Schon vor einigen Tagen forderte der belgische Justizminister Koen Geens die Firmen Blizzard, Electronic Arts und Valve per Mail auf, in ihren Spielen Overwatch, FIFA 18 und Counter Strike - Global Offensive die Lootboxen abzuschaffen. Diese wären irreführend und verstießen gegen das belgische Glücksspielgesetz.
Der Justizminister hatte zuvor die belgische Glücksspielkommission mit der Beurteilung solcher Praktiken in vier Titeln beauftragt. Neben den drei bereits genannten wurde auch Star Wars Battlefront 2 untersucht. Durch die Veränderungen nach der Veröffentlichung enthalte das Spiel aber aktuell keine Glücksspielelemente mehr, urteilte die Kommission.
Bemängelt wird nun unter anderem, dass die Alterseinstufung keinerlei Rücksicht auf den Einsatz von Echtgeld nehme. Die Kommission kritisierte außerdem den Einsatz eigener Währungssysteme, Werbung durch berühmte Personen und das Risiko, dass Spieler sich durch den Kauf von Lootboxen vermeintliche Vorteile erhoffen könnten. Das zufallsbasierte System dahinter bleibe verborgen. Aus diesem Grund hatte auch China im Mai 2017 Entwickler gesetzlich dazu verpflichtet, Drop-Raten offenzulegen.
Minister Geens warnt insbesondere vor dem Einfluss auf Kinder. "Wird hier nicht angemessen interveniert, so wird Glücksspiel in Videospielen zu großem Schaden für Menschen, Familien und die Gesellschaft führen", heißt es in der Pressemitteilung. Der Vorsitzende der Kommission, Peter Naessens, meint außerdem: "Spieler werden getäuscht, und die Schutzmaßnahmen für Glücksspiele greifen nicht".
Die betroffenen Entwickler müssten die Lootboxen nun entfernen; ansonsten drohten ihnen in Belgien bis zu fünf Jahren Haft und eine Geldstrafe bis zu 800.000 Euro. Sollten Minderjährige betroffen sein, könnten sich diese Strafen noch verdoppeln. Geens wirbt für einen Dialog, um eine gemeinsame Lösung zu finden.
Interessant, bin gespannt, ob was passieren wird.
Bin auch sehr gespannt, wie das weitergeht.
Da ist sie ja, die News :)
Schönes Ding von Belgien. Weiter so!:-)
Wobei ich ja bei Overwatch die Sache nicht so eng sehe, da es dort echt nur kosmetische Dinge in den Boxen gibt.
Solange das alles nur kosmetischer Natur ist, stören mich Lootboxen nicht im geringsten.
Ich bin da für "Wehret den Anfängen"! Das würde immer weiter aufgebohrt, bis man doch Pay to Win hat...
Die haben doch nur Angst das ihnen aufgrund der Lootbox-Konkurrenz Steuergelder in legalen Lottospielen entgehen.
In Overwatch hatten die Lootboxen - so ich mich recht erinnere - sowieso nur kosmetische Effekte.
Es ist eigentlich unerheblich, ob nur kosmetisches Gedöns oder nicht. Es geht doch darum, daß man nicht weiß, was man für sein Geld bekommt und es deswegen als Glückspiel angesehen wird und (gerade für Minderjährige) keine entsprechende Kennzeichnung/Warnung vorhanden ist.
Na hoffentlich verbieten sie dann auch Kinder Überraschung und Co.
Da weiß man auch nie ob ich Figur x y oder so ein dämliches Puzzle bekomme
Gibt's von Kinderüberraschung auch einen Vollpreistitel, den man davor kauft?
Das heisst, dass es bei F2P-Spiele, an die Kinder noch viel einfacher kommen, dann auch ok wäre? ;)
Ich spiele kein F2P. Daher weiß ich nicht, was die so alles kaufen müssen, um in so einem Spiel überhaupt Land sehen zu können.
Das hängt vom SPiel ab. Aber Lootboxen sind Lootboxen, die funktionieren in F2P (wo sie ja ursprünglich herkommen) genauso wie in Vollpreisspielen.
Das ist dann ja irrelevant wie viel gekauft werden muss um Land zu sehen, sobald gesetzlich festgelegt ist das Lootboxen illegal sind sind sie strafbar.
Ich kann mir auch für nen Vollpreis ein Sammelheft von Panini kaufen und um es dann voll zu bekommen muss ich massenhaften Lootboxen am nächsten Kiosk kaufen. Unzählige belgische Kinder sind deshalb schon süchtig geworden.
Das Sammelheft von Panini ist aber nur ein Heft und kein Spiel. Und ein Sammeltrieb ist noch keine Sucht.
Also jetzt werden Definitionen schon arg gestreckt damit sie ins eigene Weltbild passen ;-)
Was unterscheidet den Sammeltrieb vom Spieltrieb? Warum ist Spielen mit Lootboxen gleich ne Sucht während sammeln anscheinend nicht süchtig machen kann? Machen Spiele ohne Lootboxen jetzt weniger süchtig? Ist das alles irgendwo wissenschaftlich belegt?
Die Sammelbildchen kann ich aber wenigstens wunderbar tauschen - geht bei Lootbox-Inhalten meistens nicht, oder doch?
Nee, aber würde ein virtueller Marktplatz zum Tauschen und Verkaufen das Ganze besser machen oder eventuell eher dazu animieren ruhig mehr zu kaufen?
Naja, keine Ahnung. Aber wenn ich nicht das gewünschte habe und dann (analog den Fussballbildern) gegen was anderes tauschen kann, geb ich wenigstens nicht so viel Geld aus.
Ich denke es ist schon ein Unterschied, ob man online mit einem Klick Geld ausgeben kann (direkt vom Konto abgebucht), oder ob man in einem Laden an der Kasse den Geldbeutel aufmachen und die physischen Scheine und Münzen einem Kassierer geben muss. Die Hemmschwelle erscheint mir in letzterem Fall höher.
Die Hürde ist an der Kasse aber um einiges geringer. Online bräuchten sie dann schon eher Kredikarte, Paypal und Co. was Kinder nicht unbedingt haben. Guthabenkarten könnten sie kaufen, aber dann müssten sie auch im Laden an der Kasse vorbei (Hemmschwelle).
Ich kann auch für die Kinder Überraschung bargeldlos bezahlen und sie auch mit einem Klick kaufen:
https://tinyurl.com/y8x5qsam
Ein klick und gekauft!
So, wo ist jetzt der große Unterschied? Hast du etwa vergessen das man schon lang nicht mehr physisch in einen Laden gehen muss um Überraschungseier zu kaufen?
Nur, dass man bei den Üeiern dann 2-6 Tage auf seine Belohnung warten muss. Das ist mit den instantanen Belohnungsspiralen von F2P Titeln und anderen Glücksspielmechanismen schwer vergleichbar. Außerdem fällt auch die elterliche Kontrolle leichter, wenn alle paar Tage ein Paket mit 72 Üeiern in der Post ist.
Mal ganz davon abgesehen, dass der Onlinehandel unser Konsumverhalten bestimmt verändert hat; und zwar nicht zugunsten unserer Geldbeutel.
Der entscheidende Unterschied ist natürlich, dass ich einen physischen Gegenwert bekomme. Einen der sogar gesichert ist (Schokolade) und einen der, zumindest ein Spielzeug enthält auch wenn ich nicht weiß welches.
Der physische Gegenstand kann getauscht oder verkauft werden. Eine Lootbox verbietet es und ist damit ein geschlossenes System.
Zudem brauche ich ein Ü-Ei nicht dazu, um auf dem Bolzplatz, beim fangen oder Verstecken spielen besser zu werden ;-)
Ich glaube kaum das "Konkurrenz zur staatlichen Lotterie" der der Grund ist. Schließlich sind die beiden Spielertypen dann ja doch zu unterschiedlich.
Allerdings würde ich schon unterscheiden ob ein Spiel kosmetische Items oder wirkliche Vorteile verkauft, aber auch kosmetische Items könnten ja im Extremfall die eigene Sichtbarkeit für Gegner optisch verringern, allerdings sehe ich die Gefahr nicht wirklich.
Für Spiele wie Star Trek Online könnte das durchaus problematisch werden. Hier sind ja komplette Spieler-Schiffe wie die der Kelvin-Zeitlinie exklusiv aus den Lootboxen beziehbar - Und diese sind mit Schlüsseln gegen Echtgeld zu öffnen.
Zwar bekommt man diese Schlüssel, oder die Schiffe selbst, auch über die spielergesteuerten Verkäufe in der Tauschbörse des Spiels, doch bin ich mir ziemlich sicher, dass durch diese Lootboxen, sei es nun direkt oder indirekt, mitunter der größte Umsatz für die Entwickler generiert wird.
Also wird es in Belgien bald FIFA und viele andere Spiele nicht mehr geben, schade für die Belgier.
Na Hauptsache mal wieder was verboten.
Der Witz ist ja das damit Spiele wie Overwatch auf der bösen Liste landen, während Battlefront 2 das den ganzen Mist übertrieben hat nicht belangt wird, da EA die Lootboxen dort ja inzwischen rausgenommen hat. Bravo, da trifft das Gesetz mal wieder die richtigen :-P
Am Ende landet das Ganze dann doch eh vor dem EuGH. Das, was wir jetzt sehen, ist alles nur Show und Vorgeplänkel.
Richtig so. Guter Mann. Kann ich alles unterschreiben. Würde sowas auch für Deutschland fordern.
Tatsächlich haben Belgien und die Niederlande (wo es bezüglich Lootboxen ähnlich aussieht) die strengsten Glücksspielgesetze in ganz Europa. Daher ist so eine Einschätzung - inklusive der rechtlichen Konsequenzen - keine so große Überraschung.
Tatsächlich sollten Ingame-Käufe generell mehr reguliert werden.
Sehr gut. Und ob kosmetisch oder nicht: Zufall bleibt Zufall. Lootboxen haben in Spielen nichts zu suchen. Und auch in Overwatch kann der Hersteller die Items auch einfach in einem Shop zum Kauf anbieten. Damit entfällt die Zufallskomponente und somit das Glücksspiel.
Ich bin sehr gespannt, wie das Ganze weiter geht! :)
Man kann auch übertreiben.
Mit den Lootboxen? Allerdings haben es die Publisher da teilweise übertrieben.