Pokémon Go: Studie berechnet Unfälle durch Augmented-Reality-App

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29. November 2017 - 11:03 — vor 6 Jahren zuletzt aktualisiert
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Pokémon Go bleibt in aller Munde: In Japan haben am vergangenen Wochenende über 87.000 Spieler des Augmented-Reality-Titels die Safari-Zone erkundet, um seltene Pokémon zu fangen. Entwickler Niantic arbeitet mit Harry Potter - Wizards Unite an einer App rund um den Zauberlehrling, die dem selben Spielprinzip folgt. Und auch in der Forschung wird Pokémon Go debattiert.

Die Autoren der Studie „Death by Pokémon GO“, Mara Faccio und John J. McConnell, untersuchten die Zahl der Unfälle, die ihrer Meinung nach durch das Spiel verursacht wurden. Sie nutzten dafür Daten aus 12.000 Polizeiberichten des Tippecanoe County in Indiana, um die Verkehrssituation in der Nähe von PokéStops zu erforschen.

In der Zusammenfassung erklären die Wissenschaftler:

Wir schätzen die County-weiten Schäden, die durch Pokémon-Go-Spieler während des Fahrens in den ersten 148 Tagen nach Veröffentlichung verursacht wurden, inklusive zweier Toter, auf zwischen 5,2 und 25,5 Millionen Dollar. Eine Hochrechnung dieser Schätzungen auf nationaler Ebene ergibt eine Gesamtsumme von 2 bis 7,3 Milliarden Dollar in der gleichen Zeitspanne.

Tatsächlich habe es im Vergleich zum Vorjahr 286 mehr Autounfälle im County gegeben, wovon 134 nahe PokéStops geschahen. Zwei Verkehrstote führen die Autoren ebenfalls auf das Spiel zurück, diese werden mit 3,76 Millionen Dollar in die Schadenssumme eingerechnet. Sie spekulieren, dass das Spiel landesweit für 145.000 zusätzliche Zusammenstöße, 29.000 Verletzte und 250 Tote verantwortlich sein könne.

Fraglich ist allerdings die verwendete Herangehensweise bei der Studie. ZEIT Online wirft den Wissenschaftlern vor, massiv unsauber gearbeitet zu haben. “Das ist schon kein Vergleich von Äpfeln und Birnen mehr, das ist Fallobstkompott“, urteilt der Artikel. Die Wissenschaftler hätten sich die Datenmenge so hingebogen, dass eine Interpretation der gewünschten Ergebnisse ermöglicht worden sei. Besonders bei der landesweiten Schätzung seien einige Faktoren außer Acht gelassen worden.

Die erst im November veröffentlichte Untersuchung wurde noch keiner Qualitätssicherung unterzogen, was bedeuetet, dass das Ergebnis noch nicht validiert wurde. Seit August 2016 zeigt Pokémon Go eine Warnung bei zu hoher Geschwindigkeit, ab November 2016 muss zudem eine Bestätigung durch den Spieler erfolgen, nicht am Steuer zu sitzen. Diese Funktionen wurden in der Studie noch nicht berücksichtigt, diese lief bis November 2016.

Baumkuchen 18 Doppel-Voter - 11348 - 29. November 2017 - 12:16 #

Was, man hat Statistiken so zurecht gerückt, dass sie für die Studie entsprechend vorteilhaft erscheinen? Ist ja ganz was neues ;)

g3rr0r 17 Shapeshifter - - 7403 - 30. November 2017 - 4:44 #

War auch mein erster Gedanke ;)

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 29. November 2017 - 12:18 #

Erstens dachte ich, der Hype sei vorbei. Scheint aber zumindest in Japan nicht so. Zweitens bin ich immer wieder verblüfft, wie dumm viele Menschen sind, wenn sie beim Fahren mit dem Handy daddeln. Härtere Strafen und vor allem auch durchsetzen, dann ist das Thema endlich erledigt. Bei der Gurtpflicht hat es auch geklappt, und da ging es nur um das eigene Leben. Mit dem Handy gefährdet man aber vor allem andere. Da brauche ich auch keine (geschönte?) Studie, da muss ich nur mit offenen Augen am Straßenverkehr teilnehmen.

Bluff Eversmoking (unregistriert) 29. November 2017 - 12:24 #

Vor Level 40 höre ich nicht auf, ob in Japan oder außerhalb.

Toxe (unregistriert) 29. November 2017 - 13:24 #

In einer perfekten Welt würden wir nun länder- und nationenübergreifend anfangen eine Initiative zu Gründen, die den Individualverkehr weltweit von den Strassen bannt und durch selbstfahrende Autos ersetzt. Die Technik dazu ist weit genug, das Problem sind nur die menschlichen Fahrer, die hier jeden in Gefahr bringen, und die verbockten "nee, ich lasse mir mein Auto nicht wegnehmen" Leute, die nicht mal verstehen worüber eigentlich geredet wird.

Wird natürlich nicht passieren, aber man darf ja noch träumen.

Unregistrierbar 18 Doppel-Voter - 10829 - 29. November 2017 - 12:46 #

Computerspiele sind gefährlich.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56324 - 29. November 2017 - 18:50 #

Da hilft nur ein Smartphone- und Computerspielverbot.
Schließlich geht es auch um unsere Kinder!

hex00 18 Doppel-Voter - 10171 - 1. Dezember 2017 - 14:09 #

Genau! Ebenfalls verbieten wir dann aber bitte auch noch den Fernseher! Dann das Radio. Und bitte nicht das Feuerzeug vergessen. ;-)

Pro4you 19 Megatalent - 16342 - 29. November 2017 - 12:57 #

Solche Statistiken gibt es doch sogar über Unfälle mit Kissen.

Toxe (unregistriert) 29. November 2017 - 13:18 #

Kümmert sich doch sonst auch niemand um Verkehrsunfälle oder -tote, warum sollte man nun hier anfangen?

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 29. November 2017 - 15:16 #

Das stimmt nun nicht. Die Autos werden immer sicherer, inzwischen gibt es abseits der Hauptstraßen innerorts fast flächendeckend Tempo 30. Die Zahl der Toten stagniert bei steigenden Verkehrszahlen. Das kommt nicht von nichts. Es gibt einen Unterschied zwischen öffentlicher Wahrnehmung (in den Medien) und der Arbeit im Hintergrund.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56324 - 29. November 2017 - 18:47 #

Wer lässt die ganzen Pokemons eigentlich dauernd wieder frei? So langsam müssten die Viecher doch mal alle eingefangen sein!

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40199 - 29. November 2017 - 19:13 #

Punkt für dich! :)

hex00 18 Doppel-Voter - 10171 - 1. Dezember 2017 - 14:11 #

Ich bekenne mich schuldig. Ich züchte sehr viel. Leider habe ich noch keine sichere Methode der Aufbewahrung gefunden, so dass fast alle immer entwischen. Für eine Vermehrung reicht es aber immer. ;-)