Videospiele haben sich schon oft exotische Settings vorgenommen: den Mars, Bananenrepubliken oder eine weit, weit entfernte Galaxis vor langer Zeit. In den Lesetipps dieser Woche geht es aber um etwas weniger Ausgefallenes, sondern um Deutschland als Handlungsort. Weitere Themen sind Frauen in der Gaming-Szene und den schwierigen Markt für klassische Adventure-Spiele.
"„Raus aus der Videospiel-Komfortzone“ – Frauen und Gaming: Veylt im Interview"
Broadmark.de am 10. März, Selma Illig
Diese Woche wollen wir mit einem Interview beginnen, das Selma Illig von Broadmark.de mit der Streamerin Veylt zum Thema Frauen in der Gaming-Szene geführt hat. Sie glaubt, dass die Damenwelt hier prinzipiell noch ein Randgruppendasein fristet, hält diese Denkweise aber für deplatziert: "Ich halte dieses Randgruppen-Denken für kontraproduktiv. So wird die Gaming-Szene immer in männlich und weiblich unterteilt bleiben, was ich schade und vor allem auch sinnlos finde. Das gilt für alle Szenen, egal von welchem Geschlecht sie dominiert werden. Immerhin haben ja alle in der jeweiligen Szene dasselbe Interesse — in diesem Fall sind es Videospiele."
"Deutschland in Computerspielen"
Deutschlandradiokultur.de am 10. März, Marcus Richter und Daniel Hirsch, Audio (ca. 23 Minuten)
Hier haben wir noch einen Hörtipp für euch. Marcus Richter und Daniel Hirsch wollten herausfinden, wie Deutschland in Videospielen dargestellt wird. Dabei beginnen sie mit Weltkriegsshootern und hangeln sich dann vom Euro Truck Simulator entlang über Emergency 2017 bis hin zu Overwatch: "Und da ist auch ein Bäcker, der die "Kosakenzipfel" aus einem Loriot-Sketch verkauft. Wer einfach nur spielt, bekommt in der Hektik des Kampfes nichts davon mit. Trotzdem waren für die Entwickler diese Feinheiten - also die Deutschhaftigkeit von Eichenwalde - sehr wichtig."
"The tricky business of making modern adventure games"
PCgamer.com am 13. März, Fraser Brown (Englisch)
Außerhalb von Deutschland hatten es Adventures seit Ende der 90er immer schwerer. Fraser Brown von PC Gamer sprach mit mehreren Entwicklern, um herauszufinden, woran das liegt. Dave Gilbert von Wadjet Eye (Blackwell) sagte, es sei schwer, mediale Aufmerksamkeit für die Titel zu finden: "Es war eine Herausforderung, vor allem in den letzten paar Jahren, insbesondere nach der Kickstarter-Blase und der Sache mit Tim Schafer. Es war ziemlich cool, weil auf einmal eine Menge Leute meine Meinung hören wollten und ich auf dieser Welle mitgeritten bin. Aber als diese Spiele dann herausgekommen sind, waren die Leute nicht wirklich beeindruckt und es wurde schwieriger, über Adventures zu schreiben."
Im heutigen Video: Wenn Star Wars heute stattfinden würde.
Wenn ihr selbst interessante Links oder unterhaltsame Videos zum Thema Computerspiele entdeckt, freut sich der Autor über eine PN oder einen entsprechenden Kommentar.
Netter Film :-)
Ich dachte ja immer, dass sich die Darstellung Deutschland mit Wolfenstein erschöpft hat. Interessant, dass es da mehr gibt...
Hier hätte man gerne auch das Interview über Frauen und Spiele in die Überschrift nehmen können. Ist nämlich das mit Abstand Interessanteste der Themen. Aber so: The world will never know...
Ich hab's gelesen - auch ohne speziellen Hinweis ;-)
Du meinst "Deutschland, Frauen, Star Wars?"
Ein Satz aus dem "Deutschland in Computerspielen"-Artikel ist herrlich:
"Aas ist schon auch ein Stück Heimat."
Schöne Zusammenstellung, danke!
Den Deutschlandradiokultur.de-Beitrag hör ich mir mal bei Gelegenheit an. Danke für den Tipp.
Haha, der Star Wars streifen hats mir echt angetan. ;)