Kein Glück für die Helden

Shakes & Fidget: Kickstarter-Kampagne zum Adventure gescheitert

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7. November 2017 - 9:32 — vor 6 Jahren zuletzt aktualisiert
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Wie wir hier und hier berichteten, beabsichtigten Playa Games und King Art, ein Adventure zur beliebten Comic-Reihe Shakes & Fidget zu entwickeln. Zur Finanzierung sollte hierzu eine Kickstarter-Kampagne dienen, die eigentlich bis zum 15.11.2017 hätte laufen sollen. Der gewählte Konjunktiv lässt das Folgende schon erahnen: In einem Update zur Kampagne haben die Entwickler erklärt, die Kampagne vorzeitig zu beenden, was zwischenzeitlich auch geschehen ist. Als Grund hierfür wird in der Mitteilung genannt, dass es nicht gelungen sei, den Schwung der ersten Woche aufrecht zu erhalten. Die Kampagne hat schlicht nicht genug Unterstützer gefunden. Als circa 14 Tage vor dem Ende der Finanzierungsrunde erst etwas mehr als 100.000 der angestrebten 250.000 Euro erreicht waren, war den Initiatoren klar, dass das Ziel nicht erreicht wird.

Die Zukunft für eine Umsetzung des Titels sieht damit aktuell auch mehr als düster aus, da der Start der Entwicklung aufgrund des offensichtlich zu geringen Interesses laut Playa Games "way too risky", also schlicht viel zu riskant wäre. Sollte wider Erwarten doch noch Bewegung in die Sache geraten, werdet ihr natürlich an gewohnter Stelle davon erfahren.

euph 30 Pro-Gamer - P - 130123 - 7. November 2017 - 9:33 #

Schade für das Projekt, aber auf Kickstarter Geld einzusammeln, wird auch nicht leichter.

Maddino 18 Doppel-Voter - 10766 - 7. November 2017 - 9:37 #

Stimmt. Ich glaube, dass da auf Seiten der Backer inzwischen einfach eine gewisse Ernüchterung eingetreten ist. Anfangs hat man beim Crowdfunding ja gerne noch geglaubt, dass die neuen "Überspiele" ohne Einschränkungen durch fiese Publisher endlich kommen, was halt nur in ausgesuchten Einzelfällen wirklich gut geklappt hat.

Geht mir selbst auch so: Anfangs war ich bei solchen Projekten schnell mit dem Backen der CE zur Stelle aber wenn man dann sieht, was man dafür teilweise bekommt, wird man einfach vorsichtiger.

Thomas Barth (unregistriert) 7. November 2017 - 10:01 #

Die meisten warten jetzt halt bis ein Spiel fertig ist, anstatt Kreditgeber ohne Rechte zu werden. Erinnerst du dich noch Project Phoenix?

https://www.kickstarter.com/projects/1300298569/project-phoenix-japans-indie-rpg-feat-aaa-talent?lang=de

Das AAA-Talent ist lange vor der Entwicklung ausgestiegen und bis auf ein paar Prototyp-Tests gibt's seit 4 Jahren noch nichts zu sehen. Bei solchen Entwicklern können sich die von Shakes & Fidget bedanken.

euph 30 Pro-Gamer - P - 130123 - 7. November 2017 - 10:12 #

Oder an die Guys from Andromeda, die zur Kickstarter-Boomzeit ihr Space Quest ähnliches Adventure finanziert bekommen haben und bisher immer noch nicht geliefert haben.

Wobei es ja auch genug positive Beispiele gibt. Trotzdem hat sich auch bei mir durchgesetzt in der Regel erstmal zu warten, weil die finalen Produkte auch nicht immer dem entsprechen, was man sich erwartet hat.

Maddino 18 Doppel-Voter - 10766 - 7. November 2017 - 10:57 #

Das ists ja leider. So richtig auf die Schnauze gefallen bin ich mit Kickstarter noch nie aber man lernt halt, dass die Versprechungen mitunter arg euphorisch waren, wenn man sich hinterher das Endprodukt ansieht. Mir tuts dann auch immer leid, wenn hinterher ein eigentlich vielversprechendes Projekt scheitert aber das lässt sich kaum ändern.

Zisback 17 Shapeshifter - - 7905 - 8. November 2017 - 0:02 #

Och Menno, muss du mich dran erinnern? (>_<)

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 8. November 2017 - 10:58 #

Das erinnert mich an Days od Dawn.

https://www.kickstarter.com/projects/bumblebee/days-of-dawn-discover-the-magic

Auch wenn es dort um wesentlich weniger Geld geht, ist die Geschichte hinter dem Scheitern sehr ähnlich. Witzigerweise ist der Kickstarter auch vier Jahre her und es gibt diverse Versuche der Querfinanzierung durch Nebenprojekte. Bei Project Phenix gibt es aber immerhin regelmäßige Lebenszeichen vom Entwickler.

Loco 17 Shapeshifter - 8999 - 7. November 2017 - 10:57 #

Ich glaube eher, dass das niemand dauerhaft mitmacht. Es war nett, als klassische RPGS und absurde Space Simulationen von Fans finanziert werden konnten. Weil viele Spieler genau DAS wollten, aber nicht bekommen haben.

Jetzt aber soll plötzlich jedes Kleinprojekt von Fans finanziert werden, die aber keine Anteile am Gewinn oder irgendetwas ähnliches bekommen. Das hält sich nicht dauerhaft.

Ich würde jederzeit wieder ein Pillars of Eternity mitfinanzieren, aber bestimmt nicht so einen Quark und erst recht nicht, wenn der Publisher quasi einfach nur das Risiko minimieren will. Da entsteht ja nichts unabhängiges, man gibt nur das Risiko ab bzw. hat es versucht. Zum Glück, scheitert so etwas inzwischen immer mehr, während Spiele ala Torment, Pillars oder auch Banner Saga und Star Citizen, quasi vor allem durch Kickstarter entstehen konnten.

Brackenburg (unregistriert) 7. November 2017 - 14:30 #

"Jetzt aber soll plötzlich jedes Kleinprojekt von Fans finanziert werden, die aber keine Anteile am Gewinn oder irgendetwas ähnliches bekommen."

Das ist auch sowas, was ich nicht verstehe: Es gibt noch einige andere Crowdsourcing-Plattformen, auch für Spiele, die den Backern Anteile versprechen. Kickstarter ist da nur dreist und es wundert mich, dass ausgerechnet die so groß geworden sind.
Aber auch bei anderen Plattformen hätten die meisten Backer immernoch keine Ahnung von Spiele-Entwicklung und könnten überhaupt nicht einschätzen, ob die Entwickler was taugen oder ihre Ideen realistisch sind, da wird immer nur nach Wunschdenken gebackt.

Pomme 17 Shapeshifter - P - 8623 - 7. November 2017 - 9:58 #

Oh, da hätte ich gedacht, die Kampagne läuft ganz gut.

M@rlon 13 Koop-Gamer - 1271 - 7. November 2017 - 10:32 #

Schade, als jemand der noch täglich als Browsergame spielt, hätte ich mich schon drauf gefreut... vielleicht ergibt sich ja noch etwas...

thhko 16 Übertalent - P - 5807 - 7. November 2017 - 10:53 #

Hm, schade.
Das war´s dann wohl auch erstmal mit The Book Of Unwritten Tales 3 :(

Loco 17 Shapeshifter - 8999 - 7. November 2017 - 10:59 #

Nicht vergleichbar. Ein BouT 3 würde ich mitfinanieren, weil KingArt das unabhängig macht, soweit ich das im Kopf habe und es einfach angenehm anders ist. Das hier wäre eine Auftragsarbeit gewesen, bei der der Publisher einfach mal das Risiko abgeben wollte, statt es selbst zu tragen.

thhko 16 Übertalent - P - 5807 - 7. November 2017 - 11:17 #

Da hatte ich was gelesen *nachblätter*
Jan Theysen hat zu Shades and Fidget gesagt, wenn es ein Erfolg wird, kommt danach TBoUT3. Und: "Funktioniert der Kickstarter nicht, ist das vermutlich erst mal begraben." Die wollten damit wohl auch austesten, ob Adventures noch gefragt sind.

Loco 17 Shapeshifter - 8999 - 7. November 2017 - 11:33 #

Ich würde zwar Book of unwritten Tales nicht mit dem hier über einen Kamm scheren, aber wenn sie das so glauben und meinen... Quelle?

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 7. November 2017 - 11:59 #

Stand im Kickstarterupdate zu BOUT2 oder so. Gab jedenfalls eine Mail von King Arts an die Unterstützer zum Thema.

thhko 16 Übertalent - P - 5807 - 7. November 2017 - 13:10 #

Quelle: aktuelle CBS (ja, sorry, aber da war Silence drin...).

Oder bis auf das letzte Zitat z.B. hier die ersten Treffer:
https://www.google.de/search?q=theysen+kickstarter+shakes+fidget+book+unwritten+tales

Thomas Barth (unregistriert) 7. November 2017 - 11:59 #

Also nenn mich ruhig etwas naiv, aber was ist aus den Adventures von maximal 2 Mann geworden? Als Engine nimmt man Unity, 2 Mann zu je 2500€ Brutto über 2 Jahre, macht 60.000€. Mit dem Konzept geht man zur Bank, stellt das vor und macht einen Kredit über 40.000€ aus, wenn die Kickstarter Kampagne über 30.000€ erfolgreich ist. Dann bringt man es für PC, PS4, Xbox One, Switch, iOS und Android hat so eine potentielle User-Basis von mehreren hundert Millionen Nutzern und die Sache ist fast schon gegessen.

Ich bin durchaus interessiert in Adventures und spiele auch gerne einige aus dem App-Store, aber da kann mir keiner erzählen das diese 250.000€ plus Kredit kosten.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 7. November 2017 - 12:01 #

Allerdings haben King Art nicht mit Unity gearbeitet, oder? Der Soundtrack wurde meist von einem Orchester eingespielt und mehr als zwei Leute waren auch beteiligt. Kommt irgendwie auch auf den Qualitätsanspruch an. Für dieses Adventure hatten sie den eher niedrig angesetzt, für ein etwaiges BOUT3 wäre der noch höher ausgefallen.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 7. November 2017 - 15:26 #

Doch, sie arbeiteten mit Unity. Und der Orchester-Soundtrack war ein Bonus, der über Kickstarter erreicht wurde. Aber mehr als zwei Leute sind sie auf jeden Fall. Naja, wäre schade, wenn sie jetzt wegen dem gescheiterten Kickstarter von Shakes & Fidget auf BouT 3 verzichten würden. Noch dazu endete Teil 2 ja mit einigen offenen Fragen.

thhko 16 Übertalent - P - 5807 - 7. November 2017 - 12:19 #

Ob das mit dem Bank-Kredit klappt, sei mal dahingestellt, das ist wohl zumindest in D kein Selbstläufer. Und ob man die 30000 über Kickstarter als unbekanntes 2-Mann-Team bekommt, wäre wohl auch nicht so sicher.
Ansonsten gibt´s die angesprochenen Adventures doch noch, halt im Indie Bereich. Vom Preis her ist das dann wohl eine Frage des Anspruchs... BoUT2 hat wahrscheinlich einiges mehr gekostet als z.B. The Last Door, ich finde beide gut, aber einen gewissen Qualitätsunterschied sieht man schon ;)
Und die potentielle User-Basis bringt gar nichts, wenn das Spiel dann in der Masse untergeht und keiner es kauft...

euph 30 Pro-Gamer - P - 130123 - 7. November 2017 - 12:34 #

Klingt in der Tat ein wenig naiv, wenn das alles so einfach wäre....

Kredite in der Spielebranche kann man wohl vergessen, zumindest wenn das stimmt, was man in diesem Bezug in Podcasts von deutschen Entwicklern immer so hört. 30.000 Euro bekommst du auf Kickstarter auch nicht mal eben.

Und gerade in Bezug auf die Verwendung von Engines gab es bei AeB einen interessanten Podcast - mal so eben auf alle Plattformen zu portieren ist nicht nur sehr schwer, sondern kostet wohl auch imens, was sich gerade kleine nicht leisten können.

Just my two cents 16 Übertalent - 5431 - 7. November 2017 - 13:02 #

Da klingeln bei mir immer wieder die Interviewaussagen von Daedalic im Ohr. Ihr Säulen der Erde ist ihr "größtes und ehrgeizigstes" Projekt, der Soundtrack von den Prager Philharmonikern, man arbeitet seit drei Jahren daran und ist noch bis in 2018 mit dem Projekt beschäftigt. Haben da ihre Priorität reingesteckt und andere Projekte verschoben und auf Eis gelegt und wofür? Laut Steamspy haben das Spiel zwischen 8-15.000 Leute gekauft. Das ist nicht gut und statt das Ding zu beerdigen muss Daedalic noch Teil 2 und 3 fertig machen...

v3to (unregistriert) 7. November 2017 - 13:07 #

Man bekommt für Spiele-Projekte inzwischen Bank-Kredite?

Sonst hätte ich nach deiner Übersicht gesagt, dass man bei einem Adventure schon besser drei Leute braucht. Musiker, Grafiker und jemand, der sich haupstsächlich ums Scripting kümmert. Um Gamedesign und Story kümmert sich das Team gemeinschaftlich.

Allgemein sehe ich das auch so, dass ein Adventure nicht soviel kosten muss. Bzw wenn man sich Tools wie Visionaire, AGS oder den Adventure Creator für Unity anschaut, kommt selbst als einzelner Entwickler gut klar. Gibt auch aktuelle Beispiele, wie Mystery of Woolley Mountain von James Lightfoot oder das Drei-Mann-Projekt Unforeseen Incidents. Der Haken an der Sache ist nur, dass PNC-Adventures eher ein wenig populäres Genres ist, was es kleineren Spielen nicht gerade leicht macht...

Thomas Barth (unregistriert) 7. November 2017 - 13:59 #

Man bekommt für alles Kredite, wenn eine gute Geschäftsidee dahinter steckt. Ein Kickstarter-Spiel verkauft sich zum Release Erfahrungsgemäß 200-400%, gemessen nach Anzahl der Backer. Also nehmen wir mal deine drei Entwickler zu je 2.500€ Brutto, über 2 Jahre, sind wir bei Kosten von 90.000€, plus PCs, plus Lizenzen, plus Büro, plus Strom, also sagen wir mal 120.000€ Gesamtkosten.

Nun geht man zur Bank und bespricht die Rahmenbedingungen des Vertrages, man macht eine Kickstarter Kampagne bei der man versucht, 60.000€ mit mindestens 3000 Backern einzunehmen, damit man mit mindestens 6000 Käufern, zu 15€, zum Release rechnen kann, wenn das Geld bei Kickstarter nicht zusammen kommen sollte, gibt es auch keinen Kredit. Wenn das Spiel fertig ist, hat man also Einnahmen von circa 90.000€, zahlt davon seinen Kredit plus Zinsen ab, hat noch etwas Gewinn gemacht und war die letzten beiden Jahre nicht arbeitslos.

Natürlich hilft es bereits Erfahrungen mit der Spiele-Entwicklung gesammelt und Buch über die Einnahmen und Ausgaben geführt zu haben, da helfen kleinere F2Ps und Kaufspiele für iOS und Android bereits enorm weiter.

Das Problem an der Sache ist natürlich, dass man sich absolut überschuldet, wenn man das Spiel nicht in den zwei Jahren fertig kriegt, weil man sich übernommen hat. Dann zahlt man halt sein Leben lang ein Kredit bei der Bank ab, denn das ist nunmal eine Bank und kein Kickstarter den man verprellen kann. Die 250.000€ für dieses Spiel hier, klang mir eher wie eine Komplettfinanzierung, ohne ein eigenes Risiko eingehen zu wollen und dafür ist Kickstarter eigentlich auch nicht gedacht gewesen.

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 7. November 2017 - 14:06 #

^^ Warum sollte sich eine Bank darauf einlassen? Keine Sicherheiten. Kein Businessplan. Nix vorhanden. Ich sag dir, die bekommen keinen Cent. Und die Rechnung stimmt auch nicht.

Thomas Barth (unregistriert) 7. November 2017 - 14:11 #

Einen Businessplan sollte man natürlich schon haben und es hilft natürlich auch mit etwas Privatvermögen zu haften. Ansonsten könnte man deine Fragen auch so an die King Art weitergeben, warum sollte man ihnen als Kickstarter insgesamt 250.000€ geben? Hat sich aber eh erübrigt, sie bekommen keinen Cent.

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 7. November 2017 - 14:22 #

Ok, aber als gerade fertiger Student, der seine eigene Spieleidee verwirklichen will, gehst du mit allem außer Privatvermögen zur Bank.

Thomas Barth (unregistriert) 7. November 2017 - 14:29 #

Als Student sollte man auch erstmal ein paar Erfahrungen sammeln und nicht gleich darüber nachdenken einen Kredit in Höhe von 60.000€ aufzunehmen. Da lacht einen doch jeder Kreditberater aus und sagt ihm, dass er sich erstmal Haare am Sack wachsen lassen soll. ;)

Ich habe selber Ideen für Spiele, aber wenn ich ehrlich bin, bin ich mir nicht einmal selbst Kreditwürdig genug um diese zu verwirklichen.

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 7. November 2017 - 14:36 #

Wie traurig das alles klingt.

v3to (unregistriert) 7. November 2017 - 19:29 #

Wie ist es mit no-budget als Freizeitprojekt? Vor ein paar Jahren haben ein paar Freunde und ich ein kleines Team gegründet und wir schrauben neben dem Hauptjob an Spielen. Bislang nur Retrogames, allerdings wäre das mit modernen Entwicklungsumgebungen sicher auch möglich. 16 bis 20 Stunden bekomme ich pro Woche beinander und damit kann man schon was anfangen. Ist allerdings nicht unbedingt was für Familienmenschen.

v3to (unregistriert) 7. November 2017 - 14:27 #

Kennst du ein Beispiel, wo Kredite hierzulande bewilligt worden sind? Mein Wissenstand ist da nicht gerade auf dem Laufenden, bzw ist sicher schon 10 Jahre her, dass ich mich mit Leuten aus der Branche zu dem Thema ausgetauscht habe. Damals war Spieleentwicklung alleine ein Grund, den Kredit zu verweigern.

Thomas Barth (unregistriert) 7. November 2017 - 14:37 #

Genauere Namen kann ich nicht nennen, aber ich hatte freundschaftlichen Kontakt zu einigen Indies, die 12 Stunden täglich gearbeitet haben, um ihr Spiel fertig zu kriegen, damit sie die Kredite bezahlen konnten. Eine der Firmen ist dann auch pleite gegangen, war aber nur eine GmbH, wodurch das Privatvermögen nicht angerührt wurde.

Aber zu den meisten habe ich auch keinen Kontakt mehr. Nur noch zu einer Firma, bestehend aus 2 Leuten, hege ich Kontakt und hoffe auch das ihr Projekt ein großer Erfolg wird.

v3to (unregistriert) 7. November 2017 - 14:42 #

Klingt vertraut, wobei das in meinem Umfeld Schulden bei Freunden, Familie oder Publisher waren, die zu solch einer Situation führten.

Brackenburg (unregistriert) 7. November 2017 - 15:01 #

"Daedalic" hat letztes Jahr einen zweistelligen Millionenbetrag von der "Commerzbank" geliehen.
(http://winfuture.de/news,92617.html)

Man kriegt im Prinzip für alles einen Kredit wenn man die Bank davon überzeugt, dass sie das Geld wiederkriegen.
Früher wurde man tatsächlich häufig nicht ernstgenommen, wenn man mit Computerspielen kommt, aber mittlerweile kennen die meisten Banker Computerspiele und wissen, wieviel Geld darin steckt.

Robbokopp (unregistriert) 9. November 2017 - 13:38 #

Wenn ein Arbeitgeber seinem Mitarbeiter 2500 Brutto zahlt, kommen noch mal locker 500 Euro Sozialabgaben oben drauf.

Das sind dann schon mal ca. 3000 euro.

Drei Entwickler zu je 3000 Lohnkosten auf 24 Monate sind bei mir 216.000
Lohnfortzahlung bei Krankheit, Urlaub usw.

Dann kommen noch die ganzen Nebenkosten (Büro, externe Aufträge etc.)

Und das ist schon eine ziemliche Milchmädchenrechnung.

Pomme 17 Shapeshifter - P - 8623 - 10. November 2017 - 9:47 #

Es geht ja um ein kleines Team, das auf eigene Rechnung arbeitet und nicht angestellt ist. Bleibt natürlich eine Milchmädchenrechnung.

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25740 - 7. November 2017 - 13:19 #

Diese Bankthematik hätten wir nicht, wenn es in diesem Bereich unabhängige Venture Capital Geber in Deutschland geben würde. Geld ist doch laut irgendwelchen Statistiken genug da, wenn auch nur komisch verteilt.

Titus-X 18 Doppel-Voter - 11227 - 7. November 2017 - 13:29 #

BOUT3 würde ich ebenfalls "backen". Da hätte ich Lust drauf und man kann davon ausgehen, dass man da ungefähr das passende bekommt.
Das S&F Adventure hätte ich von King Art auch gerne gespielt. Aber vorfinanzieren muss ich nicht unbedingt alles.
King Art hat bislang IMO übrigens immer ganz ordentlich abgeliefert was Kickstarter angeht.

Markus 14 Komm-Experte - 1878 - 7. November 2017 - 13:33 #

Sehe ich genauso. Aus einem Mißerfolg von dem hier - wie oben in den Kommentaren angedeutet - abzuleiten, dass keiner ein BOUT3 haben will, halte ich für einigermaßen absurd.
Das wäre ungefähr so, als hätte LucasArts kein Monkey Island gemacht, weil niemand "Das Stundenglas" gekauft hat.

v3to (unregistriert) 7. November 2017 - 14:13 #

Die letzten Jahre wirken die Statements aus der Ecke Daedalic und King Art auf mich, als ob die Entwicklung von Adventures allgemein in Frage gestellt wird. In dem Auf-ein-Bier-Podcast mit dem treffenden Titel "Wir retten das Point and Click Adventure" klang Jan Theysen jedenfalls nicht gerade zuversichtlich. Wenn man zb auf Steamspy stöbert, scheint auch alles abseits Deponia recht ernüchternd. Bei dem Hype um Thimbleweed Park hätte ich auch ganz andere Absatzzahlen erwartet. Ich hoffe selbst etwas mehr darauf, dass die Fanbase mitzieht, wenn die großen Produktionen ausbleiben.

Markus 14 Komm-Experte - 1878 - 7. November 2017 - 15:44 #

Bei Thimbleweed Park sind sie aber auch ein wenig selber Schuld. Ich mag das Spiel und habe es sehr gerne gespielt, aber für meine Begriffe waren Grafikstil und Interface einfach zu retro - dass das außer den Maniac-Mansion-Nostalgikern kaum jemanden anspricht, wundert mich wenig.
Wenn sie sich in Sachen Grafikstil und Bedienung an Curse of Monkey Island oder Baphomets Fluch orientiert hätten, hätte es vielleicht anders ausgesehen. Und rätseltechnisch wäre der Verlust der Verbenleiste wohl zu verschmerzen gewesen.

Thomas Barth (unregistriert) 7. November 2017 - 15:57 #

Wobei man auch bedenken muss, dass Thimbleweed Park sich eigentlich gar nicht so schlecht gemacht hat. Es hatte knapp über 15.000 Backer und laut Steamspy 71.000 Besitzer, Wenn man die Backer abzieht, bleiben 56.000 Verkäufe, das sind Verkäufe von 373%, der niedrigste Preis in Deutschland betrug 13,39€. Es befindet sich also in dem Bereich zwischen 200 und 400% der Backer, der für Kickstarter-Spiele eigentlich normal ist.

Mittlerweile kam das Spiel sogar für Android, iOS, Linux, Xbox One, PlayStation 4 und Nintendo Switch raus, also beschweren wird sich Ron Gilbert definitiv nicht. ;)

Maddino 18 Doppel-Voter - 10766 - 7. November 2017 - 16:02 #

Und wenn ich mal wieder Zeit für ein neues Spiel habe, werde ich es definitiv auch noch kaufen. Nicht, dass mein Kauf das Kraut wesentlich fetter machen wird aber erwähnt haben wollte ich trotzdem. :D

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 7. November 2017 - 18:03 #

King Art hat eben auch mehr als nur Adventures gemacht - Die Zwerge sowie Battle World Cronos beispielsweise.

v3to (unregistriert) 7. November 2017 - 19:05 #

Schätze auch, die Firma geht diesen Weg weiter.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 8. November 2017 - 10:59 #

Was ich nicht einmal schlecht finde. Die Spiele sind schon gut.

v3to (unregistriert) 8. November 2017 - 11:02 #

Wenn man die Genres mag, sicher. An mir gingen die vorbei.

thhko 16 Übertalent - P - 5807 - 7. November 2017 - 21:32 #

Deponia war ja auch in einigen Bundles, den ersten Teil gab´s auch mind. zweimal gratis. Wenn ich da die bisherigen Zahlen von Pillars Of The Earth sehe... das hat sich wohl nicht gelohnt (bisher, ist ja nur ein Drittel-Spiel momentan), außer der Deal mit der CBS war gut genug.
Ich glaube, Adventures mit mittlerem und hohem Budget wird´s in nächster Zeit kaum noch geben (leider).

Desotho 18 Doppel-Voter - 9421 - 7. November 2017 - 11:31 #

Ich denke mit einem anderen Szenario hätten sie eventuell mehr Erfolg gehabt.

Desotho 18 Doppel-Voter - 9421 - 7. November 2017 - 11:30 #

Ist der Markt für Wow Fan-Fiction doch nicht so groß.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36252 - 7. November 2017 - 12:27 #

Wird Zeit, dass Jamaika endlich Gestalt annimmt und FDP und Grüne dafür sorgen, dass es mehr Förderung und Risikokapital für Studios wie King Art gibt, damit diese Art der Finanzierung nicht mehr notwendig ist.

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 7. November 2017 - 14:26 #

Hmm, dann streiche ich den Punkt "Beschäftige dich mal mit dem Speil vom Kleifferson" wohl wieder von meiner to do Liste. Mein Zwanni hätte aber wohl eh nicht den Unterschied gemacht, auch wenn ich früher dran gewesen wäre.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 7. November 2017 - 15:22 #

Schade. Aber weiß nicht, ob man aus einem schwachen Kickstarter ableiten kann, dass kein Interesse für das Spiel da ist. Mich hätte das Spiel interessiert, aber ich mach grundsätzlich kein Crowdfunding mit. Dachte eigentlich auch, dass es hier wieder wie bei den anderen KingArt-Crowdfundings läuft. Also dass die Entwicklung grundsätzlich steht, der Kickstarter aber noch zusätzlich Geld für ein paar zusätzliche Sachen bringen soll.

Janosch 27 Spiele-Experte - - 86762 - 7. November 2017 - 21:26 #

Schade, zumal Kingart bis jetzt immer bei ihren Kickstarterprojekten gute Qualität geliefert hat.

euph 30 Pro-Gamer - P - 130123 - 7. November 2017 - 21:43 #

Ja, da konnte man sich bisher sehr gut drauf verlassen. War vielleicht einfach nicht das richtige Thema.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266509 - 8. November 2017 - 21:35 #

Ich fand die Kampagne nicht besonders spannend, liegt vielleicht daran, dass ich den Comic ziemlich öde und unlustig fand und für so beliebt halte ich die Serie auch nicht...(#gelieferter Grund fürs Scheitern auf Kickstarter :)

defndrs Game Designer - 1380 - 8. November 2017 - 22:36 #

Wenn es stimmt, dass King Art BoUT 3 von diesem Kickstarter abhängig gemacht hat, dann kann ich nur sagen - erpressen lass ich mich nicht. Ich mag die BoUT Serie sehr gern aber was soll diese unterschwellige Botschaft, um möglichst die treuen King Art Fans noch mit abzuschöpfen? War das wirklich nötig? Für "Shakes & Fidget" zücke ich mein Portemonnaie nun eher nicht, dachten sich wohl einige andere auch.

Janosch 27 Spiele-Experte - - 86762 - 9. November 2017 - 0:43 #

Es stimmt nicht, sie haben nur gesagt, wer sich ein BOUT 3 wünscht, der sollte dieses Projekt unterstützen, eher ein marktwirtschaftlicher Zusammenhang und eine Werbe wirksame Bitte, denn eine Erpressung.

defndrs Game Designer - 1380 - 9. November 2017 - 0:51 #

Das klingt jetzt immer noch nicht so toll. Gibt es einen Link zu der Original Aussage von King Art? Das bloße Aussprechen ist zwar subtil, spricht aber unterschwellig ins Gewissen der Fans, die doch möglichst für den Erhalt ihrer Serie etwas anderes unterstützen sollen. Ich habe bestimmt 5 Versionen von BotU und Spin-Offs als physische Versionen und damit King Art unterstützt, ich finde einfach sowas muss nicht sein. Kann man wohl wie so oft so oder so sehen, auf mich wirkt es relativ eindeutig.

Brackenburg (unregistriert) 9. November 2017 - 1:12 #

Das ist doch dasselbe, was er gesagt hat... Nur deine Beurteilung fällt anders aus.
Ich sehe das auch eher wie defndrs. Es ist verständlich, dass der Erfolg dieses Spieles Einfluss auf ihre Entscheidung, ein weiteres "BouT" zu machen hat, aber hier versuchen die scheinbar ihre Fans durch inszenierte Panikmache zur Unterstützung zu nötigen. "Inszenierte Panikmache", weil ihre Entscheidung letztendlich wohl eher davon abhängt, wieviele Leute direkt "BouT 3" kaufen würden.

defndrs Game Designer - 1380 - 9. November 2017 - 1:48 #

Wieso klingt das bei Dir so neutral, während es bei mir klingt, als wäre ich irgendwie verbittert. Seit ich kaum noch Smileys einbaue, kommt bei mir alles irgendwie so ernst rüber -_- Also Du hast das auch nochmal gut zusammengefasst. Ist ja nicht so, dass ich nicht auch weiterhin Teile von BoUT kaufen würde, ich bewerte so Sachen ja auch nicht über. Fand einfach sinnvoll, es doch mal kurz hier anzusprechen.

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