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Jede Woche stellt der PSN-Check ein interessantes Downloadspiel aus dem PSN-Store vor, egal ob Indie oder Vollpreis. Die Rubrik wird von unseren Usern Old Lion, Maverick und OTK betreut.
Nachdem
Milanoir durch Steams Greenlight-Programm gewunken wurde, erschien der Titel nun auch für die Konsolen. Wir haben uns die PS4-Version angeschaut und müssen feststellen, dass die italienischen Entwickler hier ein bockschweres und nicht durchweg gelungenes Erstlingswerk abgeliefert haben. Was uns an dem Twinstick-Shooter gefallen hat und was nicht, erfahrt ihr im PSN-Check.
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Wenn Piero einen alten Freund trifft, zerwuschelt er diesem gern mal die Frisur. |
Bleihaltiges Mailand
Mailand in den 70ern. Piero, ein Gangster alter Schule, entkommt auf dem Klo der Bar seines Bosses nur knapp einem Anschlag. Sein Boss Lanzetta ist außer sich und schickt Piero sofort los, um die Drahtzieher zu stellen und blutige Vendetta zu verrichten. Dafür nehmt ihr allerlei Aufträge an, die euch auf die richtige Spur bringen sollen. Dass dieses Unterfangen aber keinem gemütlichen Sonntagsspaziergang durch die Galleria Vittorio Emanuele II gleicht, wird euch spätestens dann bewusst, wenn ihr es zuhauf mit bis an die Zähne bewaffneten Schurken zu tun bekommt. Und die Brüder wissen mit ihren Waffen umzugehen.
Milanoir ist schon von Beginn an teilweise so bockschwer, dass es einem die Freude verdirbt. Ist der Einstieg noch relativ gut spielbar, geht es spätestens ab der ersten Cutscene rund. Da das Spiel nur in 2D abläuft, bleibt während der Schusswechselpassagen dementsprechend wenig räumliche Tiefe, um ordentlich in Deckung gehen zu können. Hinzu kommt dann noch das äußerst träge Zielsystem, das euch oft mehr schadet als nutzt. Wenn ihr dann gleichzeitig noch mit der Vespa einen Laster einholen, lenken und zudem noch um euch schießen müsst, kommt schnell ein Gefühl der Überforderung auf. Und wäre das nicht schon genug, halten die Kameraden auch noch erstaunlich viel aus, sodass ihr euren Sechs-Schuss-Revolver häufiger nachladen werdet, als ihr in derselben Zeit Vaffanculo sagen könnt.
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Das Zielsystem aus der Deckung hat so seine Tücken. |
Schön pixelig alles und Fazit
Milanoir ist im Neo-Noir-Genre angesiedelt und zitiert nicht nur deswegen den Stil
Quentin Tarantinos als Referenz. Die Stimmung ist düster und bedrohlich, das Mailand der 70er Jahre im Pixellook ist, soweit es geht, gut dargestellt. Was wirklich sehr gut gelungen ist, ist die Übersetzung. Die kommt (über Sprechblasen) jederzeit derbe authentisch rüber und steigert abermals die bedrohliche Atmosphäre. Eine Sprachausgabe gibt es nicht. Dafür ist die Musikuntermalung doppelt präsent und plärrt dauerhaft aus den Boxen, sobald die Action beginnt.
Die rund fünfstündige Geschichte selbst ist eher abgedroschen. Wie oft haben wir schon aus Rache ganze Hundertschaften ausgelöscht, weil wir verraten, verletzt und hintergangen wurden? Wenn wenigstens irgendetwas Originelles im Spiel passieren würde, wäre ich ja noch milde gestimmt. Aber so, mit dem forderndem Gameplay, ist es nur noch ermüdend und nicht langzeitmotivierend.
Ist Milanoir den Kauf wert? Ja – aber nur, wenn ihr Lust habt, einige Szenen öfter zu spielen. Ja, wenn es euch nichts ausmacht, dass es die erzählerische Tiefe einer Pfütze hat. Ja, wenn ihr eh alles spielt, was euch in die Finger kommt. Und nein, wenn ihr einem der genannten Punkte nicht zustimmt.
- Einzelspieler und Couch-Koop im Arena-Modus
- 2D-Twinstick-Shooter
- Preis am 8.6.2018: 15,99 Euro
- Für Fortgeschrittene
- In einem Satz: Lasciami in pace con questo schifo.
Danke für den Check. Sieht auf jeden Fall gut aus, auch wenn Twin-Stick-Shooter jetzt nicht wirklich mein Genre sind. :-)
Und was heisst jetzt "Lasciami in pace con questo schifo"?
ich glaube nichts gutes :-)
Wörtlich übersetzt: Lass mich in Frieden mit diesem Ekel!
Keine Ahnung, ob es da noch weitergehende Bedeutungen gibt. Dafür ist mein Italienisch viel zu mies.
Das nenn ich mal ein Fazit. ^^
Google-Übersetzer?
Lass mich mit der Scheiße in Ruhe!
Ja, das Fazit passt gut zum Titel.
Vielen Dank für den Check!
Die Optik passt, ich habe aber erst einmal genug von bockschweren Spielen, jetzt muss erst einmal etwas leichter verdauliches her...
Danke für den gut geschriebenen Check, OL. ;)
Wenn das Spiel doch mehr wie der Trailer wäre und nicht bockschwer... Danke fürs Anspielen.
Das ist eindeutig nix für mich :)
Dem schließe ich mich an, aber Danke für den Check.
Sieht gar net mal so schlecht aus. Vielen Dank für den Check. Zeit müsste man dafür finden :-)
Korrektur: gewinkt :-)
Vielen Dank dafür, aber nichts für mich.
Geht mir leider auch so...
Der Grafikstil gefällt mir eigentlich ganz gut. Der Schwierigkeitsgrad schreckt mich aber ordentlich ab. :(
Jepp, same here.
Das Setting ist was für mich, der Rest nicht. ;)
Bei mir genauso. Mag nur noch leichte Spiele-Kost.
Dito.
Das Setting gefällt mir auch, die anderen Features eher nicht. ;)
Cool geschriebener Check :)
Schöner Check, aber das ist nichts für mich.
Schade, bei Krimi dachte ich an zuerst an ein anderes Genre. Dieses Spiel wird an mir vorüberziehen und ich werde artig winken
Jupp, ich habe erst an ein cooles Adventure gedacht.
Alleine Deine stilistisch wohlfeil formulierte Ablehnung zu lesen, war diesen Check wert.
Das Setting ist ja mal hammermäßig cool, aber erstens habe ich es nicht so mit dem gewählten Genre und wenn es zweitens auch noch keinen Spaß macht ... dann ist das definitiv nichts für mich.
Oh man, das Spiel ist ja auf Steam auch wieder total baden gegangen. Gerade mal 12 reviews bislang. Ich sags nur als Indie Entwickler man muss echt aufpassen, was man entwickelt.
Es steckt ja auch in so einer Grafik ne Menge Aufwand und die paar hundert Verkäufe sind ein schlechter Witz. Hoffen wir mal ,dass die späteren discounts noch was bringen.
Leider sorgt die Steamspieleflut für echte Probleme in der Indie szene.
Zu viele Spiele -> zu wenig Menschen. :)
Eine Lösung wären Testberichte. Aber woher nehmen und nicht stehlen.
Die Sichtbarkeit für solche Titel ist halt echt ein Problem. Es gitb so viele Spiele, da muss man auch etwas Glück haben, um in den Medien aufzufallen.
"die erzählerische Tiefe einer Pfütze"
Okay, ich bin raus :P
Ich hab schon Pfützen mit erstaunlichem Tiefgang gesehen ;-)
Die Ostsee?
Schön geschriebener Check. Klasse!
Schöner Check, aber das Fazit stellt mich vor ein Rätsel :-)
Cooler Style, aber die Gesamtumsetzung humpelt.