr Stunden Spielinhalt werden zu können.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266509 - 28. März 2019 - 3:55 #

-=*pr0ph3cy_0f_th3_g0d5*=-

Henning Lindhoff 19 Megatalent - P - 14446 - 28. März 2019 - 6:45 #

Ein wichtiger Einwand. Hat Apple denn schon etwas zum Entgeltmodell verraten?

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17151 - 28. März 2019 - 8:42 #

"künstlich strecken"...

...ein paar Gedanken dazu. Ein Spiel ist sowieso ein künstlich geschaffenes etwas, das die Zeit des Spielers belegt. "Künstlich strecken" impliziert, dass es eine naturgegebene Idealdauer eines Spiels gibt, die nun auf eine sachfremde Weise verlängert wird. Das halte ich für unpassend.

Ich würde eher argumentieren, dass es bei einer solchen Abrechnung ja nicht darum geht, wie lang ein Spiel in der Theorie ist, sondern wie lange die User es tatsächlich benutzen. Und hier zählt ja gerade nicht ein als "künstlich" wahrgenommenes Strecken, das die Leute abschreckt, sondern ein Ansatz, die Leute im Spiel zu halten, also Qualität (oder perfide Psychotricks, das wird sich zeigen...)

Spotify und Co anzubringen ist ein schlechtes Beispiel. Denn dieser Wandel hat sich bereits vollzogen - und immer noch konsumieren die Menschen Musik.
Der Kuchen verteilt sich nun einfach etwas anders. Während früher die Platzierung ausgewählter Platten durch den persönlichen Geschmack des Ladenbesitzers der "Gatekeeper" für Bands war, ist das heute ein Algorithmus. Der führt aber - eigene Beobachtung - bei den meisten eher zu einem breitgefächerten Musikkonsum.
Sprich, Ariana Grande gibt eben ein wenig ihrer "Hörzeit" an bis dato unbekannte Acts ab, weil Spotify dem Hörer nach dem dritten Ariana-Track einfach mal etwas anderes kredenzt. Ergebnis: Ariana bekommt einen nicht wahrnehmbar geringeren Umsatz, während der unbekannte Act ENDLICH mal irgendeinen Umsatz generiert.

Wesker (unregistriert) 28. März 2019 - 15:40 #

Ist mir als Konsument ehrlich gesagt sowas von egal.
Ich spiele Spiele, weil sie mir gefallen und in ganz, ganz, ganz, ganz seltenen Fällen gebe ich mehr Geld aus (DLC oder auch Pre-Order), weil ich den Entwickler unterstützen möchte.

Kann mir nämlich nicht um alles in der Welt sorgen machen, schon gar nicht um Menschen, die Videospiele entwickeln.

Klingt hart, ist aber so.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 29. März 2019 - 8:57 #

Aber du spielst vermutlich bestimmte Genres lieber als andere? Was wäre, wenn diese Genres mit der Zeit weniger bedient würden, weil sie sich weniger lohnen als z.B. Clash-of-Clans-Derivate? Dann kann dich die – befürchtete – Verteilungsprozefur sehr wohl treffen.

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17151 - 29. März 2019 - 10:43 #

Natürlich habe auch ich keine Glaskugel...

Aber... ist der Trend, dass Clash-of-irgendwas-Derivate sich mehr lohnen als Nischentitel, nicht gerade bei der derzeitigen Marktsituation (Große Publisher mit Marketingbudgets entscheiden, was sich lohnt oder was nicht) gegeben? Das ist doch heute genau der Fall!

Kann nicht - siehe Spotify - eine Verteilung nach wahrer Nutzung durch den Markt gerade für kleine Künstler (Studios) eine Chance sein, dass deren Ideen überhaupt mal wahrgenommen zu werden, weil sie dem Abonnenten präsentiert werden, statt schon auf dem Schreibtisch eines Publisherbosses in den Rundordner zu wandern?

Im Musikbereich hat ja Spotify gerade dazu geführt, dass die Nutzer nachweislich ein breiter gefächertes Spektrum anhören, als sie es zu "Kauf-Zeiten" gemacht haben. Wenn der ausgegebene Euro sich am Ende also auf 20 Acts aufteilt, anstatt in die Tasche eines AAA-Künstlers zu wandern, dann muss das ja nicht unbedingt schlecht sein.

Komischerweise schimpfen am Lautesten ja auch die großen Künstler und Studios über diesen Wandel.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 29. März 2019 - 11:15 #

Nun sind aber die meisten kleinen Games-Künstler nicht daran interessiert, Abzock-Spiele zu entwerfen, sondern kleine Perlen mit oft sehr begrenzter Spielzeit. Klar, es gibt Ausnahmen bei Roguelikes usw., aber die meisten Indiespiele scheinen mir dann doch eine Story erzählen zu wollen, teils auch einfach durch die Levels und das Gameplay. Sie sind also finit. Dauern wegen mir 5 Stunden.

Wenn du nun 5 Stunden antreten lässt gegen Spiele, die auf endlos getrimmt sind, und wenn du dann noch einberechnest, dass letztere Spiele oft erschreckend simpel sind und dadurch, das soll jetzt kein Zivilisationszweifel sein, sondern einfach die Realität beschreiben, von sehr viel mehr Spielern gespielt werden, kann ein ungeheures Gefälle zugunsten der Abzockspiele entstehen. Und, wenn man Glück hat, ist auch noch ein Roguelike und Civilization 6 dabei, die ja auch Suchtcharakter und Endlosspiel bieten.

Es wird alles daran liegen, welche Auswahl Apple da trifft. Die Welt geht aber auch dann noch nicht unter, wenn Apple es verbockt, da Apple nur einen Teil des Markts abdeckt -- und der Appstore eh schon vor Jahren zugunsten der Abzockspiele gekippt ist. Also bestenfalls kann sich da was verbessern im Appstore-Ökosystem, verschlechtern geht fast nicht mehr :-)

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45113 - 29. März 2019 - 8:01 #

Äh, zumindest Apple hat doch noch gar nichts in der Richtung ausgesagt?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 29. März 2019 - 9:01 #

Wie Geschäftspartner entlohnt werden, ist typischerweise kein Thema bei solchen Enthüllungen, unter Umständen hat er das aus Unterlagen für Entwickler.

wizace 15 Kenner - 2813 - 30. März 2019 - 10:36 #

Man vergisst immer gerne, dass niemand gezwungen wird, bei dem Mist mit zu machen. Wenn ihr die Spiele schlecht findet, spielt sie nicht. Wenn ihr spiele wollt, die durchdacht sind und Spielwert bieten, wie z.B. ein Jagged Alliance 1, dann produziert, verkauft und spielt sie. Der Konsument entscheidet. Bei GOG gibt es etliche Perlen von der Sorte, das reicht für ein Menschenleben.

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14082 - 30. März 2019 - 13:43 #

Ich glaube auch ned das da jemand gezwungen wird, aber für viele Companys wird es sicherlich heissen das Spiele nach einem bestimmten Rezept aufgebaut sind, weil man damit einfach mehr Geld machen kann.

Wenn jetzt nämlich extrem mehr Konsumenten da einsteigen, weil es plötzlich mit einem Klick auf allen Geräten funktioniert, dann sind die 1-5% der Core-Gamer, die verzichten, völlig egal. Dann hat der "Konsument" entschieden und der "Core-Gamer" wirds ausbaden müssen.

Ich seh das persönlich nicht ganz so schwarz, weil ich schon seit Jahren nicht mehr hinter her komme alles zu spielen, was ich mir anschaffe (plus dem Zeugs was ich mir gerne anschaffen würde, aber eh weiss das ich keine Zeit dafür hab).

Daher kann ich die "Panik" schon verstehen. Mit einem einfachen: "Spielts halt nicht, und es tangiert dich nicht" wirds ned bleiben, wenn die Spiele-Landschaft sich komplett ändert.

Mitarbeit
Jörg LangerNoodles
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