Jon Shafer auf der PSXCon 2017, Bild: GamersGlobal.
Es ist ordentlich Bewegung in den Personalien der Spiele-Entwickler in diesem Herbst. Leider nicht nur erfreuliche, wie etwa die Gründung neuer Dependancen wie die von Ubisoft in Berlin oder das Studio Interior Night durch die ehemalige Quantic-Dream-Designerin Caroline Marchal (Heavy Rain, Beyond - Two Souls). Vielmehr werden Studios aufgekauft, wie gerade erst der Biomutant-Entwickler Experiment 101, geschlossen, zum Beispiel Visceral oder Runic Games, sowie der Mitarbeiterbestand drastisch reduziert, wie kürzlich bei Motiga geschehen. Seltener ist, dass hochrangige Entwickler freiwillig das Feld räumen, so wie jetzt Jon Shafer bei Paradox.
Shafer hatte seinen neuen Job erst vor einem halben Jahr angetreten. Auf der hauseigenen Messe PDXCon 2017 wurde bekanntgegeben, dass sich der ehemalige Lead-Designer des preisgekrönten Globalstrategie-Titels Civilization 5 (zum Test, Note: 8.0) jetzt bei dem schwedischen Entwickler um die Reihen Crusader Kings und Hearts of Iron sowie einem neuen, noch nicht weiter bekannten Projekt widmen sollte. Doch das ist jetzt Vergangenheit. Wie Paradox in einer Pressemitteilung bekanntgab, haben beiden Parteien wegen "kreativer Differenzen" die zusammenarbeit beendet. Mattias Lilja, Vize-Präsident von Paradox, schreibt dazu in einer Pressemitteilung:
Jon ist ein ehrgeiziger Mensch mit viel Antrieb und Leidenschaft und er hat in den letzten Monaten einige gute Diskussionen mit unseren Teams geführt. [...] Doch im Laufe dieser Diskussionen wurde klar, dass wir auf unterschiedliche Weisen kreativ sein wollen. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam die Entscheidung getroffen, dass es am besten ist, wenn wir uns trennen.
Dem Magazin PC Gamer zufolge hatte Shafer im Frühjahr bei Firaxis aus einem ähnlichen Grund gekündigt. Es sei ihm nach Civilization 5 nicht die Möglichkeit gegeben worden "neue Dinge zu tun", so zitiert ihn das Magazin.
Was Shafer nun machen wird ist derzeit nicht bekannt. Die Backer des im Jahr 2013 erfolgreich finanzierten Kickstarter-Projektes At the Gates würden sich bestimmt freuen, wenn er sich wieder verstärkt um den Strategie-Titel kümmern würde, den er mit seinem Indie-Studio Conifer Games in der Umsetzung hat. Die aktuellen Kommentare zu Shafers letztem Projekt-Update vom 7. Mai dieses Jahres lassen vermuten, dass er hier in der letzten Zeit nicht allzu viel Engagement gezeigt hat. Zumindest die ursprünglich angestrebte Veröffentlichung 2014, beziehungsweise den laut Homepage auch immer noch aktuellen verschobenen Release auf das erste Quartal 2017 hat Shafer meilenweit verfehlt.
Oh, das mit At the Gates ist ja echt bitter. Man muss sich mal das Video bei Kickstarter anschauen... "it is gonna be a special game... but only when it's gonna be made" (o.ä.).
Bei "At the Gates" scheint die Zeit in mehrfacher Hinsicht stehengeblieben zu sein...
Oh man, at the gates würde ich sehr gerne fertig sehen....
Darauf warte ich auch noch... Allerdings habe ich die Hoffnung nun eher wieder aufgegeben gehabt.