Amy Hennig über Arbeitsbedingungen bei AAA-Studios: „Es muss sich etwas ändern"

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Denis Michel 287333 EXP - Freier Redakteur,R10,S1,A8,J10
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8. Oktober 2016 - 15:05 — vor 7 Jahren zuletzt aktualisiert
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Die Autorin und Spiele-Designerin Amy Hennig, die vor allem durch ihre Arbeit an der Uncharted-Reihe und der Legacy-of-Kain-Serie bekannt ist, hat in einem Designer Notes Podcast von Idle Thumbs über die Entwicklung von Triple-A-Spielen gesprochen und dabei die Arbeitsbedingungen, die bei solchen großen Projekten herrschen, kritisiert. Wie sie anmerkte, seien die „Crunch-Times“, sprich: kritische Zeiten, in denen die Deadline näher rückt und das Team eine Menge Überstunden schieben muss, um die gesetzten Entwicklungsmeilensteine zu erreichen, mittlerweile eher der Normalzustand, als die Ausnahme. Die Zeit bei Naughty Dog, wo sie vor ihrem Wechsel zu EA über zehn Jahre lang arbeitete, beschreibt sie als ziemlich hart:

Ich weiß nicht, ob ich jemals weniger als 80 Stunden die Woche gearbeitet habe. Es gab Ausnahmen, wo man sich ein paar Tage frei nahm, aber ich habe im Grunde sieben Tage die Woche, mindestens zwölf Stunden täglich gearbeitet.

Diese sieben Arbeitstage die Wochen waren nicht nur auf die Projektleiter wie Hennig beschränkt, denn viele Leute aus dem Team waren ebenfalls an den Wochenenden im Studio: „Ich meine, Naughty Dog ist ziemlich berüchtigt, was die Menge an Crunch Times angeht, aber in einer Führungsposition versucht man eben noch mehr zu machen“, so die Autorin. Auf die Frage, ob die Entwicklung von Triple-A-Spielen diesen Lebensstil wert sei, antwortete sie:

Ich glaube nicht. Da gibt es Menschen, die nie nach Hause gehen und ihre Familien sehen. Sie haben Kinder, die aufwachsen, ohne sie zu sehen. Ich selbst habe keine Kinder. Ich habe mich in vielerlei Hinsicht für meine Karriere entschieden und konnte so zielstrebig sein. Hatte dieses Opfer einen Einfluss auf meine Familie? Ja. Aber es beeinflusste in erster Linie vor allem mich, daher konnte ich diese Entscheidung treffen. Wenn ich mir allerdings andere Leute anschaue. Ich meine, meine Gesundheit hat wirklich gelitten und ich musste mich um mich selbst kümmern, weil es ziemlich schlimm war. Und dann waren da Menschen, die, ihr wisst schon, zusammengebrochen waren oder sich selbst irgendwo einweisen mussten, wenn eines dieser Spiele fertiggestellt wurde. Oder sie haben sich scheiden lassen. Das ist nicht in Ordnung, nichts davon. Nichts davon ist es wert.

Laut Hennig hat die AAA-Industrie einen Punkt erreicht, wo sich etwas ändern muss, denn der Druck werde nicht weniger, sondern immer mehr. Das Ganze gleiche einem Wettrüsten, das unmöglich zu gewinnen sei. Und es zerstöre die Menschen. Sie selbst habe bereits genug Leute gesehen, die irgendwann ihre Sachen packten und gegangen sind, um VR, Indie oder irgendwas im Casual-Bereich zu machen, weil sie einfach die Nase voll davon hatten. Man müsse daher einen Weg finden, solche Projekte zu stemmen, ohne die Mitarbeiter auszubeuten. „Wir sollten nicht Spiele loben, die mit dem Blut der Leute getränkt sind, die sie machen.“

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 8. Oktober 2016 - 15:12 #

Es wäre tragisch wenn diese Menschen dazu gezwungen werden würden. Aber wer den Job freiwillig macht um Teil von was großen zu sein, Geld zu verdienen, oder an seiner Karriere zu schrauben wird schon seine Gründe haben. Natürlich wären 30 Stunden die Woche mit relaxtem aus dem Fenster gucken besser, aber dann muss man sich auch für so einen Job bewerben.

Sp00kyFox (unregistriert) 8. Oktober 2016 - 15:25 #

redet ja niemand davon, dass man bei dieser arbeit gefälligst faulenzen können soll. aber vernünftig arbeiten oder sich zu grunde schuften ist nun mal ein unterschied. und das argument der freiwilligkeit ist mir zu billig, das kannst du ja generell anwenden. missachtet dabei aber völlig die lohnabhängigkeit und das gewohnte arbeits- und sozialumfeld. "dann such dir halt nen anderen job" ist daher in der praxis dann eben nicht so einfach getan, vor allem wenn es in diesem jobumfeld eine übliche praxis ist.

Raubpferd 11 Forenversteher - 688 - 8. Oktober 2016 - 15:54 #

Genau das. Und es muss auch nicht so getan werden, als ob Spieleentwicklung grundsätzlich wahnsinnige Arbeitszeiten bedeuten müsste. Das ist nur so, wenn es entsprechend geplant und die Prioritäten entsprechend gesetzt werden, ob nun bei einzelnen Firmen oder in der ganzen Branche. Mit "such dir nen anderen Job" ist da nichts gelöst, im Gegenteil.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 8. Oktober 2016 - 15:55 #

Entweder bist Du als Arbeitgeber noch bösartiger als ich oder Dir fehlt es an Erfahrung. Letzteres könnte ich mir durch die privilegierte Situation in Deutschland gut vorstellen.

MrFawlty 18 Doppel-Voter - 9845 - 8. Oktober 2016 - 16:00 #

Ein Großteil der Arbeitnehmer in dieser Branche arbeitet unter schlechten Bedingungen (habe selber Erfahrung mit verschiedenen Firmen) und man wird indirekt gezwungen. Die "freiwilligen" unbezahlten Überstunden stehen meist im Arbeitsvertrag und dann heißt es friss oder stirb (arbeitslos/Hartz4).

Nicht jeder hat das Privileg einen entspannten und gut bezahlten Traumjob ausüben!

Paro 08 Versteher - 209 - 9. Oktober 2016 - 1:00 #

Natürlich wird in der Branche niemand dazu gezwungen den Job zu machen, aber man sehe sich mal die anderen Branchen an, die der Spielebranche ähnlich sind.
Ich selbst habe schon in einem AAA-Studio gearbeitet und mehrmals die Crunchzeiten durchgemacht. Das ist wirklich hart und ich habe keine Familie und bin auch noch jung und belastbar. Stellt euch doch mal vor, wie es für euch wäre, wenn ihr (selbst in eurem Traumberuf) für mehre Monate keinen Tag frei hättet und von morgens, bis spät Abends arbeitet. Ihr kommt dann nur zum schlafen und duschen nach Hause.
Ich kenne auch kein Studio in dem solche Überstunden speziell bezahlt werden, wie es in anderen Branchen üblich ist (Stichwort Zuschläge).
Da ich auch Freunde in der Filmbranche habe, die ja der Spielebranche ähnlich ist, weiß ich von einem der gerade bei ILM arbeitet, wie es da aussieht. Da gibt es auch mal so etwas wie Crunch, aber jede Überstunde bedeutet dort 200% mehr Gehalt.
Das alleine gibt schon den Projektmanagern und der Führung genug Anreiz richtig und durchdacht zu planen.
Was mir in der Spielebranche bewusst geworden ist, ist das Crunch oft ganz alleine durch schlechte Planung entsteht und man es ganz einfach vermeiden könnte ohne dass die Qualität des Spiels darunter leiden würde.

Loco 17 Shapeshifter - 8999 - 9. Oktober 2016 - 8:31 #

Das bezieht sich übrigens nicht nur auf die Spielebranche. Schau dir mal die typischen Tierpfleger an. Die arbeiten auf MIndestlohn-Basis, haben oft lange Anfahrtszeiten (weil Tierheime etc. außerhalb im Wald sind), arbeiten meist 2-3 Wochen 7 Tage durch, bevor sie wieder frei bekommen und haben ständig Überstunden, durch Notfälle, sodass vor 20 Uhr oft niemand zu Hause ist und morgens wieder um 6-7 raus muss. Das ist allgemein ein Problem. Bei Videospielen wirst du in der Regel aber noch gut bezahlt und nicht auf Mindestlohn-Basis.

Toxe (unregistriert) 8. Oktober 2016 - 15:38 #

Stimme zu. Und ich sehe auch nicht daß es da irgendwas zu argumentieren gäbe.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 8. Oktober 2016 - 15:58 #

Argumentieren nicht. Aber den üblichen Blödsinn scheinbar schon.

guerillero 14 Komm-Experte - P - 1878 - 8. Oktober 2016 - 15:39 #

Hmmmm eine Sieben-Stunden-Woche

Denis Michel Freier Redakteur - 287333 - 8. Oktober 2016 - 16:08 #

Hehe, ja das wäre schon was? Danke für den Hinweis, habe es korrigiert. ;)

Golmo (unregistriert) 8. Oktober 2016 - 15:40 #

Ohne die Angabe wieviel Geld sie dabei verdient hat, ist diese Aussage wertlos.

Jeremiah 09 Triple-Talent - 394 - 8. Oktober 2016 - 15:50 #

Wieso?

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30620 - 8. Oktober 2016 - 15:56 #

Vielleicht weil man bei einem Gehalt für Zwei (oder mehr) auch mehr Arbeit verlangen kann oder im Umkehrschluß die (theoretische) Wahl auf Gehaltsverzicht und personelle Unterstützung hat.

Izibaar 16 Übertalent - 5857 - 8. Oktober 2016 - 16:05 #

12 Stunden am Tag für dreifaches Gehalt. Bis 35 durchhalten und sich anschließend ein ruhiges Leben machen mit Halbtagsjob und gespartem. Kann man machen.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 10. Oktober 2016 - 12:20 #

Ich glaube Leute wie Amy Hennig sind eher auf freiberuflicher Basis tätig, d.h. die hat dann keinen Arbeitsvertrag sondern einfach einen Vertrag, was sie zu liefern hat. Kann natürlich auch bei ihr ausnahmsweise anders gewesen sein.

Jedoch muss man klar sagen, wir reden hier ohnehin von Leuten mit Gehältern von über 100k im Jahr und im Fall Hennig wahrscheinlich noch mal einiges mehr.

Raubpferd 11 Forenversteher - 688 - 8. Oktober 2016 - 15:55 #

Blödsinn.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 10. Oktober 2016 - 12:23 #

Nein, Standardgehalt für Programmierer in USA ist ca. 120.000 Dollar im Jahr. Das kannst du nicht mit Durchschnittsgehältern von 30 - 50 Tausend vergleichen. Selbst hierzulande geht das bei ca. 70.000 in dem Job los.
Und im Fall Frau Hennig gehe ich eher mal so grob geraten von 400.000 aufwärts aus. Dass die dann mal ein paar Wochen 80 Stunden ranklotzen muss sollte logisch sein. Dafür hat sie danach wahrscheinlich wochenlang frei, bis das nächste Projekt ansteht.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 8. Oktober 2016 - 15:58 #

Wenn wir scho so anfangen wollen, wäre die im Vertrag festgelegte Arbeitsstunden in der Woche interessanter.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 10. Oktober 2016 - 12:17 #

Da gibt es gesetzliche Bestimmungen.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 10. Oktober 2016 - 17:36 #

Ich kenne nur den 8 Stunden Tag als US - Gesetz und ich kenne dortige Verträge, die jenes umgehen.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 10. Oktober 2016 - 17:30 #

Selbst da gibt es oftmals einen Gap zur Realität. In einigen Bereichen wird stillschweigend erwartet, dass 50% mehr gearbeitet wird, als im Vertrag festgeschrieben ist. Solange sich genug finden, die mitmachen, wird das auch so weitergehen.

manacor 14 Komm-Experte - 2583 - 8. Oktober 2016 - 15:47 #

Ausbeutung von Mitarbeitern ist in keiner Branche in Ordnung, leider gibt es sehr viele Beispiele dafür ... Aber es muss auch allen klar sein, dass ein Management nichts taugt, das die Meilensteine eines Projekts so setzt, dass sie regelmässig nur durch Überstunden erreicht werden können. Hier braucht es einen nachhaltigen Kulturwandel und wahrscheinlich auch eine neue Generation von Top-Managern.

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30620 - 8. Oktober 2016 - 15:48 #

Hätte sie sich als Projektleiter gut für einsetzen können, wäre bestimmt erfolgversprechender gewesen als ein Interview danach.

Faire Arbeitsbedingungen und Bezahlung ist in jeder Branche und in jedem Land wünschenswert. Bezüglich des letzten Satzes hoffe ich, dass sie als Autorin nur Sachen lobt, an denen kein Blut klebt...

Raubpferd 11 Forenversteher - 688 - 8. Oktober 2016 - 15:57 #

Wer sagt dir, dass sie das nicht getan hat?
Und deinen letzten Satz verstehe ich nicht.

maddccat 19 Megatalent - 14116 - 8. Oktober 2016 - 16:02 #

Lies die News. ;)

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24427 - 8. Oktober 2016 - 16:25 #

Igitt, lesen. Wo denkst du denn hin? Gibt es die News nicht als Hörbuch für Leute wie ihn? ;)

Raubpferd 11 Forenversteher - 688 - 8. Oktober 2016 - 18:36 #

Hab ich, und jetzt?

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30620 - 8. Oktober 2016 - 19:16 #

Was gibt es da nicht zu verstehen? Sie möchte nicht, dass Spiele an denen "Blut der Mitarbeiter klebt" gelobt werden und ich hoffe, dass sie den Maßstab auch in anderen Bereichen einhält.

Raubpferd 11 Forenversteher - 688 - 9. Oktober 2016 - 12:33 #

Lesen kann ich, ich weiß nur immer noch nicht, was du damit meinst. Was für andere Bereiche, und was soll der Einwand überhaupt bezwecken? Aber wenn mir das keiner erläutern kann oder will, auch gut.

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30620 - 9. Oktober 2016 - 12:49 #

Alle anderen Bereiche. Der Einwand ist halt nur um zu verdeutlichen, dass man nicht nur in seiner Branche für die Aufklärung und bessere Arbeitsbedingungen kämpfen / berichten sollte, sondern überall. Als Schreiber hat sie da ja auch Möglichkeiten zu.

Raubpferd 11 Forenversteher - 688 - 9. Oktober 2016 - 13:13 #

Jetzt hab ich es mehr oder weniger verstanden und würde mich im Grundsatz sogar anschließen.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 8. Oktober 2016 - 16:01 #

Dachte mir schon das da gleich wieder der übliche "selbst schuld" und soll sich nicht anstellen" Müll kommt. Aber so schnell und reflexartig ist schon beängstigend.

Toxe (unregistriert) 8. Oktober 2016 - 16:07 #

Jupp. Und "mir geht es auch schlecht, warum sollte es anderen besser gehen?".

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110372 - 8. Oktober 2016 - 16:08 #

Ich hab da leider auch nichts anderes hier erwartet.

Maulwurfn (unregistriert) 8. Oktober 2016 - 16:12 #

Ist halt kein Neuland mehr.

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 8. Oktober 2016 - 16:18 #

Das ist ein Punkt, an dem ich dir zu 100% zustimmen muss. Die empatische Leistung einiger Mitmenschen ist wirklich unter aller Kanone.

Sp00kyFox (unregistriert) 8. Oktober 2016 - 16:29 #

selbst wenn man nicht mitfühlen kann (fällt mir auch immer wieder bei streiks auf, wo sich dann empörte kunden beschweren was den streikenden gefälligst einfällt), sollte einem doch alleine der verstand nahe legen sozial gerechte arbeitsbedingungen zu befürworten. aber auch beim verstand scheint ja vielen zu mangeln.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 10. Oktober 2016 - 12:26 #

Es geht nicht um Empathie sondern schlicht darum, dass Leute die das Doppelte und Dreifache vom Durchschnittsgehalt verdienen dann ja auch gerne mal mehr für ihr Geld tun dürfen.

Sp00kyFox (unregistriert) 10. Oktober 2016 - 13:13 #

solch ein hohes gehalt ist ja durch die ausbildung und die art der arbeit gerechtfertigt und nicht durch die arbeitszeit. auch jemand der ein überdurchschnittliches gehalt verdient, sollte einen anspruch auf geregelt arbeitszeiten haben und sich nicht seine gesundheit kaputt schuften müssen.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 10. Oktober 2016 - 15:27 #

Na ja, da kann man jetzt trefflich streiten, ob jetzt einzig der Uniabschluss rechtfertigt, dass jemand für geistige Arbeit das Dreifache verdient wie jemand ohne solchen Abschluss und mit harter körperlicher Arbeit.

Sp00kyFox (unregistriert) 11. Oktober 2016 - 1:03 #

dafür steckt derjenige ja auch vorab mehr lebenszeit und geld in solch eine ausbildung.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 10. Oktober 2016 - 17:32 #

Bei uns sind ab einer gewissen Gehaltsstufe die Überstunden mit der Gehaltszahlung abgegolten. Da gibt es eine klare Korrelation zwischen Überstunden und Gehalt.

maddccat 19 Megatalent - 14116 - 8. Oktober 2016 - 16:07 #

„Wir sollten nicht Spiele loben, die mit dem Blut der Leute getränkt sind, die sie machen.“

Warum sollte man das Endprodukt nicht loben, wenn es gut ist? Die Bedingungen unter denen es entstand, stehen doch auf einem ganz anderen Blatt und gehören an anderer Stelle diskutiert...

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 8. Oktober 2016 - 16:19 #

Genau deswegen kaufen wir ja alle auch mit Begeisterung die 3,99-T-Shirts von Kik, die liebevoll von philipinischen Kindern mit rostiger Nadel in irgendeinem Slum genäht wurden... die Ware ist doch gut, das ist doch unabhängig von den Arbeitsbedingungen. Da ist es wirklich Zeit, dass sich was ändert. In jeder Branche.

gamalala2017 (unregistriert) 8. Oktober 2016 - 16:40 #

Ich möchte keine philipinische Kindern den Hungertot sterben lassen nur weil sie plötzlich Arbeitslos werden. Klingt scheiße ist aber besser als der Tot. Derzeit.

Die Infrastruktur dieser Länder müssen auch bessere Optionen bieten können, sonst kann Kinderarbeit nicht eingedemmt werden.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 8. Oktober 2016 - 16:44 #

Ist Uncharted 4 nun auf gleicher Stufe wie Kinderarbeit?

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24427 - 8. Oktober 2016 - 16:46 #

Seine Aussage ging mehr so ums Prinzip. Nur weil die Bedingungen nicht ganz so mies sind, sollte es bei der Produktauswahl trotzdem eine Rolle spielen. So zumindest die Meinung von Ms. Hennig.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 8. Oktober 2016 - 17:00 #

Prinzip schön und gut, aber in dem Artikel gehts nach wie vor um Leute die in der AAA Spieleindustrie arbeiten und durchaus die Ausbildung und Freiheit haben das sie auch in anderen, weniger überfüllten Branchen einen Job finden könnten. Den Luxus haben halt jene die in Sweatshops für H&M, GAP und sonstige schneidern nicht. Aber was sich die Kleidungsbranche so erlaubt passt nicht wirklich hierher.

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 8. Oktober 2016 - 18:22 #

Ja, in dem Artikel gehts darum. Wenn du dir den Kommentar anschaust, auf den ich geantwortet habe, madcat schreibt da so schön:

"Warum sollte man das Endprodukt nicht loben, wenn es gut ist? Die Bedingungen unter denen es entstand, stehen doch auf einem ganz anderen Blatt und gehören an anderer Stelle diskutiert..."

Und dieser Grundsätzlichen Aussage widerspreche ich leider, denn sie folgt der gleichen Logik wie mein Beispiel und sollte mMn in KEINER Branche Anwendung finden.

maddccat 19 Megatalent - 14116 - 10. Oktober 2016 - 11:02 #

Von mir wurde keine grundsätzliche Aussage getätigt, die hast du daraus gemacht. Ich bezog mich auf die Spieleindustrie und auf ihre Aussage in der News. Wir können jetzt auch Uncharted 4 und Co. alle ganz doll schlecht finden und in Grund und Boden werten - nur wird das dem Endprodukt nicht gerecht und tritt die harte Arbeit der Beteiligten auch noch mit Füßen...

Daher meine Aussage, bissl differenzieren und das Fass an der richtigen Stelle aufmachen. ;)

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 8. Oktober 2016 - 18:23 #

Danke, ich wusste, dass es nicht SO unverständlich formuliert war. Unmenschliche Arbeitsbedingungen sind erstmal unmenschliche Arbeitsbedingungen, egal wer der Leidtragende ist.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 8. Oktober 2016 - 16:55 #

Ne die zerfallen beim Waschen.
Es gibt Diskussion, die immer schwierig sind und jene gehört dazu. Ich denke nicht, daß nun über all der hohe Stand des Arbeitsschutzes wie in Deutschland gelten sollte, aber ganz sicher sollte niemand in giftige Chemikalien ohne Körperschutz und Atemschutz die Wäsche färben.

Weryx 19 Megatalent - 15436 - 8. Oktober 2016 - 18:10 #

Muss dich leider enttäuschen, deine 30€ T-Shirts werden von den selben Leuten gefertigt :< http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/1315152#/beitrag/video/2769314/Gewinn-statt-Gewissen?

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 8. Oktober 2016 - 18:20 #

Hat Vorteile, wenn das Trigema-Outlet zu Fuss in wenigen Minuten zu erreichen ist... das die meisten anderen auch nicht viel besser sind ist klar, Kik ist da halt mit den Dumpingpreis nur ein unrühmliches Beispiel.

Khronoz 14 Komm-Experte - 2065 - 9. Oktober 2016 - 11:08 #

Der Westen macht hier nicht die Preise, sondern Asien.

gamalala2017 (unregistriert) 8. Oktober 2016 - 16:46 #

Ich finde Legacy of Kain bzw. im speziellen Soul Reaver ist gerade wegen diesen "Blut" gut geworden. Wäre sonst nicht anders realisierbar gewesen.

Spielewelten wurden damals mit Truespace quasi polygon für polygon optimiert gebaut. Das Autoring hat die Geschichte gemäß Leveldesign ändern müssen. Der Art-Director hat sich aufgeregt und die Arbeit von einer Woche war am Arsch. Der Publisher hat gemeckert -> am Arsch.
Wurde die Spielmechanik geändert, dann damit auch das Leveldesign. Das Autoring musste sich also Gründe einfallen lassen, wieso die Spielerfahrung des Abschnitts nun vom Spieler gefordert ist. Dabei muss am besten alles wie aus einem Guß wirken und auch nicht zusammen gestoppelt.
Eine Änderung der Geschichte hatte innerhalb eines anderen Abschnitts womöglich also ein anderes Level-Design zur Folge.
Der Kreis drehte sich so lange bis AAA-Quality ersichtlich war.

Heutzutage kannst du jemanden für schlecht finden, wenn dieser mit der unity engine nicht genau deine Story umsetzen kann. Heutztage ist das nämlich einfach möglich. Das war damals noch nicht so. Sie war für ihren Typus zur falschen Zeit in die Berufung gegangen.

gamalala2017 (unregistriert) 8. Oktober 2016 - 16:30 #

Es freut mich das sie bei ihrer Zeit bei Naughty Dog etwas hatte, womit sie ihren Bekanntenkreis besser unterstützen konnte.
Viele erwähnen das nicht oder sehen dies als selbstverständliche Sache an. Letzteres sollte optimalerweise auch der Normalzustand im Job sein.
Ich lese aus ihrer Erfahrung nun aber auch nicht direkt heraus das sie dies bei EA würdigt. Bitte nicht falsch verstehen, denn ich verstehe das man nicht alles verallgemeinern darf, aber es wird in diesen Kontex in ihrem Bericht einfach nicht erwähnt, obwohl sie so umfassend auf das Thema eingegangen ist.
Damit meine ich, dass ihre Pro-Argumente für EA ganz andere sein könnten als jene Erfahrung die sie bei Naughty Dog gesammelt hat.

offtopic:
Legacy of Kain bzw. im speziellen Soul Reaver konnte deswegen nur außergewöhnlich gute Inhalte bieten, weil das Autoring jedes mal an den aktuellen Stand der Technik angepasst wurde.
Heutzutage ist das gar ein no-go. Man öffnet eben einmal unity 5 oder unreal editor (nachdem die assets/presets erstellt sind) und man kann zu 100% jede Geschichte in damaliger Grafikqualität abliefern.
Damals hätten die Spieleentwickler von Dingen wie Unity 1 gar nur geträumt.

Spielewelten wurden damals mit Truespace quasi polygon für polygon optimiert gebaut. Das Autoring hat die Geschichte gemäß Leveldesign ändern müssen. Der Art-Director hat sich aufgeregt und die Arbeit von einer Woche war am Arsch. Der Publisher hat gemeckert -> am Arsch.
Wurde die Spielmechanik geändert, dann damit auch das Leveldesign. Das Autoring musste sich also Gründe einfallen lassen, wieso die Spielerfahrung des Abschnitts nun vom Spieler gefordert ist. Dabei muss am besten alles wie aus einem Guß wirken und auch nicht zusammen gestoppelt.
In der damaligen Zeit war das eine Meisterleistung für eine 3D Engine die auf AAA-Grafikqualität ausgelegt ist und auf dem Nintendo 64 das grafisch beste spiel ist(!).

Naughty Dog könnte mit einer richtig anpassbaren Engine diese Arbeitsprobleme lösen. Die Leute könnten dann kreativer sein.
Aber es kann sich nicht jedes Studio eine Engines des schlages Unreal, Unity, Red Engine für AAA-Projekte leisten.
Die Möglichkeit die Geschichte mittels UML umsetzen zu können, sollte gerade im Sinne für Autoren sein.

Meistens verschläft ein Studio ein Mindeststandard für Autoring-Funktionalitäten festzulegen und zu 100% vor Entwicklungsbeginn umsetzen zu lassen.
Es wäre nicht schlecht wenn der Mindeststandard gesetzlich geregelt wäre. Da könnte man diese Probleme zumindest eindämmen.

Zuletzt musste der polnische Entwickler CD Projekt auf Fördergeld hoffen um (auch) entscheidende Autoring-Tools realisieren zu können. Ich bin mir sicher das CD Projekt die Spielwelt (welches in den Hinterköpfen der Designer existiert) auch ohne diese Tools umsetzen lassen wird.
Das wird den angestellten dann aber etwas mehr Zeit kosten..

Das war jetzt Kritik.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24427 - 8. Oktober 2016 - 16:40 #

Ich frag mich bei so mancher Reaktion hier, ob die Leute auch nur im Ansatz wissen, wie viel Zeit man am Arbeiten ist, wenn man 60-80h auf seinem Arbeitsplatz die Woche verbringt. Da scheinen einige wirklich noch keine Erfahrungen zu haben und an Vorstellungskraft mangelt es offenbar auch. Gleichwohl vermisse ich das Verständnis, dass die Betroffenen da keinen Spaß haben, wenn sich das in der Crunchtime über Wochen hinzieht.

Zudem sei mal das deutsche Arbeitszeitgesetz an die Befürworter hier empfohlen. Solch ein Gesetz gibt es aber noch nicht überall bzw. praktisch wird es noch nicht umgesetzt.

vicbrother (unregistriert) 8. Oktober 2016 - 17:04 #

Das deutsche Arbeitsgesetz ist damit wohl ein Grund dafür, warum aus Deutschland kaum AAA-Spiele kommen. Ich stimme ja zu, dass niemand umsonst arbeiten sollte, aber ansonsten gehört das Arbeits- und Bundesurlaubsgesetz flexibilisiert.

MichaelK. 13 Koop-Gamer - P - 1480 - 8. Oktober 2016 - 17:22 #

Schwachsinn. Es gab noch NIE große AAA Spiele aus Deutschland, seit der PC das Nummer 1 Spielsystem ist bzw. seit die Konsolen so groß sind. Vielleicht mal von Anno abgesehen (OK, die Crytek Sachen kann man noch nennen). Und gerade heute sollte es doch so einfach wie noch nie sein AAA Titel zu machen. Im Zweifel muss man einfach mehr Leute einstellen damit nicht jeder 30 Stunden am Tag arbeiten muss und in der Nacht auch noch.

kommentarabo 15 Kenner - 2841 - 8. Oktober 2016 - 19:00 #

"Schwachsinn. Es gab noch NIE große AAA Spiele aus Deutschland, seit der PC das Nummer 1 Spielsystem ist bzw. seit die Konsolen so groß sind."

wo ist da jetzt der widerspruch? das deutsche arbeitsrecht ist ja nicht erst seit gestern so gestrickt.

MichaelK. 13 Koop-Gamer - P - 1480 - 8. Oktober 2016 - 19:11 #

Es haben aber auch nicht so viele versucht AAA Titel zu machen. Ich glaube nicht, dass das Arbeitsrecht damit was zu tun hat. Es kommen auch keine AAA Hollywood Filme aus Deutschland. Das hat glaube ich eher grundsätzliche Ursachen, dass hier Medienprojekte nicht so viel Geld zur Verfügung haben wie anderswo. Ein Witcher z.B. kommt aus einem Land wo eigentlich wirtschaftlich schlechter wie Deutschland steht und trotzdem machen die geile Spiele. Wir hatten ja mal Gothic z.B.. Hätte man das ein wenig zugänglicher und mainstreamiger und mehr AAA gemacht, hätte man vielleicht noch die Marke und wäre genauso groß wie Witcher. Aber vielleicht ist es die deutsche Mentalität die alles irgendwie zu kompliziert machen will, dass keine AAA Titel hier gemacht werden.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 8. Oktober 2016 - 20:03 #

Wirtschaftliche "Schwäche" hat aber auch ihre Vorteile, wie dass das polnische durchschnittliche Einkommen etwa Hälfe des Deutschen beträgt.

Cd Projekt hat sich aber wohl trotzdem am Witcher 1 verhoben. 2009 hatte das Unternehmen nämlich eine schwere finanzielle Schieflage und wurde von Optimus S.A. gerettet / übernommen.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 8. Oktober 2016 - 18:01 #

Was würden wir nur ohne deinen wirtschaftaliberalen Unsinn hier machen. <3

vicbrother (unregistriert) 9. Oktober 2016 - 6:54 #

Vermutlich den Kommunismus idealisieren...

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65104 - 9. Oktober 2016 - 10:07 #

Nein, das gehört es definitiv nicht! Wenn du es flexibler willst, dann mach deine eigene Firma auf, da kannst du dann Selbstausbeutung bis zum umfallen betreiben.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 10. Oktober 2016 - 10:29 #

Damit solche Zustände auch bei uns legal werden? Nein Danke.

Flexibilisierung ist ja ganz schön und gut, aber man muss verdammt gut aufpassen, dass man keine Regeln abschafft, die am Ende die Gesundheit der Arbeitnehmer nachhaltig zerstören kann. Und wir solche Zustände bekommen.

Ich sag zwar nicht, dass das deutsche Arbeitsrecht das gelbe vom Ei ist, aber besser als das in den USA ist es allemal.

Philley (unregistriert) 8. Oktober 2016 - 17:10 #

Jupp! Vor allem der 7-Tage-Part ist in meinen Augen ganz, ganz bitter. 12+ Stunden zu arbeiten ist eine Sache, aber keinen einzigen Tag in der Woche semi-komatös abschalten zu können, macht einen ziemlich schnell fertig.
Jeder, der das mal gemacht hat, wird sich zwangsläufig die Frage stellen, wofür er sich die Entbehrungen auf sich nimmt. Und ehrlich gesagt, als Namenloser Pflanzen-Texturen für Spiel zu malen? Das ist es in meinen Augen nicht wert.
Und bitte kommt mir nicht mit "aber wenn das Geld stimmt..."!

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 8. Oktober 2016 - 18:16 #

Weil mir meine Arbeit Spaß macht und Selbstständige darüber nicht zu meckern haben.
Nein auch wenn ich regelmäßig 12 Stunden und mehr im Laden bin sowie den Großteil des Jahres eine 7 Tage die Woche arbeite, habe ich mir genügend Freiraum zwischen den Kunden und den sonstigen Arbeiten eingerichtet und vor allem ist es meine gänzlich freie Entscheidung. Wenn ich als merke, daß ich einen freien Tag brauche, kann ich ihn mir dann auch freischaufeln.

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 10. Oktober 2016 - 2:10 #

Das deutsche Arbeitszeitgesetz kann teilweise durch Betriebstvereinbarungen bzw. durch Tarifverträge ausgehebelt werden.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 8. Oktober 2016 - 17:10 #

„Wir sollten nicht Spiele loben, die mit dem Blut der Leute getränkt sind, die sie machen.“

Das mag ja sein, aber woher soll ich wissen, wie die Arbeitsbedingungen bei einem Studio sind, wenn nicht gerade mal wieder ein Insider Infos nach außen trägt?

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110372 - 8. Oktober 2016 - 17:38 #

Ich schätze mal darum wird sie das mitunter in dem Interview erwähnt haben, daß dieses Bewußtsein auch mal nach außen dringt und nicht von irgendeinem xyz-Mitarbeiter kommt, den man sowieso nicht für voll nimmt. Einer der "bekannteren" Namen muß ja mal damit anfangen...

Khronoz 14 Komm-Experte - 2065 - 8. Oktober 2016 - 18:10 #

Bin auch grad bei ner + 60 h Woche ... bei schlechter Bezahlung ... aber man tut was man kann. Auf Dauer macht es einen aber kaputt und man wird verheizt. Ist trotzdem eine gute Erfahrung - bis eben zu einem gewissen Zeitpunkt. Und ja die Lohnschere tut sich auch nach unten auf.

Da aber z.B. viele auf die Logik des Kapitalismus getrimmt werden gibt es immer wieder genügend junge naive Menschen die blind an Karriere glauben als Nachschub für die kreativen Mühlen der Gebildeten im Medienbereich.

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 8. Oktober 2016 - 18:29 #

Das Problem ist doch, dass man grad bei geistiger Arbeit lange über der Grenze arbeiten kann, bevor man selbst was merkt. Und da sehe ich einfach auch eine Verantwortung bei den Chefs, das zu unterbinden, wenn es regelmäßig passiert.

zaylia_tsa 11 Forenversteher - 787 - 8. Oktober 2016 - 19:28 #

Ich habe als Beamter auf Probe 2 Jahre lang 70 Stunden die Woche gearbeitet, damit mein damaliger Boss (Sadist!) mich nicht aus dem Beamtendienst rausschmeißt. Hab trotzdem grad so die 4 als Beurteilung bekommen.

Kommt immer auf die Umstände an, in denen man sich befindet. Danach das Amtsgericht gewechselt und auf einmal fühlte sich das Leben besser an und die Selbstmordgedanken sind verschwunden.

Seitdem bin ich politisch komplett auf links getrimmt. Selbstausbeutung ist menschenfeindlich, Ausbeutung ist menschenfeindlich. Wir haben einen Grad der Produktionsorganisation, der es erlaubt, die Menschen 20 h die Woche arbeiten zu lassen und Deutschland wird NICHT untergehen.

2004 habe ich ohne PC-Software im Schnitt 20 Zivilakten geschafft. Heute bist du bei 30 - 40 Akten am Tag. Wenn man aus dem Urlaub kommt und 6 Uhr anfängt und 17 Uhr geht und keine Pausen macht, kommt man auf bis zu 120 Akten (danach ist das Gehirn verbruzzelt). Bei der Produktivitätssteigerung ist meine Besoldung in Berlin aber auch noch gesunken (meine jetztige Besoldung ist 17 % unter Inflationsniveau) - ich sehe keinen fairen Anteil an der Produktivitätssteigerung. Lange Rede kurzer Sinn: 20 h die Woche reichen locker, um mehr Arbeit zu schaffen als zu Zeiten von 2004.

FreundHein 16 Übertalent - P - 5217 - 8. Oktober 2016 - 22:01 #

Eine 4 als Beurteilung? Muss wirklich ein Unmensch gewesen sein. Bin im Bundesdienst und hier wird sehr darauf geschaut, dass der gesetzliche Rahmen eingehalten wird, Überstunden innerhalb eines Jahres wieder abgebaut werden undsoweiter. Man wird nicht komisch angeschaut, wenn man pünktlich Feierabend macht und dafür bleibt man dann auch gern länger, wenn Not am Mann ist. Bin ich auch ganz froh drum.

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65104 - 9. Oktober 2016 - 10:23 #

Schlimme Sache mit den 2 Jahren. Schön dass du es überstanden hast und jetzt einen bessern Arbeitsplatz hast. Man muss aber auch sagen, dass auch hier wieder ein Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz vorlag und so etwas eigentlich in DE nicht möglich sein sollte. Die BG interessiert sich für so was brennend und für Arbeitgeber wird es auch richtig teuer. Ich kenne Unternehmen, da gibt es beim zweiten Verstoß vom Arbeitgeber eine Abmahnung, wenn man nicht rechtzeitig abhaut!

Deinem letzten Absatz widerspreche ich allerdings entschieden bei den Vorteilen (PKV, PKV+Zuschuss(Hessen), fette Pension (im Gegensatz zu 41% Rente), Unkündbar, weniger Abzüge), die fast alle Beamten die ich kenne immer schön beim meckern ignorieren.

pauly19 15 Kenner - 2957 - 9. Oktober 2016 - 20:47 #

Schon krass. Bist Du Rechtspfleger? Aber wie hast Du denn 70 Stunden die Woche geschafft?

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 10. Oktober 2016 - 17:39 #

> Das Problem ist doch, dass man grad bei geistiger Arbeit lange über der Grenze arbeiten kann, bevor man selbst was merkt.

Nein, kannst Du nicht. Du wirst bräsig. Auch das Gehirn braucht mal Pause, sonst gibt es einen steilen Leistungsabfall.

Disteldrop 13 Koop-Gamer - 1720 - 8. Oktober 2016 - 19:15 #

Spiele-Produktion auf Callcenter-Niveau. Irgendwie hab ich dieses Bild im Kopf. Wird ja heutzutage eh alles kommerzialisiert und muss "schnell schnell" gehn. Wundert mich nicht diese Aussage der Hennig.
Ich jedenfalls pack jetzt mein Zeug und geh zu einer Max Goldt Lesung.

DocRock 13 Koop-Gamer - 1380 - 8. Oktober 2016 - 19:17 #

Also ich habe runtergeschraubt auf 4 Tage Woche mit 30h / Woche und es war die beste Entscheidung, die ich je getätigt hab. :D Ein Tag frei, dort für die Kids zuständig. Perfekt. Für mich ist Karriere nix, ich liebe meine Freizeit. Geld verdienen wir auch so genug für alle Annehmlichkeiten.

gamalala2017 (unregistriert) 8. Oktober 2016 - 19:34 #

Für viele gibt es aber nur alles oder nix. Eine Mitte hat nicht jeder und kann durchaus auch als Privileg angesehen werden.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 8. Oktober 2016 - 19:44 #

Das Traurige ist, dass die Überstunden noch nicht mal was bringen. Vor allem wenn es um geistige Arbeit geht und nicht um durchgetaktete Fließbandarbeit.

"Der Volkswirtschaft insgesamt bringt der amerikanische Fleiß nichts. Etliche Untersuchungen, zum Beispiel jüngst eine der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, haben ergeben, dass Menschen besser und produktiver arbeiten, wenn sie erholter sind. Laut einer Analyse der Weltgesundheitsorganisation aus dem Jahr 2012 kostet Stress am Arbeitsplatz amerikanische Unternehmen pro Jahr 300 Milliarden Dollar.
...
42 Prozent der Amerikaner haben im vergangenen Jahr keinen einzigen ihrer ohnehin spärlichen Urlaubstag genommen, hat eine neue Studie ermittelt.
...
Die meisten Amerikaner haben zehn Urlaubstage und bekommen Geld an sechs gesetzlichen Feiertagen im Jahr – das hängt aber von der Gnade der Arbeitgeber ab. Die Deutschen, Dänen, Franzosen und Spanier haben im Schnitt 30 Tage Urlaubsanspruch – und nehmen auch alle 30. Die USA sind die einzige Industrienation, in der Arbeitnehmer kein Recht auf bezahlten Urlaub, bezahlte Krankheitstage oder Gehalt an Feiertagen haben. Fast jeder vierte arbeitende Amerikaner hat deswegen überhaupt keine bezahlten Ferien. "

http://www.wiwo.de/erfolg/beruf/nur-eine-woche-urlaub-im-jahr-ein-problem-fuer-das-volksglueck/11360268-3.html

pauly19 15 Kenner - 2957 - 9. Oktober 2016 - 20:49 #

Dazu muss man sagen, dass die meisen Amerikaner mit höherem bildungsabschluss auch mehr Geld verdienen als der Durchscnitt mit gleichem Bildungabschluss bei uns. Hatte einen Studienkollegen der in Amerika sein Prkatikum bei einer lawfirm gemacht hat. Sein Gastvater war LKW Fahrer und verdiente 97.000 US Dollar im Jahr.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 10. Oktober 2016 - 12:42 #

es ist leider in vielen Ländern wie auch den USA "Sitte", dass "Anwesenheitspflicht" am Arbeitsplatz besteht, am liebsten rund um die Uhr. Ist in Japan / Korea ja nicht anders. Das soll halt Engagement zeigen. In Wirklichkeit ist es schwachsinn, weil die Leute an ihrem zwölf Stunden Tag auch nicht mehr schaffen, als ein normaler Arbeitnehmer hierzulande, weil sie viel Zeit eben einfach nur absitzen.

FEUERPSYCHE (unregistriert) 8. Oktober 2016 - 20:13 #

Überstunden gehören generell per Gesetz untersagt. Die werden, obwohl sie außerhalb der Arbeitszeit liegen, schlechter bezahlt und greifen massiv in die Privatzeit ein. Wenn die regulären Zeiten nicht ausreichen, muss der jeweilige Betrieb mal sein Management bzw. evtl. auf dem Rücken der Mitarbeiter zu hoch gesteckten Ziele hinterfragen.

Tungdil1981 19 Megatalent - 16681 - 8. Oktober 2016 - 20:22 #

Was ist das denn für nen Quatsch? Wenn ein Arbeitnehmer freiwillig Überstunden macht ist das doch ok.

Sp00kyFox (unregistriert) 8. Oktober 2016 - 20:27 #

das problem dabei ist, wenn man in sich in einem klima aufhält in dem man genötigt wird dies "freiwillig" zu machen.

Tungdil1981 19 Megatalent - 16681 - 9. Oktober 2016 - 19:49 #

Naja jeder sollte irgendwann alt genug sein, um mal "nein" sagen zu können.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 9. Oktober 2016 - 20:42 #

Und nur manche werden auch alt genug, um weise zu werden.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62104 - 9. Oktober 2016 - 21:42 #

In dem Satz liegt soviel Wahrheit.

Raubpferd 11 Forenversteher - 688 - 9. Oktober 2016 - 23:21 #

Probier`s aus, kann ich da nur sagen. So einfach, wie du es darstellst, ist das im Regelfall nicht.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 10. Oktober 2016 - 0:43 #

Gibts in Deutschland keine Gewerkschaften mehr?

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110372 - 10. Oktober 2016 - 1:01 #

Nicht jeder Beruf/Berufszweig hat eine Gewerkschaft im Rücken.

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 10. Oktober 2016 - 2:07 #

Es gibt eher Pseudogewerkschaften, wie zum Beispiel die christlichen Gewerkschaften, wo eher der Arbeitgeber den Ton angibt anstatt die Arbeitnehmer bzw. die sehr Arbeitgeber freundlich sind gerade bei den Leihbuden beliebt.

http://www.zeit.de/karriere/beruf/2010-10/analyse-tariffaehigkeit

vicbrother (unregistriert) 8. Oktober 2016 - 21:37 #

Die Wirtschaft arbeitet heute "just-in-time" und projektorientiert, daher ist deine Forderung antiquiert. Das ganze Arbeits- und Urlaubsrecht gehört flexibilisiert - jede Stunde bezahlt oder anderweitig verrechnet, aber weg von starren x-Wochenstunden und ähnlichen Regelungen aus der Montanzeit. Selbst ein Arbeitnehmer darf seinen Urlaub nicht über mehrere Jahre ansparen, sondern muss diesen jedes Jahr nehmen oder verfallen lassen - dabei haben wir im Jahr schon ca. 120 freie Tage nur durch Wochenenden und Feiertage.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45115 - 8. Oktober 2016 - 22:33 #

Komm bitte erst einmal in der Realität an.

blobblond 20 Gold-Gamer - P - 24478 - 8. Oktober 2016 - 22:50 #

"Überstunden gehören generell per Gesetz untersagt."

Freitag, kurz vor Feierabend, also so 16Uhr-17Uhr, beschädigt ein Bagger eine Strom/Wasser/Gas/Fernwärme/Telefonleitung, wären keine Überstunden möglich, müssten einige Haushalte auf diese Dinge bis Montag morgen verzichten.
Was ist mit Hausnotrufsystem die die Telefonleitung, über IP-basierte NGN-Technik brauchen sorgen die externe Stromversorgung, Ja mei! Gehen halt ein paar Senioren/Pflegebedürftige übers Wochenende drauf, hauptsache man muss keine Überstunden machen!
Ist Oma Erna selbst schuld wenn sie hinfällt!
Und btw, Notfälle kann man schlecht bis garnicht im voraus planen...

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 10. Oktober 2016 - 17:43 #

> Überstunden gehören generell per Gesetz untersagt.

Das ist Quatsch. In bestimmten Situationen werden Überstunden benötigt.

Simples Beispiel:
Wenn ich neben meinem täglichen Job Rufbereitschaft habe, weiß ich nicht im voraus, wie viele Stunden ich dort arbeiten werde. Arbeite ich weniger und habe keinen Anruf, mache ich Minusstunden. Arbeite ich regulär und habe Anrufe, mache ich Überstunden.

Es kommt einfach auf das Regelwerk drumherum an. Das ist nicht überall so komfortabel wie bei uns. Aber ein generelles Verbot ist Unsinn. ("Brand im RZ? Nö. Stundenkonto ist voll.")

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 11. Oktober 2016 - 6:16 #

Das ist halt die typische Ausnahme ;-)

Aber ansonsten wird das Thema Überstunden genauso ausgebeutet und teilweise illegal genutzt, wie das Thema Zeitarbeit und das sind halt auch Fakten.

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30620 - 11. Oktober 2016 - 6:47 #

Man kann vieles als Ausnahme abtun. Ich bin z.B. sehr froh, dass Überstunden nicht generell verboten sind. Ich bin beruflich viel auf (Auslands-) Montage und froh das ich nicht nach 8Stunden (und den kompletten Samstag und Sonntag) alleine im Hotel verbringen muss, sondern meine ~60Stunden (6x10Stunden, ein Tag frei) schieben kann und dafür alle 3-5Wochen 1-2Wochen (+/-, je nach Projekt und Jahreszeit) komplett frei mit meiner Familie habe.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 11. Oktober 2016 - 7:53 #

Bei dir ist das so. Andere arbeiten immer weit über ihren vertraglich festgelegten Stunden und da wird nichts aufgeschrieben und wenn du dich dagegen wehrst, bist du weg. Hat halt alles seine guten und schlechten Seiten.

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30620 - 11. Oktober 2016 - 8:05 #

Das stimmt natürlich und ich wollte damit unbezahlte Überstunden auch nicht gutheißen, sondern nur ein weiteres Argument gegen das pauschale "Überstunden gehören komplett verboten" bringen. Nicht jede Überstunde, selbst wenn sie kein Notfall sondern die Regel ist, ist auch gleich Ausbeutung.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 11. Oktober 2016 - 8:54 #

Da gebe ich dir Recht. Ich selbst bin auch nicht für eine Abschaffung. Aber der Mitarbeiter muss da mehr Macht in die Hand bekommen, wenn Missbrauch stattfindet. Momentan stehst du als Arbeitnehmer im Regen, wenn du dich dagegen wehrst.

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30620 - 11. Oktober 2016 - 9:20 #

Das mit dem Regen kann ich nicht beurteilen, aber wie solle das "mehr an Macht" aussehen? Das Gesetz ist vorhanden und afaik ziemlich unmissverständlich (zumindest meiner Erfahrung nach, wenn wir mal ausnahmsweise mehr arbeiten wollen und das entsprechend beantragen müssen). Auch soll das Gewerbeaufsichtsamt ziemlich strikt sein, was Beschwerden (und die werden afaik auch anonym behandelt) diesbezüglich angeht.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 11. Oktober 2016 - 10:47 #

Richtig umsetzen lässt sich da wohl nichts, da die Unternehmen immer eine Möglichkeit finden werden, diese Regeln zu umgehen. In meiner vorherigen Firma war es z. b. Gang und Gebe, dass Überstunden nicht angerechnet werden, aber jeden Tag mindestens eine Stunde verlangt wird.

Fazit daraus war, dass ich in 3 Jahren ganze Abteilungen kommen und gehen habe sehen, weil entweder die Leute nicht mehr konnten oder die Firma sie gekickt hatten, weil sie sich aufgelehnt haben. In meinem aktuellen Job ist das Gott sei Dank ein ganz anderes Thema und wird vom Arbeitgeber hervorragend gehandhabt. Da sind Überstunden wirklich die Ausnahme und es werden immer Möglichkeiten gesucht, diese komplett zu verhindern. Da macht man dann auch gerne mal die ein oder andere Überstunde.

Tungdil1981 19 Megatalent - 16681 - 8. Oktober 2016 - 20:28 #

Bei einigen Frage ich mich hier ob die wirklich nur in schwarz und weiß denken können. Oh Arme Arbeitnehmer und böse Unternehmen oder selbst Schuld. So einfach ist das nun mal nicht. Das die Entwicklung von Videospielen in eine komische Richtung geht ist nicht erst seit kurzem so. Das die Arbeitsbedingungen vielleicht nicht so gut sind ist das eine, aber ich denke die Bezahlung ist auch noch ganz ok.
Mit dem nun neuen Weg bei Konsolen (PS4 PRO und Scorpio) dürfte das ganze nicht besser werden. Immer bessere Technik (4K, warum auch immer) macht es für die Entwickler schwieriger Spiele zu entwickeln die auch Geld abwerfen. Und ja auch das muss sein.

Dawn 11 Forenversteher - 687 - 9. Oktober 2016 - 1:06 #

Und so träumen dann die Indie Entwickler große AAA Spiele zu machen weils geiler ist und mehr Ruhm bringt und die AAA Entwickler träumen Indie Entwickler zu werden weil die arbeit angenehmer ist. ;)

gamalala2017 (unregistriert) 9. Oktober 2016 - 8:09 #

Für viele gibt es nur eines von beiden. Eine Mitte hat nicht jeder und kann durchaus auch als Privileg angesehen werden.
Die Mitte ist es, niemals direkt für ein Spielestudio zu arbeiten. Das kann auch gehen, wenn man sich beispielsweise als Programmierer oder Informatiker für ein Engineering-Haus bewirbt.
Als Kreativer Mensch bewirbt man sich nicht z.B. bei Bethesda. Sondern bei einen der Studios welches die Assets für Spielestudio-Games herstellt und gut zu einem passt.

Lefty 14 Komm-Experte - 2621 - 9. Oktober 2016 - 2:08 #

Wenn man sich die Langweiler-Titel der letzten Monate so ansieht ist Crowdfunding garnicht so eine schlechte Idee wie ich immer dachte. Es wird Geld von den späteren Spielern investiert in Spiele die einen auch interessieren und auf der anderen Seite herrscht nicht dieser Druck auf die Entwickler wie bei einem normalen Spiel.

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 9. Oktober 2016 - 7:40 #

Ein Projektleiter erstellt den Projektablaufplan und somit fällt es auf sie zurück. Wenn nicht, war sie auch kein Projektleiter.

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 9. Oktober 2016 - 8:12 #

Wobei ich als früherer Projektleiter sagen muss: Jeder Projektplan ist eine Farce, wenn Zieltermin, Inhaltlichen Umfang und das Projektteam feststehen, bevor du als PL oder das Team auch nur einmal einen Blick auf die Spezifikationen werfen konntest. Und genauso läuft es leider in 90% der IT-Fälle.

Loco 17 Shapeshifter - 8999 - 9. Oktober 2016 - 8:37 #

Das bezieht sich übrigens nicht nur auf die Spielebranche. Schau dir mal die typischen Tierpfleger an. Die arbeiten auf Mindestlohn-Basis, haben oft lange Anfahrtszeiten (weil Tierheime etc. außerhalb im Wald sind), arbeiten meist zwei oder drei Wochen sieben Tage durch, bevor sie wieder frei bekommen und haben ständig Überstunden, durch Notfälle, sodass vor 20 Uhr oft niemand zu Hause ist und morgens wieder um 6-7 raus muss.

Das ist allgemein ein Problem. Bei Videospielen wirst du in der Regel aber noch gut bezahlt und nicht auf Mindestlohn-Basis. Das ist für mich der Unterschied. Geld gleicht da viel aus, weil du irgendwann ein Polster hast und dir den Wechsel in den Indie-Bereich dann gut leisten kannst.

Ansonsten ist es aber ein zunehmendes Problem, dass in immer mehr Bereichen so viel verlangt wird, wie Menschen auf gesundem Wege gar nicht mehr leisten können. Ich fange jetzt nicht wieder mit Burnout und Co an, aber psychisch kommst du halt nicht drauf klar, wenn du 7 Tage die Woche durcharbeitest und Druck hast. Wer das selbst mal gemacht hat, weiß wie heftig es belastet, wenn man nur noch zum schlafen und essen kommt, bevor man vollkommen erschöpft ins Bett fällt und dann schon wieder geweckt wird, um wieder zur Arbeit zu fahren. Lustig ist das nicht und ändern muss sich bei solchen Jobs immer etwas.

Im Fall von Kreativjobs weiß ich aber nicht, wie viele Probleme sich tatsächlich vorhersagen lassen, inwieweit besser geplant werden könnte und was eben unvermeidlich bleibt. Die Crunch Time mag stressig sein, aber am Ende führen eben alle Wege zusammen und damit kommen die Probleme bei solchen Projekten, die entsprechend Einsatz fordern. Dann musst du eben für deinen Job leben, um das gerne zu machen. Aber es muss eben genug Ausgleich geben, um die MItarbeiter nicht zu schröpfen, das ist richitg.

gamalala2017 (unregistriert) 9. Oktober 2016 - 11:14 #

Tierpfleger auf Mindestlohn-Basis haben lange Anfahrtszeiten, weil Tierheime etc. außerhalb im Wald sind?
Sind wir schon so weit, dass wir im Wald leben müssen, wenn wir auf Mindestlohn-Basis arbeiten?

Ganz unabhängig vom Finanziellen: Ich gebe dir mit dieser Interpretation recht.
Diese Menschen leben auf ihrer Arbeit und weniger mit dem wie sie Sozialen kontakt halten. Das was sie wissen ist der Umgang zwischen Kunden und ihrer Arbeit.

Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man in solch eine Schublade gedrängt werden kann, wenn man z.B. eine böse Verwandtschaft hat bzw. eine Tante welches an Pflege-/Förderdinge für ihre behinderten Geschwister interessiert war und darum die Konkurrenz in "Kaffee&Kuchen-Gesprächen" Sozial ausgeschaltet hat.
Im schlimmsten Fall hat sich über ein Jahrzehnt entwickelt, dass sich auf jeder Arbeitsstelle ein/e bekannter/bekannte der Tante arbeitet.
Viel spaß damit, wenn diese von der Tante Dinge wie Persuasive, Subliminare Kommunikation usw. lernen um mit Menschen "besser" umgehen zu können. Aber nicht im Verkauf.

Ich möchte nicht wissen was diese Leute dafür zahlen um mit diesen Hilfsmitteln später selbst aus der Mindestlohn-Basis kommen zu können.
Das muss ein Ertägliches Geschäft sein, denn die Tante hat vor kurzem eine Eigentumswohnung für 200000€ verkauft. Vielleicht ist Immobilievermarktung mittlerweile ihr Hobbie und wünscht sich dies als Beruf für die Tochter ihrer Tocher.
Du kannst gegen solche Personen also nicht einmal wirklich Gerichtlich vorgehen weil du keine Kohle hast oder unglaubwürdig klingst weil die Gegenpartie sich schmetternde Anwälte finanzieren kann.

Was machst du nun? Ganz einfach: Du bist froh das du deinen Job hast. Als betroffener im Wald arbeiten zu müssen wäre für mich gar ein Privileg, weil so am wenigsten Möglichkeit bestünde, Dinge über mich zu behaupten.
Vielleicht wurd´s den Amtlichen Personen in den Ämtern einfach zu Bunt was die Tante so an Behauptungen über ihre Schwester "mit leichten Beweisen" aufgestellt hat? Weil keine Seite anlass für ein Weg zum Gericht sah, hat man mit entsprechender Jobzuweisung dem Amtsspuk trotzdem ein Ende bereitet. Fertisch.

Wer also auf Mindestlohn-Basis arbeitet der muss nicht zwangsweise Dumm oder unreif für höhere Berufe sein. Diese Menschen wurden einfach nur zu schwierige Personen gemacht.

Ich kann dich aber beruhigen: Es gibt durchaus Menschen die nicht Reif sind weil diese lieber nur Unsinn gemacht haben, aber derzeit über Mindeslohnt glücklich sein können (und zugleich auch ihr Glück zumindest zu schätzen wissen .-.)

Achja.. auf solche Storys triffst du in höheren Berufen einfach nicht, weil das Bildungssystem hier (zum Glück?) indirekt ein Cut macht.

Vampiro Freier Redakteur - - 121643 - 9. Oktober 2016 - 22:39 #

www.idlethumbs.net --> designer notes --> zweiteiliges interview mit der dame

turritom 15 Kenner - 3198 - 10. Oktober 2016 - 16:57 #

kann ich so unterschreiben.