Jede Woche stellt der PSN-Check ein interessantes Downloadspiel aus dem PSN-Store vor, egal ob Indie oder Vollpreis. Die Rubrik wird von unseren Usern Old Lion, Maverick und OTK betreut.
Little Dragons Café heißt das neue Werk von Aksys Games und Harvest Moon-Schöpfer Yashuiro Wada. Allerdings seid ihr diesmal keine kleinen Landwirte, sondern sollt euer eigenes Café managen, die Welt entdecken und sogar euren eigenen Drachen aufziehen. Wir stellen euch das Spiel im PSN-Check vor.
Der Moment, an dem der kleine Drache in euer Leben kommt. Ab jetzt weicht er nicht mehr von eurer Seite. Seine Erziehung verlangt euch aber nicht sehr viel ab. |
Ein Mache – halb Mensch, halb Drache
Zu Beginn wählt ihr, ob ihr Ren oder seine Zwillingsschwester Rin (nicht Stimpy) spielen möchtet. Während seichte Flöten-Gitarrenklänge im Hintergrund trällern, sucht ihr zunächst ein paar Teile für ein Spiegelei-Rezept. Ihr geht vor die Tür, sammelt ein paar Eier und kocht das Mahl dann auch noch selbst. Beim Kochen müsst ihr ein Minispiel bewältigen: Im Rhythmus der Musik gilt es, im richtigen Moment die richtige Taste zu treffen. Euer Geschick dabei entscheidet, ob eure Speise erstklassig wird oder am Ende für die Tonne ist.
Die Zwillinge merken während des kleinen Tutorials von Little Dragons Café bereits, dass es ihrer Mutter nicht so gut geht. Und sie sollen Recht behalten: am nächsten Morgen wacht sie nicht mehr auf. Aus dem Nichts erscheint ein alter Mann, den die Kinder fortan Papi nennen sollen. Er erklärt den Kids, dass ihre Mutter halb Mensch, halb Drache ist. Um ihr zu helfen, sollen die Kinder einen Weg finden, das Blut ihrer Mutter zu harmonisieren. Dafür bekommen die Zwillinge die verantwortungsvolle Aufgabe, einen kleinen Drachen aufzuziehen.
Apropos Verantwortung: Das Café muss in dieser Zeit unter eurer Regie auch noch weiterlaufen. Direkt am Anfang kommen aber ein selbstverliebter Koch, eine cholerische junge Frau und ein lustloser junger Mann in euer Leben, die euch mehr oder weniger zur Hand gehen. Im Storyverlauf gibt es weitere NPCs, die sich für eine Weile bei euch einnisten. Sie haben unterschiedliche Sorgen und Nöte, für die sich mit der Macht des Kochens eine Lösung findet.
Ein bisschen hiervon, ein bisschen davon
Eure Hauptaufgabe in Little Dragons Café liegt darin, Rezeptteile und Zutaten zu finden und zu sammeln. Habt ihr vier Teile eines Rezepts zusammen, geht ihr zum alten Mann, der die Teile zu einem vollwertigen Rezept zaubert. Danach könnt ihr das Gericht im Café zubereiten und für eure Gäste auf die Karte setzen. Eure Besucher haben unterschiedliche Geschmäcker, denen ihr nachkommen solltet, damit sie eure Speisen mögen und der Ruf eures Cafés steigt.
Auf der Speisekarte stehen mit der Zeit auch Bewertungen à la Yelp, wie das jeweilige Gericht bei euren Gästen ankommt. Wenn ein Gericht lange Zeit auf der Karte ist, könnt ihr auch noch Zutaten ergänzen und Geheimzutaten zufügen. Ihr müsst aber zwingend jedes Gericht einmal kochen, um es dann auf die Speisekarte setzen zu können. Die von euch zubereiteten Speisen landen in eurem Inventar. Damit füttert ihr euren Drachen, um ihn bei Laune zu halten. Mit Spielfortschritt wächst der Drache und unterstützt euch bald bei der Jagd. Er verrückt beispielsweise Steine, um euch den Aufstieg auf höher gelegene Ebenen zu ermöglichen und räumt Hindernisse aus dem Weg. Irgendwann kann er sogar fliegen und bringt euch an Orte, die ihr vorher nicht erreichen konntet.
Neben dem Café ist ein kleiner Garten, in dem ihr alle Zutaten, die ihr bis dahin gefunden habt, automatisch anbaut. Das Wachstum könnt ihr mit Drachendung beschleunigen, den euer Freund in seinem Körbchen hinterlässt, wenn er tagsüber auch genug gemampft hat – logisch.
Die Welt sieht auf dem ersten Blick schick aus, das Kantenflimmern ist aber extrem. Insgesamt ist die Welt langweilig, weil nichts passiert. |
Fazit
Little Dragons Café hat viele gute Ansätze, schöpft aber keinen davon richtig aus. Die pseudo-offene Welt ist langweilig, weil nichts passiert und es keine echten Gefahren gibt. Manche Tiere sind zwar angriffslustig. Aber selbst, wenn mal ein Angriff gelingt, nimmt es euch höchstens ein Gericht aus eurem Inventar. Das Rhythmus-Minispiel beim Kochen ist zwar auf dem ersten Blick eine kleine Abwechslung, ein PaRappa The Rapper dürft ihr jedoch nicht erwarten. Je nach Gericht ändert sich der die Hintergrundmusik und der Rhythmus zwar, aber nicht mal nach Ergänzung weiterer Zutaten forderte das Spiel weitere Tasten, sondern beschränkte sich durchweg auf die Richtungstasten.
Das Managen des Cafés ist auch keine Kunst. Mittags und am frühen Abend kommen die Gäste. Bestellung aufnehmen, der Koch bereitet das Essen zu, Gericht servieren und den Teller hinterher wieder abräumen. Euer Personal hilft, ihr braucht nicht mal anwesend zu sein.
Die vom Entwickler extra angepriesene Erziehung des Drachen gibt es schlichtweg nicht. Wenn seine Ausdauer durch Aktionen abnimmt, bekommt er Streicheleinheiten, oder etwas zu futtern – und alles ist wieder gut. Manchmal mault er ohne jeglichen Anlass herum, aber das könnt ihr getrost ignorieren. Ein Tamagotchi ist da tatsächlich anspruchsvoller. Nicht mal den Garten neben dem Café müsst ihr bewirtschaften. Es geht alles automatisch. Ich kann optional düngen (per X-Taste) und, wenn die Zeit gekommen ist, ernten (per X-Taste).
Zusammengefasst ist das Spiel für Kinder vielleicht ganz nett, für erfahrene Gamer jedoch eine Totalunterforderung.
Das klingt tatsächlich ziemlich langweilig. Danke für den Check.
Hatte dazu vor kurzem schon mal einiges bei EasyAllies gehört und deren Review gesehen, das Spiel klingt in der Tat in der Theorie ganz interessant, in der Praxis aber ziemlich enttäuschend und so, als wenn es noch etwas Entwicklungszeit vertragen könnte.
Ts, ts... dafür fast 45€. Danke für den Check.
Ja, der Preis ist m.E. unverschämt.
Das war auch mein erster Gedanke.
Meiner auch :)
Ganz knallhart auch meine Meinung.
Jep, ziemlich hochpreisig für das Gebotene.
Ja, der Preis ist doch recht hoch gegriffen.
Ich dachte erst an einen Tippfehler.
Habe ich auch zuerst gedacht, ziemlich ambitioniert.
Ich mag den Grafikstil nicht. Die Figuren sind Chibi-Anime, das Innere des Cafés soll wie eine Kinderbuchillustration aussehen und die Welt draußen kommt beim Look noch nicht mal an Dragon Quest Builders ran, obwohl die nur aus Klötzchen besteht. Für mich passt da nix zusammen.
Schade, die Story of Seasons-Spiele scheinen auch keine guten Nachfolger der klassischen Harvest Moons zu sein. LDC folgt da wohl diesem Trend ...
Ok, also laaaangweilig... Danke fürs Checken.
Der Drache ist ganz knuffig. Ist aber nicht so mein Spiel, auch wenn es sich sehr einfach anhört. :)
Vom Usernamen her hätte ich direkt auf eine inhaltliche Verbundenheit getippt. :)
Schade, hätte ein Geheimtipp werden können, wenn ich mir den Check so durchlese. Beim Preis kann ich nur den Kopf schütteln.
Es sieht ja fast nett aus, aber sonst?
Ich glaube aktuell buhlen weitaus bessere Spiele um meine Zeit...
Danke für den Check;-)
Danke für den Check, OTK. Da bin ich nicht die Zielgruppe. ;)
Sieht er nach einem F2P auf dem Handy als nach einem 45€ Klopper aus...
Mich holt es nicht ab. Zu niedlich.
Und der Preis... Da muss man geradezu nen Sale abwarten.
Schön gezeichnet.
Ja, irgendwie schon. Hat was von Twisted Dreams.
Schöne Bilder, aber irgendwie absolut unüberzeugend.