Im Vorfeld der E3 2018 wurde Assassin's Creed Odyssey erstmals vorgestellt, das ägyptische Setting von Origins weicht einem im antiken Griechenland. Ihr habt die Wahl zwischen zwei Helden, Alexios oder Kassandra, beide Nachfahren eines berühmten spartanischen Kriegers. In meiner Anspielsession auf der Gamescom 2018 habe ich Alexios gewählt und mich auf die Suche nach Ligeia gemacht. Die Nachfahrin von Artemis ist verloren gegangen, eigentlich wollte sie sich mit ihrer Freundin Bryce treffen. Diese gibt mir den Auftrag, sie von einem bösartigen Biest zu befreien.
Erweitertes Kampfsystem
Bevor ich mich jedoch daran machen kann, die Dame vor der Bestie zu erretten, muss ich zunächst ihre Ankläger außer Gefecht setzen. Diese behaupten nämlich, sie würde Lügen erzählen und selbst Schuld am Verschwinden von Ligeia sein. Hier machen sich die neuen Elemente des Kampfsystems, die verschiedenen Fähigkeiten, schnell bemerkbar und nützlich. Um die Angriffe einsetzen zu können benötige ich eine gefüllte Fokusleiste, die ich wie schon im Vorgänger durch erfolgreiche Treffer aufstocke. Insgesamt kann ich zwei Sets zu je vier Fähigkeiten anlegen, der Bogen verfügt dazu noch einmal über eine eigene, frei konfigurierbare Auswahl. So kann ich beispielsweise Gegnern, die einen Schild tragen, ihr Schutzobjekt über einen geschickten Schlag abnehmen. Wenn ich umzingelt bin setze ich einen Fokuskreis ein und werfe so alle Feinde, die um mich herum stehen, zu Boden.
Nachdem ich der Truppe geholfen habe, frühzeitig das Zeitliche zu segnen, unterhalte ich mich kurz mit Bryce und dann machen wir uns auf zum Ort von Ligeias Verschwinden. Kurz bevor wir losreiten entdecke ich allerdings eine Kiste, die mit der Handlung "stehlen" verknüpft ist. Zwar kann ich ihren Inhalt an mich nehmen, werde ich aber dabei gesehen, steigt mein Kopfgeld und es machen sich mehr Söldner auf, um mich abzumurksen. Nach einem vorsichtigen Blick schnappe ich mir die in der Truhe befindliche Waffe und schleiche davon.
Nach einem kurzen Ritt mit Bryce gelangen wir schließlich an den Ort, an dem sie sich mit ihrer Freundin treffen wollte. Hier wird schnell klar, es ist einiges im Argen. Die gesamte Gegend ist abgestorben und von einer fiesen Aura umgeben, hinter einem verschlossenen, massiven Steintor höre ich Ligeia schreien. Hinein komme ich allerdings noch nicht, wie ich von Bryce erfahre brauche ich einen Schlüssel. Diesen finde ich auf der Insel Chios, außerdem behauptet ein Söldner, er habe das Biest bereits erledigt und dabei ein wichtiges Artefakt eingesammelt. Ihn finde ich laut ihr auf dem Gipfel des höchsten Bergs der Insel Lesbos. Also mache ich mich auf die Reise, wie gewohnt kann ich jederzeit mein getreues Ross herbeirufen, um schneller voran zu kommen.
Gesprächsoptionen und Zeitlupe
Auf dem Berg angekommen, will der Söldner freilich nicht direkt mit dem Artefakt rausrücken, allerdings prahlt er nur zu gerne damit, wie er das Biest erlegt hat. Allerdings wird mir, beziehungsweise Alexios, schnell klar, ganz die Wahrheit erzählt der Gute nicht. Durch seine Aussagen werden mir jedoch weitere Antwortmöglichkeiten offenbart, so dass ich genauere Details zur Natur der Ligeia bedrohenden Gefahr erhalte. Diese Gesprächsoptionen haben mir (wie bereits die vorherigen Unterhaltungen mit Bryce) sehr gut gefallen, da sie etwas Dynamik in die Geschichte bringen. Wie stark sie sich auf die Geschichte auswirken, kann ich allerdings noch nicht sagen. Nach dem Wortgefecht entbrennt natürlich ein Kampf, in dem mich ein Entwickler auf eine weitere Kampfoption aufmerksam macht: die Zeitlupe.
Weiche ich einem gegnerischen Angriff im exakt richtigen Moment aus, aktiviere ich kurzzeitig eine Zeitlupe. Diese nutze ich, um dem Söldner mit ein paar schnellen Hieben stark zuzusetzen, wodurch sich meine Fokusleiste immer weiter füllt. Das ist auch extrem wichtig, da ich ein paar heftige Treffer kassiert habe, und dringend meine Heilungsfähigkeit einsetzen muss. Nach ein paar gelungenen Ausweichmanövern und saftigen Schwerthieben meinerseits segnet der Unhold schließlich das Zeitliche, und ich mache mich auf den Weg nach Chios. An Bord meines Schiffes werde ich jedoch darauf hingewiesen, dass sich meine Zeit dem Ende naht und ich auf Wunsch direkt den Bosskampf gegen die Bestie angehen kann. Und so viel sei an dieser Stelle zu dem (im finalen Spiel sehr spät stattfindenden) Kampf gesagt: Der aus griechischen Sagen bekannte Gegner hat es in sich. Ohne genaues Timing und sorgsam ausgewählte Charakterfähigkeiten ist nichts zu holen. Das hat mir allerdings sehr gut gefallen und unterstreicht, dass Assassin's Creed Odyssey die Spieler für überlegtes Vorgehen und das Auseinandersetzen mit dem Kampfsystem belohnt.
Nach meiner Anspielsitzung bin ich weiterhin überzeugt davon, dass Assassin's Creed Odyssey ein würdiger Nachfolger zum von mir sehr geschätzten Origins wird. Durch die Gesprächsoptionen fühle ich mich noch mehr mit meinem Held verbunden, die neuen Fähigkeiten im Kampf bringen eine gewisse taktische Tiefe mit sich. Im Skilltree muss man sich gut überlegen, in welche Optionen man seine durch Level-Ups hart verdienten Punkte investiert und vor großen Scharmützeln ist es nicht unsinnvoll, das Moveset noch einmal zu überarbeiten. Die einzige Sorge, die ich habe, ist dass der Meuchelmörder-Titel zu umfangreich werden könnte. Origins war schon kein Leichtgewicht, und Odyssey soll dessen Länge noch einmal übertreffen. Ohne eine mit interessanten Geschichten gefüllte Welt ein eher fragwürdiges Vorhaben. Und hier hatte der Vorgänger noch einige Schwächen.
Liest sich weiterhin gut, danke Dennis.
Auf noch größer hab ich auch nicht unbedingt Lust, man kann es auch übertreiben.
Liegt ja vor allem daran, dass es mehr Wasser hat.
"Origins war schon kein Schwergewicht, und Odyssey soll dessen Länge noch einmal übertreffen."
Odyssey ist wohl um die 2,5 mal größer als Origins, aber wie gesagt hauptsächlich deswegen, weil es viiiiiiiiiiel mehr Wasser enthält.
Dennis schreibt aber von Länge und Länge bezieht sich für mich auf Spielzeit und nicht auf Größe der Spielwelt. Woher weiß du denn schon, dass sie nicht auch noch zig mehr Inhalte reinstopfen? Dass du immer nur das Wasser anführst, ist kein Argument dagegen. Ne Spielwelt viel zu sehr vollstopfen kann Ubisoft nämlich ziemlich gut.
Aso, ja es wird sicher auch noch bisschen länger sein, da ja allein schon die Gespräche länger werden.
Origins war für ein Open World RPG ja noch recht überschaubar.
Ich hör immer nur von ner Spielzeit um die 100 Stunden, ist für mich nicht überschaubar. Und brauchst mir jetzt nicht kommen, dass du nur 50 gebraucht hast, ich weiß, dass du durch alle Spiele in der Hälfte der Zeit kommst. :P
Waren ca. 60 Stunden, habe aber auch komplettiert und vieles gesehen, was der normale Spieler sehr wahrscheinlich nie sieht. ;-)
Und das ist eine sehr realistische Zeit. Schau einfach mal bei how long to beat vorbei. Main + Extras im Durchschnitt 50 Stunden.
Hab ohne DLCs auch so 50-60 Stunden gebraucht. Aber hab jetzt nur zu 90 Prozent ohne alle Sammelquests.
Mir war Origins auch schon zu groß.
Origins hat mir schon sehr gut gefallen. Das, was ich hier lese, motiviert mich für den neuen Teil. Vielen Dank.
Das macht doch Lust auf mehr. Mich hat Origins ja echt gut abgeholt, wohl ich nicht all zu überzeugt vom Ägypten-Setting war, da ich dort zu häufig bin. Aber genau das Gegenteil ist eingetreten und war schön alles zu erkunden, wenn es "rekonstruiert" ist. Schöne Sache und der Erkundungsmodus war die Kirsche auf der Sahne.
Too much of the same too soon. Nächstes Jahr in nem Sale.
Dennis, ich habe heute die Seeschlacht (versenke die Schiffe mit den blauen Segeln) gespielt und fand die Bedienung furchtbar. Hast Du das auch angeschaut oder nur die Mann gegen Mann Schlacht?
Konnte auch in eine Demo reinspielen. Optisch schon wieder sehr hübsch, auch wenn der gezeigte Abschnitt mir ein bisschen zu grell bunt war. Spielerisch war das halt ein nochmal modifiziertes Origins.
Wird bestimmt ein tolles Spiel, aber nur wenige Monate nach Origins brauche ich das nicht so schnell.
Irre ich mich oder liest es sich so, als würde das Kampfsystem immer komplexer?
Ein bisschen verfeinert würde ich sagen.
Dann hoffe ich mal ich Action-Legastheniker komme damit zurecht, denn neugierig bin ich schon. :)