Teaser
Ein wenig Rimworld, etwas Dwarf Fortress und auch eine Spur von Dungeon Keeper. In Machiavillain baut ihr eure eigene Spukvilla, versteckt in ihr diverse Monster – und wartet auf ahnungslose Touristen.
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In unserer Rubrik Indie-Check stellen wir regelmäßig ein interessantes PC-Spiel eines unabhängigen Entwicklerstudios vor. Die Rubrik wird von unseren Usern Der Marian, Zaunpfahl, Vampiro und Dominius betreut.
Ihr wolltet schon immer als Erzschurke ein Team aus Lakaien befehligen, eine Villa in der Einöde bauen, Touristen anlocken, um diese dann durch eure Diener verspeisen zu lassen? Dann könnte der Indie-Titel
Machiavillain das Richtige für euch sein.
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Zunächst eher schäbige Hütte, später große Horrorbehausung. |
Aufbauspiel und Aufgabenmanagement
Zuvor noch selbst Untergebener, heuert ihr zu Spielbeginn bei der Liga der Machiavelli Schurken an, um euer eigenes Domizil zu errichten. Dazu wählt ihr zunächst drei Monster aus, die euch zur Hand gehen. Diese unterscheiden sich im grundsätzlichen Typus und der Ausprägung ihrer Fähigkeiten. Warum also nicht mit einer gut kochenden Mumie, einem Skeletthandwerker und einem Putzzombie starten?
Dann geht es – ähnlich wie in
Dwarf Fortress oder
Rimworld – an die Aufgabenverteilung und die Zuweisung von Bereichen zum Ressourcenabbau und Hausbau. Die besagte Liga gibt euch hierfür vor, was ihr bauen und welche Ziele ihr erreichen sollt. So gilt es zum Start ein Büro anzulegen, aus dem ihr Werbebriefe für eure Touristenattraktion an eure zukünftigen Mahlzeiten verschickt. Dafür benötigt ihr als Basisressource Holz, das ihr aus nahegelegenen Bäumen hackt; aber Vorsicht, einige der Bäume sind bissig!
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Diese Tabelle zur Aufgabenzuordnung werdet ihr häufig sehen. |
Lasst euch nicht erwischen
Eure Diener in Machiavillain schlafen bei Tag und arbeiten bei Nacht, was die erste Aufbauphase in die Länge zieht. Genretypisch lässt sich der Zeitablauf aber beschleunigen und pausieren. Ist dann das erste Opfer unterwegs, erhaltet ihr rechtzeitig eine Nachricht, um eure Lakaien zu verstecken. Werden die Touristen nämlich durch Monsterbegegnungen zu misstrauisch und es spricht sich herum, dass bei euch etwas im Argen liegt, wird es schwerer, ebbt der Besuchernachschub schnell ab. Auf Gäste seid ihr aber angewiesen, weil sich eure Lakaien von Gehirnen, Fleisch oder Knochen ernähren.
Weiterhin hinterlassen eure Opfer euch Geld, mit dem ihr nach und nach immer komplexere Bauprojekte startet. Diese müsst ihr teilweise nach Aufbau eines Labors vorher erforschen. Auch solltet ihr frühzeitig einen Räucherofen oder eine Kühltruhe errichten, damit ihr die erlegten Opfer auch frisch halten könnt. So sorgt ihr dafür, dass eure Horrorvilla wächst, Angriffen aufgebrachter Mobs besser standhält und ihr in den Rängen der Liga durch Erfüllen der gesetzten Aufgaben aufsteigt.
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Erste Lakaien stellen Ansprüche und wollen ein Bett. |
Fazit
Mit seiner an
Don't Starve erinnernden gezeichneten Grafik versucht Machiavillain, eine ähnliche Horrorstimmung zu erzeugen. Dabei bleibt ein Augenzwinkern nicht aus. Die Aufbau- und Aufgabenmechanik ist im Kern solide und aus anderen Titeln bekannt. Das Abarbeiten der Quests hat mich zunächst motiviert und mir ins Spiel geholfen, nach einer Weile wird aber der Ansatz des Menschenanlockens etwas repetitiv.
Machiavillain ist komplett auf deutsch spielbar und läuft auch auf mittelschnellen Laptops mit Intelgrafik unter Linux problemlos. Für Fans solcher Aufbau- und Managementspiele ist der Titel einen Blick wert, sofern euch auch das Szenario zusagt. Die etablierte Konkurrenz im Genre ist mit Rimworld,
Prison Architect, oder für Usability-leidensfähige mit Dwarf Fortress aber stark aufgestellt.
- Einzelspieler
- Aufbaumanagement in Echtzeit
- Für Anfänger und Fortgeschrittene
- Preis: 15,99 Euro (bis 5.7. auf Steam, regulär 19,99 Euro)
- In einem Satz: Lakaienmanagement und Villenbau im originellen Setting mit Mangel an Gameplayinnovationen
"Ihr wolltet schon immer als Erzschurke ein Team aus Lakaien befehligen, eine Villa in der Einöde bauen, Touristen anlocken, um diese dann durch eure Diener verspeisen zu lassen?"
Ähem, nein.
Exakt mein Gedanke :-) aber danke dür den Check! Schaut irgendiwe ganz witzig aus.
Selber verspeisen wäre angebracht, für das Gesinde nur die abgenagten Knochen.
Wer wollte nicht schon einmal Hannibal Lecter sein. Aber warum das Essen teilen?
Von der Optik her ist mir irgendwie RimWorld eingefallen :-) Schaut ganz nett aus.
Das Spiel hat viel von Rimworld, die Optik ist aber eher Don't Starve.
Das erinnert mich ein wenig an Dungeon Keeper. Liest sich gut und unterhaltsam. Danke für den Check.
Ja, war auch mein erster Gedanke. Und warum nicht, die Variation des Themas ist ja wirklich nett.
Stimmt, das ist sicherlich auch eine Inspirationsquelle.
Klingt verlockend ;-).
Danke für den Test!
Das liest sich richtig spaßig. Vielleicht kommt ja noch eine Switch Umsetzung, wäre perfekt für zwischendurch.
Ich weiß nicht, ob sich das auf einem Handheld gut bedienen ließe. Da müssten die Entwickler noch einiges am Interface machen.
Die Icons und Schrift könnten arg klein sein. Dafür könnte man aber eine Touch Steuerung einfügen.
Witziges Szenario. :)
Für mich klingts nicht so spannend. Und die Steam-Reviews sind auch eher durchwachsen.
Mein Fazit hat ja auch einen deutlichen Vorbehalt.
Deswegen schreib ich ja "auch". ;)
Thema und Grafik gefallen mir = Kommt auf meine Liste. Danke, Der Marian!
Wenn ich mir Freaking Meatbags vom selben Entwickler ansehe, scheint die humoristische Erniedrigung des Menschen zur Ressource dessen Steckenpferd zu sein. (^_^;)
Marian reicht. ;)
Ja, du hast recht. Hatte ich in diesem Fall gar nicht vorher gesichtet, aber die scheinen da ja schon eine gewisse Tendenz zu haben...
Das hört sich eigentlich witzig an (schon die Überschrift), aber ist so gar nicht meine Art Spiel.
Vielen Dank für diesen Check! Das kommt sofort auf die Liste :)
Wie viele Perlen mir ohne dieses Format hier bei GG schon entgangen wären! Nicht auszumalen...
Gerne. Dafür ist der Check ja da. :)
Das macht ihr auch sehr gut :)
Danke für den neuen Indie-Check, klingt ganz witzig. :)
Hört sich sehr interessant und spaßig an. :-)
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Spiel innovativ oder seltsam finden soll...
Das schließt sich aber eigentlich auch nicht gegenseitig aus!
...könnte von beidem was haben. ;)
In jedem Fall werde ich es mit halb wachem Auge weiter verfolgen...
Danke für den Check.
Hm, also eher kein neues Dungeon Keeper? Aber sieht ganz witzig aus.
Danke für den Check.
Schöner Check, aber das es den Weg auf meine Festplatte findet glaube ich nicht. Dann lieber Graveyard Keeper, da lockt mich das Setting irgendwie mehr
"Es ist für Fans einen Blick wert, die Konkurrenz ist aber stark aufgestellt". Ich schrieb es zuvor, ich werde es weiter schreiben:
mir geht hier eine Einordnung via Benotung ab, da ein "Jein" einfach keine Antwort ist, die mir gefallen mag.
Hm, irgendwie machts mich nich so an.