Ubisoft-Mitarbeiter: Verdacht auf Insider-Handel

Bild von Johannes
Johannes 53700 EXP - 24 Trolljäger,R10,S8,A8,J10
News-Redaktion: Hat von der Redaktion weitere Rechte für das News-Redigieren erhaltenTop-News-Meister: Hat mindestens 500 Top-News geschriebenAlter Haudegen: Ist seit mindestens 3 Jahren bei GG.de registriertDieser User hat uns an Weihnachten 2020 mit einer Spende von 5 Euro unterstützt.Idol der Massen: Hat mindestens 10.000 Kudos bekommenUmzugshelfer: Dieser User hat uns beim Umzug 2020 mit 5 Euro (oder mehr) unterstützt.Dieser User hat uns an Weihnachten 2020 mit einer Spende von 10 Euro unterstützt.Alter Haudegen: Ist seit mindestens 10 Jahren bei GG.de registriertGG-Supporter: hat einmalig 10 Euro gespendetDieser User hat bei der 10-Jahre-GG-Aktion mind. 1000 GGG gespendet.Gold-Jäger: Hat Stufe 11 der Jäger-Klasse erreichtAlter Haudegen: Ist seit mindestens 5 Jahren bei GG.de registriert

15. November 2016 - 23:42 — vor 7 Jahren zuletzt aktualisiert
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Watch Dogs ab 8,80 € bei Amazon.de kaufen.

Gegen fünf Ubisoft-Mitarbeiter steht in Frankreich der Verdacht des Insider-Handels im Raum. Wie Kotaku berichtet, wirft die dortige Regulierungsbehörde für das Finanzwesen Autorité des marchés financiers (AMF) den Angestellten vor, in den Wochen vor dem 15. Oktober 2013 Aktien verkauft zu haben. Kurz darauf wurde die Verschiebung von Watch Dogs (im Test, Note: 9.0) und The Crew (im Test, Note: 7.5) auf 2014 bekanntgegeben, woraufhin das Wertpapier um knapp 25 Prozent gefallen ist.

Kotaku berichtet weiter, dass einer der fünf verdächtigen Angestellten Yanis Mallat, CEO von Ubisoft Montreal, sei. Dieser bestreitet in einem Interview mit der kanadischen Zeitung La Presse, etwaige Insider-Informationen gehabt zu haben:

Ich hatte keinerlei Informationen über die Verschiebung von Watch Dogs, noch viel weniger von The Crew oder dass in der Ankündigung kein neuer Termin genannt werden würde, was, so glaube ich, die größten Auswirkungen hatte.

Zum Hintergrund: Ubisoft hatte im Oktober 2013 bekannt gegeben, dass Watch Dogs verschoben wurde (Watch Dogs: Release auf den Frühling 2014 verschoben), das neue Datum aber erst im März 2014 bestätigt (Watch Dogs: Release-Termin und Story-Trailer).

Der französische Publisher bestätigte unterdessen in einer Stellungnahme Kotaku gegenüber, dass eine Untersuchung im Gange sei, stellt sich aber gleichzeitig hinter seine Mitarbeiter:

Ubisoft ist sich der Ermittlungen durch die französische Autorité des marchés financiers (AMF) gegen fünf unserer Team-Mitglieder bewusst. Diese Personen streiten die Vorwürfe in dieser Angelegenheit und die Interpretation der Fakten durch die AMF vehement ab. Yves Guillemot, Mitgründer und CEO von Ubisoft, hat keinen Zweifel an den guten Absichten der involvierten Mitarbeiter und versichert ihnen sein vollstes Vertrauen und seine Unterstützung.

Ubisoft stellte zudem klar, dass sich die Ermittlungen ausschließlich gegen die fünf Personen und nicht gegen das Unternehmen als Ganzes richten.

NovemberTerra 13 Koop-Gamer - 1564 - 15. November 2016 - 15:59 #

Naja, sich als CEO von UBI Montreal hinzustellen und zu sagen man wüsste von keinerlei Terminen wäre so als ich Chef von Audi und würde nichts von irgendwelchen Motormauscheleien und großangelegten Betrug in meinem Mutterkonzern und somit meiner eigenen Firma wissen.
Sprich, entweder steht man als Verbrecher da, oder als inkompetent da die linke Hand nicht weiß was die rechte tut.

CptnKewl 21 AAA-Gamer - 26647 - 15. November 2016 - 20:55 #

Ich kann dir sagen, dass insbesondere in großen Konzernstrukturen die Informationen auf dem Weg nach oben einen ziemlichen Abstraktionsgrad erreichen.

Du musst ja in der Regel beweißen das er GENAU davon Kenntniss hatte. Kann der jenige immernoch erklären/darlegen das er ein anderes Szenario gesehen hat, wird die Nummer schwieriger

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36249 - 16. November 2016 - 0:32 #

Ubisoft Montreal beschäftigt bloß 2700 Mitarbeiter und hat nicht zehntausende verschiedene Produkte in der Pipeline. Und Watch Dogs hätte im Oktober Gold gehen müssen. Also da muss man schon sehr blind sein als CEO, um zu glauben, dass das Spiel rechtzeitig fertig wird. Vielleicht war die finale Entscheidung zu dem Zeitpunkt noch nicht getroffen, aber er wusste sicher besser Bescheid als andere Aktionäre.

invincible warrior 15 Kenner - 3244 - 16. November 2016 - 4:25 #

Da Watchdogs ja das Hauptprodukt von Ubisoft Montreal ist, wird der CEO schon sehr genau wissen wie weit das Spiel ist. Alles andere waere nicht akzeptabel. ALLERDINGS ist es in der Spielebranche ja inzwischen ueblich, dass das Ding beim Spieler reift und es in den letzten Wochen auch die Crunchtime gibt, also viele Bugs beseitigt werden. Das Spiel war also schon wohl schon Feature complete, aber dann hatten die sicherlich einige heftige Bugs gefunden und konnten das Spiel so einfach nicht veroeffentlichen. zB 50% Absturzchance bei 20% in der Kampagne auf Konsole. Sowas kann sich wirklich erst kurz vorher zeigen, daher muss das nicht gelogen sein.

Dre 16 Übertalent - - 4127 - 15. November 2016 - 21:03 #

Zufall :)

Olipool 19 Megatalent - P - 13529 - 16. November 2016 - 10:29 #

Ach da sieht man man wieder wie schwachsinnig dieser ganze Börsenschnulli ist und wie weit er sich von seinem eigentlichen Sinn entfernt hat. Lustige Regeln..."du darfst nicht verkaufen, du wusstest ja Sachen..." Das klingt so absurd wie "Im Krieg darf nicht auf Sanitäter geschossen werden."

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83897 - 16. November 2016 - 12:05 #

Bisschen zynisch ausgedrückt, aber war auch mein Gedanke. Darf ich meine Aktien nicht verkaufen, wann ich will? Wenn er die Informationen verkauft hätte, ok, aber so...

SirCartman 14 Komm-Experte - 2298 - 16. November 2016 - 14:13 #

Wie üblich sind Gesetze nicht für den Fall gemacht, dass alles glatt läuft sondern für den, wenn es schief geht.

Stell dir einfach vor der Chef der Untrust Bank hätte dir seine Aktien verkauft und gesagt er braucht liquide Mittel um sich seinen Alterssitz zu leisten. Er will dich demnächst zurück ziehen. Drei Tage später gibt er dann die Pflichtmeldung an die Börde ab, dass die interne Revision/Compliance einen möglichen massiven Verstoß gegen Gesetze aufgedeckt hat und man nun eben die Behörden informiert. Die mögliche Strafe könnte sich im zweistelligen Milliardenbereich bewegen. Deshalb muss er ja jetzt auch die Börse informieren. Da eine Bank vonnöten vertrauen lebt und zusätzlich droht ihre Lizenz zu verlieren, sinkt die Aktie auf 30 Prozent ihres Vortragswerts. Ich denke du wärst froh, wenn es Gesetze gibt die solch Verhalten bestrafen.

Olipool 19 Megatalent - P - 13529 - 16. November 2016 - 14:47 #

Der Sinn der Regel ist klar und ist für den von dir beschriebenen Fall sicher hilfreich.

Ich meinte es nur etwas anders, eben mit meinem Sanitäterbeispiel. Diese "Regel" ist ja auch total sinnvoll, würde niemand bestreiten. Aber der Kontext, in dem diese Regel eingeführt wurde ist schon so absurd, dass sie schon wieder albern wirkt (sprich: Krieg ist die letzte Form der Auseinandersetzung und basiert auf physischer Konfrontation, der Sinn ist es, den anderen "platt" zu machen. Und dann sone Scheinheiligkeitsregel...)

Und so wie Aktienhandel heutzutage läuft (nein ich bin kein Experte, also besser: zu laufen den Eindruck hat), kommt diese Regel zum Insiderhandel für mich eben auch pseudomoralisch daher.

guapo 18 Doppel-Voter - 11864 - 16. November 2016 - 22:56 #

Das Regeln die Firmen (Compliance/Code of Business Ethics) und Börsenaufsicht/-regeln (FTC/Wertpapierhandelsgesetz) schon sehr genau.

nitroblade 12 Trollwächter - 1048 - 16. November 2016 - 16:42 #

Also da das Spiel im Oktober Gold hätte haben sollen, und er "zufällig" im Oktober verkauft hat ist es schon sehr naheliegend, dass der gute Mann irgendwie eine Ahnung hatte. Er muss es ja nicht genau gewusst haben, aber hatte sich ganz sicher bei seinen verschiedenen Leads informiert und so entschieden, dass er lieber mal verkaufen sollte. Zudem das Verkaufen von Aktien als CEO so oder so eher merkwürdig ist, daher hat er wohl direkt die Regulierungsbehörde dran gehabt (3 Jahre ist noch ziemlich Fix).
CEOs sind meist große shareholder der Aktie, an denen zum Teil der Kurswert hängt, sowas weiss man, wenn man CEO ist...daher...kaum ein Zweifel.

Und wenn dir Regeln im Aktienmarkt nicht gefallen, Handel mal mit Bitcoins, viel Erfolg....

Mitarbeit