Hearts of Iron 4 – und natürlich auch die zuvor veröffentlichten Teile der Serie – ist vor allem eines: Ein Spiel für jene unter uns, die keine militärische Laufbahn eingeschlagen haben und bei denen es sich somit um Hobbystrategen handelt. Dass deren Anzahl nicht gering ist, machen beispielsweise die Verkaufszahlen des jüngsten Hearts of Iron-Spiels deutlich, von dem in weniger als zwei Wochen über 200.000 Exemplare erworben wurden.
Doch wie kommt das Globalstrategiespiel von Paradox Interactive bei jemandem an, der einer Tätigkeit beim Militär nachgeht? Um dieser Frage nachzugehen, lud das schwedische Entwicklerstudio Conny Hansen ein, der bei den schwedischen Streitkräften als Oberstleutnant dient und gemeinsam mit dem Lead Designer Dan Lind eine Partie Hearts of Iron 4 spielte – zumindest wird es so vermittelt.
Ihr könnt es euch sicher bereits denken: Das (Werbe-)Video wäre freilich nicht veröffentlicht worden, wenn der ehemals in Afghanistan stationierte Berufsstratege nicht in lobenden Worten über den Titel gesprochen hätte, den er eigenen Angaben zufolge „definitiv weiterspielt“. Aufgrund der etwa dreieinhalb Minuten langen Aufnahme, die die Bezeichnung „In den Händen der Experten“ trägt, sind die Äußerungen des Oberstleutnant allerdings sehr allgemein gehalten, sodass auf einzelne Aspekte von HoI4 – wie zum Beispiel die Künstliche Intelligenz (siehe auch unseren Test) – nicht eingegangen wird.
Interessant mal einen "Fachmann" so ein doch recht anspruchsvolles Strategiespiel wie HoI spielen zu sehen. Leider ist das Video recht kurz geraten und man erfährt letztlich nicht wirklich, ob er es als Spiel einfach nur für gut befindet oder ob er es darüber hinaus auch als gute Simulation ansieht.
Aber auf jeden Fall mal ein nettes Werbevideo anderer Art.
Erinnert mich an die "Fachleute", die in den diveresen Billigreportagen auf irgendeinen der diversen "N-..."-Sender ihre Meinung mehr oder weniger eloquent zum Besten geben.
In der Regel irgendein Honk aus der unteren militärischen Hirachie gibt seine persönliche Meinung zu Themen wieder, welches in der Regel weder mit seiner Verwendung (Job) noch seinem Dienstrang etwas zu tun hat.
In diesem Fall: wie soll ein Oberstleutnant etwas sinnvolles zum Thema Globalstrategie sagen können, was mehr als seine persönliche Meinung zu einem ihm letztlich fremden Themengebiet ist.
Wenn man einen Piloten zu einer Flugsimulation befragt, einen meinetwegen Oberstleutnant der Armee zu Aufmarschplänen, einen Ingenieur zum Forschungsbaum, einen Diplomaten zu den geopolitschen Verhandlungen - alles ok. Aber ein Oberstleutnant wird wenig mehr sinnvolles Hoi sagen können als der am Thema interessierte Otto-Normal-Strategiespieler.
Bei einem Militärhistoriker oder Geschichtsprofessor sähe das ggf. etwas anders aus, denke ich.
Die kommen in der Regel aber nicht in schmucken Uniformen zu den Aufnahmen, oder sagen ggf. weniger werbewirksame Oneliner.
:)
Sehe ich genauso, das wiederum erinnert mich auch an Formate in denen irgendwelche Promis Spiele testen obwohl sie mit denen nicht viel am Hut haben wie etwa das eine Format von Conan O'Brien. Da stelle ich mir dann schon die Frage, wie viele Spieler sich von sowas dann tatsächlich beeindrucken lassen.
Das einzige in der Hinsicht was mich beeindruckt hat, war als Dale Earnhardt Jr. (Nascar Fahrer) in einem Interview von seinem Sim-Racing Hobby in iRacing erzählt hat und Parallelen zum echten Rennen gezogen hat.
Zu einigen der Total War Spiele wurden damals auch ein paar sehr überflüssige Videos gemacht. :-)
Da widerspreche ich. (Ich bin selbst "vorbelastet"). Einem Stabsoffizier ist eine kompetente Beurteilung zuzutrauen. Zumal es richtige Taktik Simulationen im militärischen Umfeld gibt (z.B. SIRA, Echtzeit). Ich kann in diesem Fall natürlich nur die deutsche Offizier/Stabsoffizierausbildung heranziehen. Bereits Fähnriche werden in Taktik auf Bataillonsebene ausgebildet. Oberstleutnante finden wir zwar in unterschiedlichen Verwendungen, aber zur Lageeinschätzung, Führung und Planung sind sie letztlich alle in der Lage. Militärgeschichte ist übrigens auch ein Fach an der OSH.
HoI ist sehr reduziert, vieles ist automatisiert. Nicht zu vergessen, ist es ja auch ein Werbevideo. Aber der planunsmodus ist definitiv etwas an die Realität gerückt. Wenngleich es mit tatsächlichen planungsoptionen bei Leibe noch nicht mithalten kann.
Danke, sehe ich auch so.
Wenn ich nen HOI4 Test lesen will, vertraue ich nur auf Spieleredakteure. Aber es gibt Dinge in HOI, die aus der Perspektive eines Stabsoffiziers möglicherweise eher geschätzt werden. Was die KI natürlich nicht besser macht. Aber zumindest interessiert mich, was der Typ zu sagen hat. Leider ist das Video kurz und der Inhalt recht dünn.
Wer weiß wie viele "Experten" die vorher schon eingeladen haben, die alles andere als begeistert waren :P.
Hier hat sich halt immerhin "irgendjemand" gefunden :-P
Ich denke ich weiss auch ohne das Video geschaut zu haben, wie sein Urteil ausgefallen sein wird... ;-)
Werden Sie, Oberstleutnant Hansen, Hearts of Iron 4 nach der ersten Stunde freiwillig weiterspielen? "Sir, ja, bestimmt, Sir!"
sehr gut xD