"Expertenkreis Amok" legt Abschlussbericht vor

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1. Oktober 2009 - 10:41
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Die Landesregierung Baden-Württembergs hat nach dem tragischem Amoklauf von Winnenden (11.03.2009), bei dem 16 unschuldige Menschen ihr Leben verloren haben, den Expertenkreis Amok ins Leben gerufen. Die aus mehreren Teilnehmern -- unter anderem Pädagogen, Politikern, Psychologen und Angehörigen von Opfern -- bestehende Kommission sollte sich seit dem 31.03.2009 bis Oktober damit beschäftigen, wie man das Risiko und die Folgen von Amoktaten verringern könnte.
 

Im nun erschienenden Abschlussbericht geht es zum einen um Erziehung, Prävention (vorbeugende Maßnahmen) und Früherkennung, aber auch um Forderungen und insgesamt 83 Empfehlungen. Hierbei beschäftigt sich der Bericht auch mit dem Thema Computerspiele. Das liegt unter anderem an den Ergebnissen der Ermittlungsbehörden, nach denen der Täter von Winnenden immer wieder Ego-Shooter gespielt haben soll. Doch das Thema "Computerspiele" ist in dem Fall nicht als alleinstehender Punkt des Berichtes aufgeführt, sondern fällt unter Jugendmedienschutz und Medienkompetenz. Für diesen Abschnitt spricht der Expertenkreis folgende Empfehlungen aus:
 

  • Maßnahmen des Kindermedienlands unterstützen
  • Indizierung und Beschlagnahme verstärken
  • Verstärkung des Einflusses der BPJM prüfen
  • Jugendmedienschutz harmonisieren und vereinfachen
  • Ahndung bestehender Verbote gewährleisten
  • Strafbarkeit von Gewaltspielen gem. § 131 StGB ausdehnen
  • Spiele mit realistischen Tötungsszenen verbieten
  • Alterskennzeichnung für Online-Spiele einführen
  • Europäische (Internationale) Harmonisierung forcieren
  • Altersverifikationssysteme einführen
  • Absolut unzulässige Angebote sperren, Provider in die Pflicht nehmen
  • Funktionsfähiges Jugendschutzprogramm entwickeln
  • Eltern über Möglichkeiten von Filterprogrammen informieren
  • Anbieter müssen vorsorglich Schutzmaßnahmen ergreifen
  • Sicherheit in Foren und Communities nachhaltig gewährleisten
  • Sendezeitvorgaben für Kinderungeeignete Inhalte überprüfen
  • Projekt mediaculture-online verstetigen

Hierbei stellte der Expertenkreis fest, dass unsere Gesellschaft zum ersten Mal in der Situation sei, dass die jüngere Generation eine Kulturtechnik besser beherrsche als die ältere. Aber auch, dass zurückliegende Amoktaten deutliche Parallelen zu gewaltverherrlichenden Computerspielen aufweisen.
 

Abschlussbericht (Seite 48, 6. Jugendmedienschutz und Medienkompetenz, 3. Absatz):
 

"Zurückliegende Amoktaten weisen deutliche Parallelen bei der zeitintensiven
Beschäftigung der Täter mit gewaltverherrlichenden Computerspielen auf, die im
Einzelfall als digitales Schießtraining genutzt werden können. In der Regel handelt es
sich um sog. Ego-Shooter (z. B. Counterstrike), bei denen die Darstellung einer dreidimensionalen frei begehbaren Spielwelt durch die Augen des Spielers erfolgt und
eine reale Teilnahme an Kampf- und Tötungshandlungen suggeriert."
 

Es wird aber später noch erwähnt, "dass es keine Legaldefinition für „Killerspiele“ gibt. Der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages definiert diese wie folgt:
 

„Killerspiele sind Computerspiele, in denen das realitätsnah simulierte Töten von Menschen in der fiktiven Spielwelt wesentlicher Bestandteil der Spielhandlung ist und der Erfolg des Spielers im Wesentlichen davon abhängt. Dabei sind insbesondere graphische Darstellung der Tötungshandlungen und spielimmanente Tötungsmotive zu berücksichtigen" "
 

Doch "Killerspiele" alleine zu verbieten wäre paradox. Deshalb wird auch empfohlen, dass auch vergleichbare Situationen mit echten Waffen bzw. realen Paintballspielen sanktioniert werden sollten. Wer ausführliche Informationen zu allen Forderungen und Empfehlungen des "Expertenkreis Amok" haben möchte, kann diese im Abschlussbericht nachlesen.
 

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 30. September 2009 - 23:02 #

Uaah, und dabei klang das in den Nachrichten relativ gesetzt. Viele Punkte die hier aufgeführt sind find ich ja gut und richtig, aber dieser Schwachsinn vom Digitalen Schießtrainig.

Sephix 13 Koop-Gamer - 1452 - 30. September 2009 - 23:04 #

Toller Expertenkreis. Da kam ja im Prinzip nur alles das bei raus, was eh schon ständig von einigen Politikern gefordert wurde...

"Digitales Schießtraining" gab mir jetzt auch den Lacher zum Ende des Tages.

Johannes Mario Simmel 14 Komm-Experte - 2208 - 30. September 2009 - 23:24 #

Werden hier nicht wieder nur die Symptome bekämpft? Was ist mit der Erziehung durch die Eltern, den familiären und gesellschaftlichen Problemen die Kindern und Jugendlichen das Gefühl geben, dass sie keinen Ausweg mehr haben?
Verkürzung der Schulzeit, mehr Leistung, geringere Chancen. Am besten Chinesisch, Englisch und Spanisch im Kindergarten.. Die Liste kann beliebig fortgesetzt werden.

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 1. Oktober 2009 - 2:12 #

"Realistische, tötungsähnliche Spiele verbieten"

Möööp...!

Gadeiros 15 Kenner - 3562 - 1. Oktober 2009 - 9:47 #

oh dear.. wo soll man da nur anfangen?

1. expertenkreis mit nichtexperten wie politikern. AUTSCH!

2. "Indizierung und Beschlagnahme verstärken"
was soll das heißen? was kann man daran noch verstärken? die häufigkeit? alles mit 3dgrafik?

3. "Verstärkung des Einflusses der BPJM prüfen"
aka "für importhändler darf nun die bpjm profikiller einsetzen um ihre entscheidungen durchzusetzen" :P

4. "Alterskennzeichnung für Online-Spiele einführen"
also bekommt jede website nun ne prüfung der usk mit zeichen? oder ist das ein zweites, seperates symbol für den multiplayermodus und dessen böse wirkung? denn kann ja unmöglich heißen, daß onlinefähige spiele oder MMOs auch n USK-symbol bekommen. das bekommen sie ja schließlich schon.

5. "Europäische (Internationale) Harmonisierung forcieren"
pech, österreich und co.. da spülts auch endlich eure freiheit zur eigenen freizeitgestaltung in der toilette runter. habt ihr nicht erwartet, was? watch out! the german government is coming for you!

6. "Realistische, tötungsähnliche Spiele verbieten"
großes autsch.. also alle spiele? denn in wenigen gibts nichts "tötungsähnliches" und viele kommen "realistisch" daher.

7. "Absolut unzulässige Angebote sperren, Provider in die Pflicht nehmen"
hm.. gut, daß man im internet mit dem stoppschild nur kinderpornoseiten sperren will, denn es auszuweiten wäre ja.. oh- naja das wars dann wohl mit dem vorsatz der stoppschilder zum thema kinderpornos. "absolut unzulässige angebote" sind... was denn genau? alles, was man je nach tagesform nicht will?

8. "Eltern über Möglichkeiten von Filterprogrammen informieren"
ja, ist toll, denn meistens sind die kinder die systemadmins, nicht die eltern. und viele kinder spielen auch konsole und nicht pc- da sind sperrprogramme nicht so gängig, oder?

9. "Anbieter müssen vorsorglich Schutzmaßnahmen ergreifen"
ob dann wohl wie früher die epilepsiewarnung dann bald steht "achtung! dieses spiel kann bei einigen personen zu depressionen, mobbingschäden, wahnsinn, schizophrenie, waffenbesitz der eltern und/oder amoklauf führen. spielen sie also nur mit scheuklappe, im beisein von psychologen oder suchen sie nach allen 2 stunden konsum des spieles einen nervenarzt auf"? diese epilepsiewarnschilder verschwanden btw mit den großen schachteln ins dvd-packungsnirvana. es gibt wohl keine epilepsie mehr- oder einfach nurnoch knickerige hersteller?

10. "Sicherheit in Foren und Communities nachhaltig gewährleisten"
"Stopp!", oder wie? nein, wirklich.. foren kontrollieren?

11. "Sendezeitvorgaben für Kinderungeeignete Inhalte überprüfen"
erinnert mich an 80er/anfang der 90er. "ihr kind sollte täglich nicht mehr als 1 stunde fernsehen" und "es sollte um 8.00 uhr schlafen gehen, aber zumindest da nichtmehr fernsehen"
erinnert ihr euch, daß powerrangers mal vor der entfernung aus dem programm stand, da es so massiv gewalttätig war?

12. schön ist natürlich auch:
es gibt so viele shooterspieler und so gut wie alle zocker haben auch schonmal nen shooter gespielt. natürlich ist da auch ein zufälliges auffinden eines shooters bei den amokläufern ein astreiner beweis.
und es kann auch nicht sein, daß er sich mit gewaltspielen und gewaltfilmen derart beschäftigt hat, weil er seinen hass und seine gewaltfantasien abbauen wollte und sie nicht dadurch entstanden sind? naja.. wohl offensichtlich nicht, oder?
wie spielt da eigentlich der letzte amoklauf da mit rein? da hat der täter überlebt und gesagt, er habe das gemacht wegen dem abgrundtiefen hass gegenüber seinem umfeld und nicht weil seine counterstrike-figuren angefangen haben ihm einen amoklauf zu befehlen oder ihm ein spiel so einen nachspielenswerten bauplan für ein blutbad aufzuzeigen.

p.s. das mit den 16 unschuldigen... das waren 15 ziele und der amokläufer, wenn ich mich nicht irre. würde ich ändern

Raven 13 Koop-Gamer - 1576 - 1. Oktober 2009 - 11:34 #

Dem ist eigentlich kaum mehr was hinzuzufügen. Zum xten Mal sind wieder Leute ohne Ahnung auf den Plan getreten mit dem Allheilmittel "VERBOT". Dabei sollte man endlich die lieben Eltern in die Pflicht nehmen. Einfach mal den Schniepel reinhängen lassen, scharf schießen und sich nicht um die Folgen kümmern geht nicht. Kinder erziehen sich auch nicht von selbst, also tut mal endlich was! Beweist den alten Politsäcken etwas Medien- und hoffentlich noch mehr Kompetenz!

Glücklicherweise wird höchstwahrscheinlich soweiso kaum was umgesetzt von diesen "profunden" Vorshclägen da sie schlicht und ergreifend GELD kosten, das der Staat nicht hat :D

Oho (unregistriert) 1. Oktober 2009 - 10:59 #

Naja, dann ist es nicht weit bis wir wie Australien sind.
Und komische Weise gibt es dort auch Amokläufer obwohl alles verboten wird.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83905 - 1. Oktober 2009 - 11:00 #

Jugendschutz verschärfen und vereinfachen? Also einfach alles verbieten, oder was? ;-)
Ud wie will man gleichzeitig "internationale Harmonisierung forcieren"? Wenn weiter verschärft wird, entfernt man sich doch noch mehr von anderen Ländern.
Man darf aber nicht vergessen, dass das nur ein Apekt des Berichtes ist (hab aber auch nicht den ganzen gelesen). Trotzdem klingt vieles davon mal wieder ahnunglos und populistisch.

Porter 05 Spieler - 2981 - 1. Oktober 2009 - 11:16 #

hat er die Opfer mit der Maus erschossen, oder mit dem Keybord erschlagen?
ach ne er hat seinen Rechner den Opfern an den Kopf geworfen...

ne mom er hat doch mit der Beretta seines Vaters und scharfer Munition geschossen!

ach sollen sie alles verbieten, ich bin es ja jetzt schon eh gewohnt in Deutschland nixmehr zu kaufen, das Sie das Internet aber nun auch KRASS reglementieren wollen ist nicht gut.

Lustig trotzdem das jetzt z.B. COD MW2 zur abwechslung ungeschnitten in Deutschland erscheinen darf ^^

ganga 20 Gold-Gamer - 22831 - 1. Oktober 2009 - 11:23 #

Das erhält ja aber auch keine Jugendfreigabe.

ganga 20 Gold-Gamer - 22831 - 1. Oktober 2009 - 11:21 #

"Strafbarkeit von Gewaltspielen gem. § 131 StGB ausdehnen"
-> was habe ich mir darunter vorzustellen? Sehe ich demnächst bei den K1-Zoll-Reportage Szenen à la "AHA! Die 3 Stangen Zigaretten sind ja noch okay, aber zwei Killerspiele aus den USA einschmuggeln?!?! Sie wissen doch genau, dass nur eins pro Person erlaubt ist!"

"Spiele mit realistischen Tötungsszenen verbieten"
-> Also im Prinzip jedes Spiel von Age of Empires bis hin zu allen Actionspielen?

Timbomambo (unregistriert) 1. Oktober 2009 - 11:26 #

"Spiele mit realistischen Tötungsszenen verbieten"

Man könnte diskutieren was real ist und was nicht aber das bringt ja nichts.
Aber wenn man so eine unausformulierte Floskel raushaut sollte man auch
Filme, Serien, Bücher, Theaterstücke mit realistischen Tötungsszenen verbieten.

man man man...
"Death is a part of life. - Get used to it!"

Reaktorblock 11 Forenversteher - 769 - 1. Oktober 2009 - 13:14 #

Wann kommt eigentlich mal jemand auf die Idee: Verbot der Berichterstattung über Amok-Läufe. Wenn die Psychos nicht mehr drauf hoffen können, mit ihrem beknackten Abtritts-Geballer für drei Wochen ununterbrochen in den Headlines zu sein, ist doch die ganze Vorfreude auf den grossen Abgang dahin. Und der Amok-Lauf damit hinfällig.

Im Ernst, ich halte die 24/7 Berichterstattung für schädlicher als die Games.

Prüft das mal einer nach?
Krieg ich Geld für ne staatliche Studie?

Gezeichnet: Expertenkreis Medienverblödung

ganga 20 Gold-Gamer - 22831 - 1. Oktober 2009 - 13:31 #

Halte ich auch für einen sehr wichtigen Faktor. Das Thema ist immer so extrem in den Medien, das spielt für die Amoktäter sicher ne wichtige Rolle.

Tungdil1981 19 Megatalent - 16681 - 1. Oktober 2009 - 13:54 #

In der Expertengruppe waren Eltern der Opfer. Was soll man von so einer Expertengruppe erwarten? War doch klar das Menschen die jemanden verloren haben jede Möglichkeit dann in Betracht ziehen. Ob sie Sinn machen oder nicht.

McStroke 14 Komm-Experte - 2276 - 1. Oktober 2009 - 14:08 #

Auch wenn es vielleicht nicht politisch korrekt ist, aber ich muss das thema wohl doch irgendwie ansprechen...

Einen sog Expretenkreis zu eröffnen mit den Angehörigen der Opfer ist absoluter Nonsens. Ich verstehe den Schmerz, den diese Personen erlitten haben, und der wird mit nichts zu vergleichen sein, aber anscheinend macht er sie auch sehr befangen. Schon seit Monaten geistern ihre KOmmentare durch die Medien, wie böse, schädliche, abartig Computerspiele und besonders Actionspiele doch sind. Ich frage mich jedoch, wie viele von ihren eigenen Kindern am Computer oder der Konsole gespielt haben, und ob dagegen auch protestiert wurde? vielleicht sogar Verbote erteilt wurden? Mir persönlich war keiner der Winnenden-Eltern als großer Jugendschützer bekannt vor dieser schrecklichen Tat. Wie gesagt ich verstehe die tiefe Trauer der Angehörigen...aber aus Frustration und Verzweiflung auf eine (Jugend)Kultur, die sehr wohl Gesellschaftsfähig ist, einzuhacken halte ich für den absolut falschen Weg.

Es geht mir nicht darum, die Angehörigen der Opfer persönlich anzugreifen, oder ihnen ihre Trauer abzusprechen, aber ihr Verhalten bezüglich Computerspiele halte ich für nicht akzeptabel, und ich denke in einem freien und pluralistischen Land darf man diese Meinung durchaus aussprechen!

Auxan 12 Trollwächter - 1002 - 1. Oktober 2009 - 14:16 #

"Digitales Schießtraining"? Ein Täter hat also irgendwo gelernt wie es sein könnte zu schießen und diese Erfahrung in seinen Amoklauf eingebracht. Ob im Schützenverein, beim Paintballspielen, beim Cowboy und Indianer im Wald oder am PC.
Millionen Menschen sind in Ihrem Leben solchen Tätigkeiten nachgegangen.
Grundsätzlich tut man diese Dinge aber nicht um das so angesammelte Wissen bei einem Amoklauf einzusetzen. Genau wie unzählige andere Dinge die man im Laufe seines Lebens dazulernt und die einem bei der Ausführung eines Amoklaufs dienlich sein könnten.
Lesen, Schreiben, Schuhe zubinden, Autofahren, Orientierung um nur wenige zu nennen.
Müssen wir das alles verbieten um in Zukunft Amokläufe auszuschließen?

Hier wird wohl oft Erfahrungsschatz mit Auslöser verwechselt.

Anti 11 Forenversteher - 801 - 1. Oktober 2009 - 14:18 #

"echten Waffen bzw. realen Paintballspielen sanktioniert werden sollten." Hat jemals ein Mitglied dieses "Expertenkreises" einen Paintball Makierer in der Hand gehabt? Die Dinger sind alles andere als Ziel genau, und Zielen wie mit echten Waffen ist damit nahezu unmöglich.

rabauke 12 Trollwächter - 1107 - 1. Oktober 2009 - 16:25 #

Naja, das ist eben der typische Aktionismus in der Politik. Die wird eben mal schnell ein sogenanntes Expertengremium ins Leben grufen, welches dann Probleme lösen soll. Und am Ende hat man eine lange Liste mit Forderungen, die man bei nächster Gelegenheit wieder in die Welt posaunen kann.
Hauptsache man täuscht Problemlösungskompetenz vor.

Quin 12 Trollwächter - 1150 - 1. Oktober 2009 - 16:49 #

Furchtbar, als ob man einem Wolf die Aufsicht über eine Schafsherde überlässt... "Experten"... *brrrrr*

Z (unregistriert) 1. Oktober 2009 - 17:36 #

Die These, dass (Zitat) "unsere Gesellschaft zum ersten Mal in der Situation sei, dass die jüngere Generation eine Kulturtechnik besser beherrsche als die ältere", hätte nicht felsenfester argmentativ unterlegt werden können, als mit den folgenden Ausführungen über "digitales Schießtraining" und ähnlichen Thesen, die von einer schon fast bemitleidenswerten Ahnungslosigkeit und Naivität modernen Medien gegenüber zeugen.

Auxan 12 Trollwächter - 1002 - 5. Oktober 2009 - 8:29 #

im übrigen entspricht diese Aussage nicht den Tatsachen.
Der Umstand das die jüngere Generation eine Kulturtechnik besser beherrscht als die ältere liegt in der Natur der Sache und besteht seit dem es Kultur gibt.
Also seit mehreren hundert Jahren...

Screeny (unregistriert) 1. Oktober 2009 - 18:45 #

Ich halte die Konzentration auf PC Games für sehr fragwürdig.
Grade Serien wie 24 oder Alarm für Cobra 11 sollten auch unter diese Rede fallen und dementsprechend "verboten" werden.
Es führt doch zu nichts!
Außerdem sollte man Gewaltbücher verbieten...Schießereien werden so komplett aus dem Gehirn genommen, oder wie?

Und nicht zu vergessen:
Echte Gewalt sollte abgeschafft werden!!!
Raus aus Afghanistan, wäre mal ne Idee, oder?!

Liam 13 Koop-Gamer - 1440 - 1. Oktober 2009 - 21:39 #

Find den Teil mit der europäischen Harmonisierung fördern doch hübsch.
Schaun wir uns in Europa um.... wir haben mit Abstand die härtestes Gestzeslage zu dem Thema, wenn wir das ganze also harmonisieren europaweit und auf gemeinsamen Nenner bringen, dürfte das wohl unser System ziemlich aufweichen.
Vermute nicht, dass ganz Europa Pegi und seine Richtlinien aufgibt für unsere USK Siegel. Besonders nicht Frankreich die einen Teufel tun werden, einer Sache zuzustimmen die ihren Paradekonzern Ubisoft unnötig einschränken könnte.

toasty 04 Talent - 15 - 5. Oktober 2009 - 21:36 #

"Zurückliegende Amoktaten weisen deutliche Parallelen bei der zeitintensiven
Beschäftigung der Täter mit gewaltverherrlichenden Computerspielen auf, die im
Einzelfall als digitales Schießtraining genutzt werden können. In der Regel handelt es
sich um sog. Ego-Shooter (z. B. Counterstrike), bei denen die Darstellung einer dreidimensionalen frei begehbaren Spielwelt durch die Augen des Spielers erfolgt und
eine reale Teilnahme an Kampf- und Tötungshandlungen suggeriert."

Die "Experten" sollten mal eine Erstsemestervorelsung Statistik besuchen. Dass es einen Zusammenhang zwischen 2 Tatsachen gibt (Amokläufer=Killerspielspieler) mag zutreffen, ABER das der Zusammenhang kausal ist, also das eine das andere begründet, ist damit noch lange nicht gesagt!
Das beste Beispiel dafür ist die Beobachtung, dass in dem Jahr, in dem die Storchenpopulation hoch war auch mehr Kinder geboren wurden, also bedueten mehr Störche mehr Kindergeburten. Ob der Zusammenhang kausal ist, wird damit nicht gesagt.

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