Teaser
Anstatt selbst das Ruder unseres Bombers in die Hand zu nehmen, delegieren wir in diesem Spiel alle Befehle an das KI-Bordpersonal. Ob das gut gehen kann?
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer:
Hilf auch du mit!
Der Arcade-Check stellt jeweils ein interessantes Downloadspiel vom Xbox-Marktplatz vor, egal ob Indie oder Vollpreis. Die Rubrik wird von unseren Usern mrkhfloppy und Old Lion betreut.
Für gewöhnlich sind wir Spieler es gewohnt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Wir orchestrieren das Duett von Gas und Bremse, vereinen Kimme und Korn oder reißen das Steuer in letzter Sekunde hoch.
Bomber Crew ist anders, denn darin erteilen wir lediglich Befehle an die Besatzung eines Bombers im Zweiten Weltkrieg – und wohnen deren Umsetzung bei. Unsere Erfahrungen mit dieser Art des spielerischen Kontrollverlustes schildern wir im heutigen Arcade-Check.
|
Die fliegende Festung GamersGlobal. |
Luftschlacht über Europa
Die Schlagworte Zweiter Weltkrieg und Bombenangriff rufen im digitalen Kontext automatisch Assoziationen mit realistisch anmutenden Titeln wie
B-17 Flying Fortress oder
European Air War hervor. Bomber Crew kommt mit seinen großflächigen Texturen und Bobblehead-Figuren jedoch komplett im Comic-Stil daher und hat eher wenig mit dem Szenario an sich zu tun. Natürlich zerstören wir (mäßig detaillierte) Unterseeboote, Fabriken und Flugabwehrstellungen, aber das Spiel verlässt nie die charmante Ebene, die die süße Optik bereits suggeriert. Und das empfinde ich als eine willkommene Abwechslung in einem sonst eher grimmigen Genre!
Zu Beginn jeder Mission prüft ihr zunächst die finanziellen Reserven und schaut, wo euer Bomber samt Crew eine Aufwertung gebrauchen könnte. Neben allerlei optischen Schnickschnack investiert ihr in stärkere Geschütze, zusätzliches Verbandsmaterial oder neue Schutzwesten und Helme für die Mannschaft. Letztere sollte euch besonders am Herzen liegen. Mit jeder absolvierten Mission sammeln die Jungs und Mädels an Bord fleißig an Erfahrung, damit ihre Grundwerte peu à peu steigen. Zudem eignen sie sich praktische Sonderfähigkeiten an. Der Pilot etwa verführt einen riskanten Sturzflug, um etwaigen Verfolgern zu entkommen, und der Bordingenieur schwingt kurzzeitig den Schraubenschlüssel im Eiltempo. Gutes Personal ist nur schwer und teuer zu ersetzen.
|
In der Barracke trommelt ihr die Mannschaft zusammen. |
Zu Befehl!
Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen und das nächste Missionsziel auserkoren ist, rollt ihr auch schon über die Startbahn. Zwei Klicks später ist der Pilot instruiert die Maschine in die Luft zu bringen und anschließend das Fahrwerk einzufahren. Die Kamera ist frei dreh- und zoombar, sodass wir dem Spektakel in Eigenregie einen cineastischen Anstrich verleihen können. Dabei fokussiert ihr mit Hilfe eines Fadenkreuzes stets den nächsten Wegpunkt am Horizont, damit der Navigator entsprechende Kurskorrekturen vornehmen kann. Das Prinzip wiederholt sich im Luftkampf. Nur wenn das gegnerische Flugzeug für eine gewisse Zeit im aufgeschaltet bleibt, eröffnen die Bordschützen das Feuer.
Den gesamten Flug über wechselt ihr von einem Crewmitglied zum nächsten und erteilt der Situation entsprechend Befehle. Ihr schickt den Ingenieur raus auf die Tragfläche für die Reparatur des Triebwerks, Munition holen die Schützen am Automaten und um die Verwundeten oder gar Toten muss sich auch jemand kümmern. Darüber hinaus gebt ihr den Startschuss zum Bombenabwurf, löst die Spezialfähigkeiten der Besatzung aus oder ordert im Katastrophenfall die Evakuierung per Fallschirm an.
|
Bessere Ausrüstung kostet teures Geld, das verdient werden will. |
Stressiges Puppentheater
Oftmals überschlagen sich die Ereignisse an Bord der Maschine und schnelle Entscheidungen sind gefragt. Eigentlich müsste man dem Bombenschützen über die Schulter schauen, um den Abwurfzeitpunkt zu bestimmen, gleichzeitig zerlegen die deutschen Jäger aber das Flugzeug, weil diese nicht aufgeschaltet sind. Der Navigator sollte besser wiederbelebt werden und auch die Munition wandert nicht von alleine in die Geschützstellungen. Spätestens an diesem Punkt verfluchte ich oftmals die Gamepad-Bedienung.
Ob am Boden oder in der Luft, das grundlegende Eingabemuster bleibt das gleiche. Ihr navigiert durch lange, teils verschachtelte vertikale oder horizontale Menüleisten und müsst stellenweise noch die richtige Taste gedrückt halten. Permanent springt ihr zwischen dem Management der Crew sowie dem Aufschalten von Gegnern und Zielpunkten hin und her. Gerade im Eifer des Gefechts – trotz verlangsamter Zeit – verhaspelt ihr euch schnell. Mit ein wenig Übung verbessert sich die Situation, aber ich würde meine linke Tragfläche jederzeit für eine Maussteuerung hergeben.
|
Immer schön den Zielsucher im Auge behalten. |
Fazit
Bomber Crew erinnert in seinen Grundzügen an
FTL - Faster than light (Testnote: 8.5) und setzt ebenfalls das Management der Crew sowie das des Bombers in den Mittelpunkt des Spielgeschehens. Neue Komponenten und die steigenden Fähigkeiten der Besatzung motivieren immer wieder zum Start der Motoren. Allerdings wiederholen sich die Missionen bald und die Kampagne plätschert als lose Aneinanderreihung von Aufträgen spannungsarm vor sich hin. Hier fehlt die Würze. Auch die Steuerung ist nicht perfekt, erfüllt im Großen und Ganzen aber ihren Zweck.
- Echtzeit-Taktik (auch für PC, PS4 und Switch)
- Einzelspiel
- Für Anfänger und Fortgeschrittene
- Erhältlich seit dem 10.7.2018 für 14,99 Euro
- In einem Satz: Knuffiges Taktikspiel in luftiger Höhe.
Danke für den Check. Klingt nach viel Potential verschenkt aber trotzdem recht ansprechend.
Vielleicht für die Switch für Zwischendurch?
Genau dafür hab ich es mir auf der Switch gekauft und wurde nicht enttäuscht. Manchmal etwas hektisch, aber immer spaßig.
Also, wenn ich mir FTL mit Gamepadsteuerung vorstelle, gruselt es mich schon etwas...
Auf dem PC spielst du mit Tastatur + Maus.
Tasta zum Auswählen der Crewmen, Mausklick für Action.
Oh, dieses wichtige Detail ist mir entgangen. Danke :)
Hört sich gut an. Wie ich weiter unten schon schrieb, im Falle eines Kaufs wird es die PC-Version bei mir. ;)
So schaut‘s aus ;)
Danke für den Check, aber da passe ich wohl, spricht mich so gar nicht an.
Mich leider auch nicht.
@mrkhfloppy: Danke für den Check. Vom Szenario schon recht interessant, vielleicht mal im Sale anschauen auf Pc, da ist die Steuerung wohl am besten aufgehoben.
Wie lange ist denn ungefähr die Kampagne deiner Einschätzung nach?
Abschätzen kann ich das leider nicht; howlongtobeat.com führt es aktuell mit 14.5 Stunden.
Ok, danke für die Rückantwort. ;)
Das habe ich schon länger auf dem Schirm, oder besser gesagt, hatte ich. Hektik ist nix für mich.
Ich hebe immer mal wieder auf einen BombRun ab, aber so richtig packen will mich das Spiel einfach nicht. Trotzdem danke für den Check.
Scheinbar kein Konsolentitel. Schön geschriebener Check ist es dennoch!
Noch 2 Korrekturhinweise zum Text:
- verführt einen riskanten Sturzflug=vollführt einen riskanten Sturzflug
- Nur wenn das gegnerische Flugzeug für eine gewisse Zeit im aufgeschaltet bleibt= Da fehlt noch Text nach "im", vermute da fehlt noch "Fadenkreuz"
Meins ist es nicht so, die Hektik in den "wichtigen" Missionen hat mich genervt.
Kannst du das mal genauer erläutern, Slay?
Ich habe nur ein paar Stunden gespielt und da hast du anfangs recht einfache Missionen, zum Anfixen sozusagen. Dann muss man aber die eine oder andere wichtige Mission machen und da kann es schon nerven wenn dein Bomber von ein paar Jagdgeschwadern auf dem Weg zum Ziel oder kurz vor dem Ziel angegriffen wird. Dann wurde es beim bombardieren der Hauptziele halt sehr hektisch da da natürlich wieder MEs (mit Glück ist dann auch noch ein Fliegerass dabei) ankommen, du Ziele zuweisen musst (also Bomben für die Hauptziele und MGs gegen die Flugzeuge, der Bombenschütze ist natürlich im Zweitjob FrontMG-Schütze), das brennende Flugzeug löschen und die/den Verletzten versorgen..., dann stürzte ich ab. Und diese Missionen muss man leider schaffen, ich hatte aber keine Motivation mehr mich da durchzubeissen.
Ok, danke für die ausführliche Erläuterung. Gibt es verschiedene Schwierigkeitsgrade?
Erinnern konnte ich mich jetzt nicht mehr, deswegen habe ich mal auf die schnelle reingeschaut und da ist am Anfang kein Schwierigkeitsgrad einstellbar. Ich glaube die Missionen hatten aber eine Schwierigkeitsangabe.
Die Missionen sind unterschiedlich schwer, allerdings haben sie keine variable Schwierigkeit und die Hauptmissionen sind schon sehr knackig. Grinden geht aber ;)
Muss man also "Nebenmissionen" mehrfach wiederholen, um die Crew und Ausrüstung für die späteren und schwereren Hauptmissionen upzugraden?
Danke fürs Nachschauen, Slay. ;)
Danke für die ausführlichen Informationen, aber trotz der putzigen Optik ist das so gar nix für mich...
Danke für den Check, aber Comiclook, Unrealismus, 2. Weltkrieg und schlechte Steuerung geht gar nicht. Ein Spiel wo gar nix passt.
Interessanter Ansatz, aber anscheinend nicht ganz optimal umgesetzt. Schade eigentlich.
Hm, das Spiel kommt mir bekannt vor.
Klingt mir zu hektisch, aber hier ist ja auch der Arcade-Check ;)
Sieht nach Hektik aus. Nix für mich obwohl es an sich ganz interessant klingt.
Der UI Designer scheint ein Faible für kursive Schriften zu haben.
Wie kommst du nur darauf?
Er hat sich die Bilder genau angeschaut. ;-)
Das wird es gewesen sein :-)
Interessanter Look, aber das Spiel ist nix für mich.
Oh je. Weder Look noch Mechanik sprechen mich an.
Kann man der Crew eigene Namen geben?
Ich kann es im Moment nicht testen, aber das sollte gehen.
Schöner Check, aber wohl nichts für mich.
So sieht es aus.
Nee, für mich wohl auch nicht, wenn auch ganz süß.
Dabei ist es nicht mal eine Visual Novel.