In unserer Rubrik Indie-Check stellen wir regelmäßig ein interessantes PC-Spiel eines unabhängigen Entwicklerstudios vor. Die Rubrik wird von unseren Usern Der Marian, Dominius, LRod, Vampiro und Zaunpfahl betreut.
In The Messenger schicken euch die kanadischen Entwickler Sabotage und Publisher Devolver Digital seit Ende August als Ninja auf ein Abenteuer, um den eigenen Clan und damit die letzten Menschen zu retten. Der Titel beginnt als 8-Bit-Plattformer, wandelt sich im späteren Verlauf aber in ein 16-Bit-Zeitreise-Abenteuer, das sich an diversen Elemente aus dem Metroidvania-Genre bedient. Warum es sich bei The Messenger um eine echte Perle handelt, verraten wir euch im Indie-Check.
Der geheimnisvolle Retter, der kurz zuvor die anrückenden Dämonen geplättet hat, überreicht euch die Schriftrolle. Euer Abenteuer beginnt. |
Ihr seid der Messenger
Die Geschichte hinter The Messenger bekommt ihr in Dialogfenstern erzählt. Ihr lebt versteckt in einem Dorf am Rande einer Insel und gehört zu den letzten Überlebenden, nachdem eine Dämonenarmee einst alles ausgelöscht hat. Nun ist zwar seit Jahrhunderten nichts mehr passiert, aber die Dorfbewohner trainieren dennoch jeden Tag, um gewappnet zu sein, falls die Dämonen doch irgendwann zurückkehren sollten. In den Legenden ist auch die Rede vom Helden des Westens. Die letzten Menschen verlassen sich darauf, dass er irgendwann kommt und alle rettet.
Ihr wiederum startet als junger Ninja, der den Rebellen mimt und viel lieber die Welt erkunden möchte als in dem Dorf zu verenden. Geübte Gamer können bereits ahnen, was dann passiert: Während des Geschichtsunterrichts kehren nämlich die Dämonen zurück und machen erstmal alle anderen Ninjas platt. Bevor es aber verfrüht zum großen Showdown kommt, taucht ein geheimnisvoller Held auf, der die gemeinen Dämonen zunächst verscheucht und euch „einen Auftrag von hoher Wichtigkeit“ überträgt: Ihr müsst eine Schriftrolle zu drei Weisen auf die Spitze eines Gletschers bringen – ihr seid der Messenger.
Beim Ladenbesitzer könnt ihr gegen Zeitscherben (Anzeige oben rechts) Upgrades kaufen. |
Unterhaltsames Sterben
Nicht lange rumschnacken, wir machen uns direkt auf den Weg, um unsere Mission zur Rettung der Welt zu erfüllen. The Messenger ist zu Beginn ein klassisches Action-Jump-and-run mit (ziemlich sicher nicht zufälligen) Parallelen zu Ninja Gaiden. Ihr seid mit einem Schwert bewaffnet, mit dem ihr Dämonen in den Levels beseitigt. Auf eurem Weg sammelt ihr Zeitscherben, die ihr im Laden gegen Upgrades eintauschen könnt. So verfügt ihr später über Kletterarme, Greifhaken und andere Gimmicks, die euch behilflich sind. Wer in den Levels gut aufpasst, entdeckt möglicherweise auch Eingänge abseits der eigentlichen Route. Dann habt ihr die Chance, „Siegel der Macht“ zu finden. Wenn ihr 45 davon habt, könnt ihr im Laden eine Kiste öffnen, in der euch „ein übermächtiges Upgrade“ versprochen wird.
Klasse ist der Humor in The Messenger. So entschuldigt ihr euch schon mal bei einem besiegten Endboss, weil nicht geklärt werden konnte, wer wen zuerst angegriffen hat. Besonders lustig ist es, wenn Quarble ins Spiel kommt. Der geflügelte Dämon taucht immer dann auf, wenn ihr das Zeitliche segnet und begrüßt euch mit Sprüchen wie: „Wenn du was drauf hättest, wären wir uns nie begegnet.“ Oder: „Spielst du das mit den Füßen, oder was?“ Quarble bringt euch zurück zum letzten Checkpoint.
Doch der kleine Kerl ist Geschäftsmann und rettet euer Leben nicht für lau. Von nun an begleitet er euch. Die Zeitscherben, die ihr sammelt, während er an eurer Seite ist, gehen direkt an ihn, bis eure Schulden beglichen sind und er kommentarlos wieder verschwindet. Und das muss unbedingt gesagt werden: Ihr werdet Quarble ziemlich häufig entlohnen müssen, denn Sterben gehört in The Messenger fast schon zum Alltag. Das Spiel ist nicht unfair designt, ganz im Gegenteil. Aber trotzdem ganz schön hart. Zudem müsst ihr auch die Spielmechanik, etwa den Wolken-Doppelsprung, erstmal verinnerlichen. Habt ihr den den Einstieg aber erstmal gemeistert, flutschen auch anspruchsvolle Passagen immer besser.
Quarble, der kleine geflügelte Dämon, weicht euch zunächst nicht von der Seite, wenn er euch nach einem Tod ins Leben zurückholt. Schließlich möchte er als Dank mit Zeitscherben bezahlt werden. |
Fazit
Wenn Publisher Devolver Digital hinter einem Spiel steht, ist das für mich immer ein Grund, mir das Spiel genauer anzuschauen. Ihre Spiele sind in der Regel mutig und weit abseits des Gewohnten. Und oft sind echte Perlen darunter, zu denen ich ab sofort auch The Messenger zähle. Angefangen bei den tollen Leveldesigns in schicker Retro-Grafik bis zur flotten Chiptune-Musik des Komponisten „Rainbowdragoneyes“. Zumal, und das ist ja das Wichtigste, auch die Spielmechanik voll und ganz gelungen ist. Auch der spätere Wechsel zwischen 8-Bit- und 16-Bit-Grafik und -Musik) ist mehr als gelungen. Der bereits erwähnte Humor krönt das Ganze noch.
Danke für den Check - das Spiel spricht mich spontan an. Kommt mal auf die Wunschliste.
Das sieht sehr nett aus, wenn ich mehr Zeit hätte...
Ja, die Zeit. Spiele aktuell Hollow Knight auf der Switch, hab irgendwas um die 12 Stunden auf der Uhr - da werde ich wohl noch länger beschäftigt sein.
Ich jage den Monden bei Mario Odyssey nach. Es sind so viele, viele, viele Monde...
Und meine Fähigkeiten haben scheinbar auch nachgelassen, was Platformer angeht.
Das konnte mich bei Super Mario leider überhaupt nicht motivieren, da nach den ganzen Monden zu suchen.
Nur bei dem Teil oder grundsätzlich?
Das ist so eher ein grundsätzliches Problem.
Mein absolter Geheimtipp. Spiele aktuell nichts anderes.
Vor allem der Humor ist wirklich überragend.
Ich liebe es. :-)
Danke für den Check.
Optisch gefällts mir, aber ich glaube für solch einen Plattformer fehlt mir gerade die Geduld.
Kommt das nur mir so vor, oder werden gerade wahnsinnig viele Plattformer und Metroidvanias auf den Markt gebracht?
Bin mit Dead Cells erstmal ausgelastet, klingt aber gut!
Vielen Dank für den Check!
Gibt schon viele und dazu noch viele gute.
Stimmt, gefühlt sind das wirklich relativ viele Metroidvanias aktuell.
Solange die gut sind, spricht nix dagegen, ich liebe Metroidvanias. :D
Mit gewissem Abstand mag ich die auch. Von daher her damit.
Schon mal davon gehört, sieht echt interessant aus!
Hollow Knight, Dead Cells, Death Gambit. Obwohl ich eigentlich gar kein Händchen für 2D-Plattformer habe spiele ich zurzeit eben diese drei. Messenger reizt auch schon wieder
An Hollow Knight bin ich auch dran. Rund 15 Stunden hab ich auf der Uhr, aber das Ende dürfte noch weit entfernt sein.
Schönen Dank für den Check.
Fehler: Der Titel beginnt als 8-Bit-Plattformer beginnt,
Ein tolles Spiel. Konnte bisher nur kurz reinspielen, macht aber schon eine Menge Spaß.
Hm, Plattformer mag ich sehr, aber bei diesem ist das Setting nicht so mein Fall bzw. dann doch zu altmodisch.
Interessanter Ansatz aber leider nicht mein Gerne. Danke für den Check!
Da sind ein paar nette Ideen dabei, einer schöner Indie-Check :)
Danke für den Check, wird aber kein PoS/MoJ-Kandidat bei mir
Wenn mein PoS nicht wäre, würde ich sofort zuschlagen.
Danke für den Check, sieht unterhaltsam aus.
Ist ein geiles Spiel!
Danke für den lesenswerten Check. ;)
Meine Switch sagt Danke.
Hast du schon reingeschnuppert?
Als ich das Spiel bei den Neuveröffentlichungen bei Steam gesehen hab, hat es mich nicht so angesprochen. Aber nachdem ich es dann bei GameTwo gesehen hab, ist es auf meiner Wunschliste gelandet. :D
Ach und dann auch noch mit Rainbowdragoneyes... Der macht teilweise echt freakige Sachen.
Das Ninja Sprite sieht aus wie das Sprite aus dem NES Ninja Gaiden.
Danke, bin grad durch ein anders Video drauf gekommen und wollte mal etwas mehr über den Titel erfahren :)
liest sich interessant :D
Spiele gerade Sea of Stars von den selben Entwicklern und werde mir auf jeden Fall auch mal The Messenger demnächst anschauen. Danke für den Check, der mir fast zwei Jahre später hilft. :)