BIU fordert Altersfreigaben auch im Internet

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16. Dezember 2009 - 16:28
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Derzeit steht ein Änderungsgesetz des Jugendmedienstaatsvertrags an. Der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) fordert deshalb, dass die Altersfreigaben der USK auch für Computer- und Videospiele im Internet gelten. Derzeit kann die USK nur Datenträger prüfen, nicht aber digitale Inhalte im Internet. Dafür ist die Kommission für Jugendmedienschutz zuständig. Der derzeitige Geschäftsführer des BIU, Olaf Wolters, kritisiert, dass das aktuelle System nicht mehr zeitgemäß sei und eine Verbesserung verhindere:

"Die bestehenden Regelungen verhindern die Ausweitung der etablierten Alterskennzeichnungssysteme auf das Internet. Die Trennung von Verfahren und Zuständigkeiten für über das Internet und den stationären Einzelhandel abgegebene Unterhaltungsmedien geht an den aktuellen Entwicklungen vorbei und verhindert die Verbesserung des Jugendschutzes bei Computer- und Videospielen im Internet. Wir fordern die Ministerpräsidenten der Länder auf, an der Verbesserung des Jugendschutzes bei Computer- und Videospielen aktiv mitzuwirken."

Wie das jedoch in der Praxis aussehen soll, ist momentan nicht bekannt. Wenn damit aber die Prüfung sämtlicher Online-Spiele wie Browser- oder Flashspiele gemeint ist, sollte die USK schon mal nach  Verstärkung Ausschau halten. 

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78894 - 15. Dezember 2009 - 18:18 #

Interessante News. Ich habe eine ähnliche Aussage von ihm schon einmal vor einem halben Jahr hier veröffentlicht. Der gute Herr Wolters gehört übrigens auch zum Beirat der USK.

Ich durfte ihn schon live in Saarbrüclken erleben und ich finde ihn, sagen wir mal, etwas egozentrisch. Zudem ist er ein PEGI-Freund und versucht dauernd die Vorteile des Systems zu erläutern. Vielleicht sollte er sich mal mit EA kurzschließen ;).

Ic persönlich finde die Arbeit der USK in Deutschland vorbildlich. Zwar stört mich die etwas zu harte Vorgehensweise gegen Erwachsenenspiele, aber viele Leute die ich bzgl. der USK erlebt habe, kamen mir sehr kompetent vor.

Allerdings ist sein Vorschlag kein schlechter. Nur müsste man sich über die Modalitäten der Umsetzung Gedanken machen, denn alle Browserspiele wird man nicht testen können...

Anonymous (unregistriert) 16. Dezember 2009 - 10:31 #

Finde ich auch sehr seltsam, wie der PEGI-Anhänger Wolters plötzlich die Herrlichkeit der USK preist. Vermutlich ist die Kommission für Jugendmedienschutz strenger als die USK oder er sieht sich mit seinen Interessenspartner bei der USK in einer besseren Position.

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78894 - 16. Dezember 2009 - 12:22 #

Als Interessenvertreter der Spielehersteller ist es ja ganz klar das sich Wolters für das "Selbsteinschätzungssystem" der PEGI einsetzt. Warum man den BIU zum Dachträgerverband der USK gemacht hat ist mir bis heute verborgen geblieben ;).

J4N 09 Triple-Talent - 330 - 16. Dezember 2009 - 13:19 #

Weil dann "vorbildliche" und "kompetente" Einstufungen zustande kommen (diese Annsicht würde ich nur bedingt teilen, aber du schreibst das zumindest im ersten Kommentar :D)

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78894 - 16. Dezember 2009 - 16:40 #

Perfekt ist es nicht, aber dennoch zumindest für mich vorbildlich, weil ich kein besseres Klassifizierungsinstrument als die USK kenne...

J4N 09 Triple-Talent - 330 - 16. Dezember 2009 - 19:34 #

eine empfehlung aufgrund pädagogischer erkenntnisse (nicht nach lust und laune des gremiums) wie bei brettspielen wär imho sinnvoller. aber was soll's, ändert sich eh nix. ^^

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78894 - 16. Dezember 2009 - 21:57 #

Finde ich nur bei Titeln im Bereich Kinder sinnvoll, denn die USK testet und bewertet Spiele nach den Grundlagen, ab welchem Alter ein Spiel für eine Altersgruppe schaden könnte.

Der psychologische Aspekt wirkt für mich schwerer als der pädagogische.

J4N 09 Triple-Talent - 330 - 17. Dezember 2009 - 5:59 #

nach den - vermuteten - grundlagen. und das wäre dann eventuell okay wenn man ein (strafrechtlich irrelevantes) game auch tatsächlich ab 18 freigeben MUSS. aber bei entscheidungen wie "bourne komplott" keine einstufung, "saw" ab 18, usw usw schwingt jeweils eine menge willkür mit, die dank "kennzeichnung verweigert" dem jugendschutz wenig dient sondern nur erwachsene gängelt.

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78894 - 17. Dezember 2009 - 11:53 #

Da hast du sicherlich recht, aber diese Problematik hatte ich ja schon erwähnt ;)

ganga 20 Gold-Gamer - 22831 - 15. Dezember 2009 - 18:19 #

Grundsätzlich ein richtiger Gedanke, praktisch kann ich mir nur schwer vorstellen, wie ma das umsetzen will.

SynTetic (unregistriert) 16. Dezember 2009 - 2:46 #

Jugendschutz besteht auch aus Aufklärung. Eine Kategorisierung und Bewertung diverser Programme nach Altersangemessenheit kann vielen Personen -- z.B. Erziehungsberechtigten, die sich mit der Materie Computerspiele nicht gut auskennen -- sehr weiterhelfen, um entsprechend mit dem Medium und dann mit ihren Kindern umgehen zu können. Dass sich das Internet nicht "zensieren" lässt, dürfte auch dem BIU und der USK bekannt sein.

Screeny (unregistriert) 15. Dezember 2009 - 18:43 #

Ich finde diesen Gedanken mehr als merkwürdig.
Warum haben Politiker die komische Angewohnheit alles und jeden überprüfen zu lassen?

Beim Fernsehprogramm, Spiele, Webseiten, Musik...

Aber in den 12.00 Uhr Nachrichten darf immer noch "Krieg im Irak" oder what ever gezeigt werden?

Naiv zu glauben, dass USK was nützt...

J4N 09 Triple-Talent - 330 - 15. Dezember 2009 - 19:43 #

schnapsidee... es sei denn er zielt auf den "wettbewerbsvorteil" von browserspielen die sich nicht der "jugendschutz"-bürokratie unterwerfen müssen.

kleiner fehler am rande: der laden heisst bundesverband interaktive unterhaltungssoftware.

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78894 - 15. Dezember 2009 - 20:15 #

Done :)

Gadeiros 15 Kenner - 3562 - 15. Dezember 2009 - 19:54 #

wer kann das KOMPLETTE internet überprüfen? so ein plan/vorschlag wie das von der BIU ist quatsch auf höchstem niveau imho.

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 15. Dezember 2009 - 22:10 #

Ach, das geht schon. Ich würde das so umsetzen:
Ab nächstem Jahr gibts in Deutschland Internetzugang nur noch für PCs mit Scheckkartenleser. Da steckt der Surfer dann seinen (neuen) Perso rein, und es dürfen nur Seiten aufgerufen werden, die für seine Informationsstufe freigeschaltet wurde. Sonst kommt das bereits erdachte Stopschuld. Tadaa!

Gadeiros 15 Kenner - 3562 - 15. Dezember 2009 - 23:04 #

muss nurnoch einer die... wie viel? 80miliarden dummen und großteilig inhaltslosen seiten die es gibt einschätzen...

aber ja.. das was du beschreibst ist der alptraum der denkenden welt und der traum von irgendwelchen unglaublich verrückten teilen der politik, wirtschaft, kirche, konservativen familienwerteschutzorganisationen usw

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 16. Dezember 2009 - 2:40 #

Ist die Frage, wieviel davon braucht der durchschnittsuser? Mit fünfzigtausend gelisteten Websites sollte man doch schon klar kommen?

SynTetic (unregistriert) 16. Dezember 2009 - 2:49 #

Das ist bestimmt nicht der Traum von "verrückten" Teilen der Politik, Wirtschaft usw., denn erstens ist mit einem Karteeinlesen die Missbrauchsgefahr unverringert hoch (Karte eines Anderen nutzen; keine Kontrollmöglichkeit) und zweitens das ehemals diskutierte "Stopp-Schild" absolut wirkungslos (Stichwort: anderer DNS-Server). So etwas wird also niemals kommen.

Quin 12 Trollwächter - 1150 - 16. Dezember 2009 - 16:46 #

Am deutschen Wesen soll das Internet genesen.

Erynaur (unregistriert) 17. Dezember 2009 - 10:02 #

WORT!

Klausmensch 14 Komm-Experte - 2213 - 16. Dezember 2009 - 17:11 #

Ich fordere sofortigen Weltfrieden und dass Jeder was zu Essen hat. Das wird genausogut funktionieren.

Knight 13 Koop-Gamer - 1307 - 16. Dezember 2009 - 17:26 #

Aufgrund der Tatsache des Vormarsches der digitalen Distribution von Unterhaltungsmedien eine nur allzu nachvollziehbare Forderung. Wie allerdings der Rahmen zu setzen ist, darüber spricht sich mal wieder nur Schweigen aus ;)

hoschi 13 Koop-Gamer - 1631 - 17. Dezember 2009 - 1:37 #

die Idee ist grundsätzlich ok. Machbar aber nur im beschränkten Rahmen. daher wirds wohl niemals so weit kommen.
Ich bin immer wieder erschreckt wie naiv und übertrieben hier einige reagieren. Als ob alles was gegen eure Vorstellungskraft geht immer nur von dummen Politiker, konservativen Spinner oder sonst wem kommt der nicht ganz dicht in er Birne ist.Differenziertheit und Unvoreingenommenheit? Fehlanzeige. Das einzige was zählt ist,frei nach dem Motto: alles Idioten außer Mutti. dieses ganze Gelabere, wie man auch hier lesen kann in fast jedem Post ist leider Standard im Internet geworden:-(

Kommt mal ein wenig runter und seht nicht alles so kindisch eindimensional. Wir haben nun mal ,zum Glück, gewisse Gesetze wenn es um Spiele mit speziellem Inhalt geht. Und Verkäufe über das Internet entziehen sich da der Kontrolle. Ganz logisch dass Leute die sich damit beschäftigen fordern dies an die heutige Zeit anzupassen. Hier geht es nicht um Internet-Kontrolle, Stop Schilder und auch nicht Überwachung von Flash Spielchen oder was auch immer sondern um die Regelung des Erwerbs von Spielen im Internet, wie es unsere Jugendschutzgesetz eigentlich vorschreibt.

BlindPeanut (unregistriert) 17. Dezember 2009 - 8:41 #

Ist doch klar warum dieser Vorschlag kommt.
Geld, schlicht und einfach Geld!
Ein Test will/muss bezahlt werden und der BIU ist jetzt der erste der die Hand aufhält. Bei der Kennzeichnung für alle Flash und Browsergames kommt schon eine kleine Summe zusammen.
Abgesehen davon wie man sowas durchsetzen will. Vielleicht über eine Whitelist beim BKA wenn mal die Stoppschilper doch online gehen?
Ein Schelm der Böses dabei denkt.

Bernd Wener 19 Megatalent - 14832 - 17. Dezember 2009 - 11:46 #

Ich würde das jetzt auch nicht sofort verteufeln. Jugendschutz an sich ist eine wichtige Sache, auch wenn ich mit unserem System hier nicht wirklich 100% zufrieden bin.

Die logistische Machbarkeit, alle Online-Spiele zu prüfen, stelle ich allerdings ein klein wenig in Frage ;) Ich werfe mal die Idee in den Raum, dennoch eine freiwillige Einschätzung seitens der Hersteller einzuführen, und dass eine Instanz wie die USK nur dann tätig wird, wenn ein Verstoß gemeldet wird.

Damit könnte man meines Erachtens einen Großteil regeln. Ausreißer wird es natürlich immer geben, sei es Hersteller, die sich mit unrealistischen Einschätzungen Vorteile verschaffen wollen, oder andersherum Hexenverfolger, die Spiele im allgemeinen Verteufeln. Aber solche Randbedingungen gibt es bei jeder Regel, die man aufstellt.

Mitarbeit