Ein knappes halbes Jahr ist es nun her, dass das für seine lizenzstarken Story-Adventures bekannte Studio Telltale Games seine Pforten schließen musste. Nun haben sich einige namhafte Ex-Programmierer des US-Entwicklers mit zwischendurch bei Ubisoft untergekommenen Kollegen zum neuen Studio AdHoc zusammengeschlossen. Dies meldet die amerikanische Webseite variety.com in einer Exklusiv-Meldung.
Bei den vier Ex-Telltale-Entwicklern handelt es sich um das ehemalige Führungspersonal Michael Choung, Nick Herman, Dennis Lenart und Pierre Shorette, das unter anderem entscheidend an The Walking Dead, Tales From The Borderlands und Minecraft - Story Mode beteiligt war und das Studio bereits 2017 verließ. Ursprünglich wollte man innerhalb der Ubisoft-Konzernstruktur ein storybasiertes und interaktives Spiel entwickeln, entschloss sich dann aber zur Gründung eines unabhängigen Studios, um eigene Ideen umzusetzen.
Shorette äußert sich zu den Beweggründen und Plänen von AdHoc gegenüber variety.com wie folgt:
Es fühlt sich an, als wären wir kurz vor einer großen Verschiebung in der Art und Weise, wie wir Medien konsumieren, bei denen die Grenzen zwischen Film, Fernsehen und Spielen verschwimmen. Mit Streaming-Plattformen in unseren Häusern und Handys in unseren Taschen befinden wir uns in dieser einzigartigen Zeit, in der die Barriere für den Zugang zur Interaktion überwunden wird. Als eine Gruppe von Menschen, deren Know-how und Erfahrung aus der Herstellung von interaktiven Erzählformen resultiert, ist es jetzt der perfekte Zeitpunkt, um ein Studio zu gründen, das sich auf die Schaffung von neuen Inhalten in dieser Sparte konzentriert.
Nach Satz 1 des Quotes ist mir schon das Hirn geschmolzen.
Der BS-Generator funktioniert auf jeden Fall schon. Ich wünsche ihnen dennoch viel Erfolg und das sie bald mit Inhalten statt Phrasen glänzen können.
Solides, nichtssagendes Geschwurbel, aber da geht sicher noch mehr.
Wobei man so ein Verkaufsgeschwurbel nicht wörtlich abdrucken sollte, finde ich.
Ich find's immer sehr amüsant, das im Original zu lesen.
Bin ganz ehrlich etwas enttäuscht, dass das Wort "experience" nicht auftaucht.
Ja, die (mindestens beste) Experience habe ich auch vermißt. :-D
Also ohne groundbreaking, revolutionary und experience verliert er auf jeden Fall jedes Marketing BS Bingo.
"Erfahrung" ist ja nur die Übersetzung von "experience", ist also schon drin..
Na mal schauen, ob sie dann mit Netflix, Amazon oder anderen Anbietern was auf die Beine stellen.
Also in Richtung interaktive Filme? Naja kann ja nur besser werden. Black Mirror Bandersnatch fand ich nicht so toll.
Na ja ich weiß ja nicht. Die Entwicklung im Auge behalten ja, großartig was davon erwarten...eher nicht.
Hat es einen Grund, warum das Logo wie ein Modellbausatz aufgemacht ist? Nur so, oder soll das ein Hinweis sein?
Oh, na dann warten wohl ein paar Simulatoren auf uns ;-) Oder Rätselspiele. Bin gespannt, was die dann wirklich machen.
Also weiter nach Schema F, weil Telltale ja so gut damit gefahren ist!?
Wunderbar. Klingt nach einem sehr guten Business Plan!
Tell Tale ist sicher nicht an seinen Spielen gescheitert, die sich nach allem was man hört für diese Nische auch nicht schlecht verkauft haben. Der Sargnagel dürfte eher in einem miesen Management zu suchen sein...
Die Umsätze der letzten Spiele waren schon ziemlich eingebrochen (mal nach Tell Tale Sales googeln, da kommen direkt Grafiken mit entsprechenden Statistiken). Bzw die zweite Batman- und Minecraft-Staffel, sowie Guardians of the Galaxy gingen wohl richtig unter. Dann schlechtes Management, alle Spiele mit teurer Lizenz, das Studio war auch nicht gerade klein...
Erschreckend!
Doch, die letzten Titel haben sich nicht mehr verkauft. Nicht zuletzt, weil nur noch Masse statt Klasse rausgehauen wurde, und weil das Konzept einfach abgenutzt war. Das schlug sich auch in Review-Wertungen nieder.
Bis auf die MineCraft Spiele habe ich alle Tell Tale Spiele gekauft und mich sehr gut unterhalten gefühlt... Ich trauere immer noch ein wenig um dieses Studio, dass so herrlich semi interaktive Comics im Episodenformat veröffentlicht hat... Das Storytelling war schon toll...
Mir reicht die Trauer über eine nie erscheinende Fortsetzung des Game of Thrones Spiels.
Das macht mich heute sogar noch richtig wütend!!! Stattdessen hätten sie sich die superteure Guardians-Linzenz sparen können, das war doch bloß der übrig geblieben Story-Abfall von Tales from the Borderlans. Das hat ja auch so ein eher offenes Ende. Batman war wenigstens abgeschlossen. :(
Tales from Borderlands (durch PS+) und Guardians (selber gekauft) waren die einzigen, die ich auch tatsächlich gespielt habe. Insofern: Nö, hätten sie sich nicht sparen können. ;))
Ich denke auch, sie hätten die vorhandenen Lizenzen besser ausnutzen sollen... Von meiner Wut ist aber nur noch Traurigkeit geblieben, da Du so schön erzählte Geschichten im restlichen Spielemarkt heute mit der Lupe suchen kannst.
Life is Strange ist ein kleiner Ersatz dafür wenigstens.
Ebenso "What Remains of Edith Finch" und "Soma".
Findest du? Ich liebe Edith Finch, aber als TT Ersatz würde ich das jetzt nicht sehen. Soma hat mir leider gar nicht gefallen. :(
Aber mit Life is Strange muss ich Dir absolut recht geben, was die Qualität des Storytellings angeht, allerdings sticht die Spielmechanik jedes TT-Spiel locker aus...
Ich finde schon. Sie mögen noch weniger auf Entscheidungen setzen und ihre Geschichte stringenter erzählen, was imo der Qualität zugute kommt. Und sie sind womöglich spezieller und auch anspruchsvoller in ihren Inhalten, als der typische interaktive Telltale-Comic, der eher mainstreamig daherkommt (nicht abwertend gemeint). Ein Telltale-TWD entspricht halt einer Staffel der TV-Serie, während Edith Finch eher wie ein Tim Burton-Film anmutet.
Von mir aus dürfen Adhoc gerne den alten Telltale-Spirit wiederaufleben lassen. Spielerisch darf es aber gerne ein wenig variabler werden.
Und der Wolf 2 was schon angekündigt war... :'(
Dem trauere ich auch noch immer hinterher.
Ich mochte Batman Telltale sehr. Es hat einen prächtig unterhalten...schade dass es nicht gut angekommen ist bei den Gamern.
Sehr schade!
Gut, ich habe keine Ahnung, was die nun machen wollen, aber sollen die mal loslegen. ;)
Also die Leute, die wohl einen ordentlichen Anteil an TT's Insolvenz haben, haben ein neues Studio gegründet und ergehen sich in PR-Geschwurbel. Alles klar, haut rein!
Was kann da schon schiefgehen?