Der digitale Kommunikations-Anbieter Discord, der bei Online-Gamern vor allem aufgrund seiner Text- und Sprachchat-App bekannt ist, will zukünftig auch Spiele über seinen Client verkaufen. Der Start einer Betaphase des Online-Stores für 50.000 Teilnehmer aus Kanada ist laut einem Blogeintrag kürzlich erfolgt. Geplant ist, dass ihr Spiele kaufen und herunterladen könnt, ähnlich wie es Steam und GOG oder Publisher wie Ubisoft und Electronic Arts anbieten.
Die Auswahl der Spiele im Shop soll begrenzt und vom Discord-Team kuratiert werden. Spiele, die nach Meinung der Entwickler viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hätten, würden bei Discord ebenso einen Platz im virtuellen Regal bekommen wie zeitlose Klassiker – aktuell stehen zum Beispiel Dead Cells, Into the Breach, Frostpunk, The Banner Saga 3 und Hollow Knight zur Auswahl. Einen besonderen Service will Discord mit den "First on Discord"-Spielen genannten Produkten bieten. Hier handelt es sich in erster Linie um Indie-Games, denen über den Store für bestimmte Zeit – im Blogeintrag wird von 90 Tagen geschrieben – eine exklusive Plattform geboten werden soll.
Das bisher nur als finanzielle Unterstützung dienende Abo-Paket namens Discord Nitro (derzeit 4,99 US-Dollar/Monat) enthält mit dem Beta-Upgrade zudem eine Spielebibliothek ähnlich wie beim Xbox Game Pass oder Origin Access Premier. Abonnenten haben damit Zugriff auf einige kostenlos spielbare Titel wie Darksiders - Warmastered Edition, Super Meat Boy, System Shock - Enhanced Edition oder Metro - Last Light Redux
Laut Wikipedia zählt die Discord-App über 25 Millionen registrierte Nutzer und weit über 100 Millionen Zugriffe täglich. Ein Publikum für einen kostenpflichtigen Spiele-Verkaufsdienst wäre demnach vorhanden. Wann die Discord-App mit ihren neuen Funktionen auch bei uns verfügbar sein wird, haben die kanadischen Entwickler noch nicht durchblicken lassen.
Manchmal habe ich den Eindruck, ich lebe hinter dem Mond. Noch nie von gehört. :|
Von Discord?
Ja, Discord. Liegt aber wohl auch daran, dass ich keine Onlinespiele spiele.
Dank meines Sohnemanns bin ich über Discord bestens informiert :-)
Ich auch nicht. Die Zankstelle nutzt es für die Podcast-Community.
Für Discord muss man auch keine Onlinespiele spielen. Sehe es als Mischung aus IRC und Teamspeak.
Geht mir ganz genau so.
Wenn wir beide die Software schon nicht kennen, kann der Markt ja nicht groß sein, den sie da haben.
Außerdem gibt es doch mittlerweile mehr digitale Spieleshops, als es Supermärkte gibt, wofür braucht die Welt noch einen ???
[...kann der Markt ja nicht groß sein, den sie da haben.[...]
Ich denke das unterschätzt du. Alleine die Nutzerbasis unter den Spielern ist enorm.
Wikipedia sagt dazu :
"Im Dezember 2017 verzeichnete der Dienst 87 Millionen Nutzer"
Neben den Spielern befinden sich eine riesige Menge an Twitch Comunitys in Discord die Teils über tausende von Usern beherbergen.
Von "Comunitys" mit politischen Interessen, über welche ein sehr hoher Teil von Fakenachrichten verbreitet wurde/wird, und reine Troll-Orgas mal gar nicht zu sprechen.
Google mal nach "Reconquista Internet" oder "Reconquista germanica" und wie die ihre Bewegung organiesieren und du wirst festellen das Discord seit Jahren schon eine Plattform mit Reichweite und, teils zweifelhaftem, Einfluss ist, weit außerhalb der Spieleszene.
Nutze Discord nicht, werde also dort auch keine Spiele kaufen. Außer sie haben etwas komplett exklusiv, was ich total gern spielen will. Aber danach schauts ja erstmal nicht aus.
Discord ist zwar das neue Teamspeak mit mehr Komfortfunktionen, aber dafür zahlen werden die wenigsten. selbst wenn man als Gegenwert diverse alte Spiele bekommt. Eine 90-tägige Exklusivität von Indie-Games ( zu mehr werden die Lizenzgebühren sicher nicht reichen ) reisst da auch nichts raus.
Gibt aber anscheinend genug Leute, die unbedingt animierte Avatare und globale Emoticons nutzen wollen. Ich verstehe auch nicht warum, aber anscheinend funktioniert das Geschäftsmodell.
Die moderne Art der (Gamer-)Kommunikation. Tolle App für PC und mobile Geräte mit zig Funktionen, und trotzdem rennt der Client.
Mal sehen, was sie dann so bieten, werde es mir sicher mal anschauen.
Wie sagt man so schön? Konkurrenz belebt das Geschäft. Klar ist es nervig, wenn man mehrere Launcher bemühen muss, aber wenn Steam dadurch mal wieder den Hintern hoch bekommt und sich bemüht mal wieder wesentlich besser zu werden und eventuell auch mal wieder die Season Sales interessanter zu machen, umso besser.
Naja, kuratiert ist ja ganz gut. Aber noch ein Client? Hm...
Wovon lebt der Laden eigentlich ? Bietet sicher eine tolle Dienstleistung, aber es dürfte nur ein geringer Prozentsatz für den Dienst zahlen - das wird sich auch kaum mit den kostenlosen Spielen ändern (dafür sind die meißten Spielebibliotheken schon voll genug). Für mich sieht das mehr danach aus, als würde man weiter auf Verlust die Nutzerbasis vergößern wollen, um später von einem ganz großen Geschluckt zu werden.
Das ist doch üblich bei viele Startups in der Branche. Erst mal eine Präsenz erzeugen und dann über ein Geschäftsmodell nachdenken. Jetzt wollen sie halt mit den Spielen verdienen und irgendwann gibt es halt Werbung in den Clients.
Momentan machen sie ihr Geld tatsächlich zum größten Teil durch Nitro, Merchandise und vor allem Geldgeber, denen daran gelegen ist, einen unabhängigen Anbieter für Kommunikation am Markt zu haben.
Hab mir das Gestern auch mit einer Suchmaschine "erarbeitet", halte das aber für ganz großen Quark - mit Nitro und Merchandise können die sich vielleicht mal eine neue Büroausstattung finanzieren - aber einen Dienst mit derartigen Nutzerzahlen zu betreiben kostet verdammt viel Geld. Für einen unabhängigen Kommunikationsanbieter ist mir das auch zu nieschig und funktional beschränkt > keine (Video)Telefonie. Außerhalb der Spielewelt nutzt das kaum einer (gibt auch einfach zu viel Konkurrenz inzwischen). Derzeit wird Geld verbrannt, weil sich die Investoren was davon versprechen. Meine Prognose ist, in ein paar Jahren wirds geschluckt, dann kommt die übliche "Internet"-Aufrregung, dass das ja voll uncool wäre, und wenn der gesamte Spielfreundeskreis nicht schon da wäre würde man nicht einfach die neuen AGB(s) abnicken, und die Abokosten zahlen, sondern zum nächsten Anbieter (mit gleichem Modell) rennen.
Am Ende kann man wahrscheinlich dann aber den Gründern gratulieren, weil sie alles richtg gemacht, und jetzt ausgesorgt haben.
Ich habe nur die Hoffnung, dass die Leute irgend wann mal aufwachen und merken, dass sie (in Zeiten der digitalen Monetarisierung) mit ihrer Brieftasche verdammt viel Macht in der Hand halten.
Zu allererst mal hat Discord natürlich die Möglichkeit eines Videoanrufs über alle Plattformen hinweg.
Und hinter Discord stecken paar größere Investoren. Die kleine Firma hat in den letzten 2 Jahren ne Menge Geld zusammengetragen. Nicht umsonst ist Discord mit Xbox, Twitch, Steam und Co. verbandelt und hat Geldgeber wie Tencent.
Realistisch gesehen wird Discord irgendwann bei Microsoft oder Tencent landen.
Ah, ok wusste ich nicht - bin kein Discord-Nutzer. Macht aber das "Geld verbrennen" Argument noch gewichtiger, und damit auch, dass die Investoren irgendwann Kohle sehen wollen (die Größe eben dieser dürfte nur von untergeordnetem Range sein).
bin bisher mit discord sehr zufrieden, aber noch nen store?? mal sehen wie der um sich greift...
Nutze Discord gerne zum chatten, aber Spiele werde ich dort bestimmt nicht anfangen zu kaufen.
"Discord startet Spiele-Verkauf über App" Warum tun die das? Mir drängt sich so zart der Verdacht auf die wollen damit Geld verdienen.
Niemals will eine Firme in irgendeiner Weise Geld verdienen.
Zu oft mit Karl Marx gebadet, was? ;)
Ist das so ein neuer Badeschaum?
Nur in verstaatlichten Gemeinschaftsbädern.
Immer wieder schön, wenn einen einzelne Kommentarstränge zum Lachen bringen :-)
Ich habe zwar mal von Discord gehört, aber da jetzt auch noch einen Spieleladen daraus machen? Lohnt sich sowas?