Arcade-Check: Worlds of Magic - Planar Conquest – Verkorkstes 4X-Debüt auf Konsole
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

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mrkhfloppy 35681 EXP - 22 Motivator,R11,S10,A10,J10
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4. April 2017 - 10:30 — vor 7 Jahren zuletzt aktualisiert
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Der Arcade-Check stellt jeweils ein interessantes Downloadspiel vom Xbox-Marktplatz vor, egal ob Indie oder Vollpreis. Die Rubrik wird von unseren Usern mrkhfloppy, Vampiro und Old Lion betreut.

Globalstrategen müssen auf der Xbox One vorrangig dem frommen Städtebau frönen, um ihre Allmachtsfantasien zumindest ein Stück weit zu befriedigen. Wer jedoch zusätzlich fremde Territorien erkunden und (notfalls) mit dem Schwert erobern möchte, schaut vollends in die Röhre. Die kürzlich erschienene Konsolenumsetzung des 4X-Titels Worlds of Magic könnte die Erlösung für darbende Genrefans darstellen, wenn nicht das Damoklesschwert der katastrophalen PC-Fassung (Worlds of Magic im Test: Note 3.0) darüber schweben würde. Mit Worlds of Magic - Planar Conquest hat der Hersteller jedoch Besserung gelobt und den ursprünglichen Titel in überarbeiteter Form neuveröffentlicht. Ob die Mühen von Erfolg gekrönt sind, erfahrt ihr im heutigen Arcade-Check.
Die Civilization-Anleihen bei der Staatsführung sind unverkennbar.
Sid Meiers Welt der Zauberei
Am grundlegenden Spielprinzip hat sich auch zwei Jahre nach der Erstveröffentlichung nichts geändert. Worlds of Magic versteht sich als Nachfolger des Microprose-Klassikers Master of Magic aus dem Jahre 1994. Wir lenken die rundenbasierten Geschicke unseres Volkes, indem wir neue Städte gründen, Teile der Bevölkerung als Arbeiter und Wissenschaftler für Wohlstand sowie neue Technologien einsetzen und den militärischen Apparat auf Vordermann bringen. Der staatsmännische Teil des Spiels kommt heute wie damals als abgespeckter Civilization-Klon daher, sodass vom Gebäudebau für diverse Boni bis hin zur Erkundung alter Ruinen zur Bereicherung der Kriegskasse viele etablierte Mechaniken den Weg ins Spiel gefunden haben.

Statt Panzer und Samurais führen wir jedoch Elfen, Goblins und andere Fabelwesen in die Schlacht. Dementsprechend gibt ein mächtiger Magier das Staatsoberhaupt, der zudem aktiv ins Spielgeschehen eingreift. Mit ihm wirken wir zunehmend stärkere Spielfeldzauber auf gegnerische Städte und stationierte Einheiten, aber auch im Gefecht selbst. Anders als in Civilization werden die Kämpfe nicht automatisch sondern rundenbasiert auf einer Extra-Karte ausgetragen. Hierbei gilt es Nah- und Fernkämpfer geschickt einzusetzen und diese mit Feuerbällen oder Heilzaubern aus der Hand des Präsidenten zu unterstützen. Soweit die spannend anmutende Theorie hinter Worlds of Magic, denn in der Praxis kommt nur selten Spielspaß auf.
Die Spannung der Kämpfe wird nur durch deren Präsentation unterboten.
Bitte nicht kämpfen
Der 4X-Titel um Magie, Kämpfe und Diplomatie ist – das muss man den Entwicklern zugute halten – nicht mehr das Bug-Festival von einst, aber dennoch nicht frei von Fehlern. Der KI trauen wir noch immer nicht zu, die Geschicke unserer Einheiten in automatisch ablaufenden Gefecht zu lenken. Die Wegfindung hat ihre Tücken und fehlende Tooltips und Einführungen zwingen uns regelmäßig, Antworten auf unsere Fragen im Internet zu suchen. Manch Spieler wäre bestimmt bereit, diese Hürde zu überwinden, aber der Lohn ist kaum die Mühe wert.

Audiovisuell sind wir von Worlds of Magic noch immer enttäuscht. Die Texturen sind matschig, Details und Animationen de facto nicht vorhanden und vor dem „Effektgewitter“ der Zaubersprüche muss sich selbst das Original von 1994 nicht verstecken. Würden die Kämpfe, der Aufbau unseres Reiches oder die Charakterentwicklung des Staatsoberhauptes zumindest Spaß bereiten, könnten wir darüber hinwegsehen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die statischen Gefechte zweier Armeen sind an Tristesse kaum zu unterbieten; auch weil das Spiel sein Regelwerk nicht nachvollziehbar präsentiert. Warum wir in einem Duell unterlegen waren oder welche Mali wir per Zauber gewirkt haben, erschließt sich meistens weder auf den ersten noch den zweiten Blick.

Beim Entwickeln der Städte kämpfen wir mit teils zu kleinen Bildschirmtexten und fehlenden Hilfestellungen. Welche Vorgängergebäude unser aktuelles Bauvorhaben voraussetzt, verrät ein kleines Pictogramm. Ohne den dazugehörigen Namen müssen wir jedoch alle verfügbaren Optionen nach dem Hinweisbild durchsuchen. Gleiches gilt für die Produktionsstätte bestimmter Einheiten sowie deren Attribute, die ebenfalls nicht in Schriftform aufgelistet werden. Dafür ist die Menüsteuerung mit dem Gamepad recht passabel gelungen, auch wenn wir uns bisweilen sehr kleinteilig durch die einzelnen Unterpunkte hangeln müssen.
Trotz Verschachtelung und teils zu kleiner Texte ist die Gamepad-Steuerung passabel.
Fazit
Nein, Worlds of Magic ist auch in der Planar-Conquest-Version kein tolles Spiel geworden. Die guten Ansätze im Spieldesign (die der Titel ohnehin dem Original verdankt) werden durch eine miserable Technik, fehlende Einführungen und leidlich spannende Kämpfe samt mieser Präsentation zunichte gemacht. Da nützt es auch nichts, dass viele Programmfehler ausgemerzt und neue Inhalte wie weitere Völker und Zauberer dem Spiel hinzugefügt wurden. Die Probleme sind strukturell bedingt und nicht Kratzern im Lack geschuldet. Nur ganz hartgesottene Genrefans, die partout nicht am PC spielen wollen, sollten über eine Anschaffung nachdenken. Und dies bitte zweimal.
  • 4X-Strategie
  • Einzelspiel
  • Für Fortgeschrittene und Profis
  • Erhältlich seit 24.3.2017 für 28,99 Euro
  • In einem Satz: Technisch veraltete und dröge 4X-Strategie.

Video:

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 4. April 2017 - 10:34 #

Aua, das klingt so, als hättest du nicht allzu viel Spaß gehabt. Danke für den Check. ;-)

mrkhfloppy 22 Motivator - 35681 - 4. April 2017 - 10:43 #

Die Quote dafür war von Beginn an nicht sehr gut ;)

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 4. April 2017 - 10:39 #

Tja, schade drum.
"Tristes" sollte eigentlich Tristesse geschrieben werden ;-)

mrkhfloppy 22 Motivator - 35681 - 4. April 2017 - 10:42 #

Merde!

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 4. April 2017 - 10:49 #

Gut gesagt :-)

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20286 - 4. April 2017 - 11:01 #

Korrektur: tröge --> dröge

Die Tröge kommen dann wieder beim Test von Red Dead Redemption 2 ;)

mrkhfloppy 22 Motivator - 35681 - 4. April 2017 - 11:20 #

Im Arcade-Check? Juhu!

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62104 - 4. April 2017 - 11:08 #

Fehler: Micropose-Klassikers -> Microprose-Klassikers

mrkhfloppy 22 Motivator - 35681 - 4. April 2017 - 11:21 #

Oh, das schreibe ich dann schon immer falsch 0.0

Maverick 34 GG-Veteran - - 1330809 - 4. April 2017 - 17:28 #

Danke für den Check, mit einem anderen Fazit zum Spiel habe ich auch nicht wirklich gerechnet. ;)

-Stephan- 14 Komm-Experte - 2137 - 4. April 2017 - 18:30 #

Sehr schade. Ich liebe die Microprose Spiele von damals und freue mich jedes Mal, wenn etwas in Richtung wie Civilization oder XCom erscheint, aber hier werde ich wohl passen.

Danywilde 30 Pro-Gamer - P - 163008 - 4. Dezember 2018 - 9:00 #

Geht mir genauso.

Simonsen 16 Übertalent - 5410 - 4. April 2017 - 21:36 #

Hatte mich auf der PS4 bei der Ankündigung sehr auf das Spiel gefreut - aber dann ist es generell in Reviews und Bewertungen seitens Balancing und Paket als ganzes durch die Bank weg durchgefallen.
Hier nicht anders, schade - der Kauf hat sich für mich mittlerweile komplett erledigt. Vielleicht packe ich es mal an, wenn es seinen Weg ins PS+ schaffen sollte.

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14082 - 5. April 2017 - 14:33 #

"Die statischen Gefechte zweier Armeen sind an Tristesse und kaum zu unterbieten" ... Worte aus ihrer Formation ausgebrochen?

Mitarbeit
Strategie
Rundenstrategie
12
19.03.2015 (PC, MacOS, Linux) • 16.09.2016 (Playstation 4) • 24.03.2017 (Xbox One) • 24.01.2020 (Switch)
Link
3.0
3.3
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