GC 2017: Die Säulen der Erde - Buch 2 - Wer den Wind sät angespielt

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Benjamin Braun 440299 EXP - Freier Redakteur,R10,S10,A10,J10
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26. August 2017 - 16:00 — vor 6 Jahren zuletzt aktualisiert
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An Story und Charakteren der ersten Episode von Daedalics Adventure-Spiel Die Säulen der Erde (im Test) gab es erwartungsgemäß nichts auszusetzen. Schließlich basiert das Abenteuer auf Ken Folletts gleichnamigen historischen Roman. Abseits dessen und den gut geschriebenen und größtenteils stark vertonten Dialogen allerdings glänzte der Auftakt nur begrenzt. Mäßiges Timing bei den Sprechzeilen und die eine oder andere krude Entscheidung beim Gameplay (beispielsweise die oft sonderbare Funktionsweise des „Gedankeninventars“) sorgten dennoch dafür, dass die interaktive Novelle bislang nicht die Güteklasse erreicht, die die Roman-Vorlage möglich machen würde. Ob mit Buch 2, Wer den Wind sät, im Dezember alles anders und vor allem besser werden könnte, haben wir im Selbstversuch am Daedalic-Stand auf der gamescom 2017 für euch in Erfahrung gebracht.

Weiter im alten Trott
Da die Entwicklung der „Bücher“ 2 und 3, wie Daedalic die Episoden des Adventures nennt, bereits weit fortgeschritten war, und wie Kevin Mentz, einer der beiden leitenden Game Designer auch in unserem Spezial-MoMoCa sagte, wird es mit Wer der Wind sät keine wesentlichen Änderungen an der Spielmechanik geben. Es bleibt also beim hohen Storyfokus und dem mal mit mehr, mal mit weniger Tragweite ausgestatteten Entscheidungsmöglichkeiten. In den ersten Kapiteln, die wir bei Daedalic spielen konnten, scheint das „Gedankeninventar“ etwas sinnvoller oder besser gesagt nachvollziehbarer eingesetzt zu werden als es teils in Buch 1 der Fall war.

So aufgesetzt wie etwa bei der Suche nach den Punkten in der Festung, die Tom Builder für den Graf wieder instandsetzen könnte, lief es damit bislang nicht ab. Aber auch in Wer den Wind sät trafen wir bereits auf Spielszenen, in denen wir hier und dort ohne Nutzung der Hotspotfunktion womöglich auf dem Schlauch stehen würden, wenn es darum geht, Aliena von ihren Ketten zu befreien. Und selbst das hilft nicht immer. Denn um Alienas Bruder Richard aus seiner Ohnmacht zu erwecken, müssen wir ihn schlichtweg dreimal ansprechen. Optimal ist es aus unserer Sicht nicht, dass sich die Logik dahinter auch im Nachhinein allenfalls bedingt ergibt.

 Nicht schlecht, aber auch nicht richtig gut
Daedalic betonte uns gegenüber gerne regelmäßig, dass Die Säulen der Erde international insgesamt bessere Wertungen erhalten hat, als es in Deutschland der Fall war. Uns ist es allerdings ziemlich egal, ob Magazine aus den USA oder von sonst irgendwo die teils gravierenden Macken in der Spielmechanik nicht weiter berücksichtigen. Denn Die Säulen der Erde krankt, wie auch im Test beschrieben, nicht am Mangel an Rätsel – die will das Spiel aus nachvollziehbarem Grund gar nicht.

Aber es krankt an sonderbaren Designentscheidungen, am schlechten Timing bei den Dialogen und ähnlichem, die die interaktive Novelle keineswegs zu einem schlechtem Spiel machen, aber dennoch dafür sorgen, dass das Spiel trotz der inhaltlich starken und komplexen Vorlage nicht mehr als gehobenes Mittelmaß ist. Ja, wer Die Säulen der Erde liebt oder einen Hang zu storybasierten Titeln hat, der kommt auch ob der Schwächen der Reihe auf seine Kosten, zumal die schicke Zeichengrafik sehr gefällig ist. Aber wer eine perfekte Adaption von Ken Folletts Roman erhofft, der wird auch mit Buch 2 nach unseren bisherigen Eindrücken nur in Ansätzen befriedigt.
Oranje 14 Komm-Experte - 2107 - 26. August 2017 - 19:36 #

Ein paar kleine Fehler wie die des Gedankeninvenstars müssen schon noch raus. ;) Sonst ein guter Artikel.

Rainman 25 Platin-Gamer - - 55815 - 26. August 2017 - 21:41 #

Habe jetzt auch nicht erwartet, dass sich der Spielablauf in den nachfolgenden Kapiteln großartig ändert. Detailverbesserungen sind natürlich immer wünschenswert.

Bei mir bleibt es dabei: wird gekauft, sobald komplett erschienen.

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 27. August 2017 - 16:43 #

Dezember erst? Ach, herrje.

advfreak 22 Motivator - - 32081 - 27. August 2017 - 20:07 #

Ich bin jetzt im 5. Kapitel und muss echt sagen das ich es irgendwie mau finde. Als ob eben eine Auftragsarbeit abgeliefert werden mußte, viel Herzblut und Liebe steckt da meiner Meinung nach nicht drinnen. Da bin ich von Daedalic weit besseres gewohnt. :'(

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 27. August 2017 - 21:29 #

Seh ich anders. Gerade die Vertonung finde ich Klasse. Nur gehen mir die dauernden Abstürze auf den Sack (am Mac).

advfreak 22 Motivator - - 32081 - 28. August 2017 - 14:32 #

Ja die Vertonung ist gut gelungen, wie eigentlich immer bei Daedalic. Grafik find ich ok, da gab es aber auch schon besseres. Am PC ist es mir jetzt nicht abgestürzt, wußte gar nicht das es auch eine Mac Version davon gab.

Für ein interaktives Bilderbuch vielleicht tatsächlich mal was Neues, für Adventure-Freaks ist das aber überhaupt nichts. Und wenn man sich die Zahlen auf Steam und Amazon anschaut dann gute Nacht. :(

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 28. August 2017 - 14:58 #

Silence war ja auch ein Verkaufsflop, scheint wohl nicht die richtige Entscheidung gewesen zu sein, von den klassischen Adventures wegzugehen. Oder liefen die auch alle so schlecht?

advfreak 22 Motivator - - 32081 - 28. August 2017 - 15:42 #

Nein die Deponia Reihe und Edna sind glaube ich ganz gut gelaufen. Aber das kann ich jetzt auch nur so vermuten von Steam-Spy und Amazon. Ich habe natürlich keine Einblicke in deren Bücher und weiß auch nicht wie sich Aufwand und Verkauf die Waage halten. Da müßte man bei Daedalic wohl selber mal nachfragen. Ich glaube mich aber erinnern zu können das man meinte vom klassischen Adventure weg zu gehen um am Markt bestehen zu können. Das war wohl nicht der richtige weg.

Aber auch "Syberia 3" von Microids oder Pendulos "Yesterday Origins" haben überhaupt nicht mehr funktioniert.

Und Thimbleweed Park läuft scheinbar auch eher schleppend, das ist aber auch speziell in der Zielgruppe und wurde ja per KS finanziert.

Mal sehen wie demnächst der Testballon "Black Mirror" von THQ so abschneidet.

Ich Verfolge das Genre mit Argusaugen und bin auf die Entwicklung gespannt.

Paaman 16 Übertalent - - 5087 - 27. August 2017 - 22:28 #

Es stösst mir schon etwas sauer auf, dass ich jetzt 4 Monate auf das nächste Buch warten muss. Zu verwzickt die Charaktere und Namen um das alles im Gedächtnis zu behalten. Echt Schade.

Dennoch muss ich als alter Adventure Fuchs sagen, dass ich den ersten Teil sehr gerne gespielt habe. Die Atmosphäre ist super und das Teil hat meilenweit mehr zu bieten als die Telltale Spiele.

Ich würd ne 7/10 geben. Wenn es so spannend weitergeht bereue ich den Kauf keineswegs.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83905 - 29. August 2017 - 9:15 #

Interaktive Novelle? Falls das eine Übersetzung von Interactive Novel sein sollte, ist sie falsch. Das wäre ein Interaktiver Roman.

Roman = Novel
Novelle = Novella

Auch wenn es nur das erste Drittel ist, für eine Novelle ist Die Säulen der Erde wohl etwas zu dick. ;-)