Bayerns Medienminister Siegfried Schneider stellte am 20. Oktober gemeinsam mit Kulturstaatssekretär Dr. Marcel Huber in der Bayerischen Staatskanzlei die Initiative "Medienführerschein Bayern" vor. Ziel dieser Initiative ist, die Vermittlung von Medienkompetenzen in Schulen künftig zu verstärken.
Mediennutzung ist längst Schlüsselkompetenz
"Mediennutzung ist längst vierte Schlüsselkompetenz neben Lesen, Schreiben und Rechnen", so Schneider in München. In dreißig ausgesuchten bayerischen Klassen der 3.- und 4. Jahrgangsstufe werden nun mehrere Unterrichtsmodule erprobt, bevor das Angebot ab dem Schuljahr 2010/2011 flächendeckend auch auf weiterführende Schulen ausgedehnt werden soll.
"Aufgrund der Erfahrungen in der Praxis werden die Module überprüft und gegebenenfalls überarbeitet. Erst dann werden sie allen Schulen angeboten", so Schneider. Zum Pflichtfach soll die Medienkunde aber nicht werden. Die Einführung des "Medienführerschein Bayern" an den Schulen erfolgt auf freiwilliger Basis. Schneider: "Lehrkräfte sollen gemeinsam mit ihren Klassen flexibel entscheiden können, wann sie welche Inhalte der Medienerziehung in den Unterricht integrieren."
Kultusstaatssekretär Dr. Marcel Huber betonte, die Medienwelt ändere sich rasant und stelle junge Menschen in den verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung vor immer neue Herausforderungen. Deswegen müsse der Test sich über die gesamte Schulzeit erstrecken und flexibel neue Entwicklungen abbilden.
Sechs Unterrichtseinheiten für mehr Medienkompetenz
Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien ist über die Stiftung Medienpädagogik in die Initiative "Medienführerschein Bayern" eingebunden. In der Umsetzung des Vorhabens wird die Stiftung Koordinierungsaufgaben übernehmen. Konkret erarbeitet sind bereits sechs Unterrichtseinheiten, die Grundlage für den "Medienführerschein Bayern" sein sollen. In Kooperation mit dem Verband Bayerischer Zeitungsverleger wurden folgende Kernthemen für den Medienunterricht erarbeitet:
Die Unterrichtseinheiten sind jeweils auf eine Doppelstunde ausgelegt und sollen sich problemlos in den normalen Stundenplan integrieren lassen. Mit der Initiative "Medienführerschein Bayern" will die Bayerische Staatsregierung die Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern in Bayern stärken. Im kommenden Jahr sollen dann nächste Schritte folgen. Geplant ist u.a. die Weiterentwicklung für die Erwachsenenbildung. Außerdem wird geprüft, ob der Medienführerschein auch in Tageseinrichtungen für Kinder im Vorschulalter eingeführt werden kann. Ziel sei es, "dass keine Schülerin und kein Schüler in Bayern die Schule ohne dokumentierte Medienkompetenz verlässt".
Ziel sei es, "dass keine Schülerin und kein Schüler in Bayern die Schule ohne dokumentierte Medienkompetenz verlässt".
Das ist natürlich ein heeres Ziel, würde man voraussetzen, daß diese Dokumentierung auf die wirkliche Verinnerlichung von Medienkompetenz seitens der Schüler abzielt.
Hab ich vor paar Tagen schon im Radio gehört. Klingt ja nicht schlecht. Wenn die Vermittler Ahnung haben und das ganze nicht nur freiwillig an einer Hand voll Schulen durchgeführt wird.
Bin mal gespannt, wann die Herren wieder auf die Idee kommen, dass das was kosten muss. (Zb wie den Autoführerschein)
ja schon ne frechheit, dass der führschein was kostet.
oder überhaupt bestimmte leistungen... müsste doch alles kostenlos sein.. wie im internet hald.
schön bekommt man schon in der schule alles eingepflanzt das man fressen soll was von den da oben kommt xD
naja aber so können wenistens die überforderten ELTERN endlich mal durchatmen haben sie weniger arbeit und können mehr mit den kindern unternehmen........ ach weiß bin ein scherzkeks xD
Das mit dem einpflanzen ist ja jetzt nicht wirklich neu ;)
interessant, die Generation, die mit dem PC aufgewachsen ist, soll weiter geschult werden. Jedoch die, deren Fachwissen auf der Beratung von Media-Markt Mitarbeitern basiert, brauchen so etwas natürlich nicht.
Es steht was von geplanten Erwachsenen-Angeboten drin.
ja, als "könnte mal vielleicht kommen wenn wir wollen"
So etwas sollte mmn. als erste kommen, nicht als letztes.
Aller Anfang ist schwer, wichtiger als womit sie den ersten Schritt machen ist für mich die Tatsache, daß es überhaupt losgeht. Und es ist ja längst überfällig.
@Vin
Wäre ja auch nicht sinnvoll, die bekommen ihr Geld auch so.
Schade, dass im Lehrplan nichts zum Thema Datenschutz und Privatssphäre steht. Evt. wäre auch ein kleiner Blockkurs zum Thema "Skepsis im Internet entdecken und schulen" ganz praktisch :>
Das könnte im Pressebereich Raum finden. Ich habe selbst erlebt, daß ein (fähiger und engagierter) Deutschlehrer im regulären Unterricht den Schülern schon die unterschiedlichen Formen des journalistischen Schreibens wie Bericht, Kommentar, Glosse etc pp und die Arbeit mit- und Bewertung von Quellen durchgenommen hat.
Super :), wenn es denn richtig umgesetzt wird...
P.S.: Das Bild erinnert mich aber mehr an einen Horrorfilm :/
An welchen denn? Jetzt wo Du es sagst erkenne ich bei den verschwommenen Kindern eine unterschwellige Ähnlichkeit mit den Red Queen und White Queen Abbildern aus Resident Evil. Aber so ganz von allein wäre ich echt nicht drauf gekommen. ;)
Naja, so ähnlich verzerrte Bilder gibt es in einigen Horrorfilmen wie z.B. bei Mirrors oder The Ring...
ich finde die idee richtig
solange die ausarbeitung geungen ist finde ich einen medienführerschein sinnvoll!
*gräbt mal eine horrorvorstellungen für datenschützer aus*
solange man den medienführerschein dann nicht zum zwanghaft personalisierten einloggen im internet braucht von bayerischen IPs aus ;)
"um sich über t-online (vertraglich verpflichtend in bayern seit 2010) ins internet einzuwählen geben sie nun die personalisierte zeichenfolge auf der vorderseite ihres medienführerscheins an. sollten sie noch nicht 18 sein, wird ihnen zugang zu seiten außerhalb des csu-netzwerks verwehrt. ab 18 dürfen sie auch auf staatlichen seiten zur wissenserlangung wie wiggibedia.bayern.de zugreifen. wir wünschen ihnen noch einen schönen tag im nicht-rechtsfreien raum internet"
Wobei ich sowohl der vollkommenen Überwachung als auch der totalen Anarchie im Netz gegenüber skeptisch bin. :/
für mich sind das alles Dinge die ein halbwegs intelligenter Mensch von daheim mitbekommt. Ich denke nicht dass dies wirklich Aufgabe der Schule sein muss, denn die Lehrer sind knapp und die Stundenpläne sind eh schon voll.
Das sehe ich ganz anders. Gerade die Schulen sind sehr dazu geeignet, die Herausforderung der neuen Medien anzunehmen und das Fach Medien zu unterrichten, denn einige Eltern wollen nicht, aber viele Eltern können Medienkompetenz im Sinne von Medienerziehung ihren Kindern nicht beibringen.
Für mich eine der neuen Hauptaufgaben für zukunftsweisende Schulen...