Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Aegis … „Moment“, mag der eine oder andere jetzt einwerfen wollen, „da müsste doch wohl Enterprise stehen.“ Hätten wir hier bloß die einleitenden Worte zu Gene Roddenberrys TV-Serie aus den 1960er Jahren wiedergeben wollen, stimmt das. In Ubisofts VR-Weltraum-Spiel Star Trek - Bridge Crew ist die USS Aegis jedoch das wichtigere Schiff.
Egal, ob auf der Brücke von Aegis oder Enterprise, in den Missionen gilt es stets, die Rollen von Kapitän, Steuermann, Ingenieur und Waffentechniker zu besetzen. Nachdem wir Bridge Crew auf der gamescom bereits mit Oculus Rift und Touch-Controller spielen konnten, haben wir uns nun auf PlayStation 4 die virtuelle Velours-Uniform angezogen, havarierte Siedler gerettet und feindliche Raumschiffe zerstört.
Feste Aufgabenteilung
Steuermann Jörg und Waffenoffizier Benny. |
Vollkommen gleich, ob ihr die Kampagnen-Missionen oder einen der generierten Aufträge in Star Trek - Bridge Crew angeht, es gibt immer vier Rollen, in die ihr schlüpfen könnt. Jeder hat seine eigenen Aufgaben. Der Steuermann lenkt das Raumschiff, erhöht oder senkt die Geschwindigkeit und bereitet einen Warpsprung vor.
Der Waffentechniker feuert Phaser und Phonton-Torpedos ab oder fährt im Bedarfsfall die Schilde hoch. Das alles funktioniert in Bridge Crew mittels eurer virtuellen Hände, die ihr per Move-Controller über euer Steuerpult (je nach Rolle auch Steuerpulte) bewegt und die richtigen Knöpfe drückt oder Hebel verschiebt.
Welchen Part ihr auf der Brücke übernehmt, wird vor Beginn jeder Mission neu festgelegt. Ihr müsst also nicht immer als Kapitän spielen oder das Schiff steuern, obwohl ihr lieber auf die Feinde ballern möchtet. Während der Mission ist es allerdings nicht möglich, die Plätze zu tauschen. Das geht nur, wenn ihr im Solospiel unterwegs seid. Schade eigentlich, denn ein mit den Mitspielern abgesprochener fliegender Wechsel hätte in der einen oder anderen Situation gewiss etwas für sich gehabt. Andererseits müsst ihr bis zur nächsten Mission nicht allzu lange warten. Denn die fallen eher kompakt aus und dürften nur selten über eine Spielzeit von 15 Minuten hinausgehen.
Die Brücke der USS Aegis. Das Schiff gab es vor Bridge Crew nicht in Star Trek. |
Ohne Kooperation geht es nicht
Wenngleich die Rollen fest verteilt werden, muss die Crew zusammenarbeiten, damit alles so funktioniert wie es soll. Wollen wir etwa zu einem Warpsprung ansetzen, können wir nicht gleichzeitig die Schilde voll hochfahren, das Torpedo-System aktivieren und zusätzlich die Kaffee-Maschine laufen lassen! Wie müssen dem zuständigen Offizier also mitteilen, dass andere Systeme abgeschaltet werden müssen, um die Energie-Reserven richtig verteilen zu können. Nicht anders sieht das etwa auch bei den Scans der Fluchtkapseln aus, die wir im Rahmen unserer Mission nach Überlebenden absuchen müssen. Scans funktionieren erst auf mittlere Distanz. Weisen wir dem Steuermann also kein Ziel zu oder informieren ihn darüber, sobald der Scan abgeschlossen ist, verschwenden wir am Ende bloß Zeit.
Im Spiel gibt es auch die Enterprise der 60er. |
Obwohl aber schnell deutlich wird, dass Kommunikation in Star Trek - Bridge Crew wichtig ist, haben wir den Eindruck, dass das Spiel deren Bedeutung auch nicht zu hoch ansetzt. Entwickler Red Storm ist schließlich selbst klar, dass viele Spieler im Koop-Betrieb auch mal mit Fremden zusammenspielen müssen, die vielleicht nicht alle so kommunikativ sind wie andere.
Vieles funktioniert deshalb notfalls auch, ohne groß miteinander zu reden. Spielt jedoch einer so gar nicht mit, kann man denjenigen in Bridge Crew wohl eher nicht wie in einem Actionspiel als Koop-Schwachstelle „durchschleppen“. Stattdessen würde hier ein Falschspieler jede Mission letztlich kaputt machen.
Ob man im für Ende Mai angekündigten Bridge Crew leicht Mitspieler finden wird, lässt sich aktuell nicht verlässlich einschätzen. Bei manch anderem reinen oder wenigstens mehrspielertauglichen VR-Spiel, war das oft schon wenige Tage nach dem Start schwierig. Dem möchte Ubisoft entgegenwirken, indem PC-Spieler mit Oculus Rift oder HTC Vive gemeinsam mit Besitzern der PS4-Version spielen können.
Im Koop hat jeder eine feste Rolle. Nur im Solospiel mit KI-Helfern könnt ihr wechseln. |
Alles von Hand
Die Bedienung von Star Trek - Bridge Crew ist simpel. Sobald man einmal die grundlegenden Funktionen verstanden hat, fällt es nicht schwer, sie wieder und wieder einzusetzen, Zwischenschritte wie das Markieren von Objekten auf der Karte nicht zu vergessen. Auf PlayStation 4 könnt ihr wie in Batman - Arkham VR zwei Move-Controller zur Hand nehmen, mit denen ihr dann die virtuellen Hände im Spiel über die Bedienflächen bewegt. Mehr als den Trigger an der Rückseite des Move-Controllers, um eine Aktion auszuführen, braucht ihr nicht.
Lieutenant Burke, da ist die Tür! |
Rein theoretisch sind die Move-Controller jedoch nicht verpflichtend. Selbst ausprobieren konnten wir die Steuerung mit dem Gamepad noch nicht. Wir haben jedoch Zweifel daran, dass die Immersion mit Dual Shock 4 ein ähnliches Niveau erreichen könnte wie mit dem Move-Controller.
Was die Präzision beim Tracking der Move-Controller angeht, können wir aufgrund eines fehlerhaften Setups der PS4-Kamera an der Anspielstation noch keine finale Aussage treffen. Da der suboptimale Kamerawinkel allerdings nicht ausschließlich dafür verantwortlich war, wollen wir dennoch anmerken, dass sich die Bedienung mit den Touch-Controllern der Rift auf der letzten gamescom präziser anfühlte. Das Tracking der Headsets funktionierte auf der PS4 jedenfalls einwandfrei.
Die Star-Trek-Atmosphäre kommt nicht zu kurz, wenngleich das Spiel in VR nicht ganz so hübsch aussieht wie auf diesem Bild. |
Kämpfen, scannen, flüchten
Bei der von uns gespielten Mission handelte es sich um einen der frühen Aufträge im Spiel. Im Level flogen wir mit der Aegis umher, um Rettungskapseln zu scannen und holten etwaige Überlebende an Bord. Zwischendrin mussten wir immer wieder mal die Waffen sprechen lassen, als klingonische Schiffe uns von unserem Rettungsversuch abbringen wollten. Für all das hatten wir nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung. Neben dem Überleben der Aegis und der Besatzung muss aber nicht jeder Überlebende vor dem sicheren Tod bewahrt werden. Ist das Minimalziel erreicht und der finale Warpsprung vollzogen, ist die Mission erfüllt.
Ob spätere Missionen wesentlich komplexer werden, halten wir für unwahrscheinlich. Immerhin sollen sie alle eher kurz ausfallen. Ungeachtet dessen glauben wir, dass allein durch den Rollenwechsel auf der Brücke eine gewisse Langzeitmotivation vorhanden sein wird. Was in erzählerischer Hinsicht geboten werden könnte, wissen wir nicht. Star-Trek-Atmosphäre kommt in jedem Fall auf. Viel mehr muss ein VR-Spiel wie Bridge Crew diesbezüglich auch gar nicht leisten. Möglichkeiten, sich selbst zum Teil dieses Universums zu machen, gibt es auch in Form eines Charaktereditors. Wie uns Game Designer Matthew Wagner von Red Storm auf Nachfrage mitteilte, fällt der allerdings eher rudimentär aus. Aber so lange wir unser Alter Ego wie Lieutenant Uhura, Captain Kirk oder Mr. Spock aussehen lassen können (wir meinen damit ausdrücklich nicht die aus den neuen Filmen!), sind wir zufrieden.
Autor: Benjamin Braun (GamersGlobal)
Traurig was UbiSoft aus Redstorm gemacht hat. Und Rainbow Six... und Ghost Recon.
Ich freu mich schon riesig auf das Spiel. Habe mir extra schon die PS VR zugelegt. Frage mich manchmal nur ob die Oculus ne noch bessere Wahl gewesen wäre oder ob die PS VR da momentan die beste Wahl war :-D
Wenn man mal das P/L-Verhältnis anschaut, dann ist die PS VR wohl eindeutig die bessere Wahl. Allein schon Resident Evil VII ist echt der Hammer im VR-Modus. Bisher hat KEIN Spiel so ein intensives Erlebnis gemacht.
Erst war ich sehr interessiert.
Aber die Kombination Multiplayer + VR + Ubisoft hat dem Interesse sehr schnell wieder einen Dämpfer verpasst.
Das Spiel "Solitaire" könnte da die Lösung sein ;)
...und runter vom Zettel "interessiert mich, muss ich verfolgen" !
Und ich lese in der Einleitung noch " Misserfolg" anstatt "Missionserfolg" ...
"Der Waffentechniker feuert Laser und Raketen ab "
Ähm bei Star Trek gibt es keine Laser und Raketen, sondern Phaser und Photon torpedos!
Diese "Laser und Raketen" gibt es wahrscheinlich nur in diesen ominösen Star Wars!
Teilweise richtig. Die Sternenflotte hat Phaser und Photonen/Quantentoroedos.
Andere Völker benutzen aber noch Laser und Raketen.
Aber einen Sternenflottenschiff ist nicht damit ausgerüstet.
Mag schon sein, aber die Constitution-Klasse hat keine Laser und Raketen!
Exakt. Schlimm sowas.
Selbst in Star Wars sind es grundlegend keine Laser und Raketen, die da das All erhellen.
Vom Namen her scheinen sie es manchmal zu sein, aber z.B. sind die Turbolaser Plasmakanonen.
Von den großen SciFiuniversen kommen Laser in größeren Mengen mMn nur bei Warhammer 40k vor.
Bei Honor Harrington gibt es (nuclear) bomb pumped laser welche als Rakete abgefeuert werden. :D
So wie Laser für die Nahbereichsabwehr selbiger
Wie funktioniert die Kommunikation auf z.B. der PS4 den?
Wie ist die Soundqualität? Geht es nur über das Mic der PSVR Brille?
Auf Konsolen habe ich immer nur schlechte Erfahrungen mit den mitgelieferten Headsets und der Soundqualität gehabt - wenn wir mal was im Koop (Diablo 3 z.B.) gespielt haben dann haben wir immer unser iPhone mit Skype zur Kommunikation genommen weil es nur dort eine glasklare Qualität hat.
Das macht mir aktuell son bisschen Sorgen bei Bridge Crew...wenn der Ton scheisse ist könnte es das ganze Spiel für mich und meine Homies zerstören!
Im Vergleich zum Ingame-Voice-Chat?
Die normalen Partychats auf beiden Konsolen haben doch eine super Qualität.
Mit den mitgelieferten Mics aber nicht, oder?
Nein, die mitgelieferten Mikrofone sind Mist. Aber Du brauchst für Bridge Crew ja eh die Kamera. Die hat zwar kein geniales, aber ein brauchbares Mikro. Mit einem guten Headset ist es aber natürlich besser.
Hmm....aber das PSVR hat ja auch ein Mic eingebaut - warum sollten sie das Mic der Kamera nutzen die ja theoretisch weiter weg steht? Weiss jemand wie das bei anderen Spielen gelöst ist? Werwolves Within z.B. ? Hab ich leider auch nie gespielt und dementsprechend keine Erfahrungen.
Hm, scheint so ein nettes Spiel für harte Fans zu sein, aber mehr nicht.
Nicht jeder Fan dürfte mit offenen Armen und freudekreischend auf das Spiel zurennen ;).
Das glaube ich nämlich auch nicht. Bin gespannt wie sich das auf dem Markt halten wird...
Auch wenn die Star Trek Charaktere aus der alten Serie nachgebaut werden können sollten, zumindest der Lens-Flare der neuen Filme wurde hier akkurat umgesetzt ;)
Ich sehe dieses Spiel als Wegbereiter für mehr Startrekspiele mit erheblich längerere Spielzeit. Ich erwarte schon, dass in wenigen Jahren ein ganzen Schiff mit voller Besatzung in VR möglich ist. Dann hetzt der Spieler bei einem feindlichen Angriff durch das Schiff, um seine Position zu besetzen. Sehr reizvoll und etwas, dass mich garantiert zu VR treiben würde.
Zwar nicht im Star Treck Universum und aktuell noch ohne VR Support, aber praktisch genau so kann man das bereits in der Star Citizen Aplha tun. Die Realität sieht aber so aus, dass man in der Regel nicht durchs Schiff hetzt, sondern die Crew soweit eingespielt ist, dass jeder seinen festen Platz hat.
Mir geht es nur um ein reines für VR entwickeltes Spiel und das ist Star Citizen nicht. Außerdem soll es erst mal fertig werden, vor allem SQ42.
Sieht für mich ziemlich gut aus, muss ich sagen. Kurze Missionen im Koop sind auch ein spannender Ansatz, den ich begrüße. Hier wird sich mal getraut etwas auszuprobieren!
Hoffentlich spielt es sich vernünftig und es gibt genug Mitspieler in den Lobbies. Plattformübergreifend die Spieler dafür einzusammeln ist auf jeden Fall nicht schlecht.
Ich freu mich als Star Trek Fan riesig auf das Spiel. Hoffentlich wird der Solomodus auch funktionieren, ich bezweifel in meinem Bekanntenkreis Spieler zu finden.
Das hört sich alles nach einem reinen VR Klon von Artemis an, das es schon seit Jahren gibt. Schade dass das im Artikal nicht erwähnt wird.
Aber man sieht mal wieder wie ideenlos die großen Publisher mittlerweile sind...
Das ist so ziemlich das einzige VR-Spiel, dass mich so richtig ins schwanken bringt, ob ich mir nicht doch Playstation VR ins Haus hole ... Hmm.
Wie hält es sich im Vergleich zu "Artemis Spaceship Bridge Simulator"?
Nie gehört, danke für den Hinweis!
Das könnte echt eine Killer App für VR werden.
Mit Projekt Exodus kann es nicht mithalten. Werd's mir trotzdem kaufen :P .
ansich mega interessant... aber ubisoft? no way! never again.
Hm... Assassins Creed-Reihe, FarCry-Reihe, Anno-Reihe... ich wüsste gerade nicht, warum man an Ubisoft etwas aussetzen könnte.
Und runter vom Zettel.
Warum?
Gute Frage!
Weil die Laser und Raketen haben und keine Phaser und Torpedos?
Ist vielleicht gerade in Mode, schrieb weiter oben auch schon jemand.
Das Spielprinzip ist ja nicht neu sondern nur ein "artemis spaceship bridge simulator"-VR mit schöner StarTrek Lizenz. Das hätte vielleicht noch in die News reingehört.
Ich konnte artemis schon im Coop zu dritt austesten. Ist tatsächlich ein ziemlicher Spaß - der Spaß kommt allerdings weniger durch das Spiel, sondern durch die Interaktion mit den Mitspielern.
Bei wild zusammengewürfelten Spielern kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass der Flow funktioniert und soviel Spaß macht.
Das ist tatsächlich faszinierend. So langsam nimmt VR zumindest in Kombination mit der PS4 ein wenig Fahrt auf. Ich hoffe nun bis zum Ende des Jahres noch auf eine Preissenkung um 100€. Für 250-300€ würde ich dann wohl zuschlagen. Letztlich ist es für mich aber ein Peripherie-Gerät und das darf einfach nicht den Preis einer Konsole (PS4 Pro) haben.
Immerhin benötigt man dann ja nochmal 50€ für die Kamera und aktuell sogar über 60€ für die beiden Hampel-Sticks. Da werde ich dann auf jeden Fall nach Marketplace-Angeboten Ausschau halten. Mehr als 350-400€ für das Gesamterlebnis will ich nicht ausgeben.
Aber wie gesagt: Langsam wird es reizvoll. :-)
Ohne jetzt den Klugscheißer raushängen lassen zu wollen, aber das mit dem Jahr 2200 ist ein grober Übersetzungsfehler der deutschen Synchro. Wird sich wohl ewig im deutschsprachigen Raum halten. Kirk übernahm das Kommando im Jahr 2263, die Enterprise wurde 2245 erstmals unter dem Kommando von Capt. April in Dienst gestellt.
Was das Spiel selber betrifft: immerhin gibts mehr als nur diese grausig grelle Brücke der letzten Kinofilme. Bin immer noch hin und her gerissen. Auf der einen Seite hört es sich ganz interessant an, auf der anderen Seite habe ich das Gefühl dass es ziemlich kurzweilig werden könnte. Na mal den Test abwarten.