Demo gegen Spielevernichtung in Winnenden

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16. Oktober 2009 - 22:47 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
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Das "Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden" lädt heute, am Sonnabend, den 17. Oktober 2009 von 10 Uhr bis 19 Uhr zu einer öffentlichen Videospiel-Entsorgungsaktion auf dem Platz vor der Stuttgarter Staatsoper ein. Bei dieser Aktion ist eine Lostrommel aufgestellt, direkt nach dem Einwurf der Spiele in einen Müllcontainer können die Teilnehmer ein Los ziehen. Hauptgewinn ist ein Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, auf dem sich die Unterschriften des aktuellen Kaders befinden. Spieler kritisieren an dieser Aktion, sie ähnele in ihrer Symbolik rituellen Bücherverbrennungen. Gamersglobal berichtete hier.

„Videospiele für Integration” – Kultur sinnvoll einsetzen statt vernichten"

heißt es dazu von Seiten des Verbands für Deutschlands Video- und Computerspieler mit Sitz in Karlsruhe an die Adresse des "Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden" gerichtet. „Die massenhafte Vernichtung von Kulturgut könnte angesichts der Geschichte falsch aufgefasst werden. Einen solchen Fehltritt möchten wir niemandem wünschen.” sagt Patrik Schönfeldt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des VDVC.

Der VDVC begrüßt ausdrücklich das Bemühen der Initiatoren der "Umtauschaktion", Eltern dafür zu sensibilisieren, dass nicht alle Medien für ihre Kinder geeignet sind und bedauert, dass es bisher offenbar keine sinnvolle Handhabe für nicht kindgerechte Medien gibt. Diese Lücke möchte der VDVC nun mit seiner Aktion „Videospiele für Integration” schließen, und anstatt anerkanntes Kulturgut in Gestalt von Videospielen zu vernichten, diese lieber "zugunsten der Integration einsetzen".

„Videospiele – Menschen verbinden statt aufhetzen”

Gemeinsames Spielen schaffe Freundschaften und trage somit zu einem besseren Miteinander bei, heißt es in einer Stellungnahme des VDVC. Der VDVC ruft das „Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden”, Eltern und Gamer auf, nicht genutzte Spiele einem sinnvollen Zweck zu stiften, anstatt sie in den Müll zu werfen. So möchte der VDVC die abgegebenen Videospiele im Sinne der Verständigung einsetzen. Wie genau das allerdings am Ende aussehen soll und an wen die Spiele weitergegeben werden sollen, ist bisher noch nicht klar.

Die Sammlung startet am Samstag, den 17. Oktober um 10:30 Uhr auf dem Schlossplatz Stuttgart. Dort sollen unter dem Motto „Videospiele – Menschen verbinden statt aufhetzen” Spiele abgegeben werden können.

Blair 10 Kommunikator - 456 - 16. Oktober 2009 - 22:50 #

Find ich sehr gut.

LEiCHENBERG 14 Komm-Experte - 1967 - 16. Oktober 2009 - 23:24 #

Ohne konkret zu klären, was mit den Spielen passiert, werden diese sicherlich auch nicht weitergegeben; wobei ich persönlich das Engagement grundsätzlich nicht negativ bewerten möchte. Allerdings stellt sich die Frage, ob man die vermeintlich "fragwürdigen" Spiele überhaupt einem anderen Zweck zukommen lassen möchte, immerhin werden Sie ja von den Teilnehmern selbst _zur Vernichtung_ abgegeben.

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 16. Oktober 2009 - 23:30 #

Bin gespannt ob da morgen Leute sind und evtl. nen Bericht oder sogar ne einfache Videodokumentation erstellen. Vor allem ist für mich die Frage, wie bei den beiden "Aktionen" im Vergleich die Beteiligung ausfällt- und wie die Anwesenden aufeinander reagieren. ;)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 17. Oktober 2009 - 13:19 #

Armin war für uns vor Ort und wird heute noch berichten :-)

prax 11 Forenversteher - 575 - 17. Oktober 2009 - 13:21 #

Super, bin ja mal gespannt ^^

Gerjet Betker 19 Megatalent - 14048 - 17. Oktober 2009 - 15:16 #

Da freut man sich. Ein Glück wird hier ja in Graustufen und nicht Schwarz-Weiß gedacht, wobei die eine Veranstalterseite so denkt.

Nebenbei: Der Fakt mit dem Nichtwissen des DFB ist wirklich interessant.

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 17. Oktober 2009 - 15:32 #

Das ist eine gute Initiative. Das Interesse ist ja doch sehr groß.

Vedek Sve 05 Spieler - 42 - 17. Oktober 2009 - 1:28 #

Jeder der da hin geht, sollte sich möglichst vorsichtig verhalten. Wir haben als Spieler hier mehr zu verlieren als das Aktionsbündnis. Wir sind auf alle Fälle noch an einem Punkt an dem Gelassenheit und Überlegung uns leiten sollten, ziviler Ungehorsam könnte hier sehr kontraproduktiv sein.
Hallo Herr Langer, ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn der nächste Veteranenpodcast dieses Thema vielleicht aufgreifen könnte.
Besten Dank

celeb may (unregistriert) 18. Oktober 2009 - 14:26 #

Verdammt, haben die denn diese unaufgeklärten Menschen nichts aus der Vergangenheit gelernt! Die Hexenverbrennungen, die Bücherverbrennungen und die Zensur in der DDR usw. Das alles war einfach unnöttig und kostete vielen Unschuldigen das Leben oder erzeugte noch mehr Probleme.

Der durchschnittliche "Dieser neumodische Games-schnickschnack verdirbt die Jugend" Mensch (fast immer Ü40) hat in seinem bisherigen Leben also um einiges weniger Werte gelernt als meine 20jährigen Kumpels und ich. Zumindest befürworten wir Dinge wie freie Meinungsfreiheit und keine staatliche Zensur, wohingegen diese Rentner immer noch auf dem Adolf Niveau herumkrebsen. Seit 1943 sollte sich aber einiges geändert haben!

Naja, in DLand lassen sich viele ältere Leute eben von RTL steuern. Sie machen quasi alles was ihnen befohlen wird ohne zu denken. Genau durch solche Mitläufer wurden die Weltkriege ausgelöst!

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 17. Oktober 2009 - 1:51 #

...

deLuxe 04 Talent - 22 - 17. Oktober 2009 - 8:02 #

Ja genau, gebt denjenigen die sich nicht integrieren wollen auch noch SoF als Vorlage...
Ein Tausch z.B. SoF gegen Secret of Monkey Island wäre super... bei MI sieht man wie man Konflikte ohne Gewalt austrägt.

Harald Fränkel Freier Redakteur - P - 13772 - 17. Oktober 2009 - 8:51 #

Hier noch ein paar Infos: http://stigma-videospiele.de/wordpress/?p=2946

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 17. Oktober 2009 - 9:05 #

http://www.welt.de/vermischtes/article4872008/Buendnis-will-oeffentlich-Killerspiele-vernichten.html#vote_4872237

Hier gibt es auch eine Umfrage! :)

Peter (unregistriert) 17. Oktober 2009 - 9:07 #

Es ist doch eine Ironie. Da treffen sich Leute, um symbolisch Spiele zu verbrennen, die ihre Kinder laut USK nicht haben dürfen oder die sie, trotz USK-gerecht, als zu brutal betrachten. Gleichzeitig kann ich mir mit ab 16-Jährigen im Kino Tarantinos neuen Streifen ansehen, die anfangen zu grölen, wenn jemanden mit einem Baseballschläger der Schädel zertrümmert wird. Nebenbei ist es auch völlig vertretbar, das wir Filme wie "Der Untergang" ab 12 frei geben, da natürlich jedes deutsche 12-jährige Kind etwas über den Weltkrieg weiß. Ich denke, nicht einmal erwähnte 16-jährige wissen zu einem großen Teil, wann der überhaupt war. Und vielleicht nicht einmal unsere computerspielverbrennende Generation.
Wie diese Amokläufe waren, habe ich mal einen guten Kommentar gelesen, ich meine auf einer anderen Spielewebsite. Der hieß: Ein Computerspiel in einem Kinderzimmer zu finden, ist ungefähr so besonders, wie Schulunterlagen, einen Fußball und ein paar Poster an der Wand.
Natürlich müssen wir Computerspieler der Tatsache ins Gesicht sehen: Für eine Gewalttherapie einsetzbar sind besagte Computerspiele auch nicht. Es ist etwas anderes, ob ich im Filme sehe, wie Person A Person B mit einem Brotmesser die Gedärme rausschneidet, oder ob ich virtuell selbst das Brotmesser in die Hand nehme, möglicherweise auch noch Punkte dafür bekomme, belohnt werde usw. Förderlich ist das sicherlich auch nicht.
Aber, und das ist das Entscheidende, aber ein Computerspiel lässt aus Kindern und Jugendlichen keine Amokläufer werden. Wenn das so wäre, dann hätten wir einen Dauer-Amokzustand.
Vielmehr sollte sich mal überlegen, warum es eigentlich gerade die Kinder sind, die mit der Waffe in die Schule rennen, von denen man es am wenigsten erwartet, nämlich die gut bürgerlichen Mittelstandskinder. Also diejenigen, von denen man annimmt, dass sie eigentlich die geringsten (wirklichen) Probleme haben sollten. Ich hoffe mich nicht zu irren, aber ich meine, dass die bisherigen Täter selten die typischen "Problemkinder" waren. Also in einer schlechten Umgebung groß geworden, Geldprobleme zu Hause, Elternbeziehung zum wegwerfen usw. Schlagen die nur Leute in der U-Bahn zusammen während andere lieber dazu in die Schule rennen? Das ist doch alles Blödsinn.
Und um jetzt nicht zu sehr abzuschweifen und den Kreis zu schließen, den ich begonnen habe. Es wäre wünschenswert, wenn unsere computerspielverbrennende Elternschaft vor der Stuttgarter Staatsoper (was für ein moralischer Niedergang) sich einmal ganz stark an die eigene Nase fassen sollte. Schuld haben sie nicht, nein, aber jeder von ihnen sollte sich einmal überlegen, ob dieser Verbrenn-Blödsinn irgendetwas ändert. Jeder von ihnen sollte einmal das tun, was wohl die wenigsten getan haben, und einmal mit Jugendlichen reden, anstatt ihnen von der Erwachsenenperspektive zu sagen, was richtig oder falsch ist. Warum sind manche Jugendliche so ziellos, so verzweifelt, so gewaltbereit. Woran liegts? Wisst ihr es oder wollt ihr es nicht wissen?

deLuxe 04 Talent - 22 - 17. Oktober 2009 - 9:39 #

Wo steht denn was von öffentlich verbrennen? Das kam nur durch das unpassende Bild auf Gamersglobal!
Die Spiele werden entsorgt wie jeder andere Müll ebenso... in eine Müllverbrennungsanlage.
Regt man sich jetzt auch über Hausmüll auf?

rated-cm 09 Triple-Talent - 331 - 17. Oktober 2009 - 9:55 #

das Bild mit der Verbrennung kommt sehr vielen Leuten, auch denen die nicht das BIld auf Gamersglobal gesehen haben. Man muss sich nur mal den Zwischenstand der Abfrage von Welt Online anschauen.

Harald Fränkel Freier Redakteur - P - 13772 - 17. Oktober 2009 - 10:30 #

Es ist Fakt, dass die Spiele im Müllheizkraftwerk Göppingen verbrannt werden sollen, das kannst du bei mehreren Quellen im Netz nachlesen. Und die Sammlung läuft öffentlich, insofern kann man auch als öffentliche Verbrennung verstehen, finde ich.

elpollo (unregistriert) 17. Oktober 2009 - 10:36 #

Wie ihr euch die sachen zurechtrückt ist schon erstaunlich.

prax 11 Forenversteher - 575 - 17. Oktober 2009 - 10:40 #

Der war gut, haha. Den Vorwurf kann sich keine der Parteien erlauben ^^

elpollo (unregistriert) 17. Oktober 2009 - 10:48 #

stimmt, habs ganz vergessen, gleiches mit gleichem und asche zu asche.

deLuxe 04 Talent - 22 - 17. Oktober 2009 - 12:45 #

Was willst denn mit dem (teils) geistigen Müll wie Manhunt, Soldier of Fortune etc machen? Kompostieren?
Und du kannst auch in meinem Posting nachlesen das mir bekannt ist, dass es im Kraftwerk verbrannt ist.
Wenn man sich den Begriff "öffentliche Verbrennung" mal genauer anschaut, sollte man davon ausgehen das die Initiative dann neben dem Ofen steht... das ist nicht der Fall.

Aber wenn einem auch nur ein Hauch Vernunft (GEGEN extreme Gewaltspiele ohne Sinn und Verstand) fehlt, dann muss man ja "die Gegenseite" möglichst extrem darstellen.

Das ist übrigens auch etwas was im Dritten Reich geschehen ist und zwar wesentlich öfters als Bücherverbrennungen.

LEiCHENBERG 14 Komm-Experte - 1967 - 17. Oktober 2009 - 12:59 #

Man kann auch sehr vernünftig sein und sich trotzdem virtuell "die Seele aus dem Leib ballern". Geschadet hat es bislang nur den wenigsten und selbst da ist es nicht bewiesen. Man kann das Aktionsbündnis ja auch verstehen, aber trotzdem ist die Aktion sinnlos in Bezug auf das -eigentliche- Problem .. genauso sinnlos, wie die extreme Gewalt in manchem Spiel.

Zu der Frage, wohin mit dem (teils) geistigen Müll: solange Spiele in Wohnungen liegen, egal ob auf dem Tisch oder in der Schublade, ist es kein Abfall, der entsorgt werden müsste. Ließe man die Kirche im Dorf, käme man vielleicht auf bessere Ideen, als Spiele massenhaft entsorgen zu wollen - ganz gleich welchen Inhaltes. (Ich denke es landet sowieso nicht "nur" der sog. "geistige Müll" im Container - so manches "harmlosere" Spiel findet sicher auch den Weg dort hinein.)

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 17. Oktober 2009 - 15:30 #

Wäre ja spannend zu erfahren, ob auch harmlose Kinder- und Casual Games und alte Schrottspiele dort eingelöst werden können.

deLuxe 04 Talent - 22 - 17. Oktober 2009 - 15:39 #

Ja genau... weil es ja auch das erste mal ist das diese Diskussion geführt wird und weil auch mal von Gamer-Seite sehr viel Entgegenkommen gezeigt wurde.

Ausser "Ne, Spiele machen nicht gewalttätig!!!!!!!!!!!!!!!!" kommt doch nichts. Wo ist denn einfach mal die Einsicht das man auf einige Spiele auch verzichten kann?
Aber was kommt anstatt dessen? Im GSPB forderten einige Idioten auch mal einen Vergewaltigungssimulator. Solange das nur "virtuell" ist, schadet es keinem. Klar, von "virtuellen" Pornos kriegt man auch keinen Ständer.

Es wird dauernd darüber geschimpft das der Begriff "Killerspiele" nicht definiert ist... warum definiert man nicht mal den Begriff?
Vielleicht weil man dann sich selbst bzw. der Industrie eingestehen müßte das einige Spiele wirklich krank sind?

Und um es mal klar zu sagen, wenn man von Spielerseiten nicht so ein Trara drum machen würde und es mit dem Dritten Reich vergleicht, dann wäre das ganze schneller wieder vergessen als der Wetterbericht von vorgestern.

Und wer sein Spiel dort entsorgen möchte, kann es tun. Ihr werdet nicht dazu gezwungen.

prax 11 Forenversteher - 575 - 17. Oktober 2009 - 15:46 #

@Deluxe
Man redest du ein Blech. Dreh dir doch nicht alles so wie du es gern hättest.
Frag doch mal die Leute hier wie toll ihnen das Spiel "Manhunt" gefällt oder ob sie so ein Spiel gutheißen. Sicher den allerwenigsten. Also unterstell den Gamern nicht sie könnten zwischen den Spielen nicht differenzieren. Das auch bei den Gamern schwarze Schaafe gibt ist völlig normal. Die gibts überall. Sieht man ja an der Veranstaltung vom AAW. Nicht ohne Grund haben sich viele Betroffene des Amoklaufs schon vor dieser Aktion vom AAW distanziert.

Gerjet Betker 19 Megatalent - 14048 - 17. Oktober 2009 - 15:50 #

Nebenbei "Manhunt" steht nicht ohne Grund auf der Liste der "zu beschlagnahmbaren" Medien. Deutschland hat an sich den strengsten Jugendschutz, wenn es um Videospiele geht, aber Eltern entziehen sich halt gerne ihrer Verantwortung.

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 17. Oktober 2009 - 16:01 #

Und das sehe ich als zentrales Problem an. Ein bewusster (und ja, warum nicht "kritischer") Medienkonsum ist in allen Bereichen ratsam. Sei es bei politischen Magazinen im Fernsehen. In der Zeitung oder in der Werbung. Oder eben auch im Video-Spiel und Video-Film.
Ich sehe es übrigens durchaus so, daß diese heute gern als "üblich" angesehen Darstellungen von exzessiver Gewalt oder auch Pornografie unterbewusst ganz viel mit Menschen machen. Sicherlich führt es den Menschen auch an innere Abgründe. Damit umzugehen ist kein Kinderspiel. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Shatter 10 Kommunikator - 525 - 17. Oktober 2009 - 16:11 #

Du (deLuxe) machst es dir nun aber wirklich sehr einfach. Aber der Reihe nach:
Welches Entgegenkommen hätten Spieler den zeigen sollen? In dubio pro reo, es gibt nichts wofür wir uns rechtfertigen müssten. Die einfach und unreflektierte Behauptung "Killerspiele" wären die Hauptursache für solche Taten ist reiner Populismus. Das nichtmal Gegendarstellungen zu Worte kamen zeigt im übrigen auch das kein Wunsch danach besteht sich damit auseinanderzusetzen.
Der Verzicht auf gewisse Spiele ist freiwillig, das Grundgesetz erlaubt mir das zu Konsumieren was ich möchte. Was dagegen verstößt wird verboten. Es gibt keinen Grund für verzicht, deine selbstgefällige political correctnes ist einfach nur unpassend.
Dein folgendes Beispiel ist unpassend für eine Diskussion. Ich hoffe das erkennst du auch.
Die Definition des Begriffs "Killerspiel" ist auch keine Sache der wir uns annehmen müssten (wer sind denn wir?). Er ist von vornherein negativ besetzt. Wenn ich jemanden "Arschloch" würdest du auch nicht auf eine Definition bestehen. Die Medien / Politiker die diesen Begriff benutzen müssen ihn definieren.
Ja es gibt kranke Spiele, es gibt auch kranke Filme und kranke Musik, Bücher, Bilder und auch Menschen die nen Schnupfen haben. Was willst du damit sagen?
Wenn wir alle solche Sachen einfach ignorieren wird sich nichts verändern. Wer sich nicht wehrt brauch sich auch nicht beschweren. Nur wenn wir auf Missstände aufmerksam machen gibt es eine Chance, dass sie behoben werden.

LEiCHENBERG 14 Komm-Experte - 1967 - 17. Oktober 2009 - 22:03 #

deLuxes Kommentar stimmt doch hinten und vorne nicht. Ich habe meine ellenlange Aufzählung der Unstimmigkeiten jetzt wieder entfernt, da sie zu lang war.

Fakt ist: jeder darf anscheinend Kritik an einem Hobby und den Hobbyisten üben, aber wenn Kritik an der Spielevernichtung geübt wird, heißt es gleich man wäre unaufgeschlossen und uneinsichtig.

Wenn jemand freiwillig auf gewisse Inhalte verzichtet, weil sie ihm zuwider sind, ist das eine Sache. Sie aber symbolisch zu vernichten und sich gedankenlos für das generelle Verbot zu engagieren ist etwas anderes. Ich lasse da nicht über meinen Kopf hinweg bestimmen, nur weil einige wenige aus unerklärlichen Gründen gewisse Spiele als alleiniges Problem deklarieren. Wer sich nicht wehrt, verliert am Ende u.U. sein Hobby - ganz egal, ob DU das Spiel verwerflich findest, das Recht es anderen zu verbieten oder wegzunehmen, fehlt weiterhin!

Und es sind auch nicht die Spieler, die unseriöse Begrifflichkeiten definieren müssen, die zudem überwiegend von in dem Bereich unerfahrenen Leuten genutzt werden. Die gemeinten Spiele zählen zu einem klar definierten Genre, dessen Begriffe gefestigt sind. Leider hat man den Eindruck, dass diese nicht genutzt werden -wollen-, da sie zu harmlos sind.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 18. Oktober 2009 - 11:08 #

Die Gefahr bei solchen "Aktionen" ist meiner Meinung nach, das sich so etwas zu einer Hexenjagd ausdehnen könnte. Vor allem da das Aktionsbündnis sehr pauschalisierend, polemisierend und vor allem UNINFORMIERT an die Dinge herangeht. Heute sind des Videospiele und Spieler die stigmatisiert werden. Morgen sind es dann Leute die sich für Netzfreiheit einsetzen die durch die Medienlandschaft "gejagt" werden. Ich kann die Besorgnis und Fürsorge der Eltern gut verstehen ihre Kinder zu beschützen. Ich hab selbst eine Tochter. Aber das Aktionsbündnis geht viel zu undifferenziert und inkompetent an die Sache heran.

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 17. Oktober 2009 - 10:17 #

Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden

Warum nur gehen die dann nicht auch gegen Schützenvereine sowie dem Verkauf von Polizeidienstwaffen vor?

Da hast es pauschal auf deren Website als kurzfristiges Ziel:

"Verbot von Computerkillerspielen die dazu dienen Menschen zu ermorden."

Alleine zum Begriff "Computerkillerspiele" könnte man Seiten füllen, warum der Begriff pauschalisiert, gleichmacht und eine Nebelkerze ist.
Wenn mir mal jemand erklärt, wie man mit einem Computerkillerspiel im realen Leben Menschen ermordet, wäre ich sehr dankbar.

Weiterhin heißt es als langfristiges Ziel des Aktionsbündnisses:

"Vermittlung von Glück, Anstand, Hilfsbereitschaft, Harmonie und Verlierer zu aktzeptieren".

Auch hier wird mit Begriffen sehr unbedacht umgegangen. "Verlierer"...wenn automatisch Menschen schon so von vorneherein benannt werden, kann es mit dem langfristigen Ziel nicht allzuweit her sein.

Im Großen und Ganzen kann ich dieses Aktionsbündnis, ob ihrer dürftigen Inhalte, nicht ernst nehmen.

Die Opfer und die Familien tun mir leid. Aber der Amoklauf von Winnenden hat NICHTS mit irgendwelchen Videospielen zu tun. Wohl eher sollte sich mal das soziale Umfeld fragen, was es falsch gemacht hat, im Umgang mit den Tätern, so daß diese erst zu Tätern werden konnten. Das man darüber hinaus dann mal darüber diskutieren sollte, daß unsere Gesellschaft schon seit längerem in die falsche Richtung läuft, mit ihrer Fixierung auf Geld und Arbeitsleistung, und der Unterdrückung von Menschlichkeit durch das neoliberale Wirtschaftssystem, ist natürlich bei der Mehrheit der Bevölkerung nicht erwünscht.

Von daher, ist dieser "Verein" nur eine Nebelkerze neoliberaler-christlich-demokratischer-Fanatiker, meiner Meinung nach.

Peter (unregistriert) 17. Oktober 2009 - 10:21 #

sorry, hatte das auch verdreht. Ja gut, dann eben entsorgt, aber was änderts an der Tatsache?
Soll ich nun vor einer anderen Oper eine Lostrommel aufstellen und für jedes Fußballtrikot, das weggeworfen wird, erhält man ein Los und letztendlich aus Hauptpreis ein Computerspiel. Es wäre ähnlich sinnlos.

prax 11 Forenversteher - 575 - 17. Oktober 2009 - 10:35 #

http://stigma-videospiele.de/wordpress/?p=2957#more-2957

Bwuahaha, die sind einfach nur lächerlich. Aber hey, die schießen sich scheinbar von ganz allein ins Knie.

SonkHawk 14 Komm-Experte - 2251 - 17. Oktober 2009 - 11:28 #

aber wo ist jetzt die demo und wann? der titel ist verwirrend...

Carsten 18 Doppel-Voter - 12406 - 17. Oktober 2009 - 12:15 #

Genau dann und dort, wenn die Sammlung ist. Steht am Ende der News. ;)

Sascha (unregistriert) 17. Oktober 2009 - 13:52 #

Ich denke auch, dass das Bündnis mit dieser Aktion nicht den idealsten Weg geht. Es ist leichter etwas als jemandem die Schuld zu geben.
Es ist schon richtig das Spiele, Filme und Musik uns beeinflussen. Und ein Mensch, der "Gewalt" liebt, schart auch diese in Form von Computerspielen, Filmen und Musik um sich. Wenn man z.B. manche Songtexte einiger Rapper anhört, dann kann ich mir nicht vorstellen, das etwas davon nicht in den köpfen junger Menschen hängen bleibt. Leider wurde so etwas nie in den Medien erwähnt. Vielleicht weil es kein Aufhänger mehr ist - bei Computerspielen mit den entsprechenden Bildern kann man ja ein aufhorchen erreichen und die Einschaltquote erhöhen.
Ich glaube über dieses Thema kann man ewig debattieren.

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 17. Oktober 2009 - 14:07 #

Die übrigen Industriezweige wie Film- und Musikbranche sind stärker in der Gesellschaft verankert und das schließt die lobbyistische Vernetzung mit ein. Allerdings müssen sich auch Gruftis, Metaller und andere ähnlich kleine vermeintliche "Randgruppen" wie eben sogenannte "Killerspieler" eher vor den öffentlichen Anfeindungen in Acht nehmen und werden leicht zum Feindbild.

Gadeiros 15 Kenner - 3562 - 17. Oktober 2009 - 17:30 #

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2240620_0_9223_-aktionsbuendnis-winnenden-beleidigende-e-mails-wegen-geplanter-aktion.html

tja, "Mit so viel Bosheit habe ich nicht gerechnet. Betroffene Hunde bellen", was? die aktion ist alles andere als sauber... und dann noch einen sicherheitsdienst zum "schutz" vor den amoklaufenden irren spielern. hm?!

man muss auch immer beachten, daß weil sie wohl hier und da soooo radikal waren und der chef so einen führungsstil hatte, daß im grunde der chef als einer der letzten eltern der winnendenopfer noch drin ist?
man wundert sich...

auch ein klassiker von deren HP: "Verbot von Killerspielen die dazu dienen Menschen zu ermorden". falls ihrs nicht wußtet.. das loch in der mitte der CD ist der abzug ^_^

Ditze 13 Koop-Gamer - 1373 - 18. Oktober 2009 - 1:21 #

Kann man seine Waffen aus dem Schützenverein auch abgeben?

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 18. Oktober 2009 - 11:08 #

@Ditze: Ganz genau! Full ACK!!

Porter 05 Spieler - 2981 - 19. Oktober 2009 - 10:37 #

hihi da war ja die Hölle los...

OK als Vater würde ich das sicher anders sehen aber so oder so bleibt es eine DUMME und sinnlose hauruck Aktion seitens irgendwelcher verwirrten Leutchen.

achso fand ich gut das ein paar Piraten Heinzel vor Ort waren, so gab das der ganzen Aktion einen noch lächerlicheren Charakter.

DarkRaziel 06 Bewerter - 91 - 19. Oktober 2009 - 15:36 #

Statt nach Verboten zu Schrein sollte man nicht alles auf Videospiele schieben.
Denn würde dieser Junge nicht so leicht an Waffen kommen wäre dies wohlmöglich nicht passiert.

Aber weil das Waffengesetz erlaubt unter bestimmten Regeln zu Hause Waffen zu lagen, kann man diese Tat nicht auf Videospiele zurückführen.
Das Waffengesetz müsste geändert werden damit keine Privatperson zu hause Waffen haben darf.

Früher sind auch Personen Amok gelaufen und da gab es noch nicht mal Videospiele.
Nur weil es die Technik erlaubt alles immer Realistischer erscheinen zu lassen sind auf einmal nur die Videospiele an allem Schuld.

Wie sieht es mit Filmen aus in denen solche Szenarios gezeigt werden oder Bücher in den das Töten beschrieben wird?
Oder wird mal das Umfeld von diesen Amokläufern genauer hinterleuchtet NEIN
Man findet ein Game was Gewalt beinhaltet in der Wohnung und schon hat man einen Schuldigen, dass ist ja wie im Mittelalter wo Personen der Hexerei beschuldig werden nur weil sie anders waren und nicht ins Gesellschaftsbild passten und öffentlich Verbrand werden.
Einfach schnell das Thema abhaken und fertig. Ein paar Wochen darüber berichten und fertig das Thema bis zum nächstem Amoklauf eines Jugendlichen der nicht in der Gesellschaft angesehen wird und dann wieder auf Gamer rumhacken und sie als potenzielle Mörder hinzustellen.