Vor wenigen Tagen sorgte Andreas Larsson für erwartungsvolle Vorfreude in der Retro-Gemeinde. Auf Facebook gab er bekannt, dass er Eye of the Beholder auf den C64 bringen möchte. Bereits im März hat er seine Arbeit für die C64-Umsetzung des Rollenspiels begonnen. Sein Ziel ist, das Spiel auf der Easy Flash Cartridge zu veröffentlichen. Diese hat 1 MB Flash-ROM, in dem auch die von Emulatoren bevorzugten CRT-Dateien abgelegt werden können.
Doch Larssons Weg ist noch lang. Obwohl bereits einige Assets, Levels und Skripte in den bislang 21.000 Zeilen Code enthalten sind, fehlen noch viele Monster, das Intro, die Charaktergenerierung, Zaubersprüche, NPC-Begegnungen, das Camp-Menü und andere Komponenten. Erste Impressionen aus seinem Port zu Eye of the Beholder seht ihr im folgenden Video.
Immer wieder interessant, wie viel Leben noch in den alten Maschinen steckt.
Deswegen bekommt der C64 im Jahr 2018 auch immer noch mehr Exklusivtitel als die Xbox One ;-p
Das könnte tatsächlich stimmen.
Der Output von Psytronik ist schon echt beachtlich, technisch wie qualitativ hochwertig und macht dazu noch Spaß. Aber psssst... sagt das bloß niemand bei RARE...
Von denen habe ich auch einiges im Regal. :-)
*vom Stuhl kipp vor lachen*
traurig aber wahr
Das würde so auf einem C64 laufen? Das kommt mir dafür viel zu schön vor.
Jep, das Video wurde von Original-Hardware aufgenommen. Btw das Video ist auf der Facebook-Seite (über den Quellenlink) erheblich besser aufgelöst als auf Youtube.
Kann ich mir auch nicht vorstellen. Und wenn doch, wären vermutlich die Ladezeiten die Hölle auf Erden.
Die Ladezeiten sind durch die Cartridge praktisch nicht vorhanden.
Das Projekt ist schon sehr viel älter. Bzw angefangen hat Andreas bereits 2006. 2010 kam es es allerdings aufgrund des knappen Speichers des C64 an Grenzen und Andreas schwenkte auf den C128 über. Allerdings reichte das RAM dort immer noch nicht und 2011 lag das Projekt auf Eis. Dass es jetzt weitergeht, liegt tatsächlich am Easyflash-Cartridge, welches in der C64-Szene recht verbreitet ist. Durch das Bankswitching des Moduls lassen sich Daten in 16KB-Häppchen auslagern und flexibel genug für ein Projekt dieser Größenordnung nutzen. Btw die Intro-Grafik ist meine Baustelle.
Das ist die Crux mit den ambitionierten Homebrew Titeln.
Defender Of The Crown für Intellivision ist auch schon seit über 10 Jahren in der Mache.
Es biegt aber jetzt langsam in die Zielgerade ein: https://www.youtube.com/watch?v=M6FnCayEqlM&t=305s
Das schaut ja mal auch fett aus für Intellivision. Wow.
Ich bin auch ehrlich total froh darüber, dass es mit EotB weitergeht. Hatte damit nicht wirklich mehr gerechnet.
In den letzten Jahren haben schon einige Homebrew Spiele gezeigt was im Intellivision steckt. DIIK, Boulder Dash, The Lost Caves Of Kroz, Sydney Hunter And The Sacred Tribe...
Aber Defender Of The Crown wird wohl neue Maßstäbe setzen.
Die Intellivision-Szene kenne ich an sich garnicht. Finde es aber beeindruckend, dass dort so viel rauskommt. Ein Freund von mir hatte sich vor Jahren mit der Grafik für das System auseinandergesetzt. Das war es auch schon, was ich davon mitbekommen habe.
Bin selbst hauptsächlich auf C64 unterwegs, bzw demnächst stehen bei uns im Team auch Vectrex und Lynx an. Mein Hauptprojekt ist momentan der Nachfolger zu dem Kleinod hier: https://www.youtube.com/watch?v=7lY5-wg_LHE
Habe die Caren Modul Version. :-) C64, Lynx und Dreamcast sind meine anderen klassischen Lieblingskonsolen.
Die Intellivision Szene in Deutschland ist schon recht klein. Wenn ich da was zu Treffen mitbringe ist das Staunen immer gross was in der Kiste drinsteckt.
In den USA/Kanada ist da die grösste Fanszene. In Europa sind es die Italiener die am meisten ins Intellivision vernarrt sind.
Die Homebrew Programmierer für dieses System kommen aus aller Welt. Frankreich, Skandinavien, Mexico, USA, Kanada...aber die Publisher sind alle aus den USA/Kanada.
Ich habe das Glück soweit in der Szene bekannt zu sein das ich mittlerweile Beta Tester bin und das Intellivision und Elektronite in der Retro Area auf der GamesCom zu vertreten.
So lange könnt Ihr Euch ja mal auf dem CPC Shadows of Sergoth anschauen ;)
Das ist natürlich prinzipiell erstmal eine neckische Sache, aber da das eine Cartridge verwendet und damit quasi die Hardware erweitert, ist das natürlich doch etwas geschummelt und läuft halt nicht auf der normalen 64er Hardware, was etwas schade ist.
Das Easyflash ist an sich mit der Ocean-Cartridge vergleichbar, für die damals Spiele wie Pang oder Shadow of the Beast erschienen. Und naja, REU-Speichererweiterung gab es auch schon 86. Cheaten würde ich das nicht nennen. Das Datenvolumen muss halt irgendwo hin.
Bei dem Jump'n'Run Sam's Journey werden zb auch die verschiedenen Kostümanimationen mitten im Spiel von Diskette gestreamed. Das ist auch nicht viel anders.
du warst schneller ;-)
Der grösste Schwachsinn den ich jemals gehört habe!
Seit Anfangszeiten des C64 gab es für diesen Computer Spiele auf Modul und schon damals wurden Spiele veröffentlicht die so gross waren das sie auf Diskette praktisch unmöglich waren, wie z.B. Shadow Of The Beast.
Sind Spiele auf Diskette, die zwischendurch nachladen auch geschummelt?
Hier geht's um das Bankswitching zur faktischen Vergrößerung des RAMs, und nicht um die Datenmenge, aus der das Spiel besteht. Aus puristischer Retro-Sicht ist das sehr wohl kein authentisches 64er-Setup mehr.
Das soll allerdings nicht als Kritik am technischen Ansatz mißverstanden werden, im Gegenteil. Cool wär's, wenn das Spiel eine REU-Unterstützung hätte. Habe nämlich noch eine 1750 herumliegen, die auf einen produktiven Einstatz wartet.
Es ist möglich, es wurde schon zu Lebzeiten des C64 gemacht, also ist da überhaupt nichts unauthentisch!
Aber nur, wenn man ausdrücklich Module betrachtet.
Oops. Hat sich durch deine Textänderung erledigt.
Das ist ja praktisch der Ansatz, weshalb Andreas ursprünglich auf den C128 gewechselt ist. Theoretisch könnte man auch mit Nachladen von Diskette zu machen, nur das wäre dann im Rahmen von Unspielbarkeit.
Mir haben das Coder auch schon gesagt, dass die Methode, welche hier angewandt wird, nicht wirklich nativ ist. Sowas geht in dem Sinne nur mit Cartridge, REU, bzw mit Einschränkungen auch Festplatte oder Tapecart schnell genug. Wobei mir Bankswitching in dem Zusammenhang noch als cart-spezifisch empfinde. Module teilen sich ohnehin in 16KB-Speicherbänke auf und ob man nun den Speicher vollständig mit Daten beschreibt oder eine Bank bedarfsweise wechselt... das ist von der Methode her schon naheliegend. Nichts desto trotz gab es die Technik auch schon in den 80ern - wurde halt nie auf die Weise genutzt.
Aber auch mal so gesagt: Die modernen C64-Spiele sind eigentlich alle nicht wirklich Retro. Alleine die heute verfügbaren Tools und Wissen sind ein ganz anderer Maßstab als früher. Ich kann mir nicht vorstellen, dass zu kommerziellen Zeiten des C64 jemand auf dem Level hätte entwickeln können.
REU fänd ich bei solch einem Spiel für einen schlechten Kompromiss. Man muss die REU ja erst mit Daten laden und soweit ich weiß, gehen REU und Modul nicht gleichzeitig. Dann hätte man immer erst einen Schwung Disketten zu wechseln, bevor es losgeht :/
"Theoretisch könnte man auch mit Nachladen von Diskette zu machen, nur das wäre dann im Rahmen von Unspielbarkeit."
Dann ist das halt kein Spiel, für das sich eine C64 Portierung lohnt. Was ja auch nicht schlimm ist, muss ja nicht jedes Spiel auf dem 64er laufen.
Oder mal ein anderes, konstruiertes Beispiel: Jemand schreibt einen Fraktal-Renderer, nutzt den 64er aber nur als Terminal zur Ein- und Ausgabe der Daten bzw. Anzeige der finalen Grafik und lässt einen PC die eigentliche Berechnung durchführen. Da würde ja auch niemand sagen "dieses Fraktalprogramm läuft auf einem 64er".
Es braucht hier auch niemand beleidigt zu reagieren, ich will die Arbeit hinter diesem Projekt auch nicht schlecht machen oder so. Ich finde, aus meiner persönlichen Sicht, einfach nur, daß man einen stinknormalen 64er verwenden sollte, wenn man irgendwas neues/modernes auf den 64er portiert. Ohne da dann noch besondere Hardware anzuschliessen. Und wenn es dann in der Praxis unmöglich ist, dieses Programm zu portieren, naja, dann geht es halt nicht. Was ja nicht schlimm ist. Muss man sich halt was passenderes suchen.
Irgendwo muß jeder für sich eine gedankliche Grenze ziehen. Für mich ist es ok, solange die Rechenleistung, die Grafik, der Sound in den Innereien des 64ers stattfinden. Bei Erweiterungen, die das auslagern, wie etwa die Super-CPU oder das Turbo-Chameleon, geht für mich das Authentische verloren.
Einen Fraktalrenderer muß doch niemand auf dem PC laufen lassen. Schließlich gab es 1985 in der 64er ein Apfelmännchen-Listing zum Abtippen. Wenn die Eingabewerte nicht allzu krude waren, war das Bild über Nacht fertig.
Ich weiß nicht. Das spannende an dem Projekt - für mich jedenfalls - ist, dass man die Engine von Eye of the Beholder weitgehend kompromisslos auf ein 8Bit-System umgesetzt bekommt. Es geht beim Bankswitchung hier vor allem um Grafikdaten. Der Programmcode ist nach wie vor C64-spezifisch.
An sich verstehe ich, was du meinst. Nur dass man ein schon 30 Jahre altes Feature nutzt, halte ich für völlig legitim. Trotz der damals geringen Verbreitung waren Cartridges auch ein anerkanntes Medium für den C64. Von besagtem Shadow of the Beast gibt es auch Cracks, welche auf Diskette umgemünzt wurden. In dem Spiel werden zwar keine Grafikdaten ausgelagert, aber beispielsweise vereinzelte Bosskämpfe, für die man in der Diskettenfassung eine halbe Minute wartet, bevor es weitergeht. Es gibt allerdings kaum Spiele, die überhaupt die Cart auf die Weise nutzen. Mir fällt gerade auch nur die C64-Version von Prince of Persia ein.
Was sich in der Szene die letzten Jahre btw schon sehr verändert hat, ist dass sich Cartridges eigentlich gefragter sind als klassisch Diskette oder Kassette. Sie sind unkomplizierter, auch zuverlässiger und Ladezeiten kein Thema mehr - und als Neuware tatsächlich leichter am Markt zu beschaffen. Ab einer bestimmten Größenordnung machen Diskettenversionen auch keinen Spaß mehr. Bei dem Point-and-Click-Adventure Caren ist die Datenstruktur eigentlich so angelegt, dass Disk-Versionen problemlos möglich wären, nur dass Spiel war irgendwann so umfangreich, dass Disketten keinen Sinn mehr machen.
Dass der C64 wie ein Terminal benutzt wird, gibt es übrigens tatsächlich: Es gibt ein Projekt für C64, welches als Ziel die Super CPU auf ARM-Basis emulieren soll. Die Technik gibt dabei allerdings viel mehr her, so dass man den C64 auch einfach nur als Videoeinheit nutzen kann. In der VCS2600-Szene hat sich etwas Vergleichbares unter dem Kürzel DCP+ etabliert, bzw dort sitzt dann auch eine ARM-CPU im Modul, der praktisch die Leistung des 2600 vervielfacht.
Mal für ganz blöde wie mich. Wenn es vor 30 Jahren eine Cartridge gegeben hätte die groß genug ist, hätte man bereits damals EotB auf dem C64 bringen können?
Wäre das z.B. auch bei Maniac Mansion möglich gewesen? Ich habe nie verstanden, wieso Adventures nicht auf Cartridge ausgeliefert wurden.
Weil die viel teurer als Diskette oder Cassette waren und man damals noch nicht darauf speichern konnte.
Rein theoretisch ja. Die Ocean-Cartridge ist vergleichbar mit Easyflash was Speicher und Funktionsweise angeht (das Easyflash unterstützt auch dieses Format, das Besondere am EF ist eigentlich, dass man es über Disketten bzw das EF3 selbst über USB mit Daten bespielen kann). Die Module tauchten im Windschatten der C64GS-Konsole ab 1990 im Handel auf. Die meisten Spiele kamen von Ocean, es gab allerdings auch andere Hersteller wie System 3.
Sonst ist es sehr unwahrscheinlich, dass Entwickler damals ein derartiges Spiel umgesetzt bekommen hätten. Da kommt doch heute Vieles zusammen, was damals fehlte und der Scope eines EotB sprengte den für 8Bit-Verhältnisse bekannten Rahmen um ein Vielfaches.
Es gibt tatsächlich angepasste Easyflash-Versionen von Maniac Mansion und Zak McKracken, bzw die Version Maniac Mansion Gold mit optionaler Maussteuerung. Allesamt nicht offiziell.
"Spiele auf Diskette, die zwischendurch nachladen auch geschummelt?" Ja, sie unterbrechen dem Gameflow wodurch der Spieler abgelenkt ist.
"Der grösste Schwachsinn den ich jemals gehört habe!"
Wirklich? Wobei, User-Name kommt hin.
"Sind Spiele auf Diskette, die zwischendurch nachladen auch geschummelt?"
Weisst Du doch selber, daß die Antwort Nein ist.
Es geht hier nicht um FGPA und Turboboards. Darf ein Amiga nur mit echter Festplatte betrieben werden oder darf man eine CF Karte nutzen? Was ist mit Multi Carts? Auf praktisch jedem System vorhanden. Ist die Ultimate-64 bah?
Bist du überhaupt in der Retroszene unterwegs oder provozierst du einfach nur indem du dich hier als Vertreter der vermeintlich reinen Lehre ausgibst. Du hast offensichtlich überhaupt keine Ahnung was in der Retro Szene vor sich geht.
Und wie schon mehrmals erwähnt ist das eine Technik die schon zu Lebzeiten des C64 und auf anderen Systemen genutzt wurde. Es ist kein Hack, sondern normale Technik.
Warum beisst Du hier gleich so aggressiv zur Seite oder fühlst Dich persönlich angegriffen?
Für C64-Verhältnisse sieht das fantastisch aus. Wird man das auch mit einem Emulator spielen können? Cooles Projekt!
Ja, der Emulator VICE unterstützt Easyflash-Images.
Danke, für die Info! :)
Ich mag Nerd-Zeug wie sowas. Aber nur aus der Ferne, spielen würde ich es nicht nochmal. Dann schon lieber auf nem Amiga-Emulator.
Gibt ein neues Gameplay-Video:
https://www.youtube.com/watch?v=yZuSxBN0zoE&feature=youtu.be
Da bekommt man ja glatt nochmal Lust... :)