Deutscher Gewerkschaftsbund kritisiert Hakenkreuz-Änderung der USK

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Denis Michel 287333 EXP - Freier Redakteur,R10,S1,A8,J10
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21. August 2018 - 10:51 — vor 5 Jahren zuletzt aktualisiert
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Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat sich kritisch zu der kürzlichen Änderung des Prüfverfahrens des USK geäußert. Vor rund zwei Wochen gab die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle bekannt, dass zukünftig auch Spiele mit nationalsozialistischen Symbolen unzensiert in Deutschland erscheinen können, sofern sie die Kriterien der Sozialadäquanzklausel erfüllen. Der DGB befürchtet nun einen Missbrauch der neuen Regelung. Laut DGB-Vorstand Annelie Buntenbach könnten sich durch diese Änderung die NS-Symbole schleichend etablieren. In einem Brief an die Justizministerin Katarina Barley schreibt sie:

Wir haben erhebliche Zweifel, ob eine Anwendung der Sozialadäquanzklausel im Bereich der Computer-Software in der Praxis ein schleichendes und unkritisches Etablieren von NS-Symbolen auf allen digitalen Plattformen verhindern kann.

Laut Buntenbach könnte zukünftig durch einen bloßen Hinweis auf die Computerästhetik und einen weiten Kunstbegriff so manches Spiel zugelassen werden, das bisher verboten war. Auch erwähnt sie einen möglichen negativen Effekt auf die Netzwerke und Videoplattformen:

In Folge einer Neuregelung dürften auch die sozialen Netzwerke und Videoplattformen mit Hakenkreuzen und SS-Zeichen geflutet werden, denn Hinweise mit Sequenzen aus den genehmigten Spielen dürften dann ja auch nicht mehr beanstandet werden. Dies würde Nazis im Netz neue Möglichkeiten geben, ihre volksverhetzende Propaganda zu verbreiten.

Kritik übt Buntenbach auch wegen dem „Eilverfahren“, in dem die USK diese „weitreichende Entscheidung“ durchsetzte und gibt an, dass ein solches Vorgehen unrechtmäßig sei. Die Änderung sei klammheimlich während der parlamentarischen Sommerpause,  ohne Befassung der Parlamente und gesellschaftlichen Gruppen durchgeführt worden. Der DGB fordere daher das Justizministerium auf, die Entscheidung der USK rückgängig zu machen. Ansonsten müsse das Justizministerium ein Moratorium durchsetzen und eine Anhörung mit Experten durchführen: „Eine so weitreichende Änderung mit so grundsätzlicher Wirkung kann und darf nicht ohne Befassung des Bundestags erfolgen", so Buntenbach abschließend.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 21. August 2018 - 11:00 #

Ähm das würde auch auf JEDE TV Sendung/Serie zutreffen, die aber nicht beanstandet werden. Bezweifel zb das ein Spiel kommen wird dass die NS Zeit so darstellt wie zb ein "Obersalzberg" aus Switch Reloaded, da hat sich auch niemand groß aufgeregt.

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 21. August 2018 - 11:05 #

Der Unterschied ist halt, dass grad in den sozialen Medien die Dinge von privat unkontrolliert geteilt werden und eben auch teilweise in einem sehr fragwürdigen Kontext. Wobei daran die Änderung der USK auch nichts schlimmer macht, als es schon ist.

ERRORrothe 13 Koop-Gamer - 1324 - 21. August 2018 - 11:24 #

Als ob diese Menschen sich dann nur auf von der USK geprüfte Medien berufen.
Ich halte die ganze Diskussion für sinnlos. Filme, Serien und Dokus mit enstprechenden Symbolen und Personen gibt es zu Hauf und laufen tagtäglich im TV (übrigens inzwischen mit zweifelhaftem Kontext). Entsprechende Ausschnitte gibt es auch im Netz und auch in sozialen Medien und daran hat sich bis heute der DGB auch nicht gestört. Das ist wieder das typische Verhalten eines altertümlichen Beamten, wenn sich etwas ändern soll.

Gebildete und aufgeklärte Menschen lassen sich davon auch am wenigsten beeinflussen. Vielleicht sollte der DGB mal eher das Schulsystem und die entsprechenden Finanzmittel kritisieren.

MrFawlty 18 Doppel-Voter - 9845 - 21. August 2018 - 11:36 #

Ich finde die Verwendung von NS-Thematik in der "Comedy" sogar oft sehr viel gefährlicher und verharmlosender (Switch Relaoded, Ladykracher, etc).

Nach der neuen Regelung besteht ja auch nur die _Möglichkeit_ Spiele mit NS-Symbolen zur _Prüfung_ einzureichen. Und da werden Spiele wie KZ-Manager sicherlich nicht einfach durch gewunken.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3824 - 21. August 2018 - 11:23 #

Was geht den Gewerkschaftsbund die Verwendung von Hakenkreuzen in Spielen an?

Die Inflation ist längst da, in täglichen „Dokus“ über das Dritte Reich, Wunderwaffen der Nazis usw.
Die verkrampfte Haltung mit dem Symbol konnte ich eh nie nachvollziehen. Durch betrachten von diesen Kreuzen wird niemand rechtsradikal und rechtsradikale Knallköppe tapezieren sich mit oder ohne Verbote die Wände damit.

Ich bin jedenfalls froh, dass ich bald Nazis in Spielen in den Hintern treten kann, anstatt irgendwelcher Platzhalter, die die Story verbiegen.

scienceguydetl 15 Kenner - 2733 - 21. August 2018 - 11:26 #

Wenn ich mir diese Arte Dokus ansehe... Hitler, die Stimmungskanone... Dann lieber böse Nazis in Spielen.

Aber ich hab online auch genug Kontext Marke "Endellich Nazi Symbolik in Spielen" gesehen. Mit der Einstellung sollte man jetzt nicht an das Thema gehen.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45115 - 21. August 2018 - 11:34 #

Was für ein Schwachsinn. Die tolle Begründung für die Kritik kann der DGB auch ganz hervorragend in Bezug auf TV und auch auf andere Medien wie Bücher anbringen. Komisch, dass das nicht passiert.
Das ist einfach nur die nie vergehende Angst vor allem "Neuen".

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75374 - 21. August 2018 - 12:27 #

Ja, seh ich ganz genauso.

Inso 18 Doppel-Voter - P - 11399 - 21. August 2018 - 12:21 #

Man hat genug Material dem man Hakenkreuze entnehmen kann, Spiele sind nur eine weitere Quelle. Des weiteren ist das Internet nicht nur auf Deutschland beschränkt, gerade da hat man doch eh kaum Handhabe wenn jemand diese Inhalte postet.
Man sollte vielleicht erst einmal die Füße still halten und schauen was im Endeffekt durch die Kontrollen kommt. Sollten das Dinge sein die den Rechten zuspielen (was ich mir null vorstellen kann), dann kann man immer noch meckern.
Da aber jetzt den Teufel an die Wand zu malen ist wohl eher der Versuch sich selbst medienwirksam zu positionieren - wenn das mal nicht nach hinten los geht..

NordishBen 15 Kenner - 3956 - 21. August 2018 - 12:25 #

Immer wieder toll, wie der DGB meint sich allgemeinpolitisch in Bereichen zu Wort melden zu müssen, die überhaupt nicht in seinen Aufgabenbereich fallen.

Jac 19 Megatalent - P - 15595 - 21. August 2018 - 18:23 #

Das Problem haben nicht nur Gewerkschaften, ansonsten hast du aber absolut recht.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20280 - 21. August 2018 - 12:31 #

Alte Männer, die keine Ahnung vom Thema haben und aufgrund dieses Missverstehens denken, dass sie aufstehen und sich einmischen müssen... Setzen, sechs.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 21. August 2018 - 12:36 #

Also ich weiß ja nicht, ich würde meinen Sohn nicht Annelie nennen. ;)

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75374 - 21. August 2018 - 12:36 #

Aber es ist doch eine Frau. Weiß grad aber nicht, ob sie nicht zumindest alt ist. :D

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 21. August 2018 - 12:51 #

Wann nimmt die Gamesbranche endlich öffentlich Verantwortung war? Warum kritisiert die Gamesbranche nicht das unzweckmäßige Vorgehen des DGB bei Tarifverhandlungen. #Skandal #Aufschrei. Damit muss sich mal der Bundestag beschäftigen !!!!11!!!1!!!!einself

drngoc 16 Übertalent - P - 4508 - 21. August 2018 - 13:25 #

Da hat wohl jemand was dagegen, wenn man dem bösen Regime einen Namen gibt und nazionalsozialischtem Gedankengut in Spielen genau die Behandlung gibt, die es verdient.

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 21. August 2018 - 13:54 #

Vorstandsdasein schützt vor Dummheit nicht.

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 21. August 2018 - 15:12 #

Schaut man sich die Vita der Frau Buntenbach an, darf bezweifelt werden daß der DGB dahinter steht. Eigentlich müsste in der Überschrift "Frau Buntenbach vom DGB kritisiert Hakenkreuz-Änderung der USK" stehen.

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26395 - 21. August 2018 - 18:09 #

Das Gefühl habe ich auch. Da nutzt jemand seine Position um einen persönlichen (Haken)kreuzzug zu führen. Da frage ich mich wirklich was das die Gewerkschaften angehen sollte welcher Inhalt in Spielen gezeigt werden darf.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 21. August 2018 - 23:20 #

Es steht aber auf der Website des DGB und nicht in ihrem privaten Blog. Also scheint der restliche Vorstand mit der Meinung einverstanden zu sein.

EvilNobody 15 Kenner - 3141 - 21. August 2018 - 17:51 #

"Die Änderung sei klammheimlich während der parlamentarischen Sommerpause, ohne Befassung der Parlamente und gesellschaftlichen Gruppen durchgeführt worden."
Ach, etwa so wie die Regierung zur Fussball-WM ständig weitreichende Entscheidungen trifft, damit der Bürger möglichst wenig davon mitbekommt?

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40315 - 21. August 2018 - 18:12 #

Ich habe kein einziges Argument in dem Text gelesen, das nicht auch auf Fernsehen oder Film zutrifft.
Kurzum: Ganz oder gar nicht!

Weryx 19 Megatalent - 15436 - 21. August 2018 - 20:59 #

Aber das konsumieren sie auch, ist was anderes.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40315 - 21. August 2018 - 21:44 #

Ah, die Zweierlei-Maß-Taktik...

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 21. August 2018 - 20:06 #

Die Macher von "Through the Darkest of Times" wehren sich gegen dieses "DGB"-Kritik.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Aufhebung-des-Hakenkreuz-Verbots-Entwickler-wehrt-sich-gegen-DGB-Kritik-4142465.html

zfpru 18 Doppel-Voter - 10896 - 21. August 2018 - 20:13 #

Hakenkreuze sind für mich persönlich uninteressant. Das ganze Thema ist historisch extrem vorbelastet und vermintes Gelände.

Tungdil1981 19 Megatalent - 16681 - 22. August 2018 - 0:08 #

Also was ich mich auch frage, was hat der Gewerkschaftsbund damit zu tun? Haben die nicht in ihrem Aufgabenfeld genug Probleme.

Grundsätzlich finde ich die neue Regelung gut. Spiele sind genau wie Filme zu behandeln. So mancher Film wäre als Spiel so nie erschienen, da stört es aber keinen.

zfpru 18 Doppel-Voter - 10896 - 22. August 2018 - 0:12 #

Die haben schlechte Erfahrungen in dem Bereich. Gewerkschaften waren von 33-45 verboten.

Tungdil1981 19 Megatalent - 16681 - 22. August 2018 - 11:17 #

Ja das weiß ich auch, trotzdem geht es hier ja nicht um die Wiedereinführung der NS-Zeit.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266649 - 25. August 2018 - 15:44 #

Ich finde den Vorwurf der weitreichenden Entscheidung ohne Parlament und Experten durchaus gerechtfertigt, auch wenn ich die Gefahr in den Sozialen Medien nicht so krass sehe. Schliesslich hätten die Nazis bislang auch die Möglichkeit gehabt, verfassungsfeindliche Symbole aus Filmen, Bildern, Fotos und Büchern auszugsweise und ohne Kontext zu posten um Propaganda zu machen. Mehr wie jetzt schon wird das denk ich nicht werden. Natürlich müssen wir abwarten, wie sich das ganze entwickelt und wie es sich nach einer gewissen Gewöhnungsphase verändert.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3824 - 25. August 2018 - 17:21 #

Was ist daran eine "weitreichende Entscheidung"? Statt auf Schergen einer nur für D ausgedachten Extrawurst zu schießen, ballert man wie im Rest der Welt auf Nazis. Das ist alles. Nazi-verherrlichende Geschichten bleiben wie bisher verboten. Von daher ist es eher als Formalität einzustufen.

Mitarbeit
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