BIU: Deutscher Spiele-Markt mit erneutem Wachstum

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6. April 2016 - 17:43 — vor 8 Jahren zuletzt aktualisiert
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Mit Hilfe einer repräsentativen Umfrage von 25.000 Konsumenten über das Kaufverhalten und die Nutzung von digitalen Spielen gab der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) diverse Zahlen zur Entwicklung des deutschen Computer- und Videospielsmarkts für das Jahr 2015 bekannt. Aus der Pressemitteilung geht hervor:

  • Der deutsche Gesamtmarkt für Computer- und Videospiele wächst 2015 um 4,5 Prozent auf 2,81 Milliarden Euro
  • Der Umsatz mit digitalen Spielen wächst um 3,5 Prozent auf 1,99 Milliarden Euro
  • Mit Spielekonsolen wurde 2015 6,5 Prozent mehr umgesetzt

Die Begründung für einen kontinuierlichen Zuwachs sieht Dr. Maximilian Schenk, Geschäftsführer des BIU, in den ständigen Innovationen und der Kreativität der Videospielbranche. Er bezeichnet den Videospielmarkt als den "dynamischste[n] Kultur- und Medienmarkt in Deutschland". Beim Aspekt des Umsatzes durch digitale Spiele gibt es allerdings auch Rückgänge der Prozentzahlen, wie etwa bei dem Verkauf von Spielen von 3,5 Prozent. Nichtsdestotrotz bleibt dieser Teilmarkt in absoluten Zahlen gesehen weiterhin am Größten.

Virtuelle Güter und Zusatzinhalte haben eine deutliche Steigerung erfahren, was insbesondere dem Free-to-play-Modell geschuldet ist, wodurch die Verbraucher Mikrotransaktionen tätigen können. Im Gegensatz zum Vorjahr erhöhte sich auch der Umsatz mit Spiele-Abonnements wieder um 5 Prozent. Eine Neuheit stellen auch die sogenannten "Hybrid Toys" dar – Sammelfiguren, die durch technische Mittel direkt in das Spiel übertragen werden können. Hierbei wurde ein Umsatz von 72 Millionen Euro erzielt.

Insgesamt stellt der BIU in Deutschland eine durchaus positive Entwicklung der Videospielbranche fest, die vermutlich auch in den nächsten Jahren noch weiterhin anhalten wird.

Toxe (unregistriert) 6. April 2016 - 17:49 #

Wenn es mehr von solchen F2P Gängel-Mobile-Spielen wie Clash Royale & Co gibt, wundert es mich gar nicht, daß Mikrotransaktionen steigen. Meh, solche Spiele machen mich depressiv.

MaverickM (unregistriert) 6. April 2016 - 20:01 #

Es gibt auch genügend Spiele mit einem fairen F2P Modell wie etwa League of Legends.

Toxe (unregistriert) 6. April 2016 - 20:17 #

Ich rede ja auch nicht von F2P im Allgemeinem.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20280 - 6. April 2016 - 22:19 #

Wo ist Clash Royale denn groß gängelnd? Ich spiel das seit 3 Wochen und fühle mich nicht zum Zahlen gedrängt.

Toxe (unregistriert) 7. April 2016 - 10:42 #

Weil man davon, wenn man nennenswerten Fortschritt machen will, nur ein paar Runden pro Tag spielen bzw. gewinnen kann, danach tut sich nur noch mit Einsatz von Gems etwas, weil man die Truhen sonst ja nicht wegbekommt dank des "und hier ist Deine Belohnung... in 3 bis 8 Stunden!" Timers.

Ausserdem sind mir mittlerweile schon genug Spieler untergekommen, die ihre Decks nur mit dem Kaufen von Gems auf dieses Level hätten bringen können. Als jemand, der in solchen Nerv-Apps aber nicht bereit ist, der Gängelei der Entwickler nachzugeben, und nur dementsprechend mühsam seine Einheiten verbessern kann, kann man dann in so einer Situation eigentlich schon automatisch aufgeben wenn der Gegenüber nicht gerade ein totaler Vollidiot ist.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20280 - 7. April 2016 - 17:09 #

Seh ich nicht so. Ich hab mit meinem "Nicht-Kauf-Deck" mittlerweile knapp 1600 Trophies und finde dass Strategie und Deckzusammensetzung viel wichtiger ist, als das bisschen upgraden. Wenn jemand seine Einheiten dumm abfeuert und ich sie mit dem richtigen kontere, dann spielt das eine größere Rolle als 1100 hitpoints statt 1000.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 6. April 2016 - 22:32 #

Zustimmung. Der Mobile-Markt ist 2008 so vielversprechend durchgestartet und ist mittlerweile in einem bemitleidenswerten Zustand. Zum Glück gibt es noch 3DS und PS Vita.

Outsider (unregistriert) 6. April 2016 - 18:02 #

Wie mich solche Meldungen über wachsende Märkte in Deutschland freuen,NICHT !!!

aQuilius 10 Kommunikator - 548 - 6. April 2016 - 19:07 #

Der Videospielmarkt in Deutschland wächst und wächst, das ist natürlich erfreulich. Aber als Produktionsstandort dümpelt Deutschland weiterhin in wenig bedeutsamen Regionen umher - besonders im Vergleich zum starken Markt wird das deutlich. Morgen wird dann wieder der Förderpreis "Deutscher Computerspielpreis" verliehen, aber das wird wohl auch perspektivisch nicht reichen, um zu Produzenten wie Kanada aufzuschließen, die flächendeckender und systematischer fördern.

Insgesamt sehen also solche Wachstumszahlen immer gut aus, aber ein echter Videospielstandort ist Deutschland wegen seiner schwachen Produktion nicht. Dabei sollte eine finanziell offenkundig so lukrative Branche viel viel stärker gefördert werden (und gefördert worden sein!). Da wurde einiges verschlafen.

Wortpirat 08 Versteher - 206 - 6. April 2016 - 21:51 #

Fällt dir ein Beispiel ein wo in Deutschland Wirtschaftsförderung eines bestimmtes Zweiges geholfen hat?
Ich kann mich nur an diverse Subventionslöcher erinnern, die dann die restlichen Bürger zu schultern hatten. Solarindustrie nur als ein Beispiel. Allerdings war da das Problem das China noch viel stärker Subventioniert hat.

kommentarabo 15 Kenner - 2841 - 6. April 2016 - 21:55 #

unterschreibe ich, und füge noch hinzu dass die fördergelder dann auch nur in die produktion der glorifizierten slotmachines von goodgame etc. wandern würden.

aQuilius 10 Kommunikator - 548 - 6. April 2016 - 22:10 #

Filmförderung kann man auch für vielfältige Projekte beantragen. Warum sollte dann bei einem ähnlichen Konzept für Videospiele nur Goodgame davon profitieren?

kommentarabo 15 Kenner - 2841 - 6. April 2016 - 22:21 #

ja, sicher, wahrscheinlich bekäme auch z.b. daedalic was ab und könnte noch ein paar praktikanten mehr "einstellen". warum man das wollen sollte, verstehe ich aber nicht so richtig? irgendwer anders muss das geld schliesslich erarbeiten.

aQuilius 10 Kommunikator - 548 - 6. April 2016 - 22:09 #

Man könnte sich im Vergleich die Förderung des deutschen Films angucken, die durch Länderinitiativen und den Filmförderfons betrieben wird. Ob man nun gut finden will oder nicht, was dabei rauskommt, entstehen hin und wieder auch international konkurrenzfähige Produktionen wie "Das Leben der Anderen" oder "Victoria".

In Kanada läuft die Förderung z.B. durch Steuererleichterung für die Produktionsfirmen. Schaut man sich da Studios wie Ubisoft Montreal mit (laut Wikipedia) 2,600 Angestellten an, dann ist das weit entfernt von dem, was in Deutschland zu finden ist. Inwiefern solche Erleichterungen in Deutschland möglich wären, weiß ich nicht.

Jedenfalls würde ich als Fazit daraus ziehen, dass man wenigstens auf das Niveau der Filmförderung gelangen könnte, da Videospiele sich in ihrer gesellschaftlichen Relevanz dem Medium Film bereits stark angenähert, in ihrer ökonomischen Relevanz den Film bereits hinter sich gelassen haben.

kommentarabo 15 Kenner - 2841 - 6. April 2016 - 22:50 #

die deutsche filmförderung ist doch ein gutes beispiel für willkürliche ressourcenverschwendung. dass da alle zig jahre mal was tatsächlich international konkurrenzfähiges herauskommt, ist doch ein witz gegenüber den investitionen die man reinsteckt.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 7. April 2016 - 20:03 #

Schau Dir einmal an wie die Filmförderung in Deutschland funktioniert und gehandhabt wird. Ich denke, daß Du dann Deine Meinung revidieren wirst.

Das Problem ist meines Erachtens auch nicht der Produktionsstandort,sondern der Vertrieb im (amerikanischen) Ausland. Quasi jede deutsche Firma ist daran letztlich verbrochen oder wurde geschluckt, weil ein fremdländischer Verleger an die deutschen Verteilernetzwerke wollte.

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21156 - 7. April 2016 - 12:45 #

Jep, dann haben sie das Know-how der deutschen Pleitefirmen abgefarmt. Die Chinesen haben nämlich schön weiter subventioniert.

Fliege 13 Koop-Gamer - 1330 - 7. April 2016 - 10:11 #

Das liegt unter Anderem meiner Meinung auch daran, dass Deutschland generell recht konservativ ist und die Spielebranche lange Zeit (und teilweise auch heute noch) als nicht wichtig betrachtet wird. Beziehungsweise sind viele neue Medien gerne mal "Teufelszeug". Mit dem Internetausbau ist es ähnlich, der kommt zwar langsam in Gange (jedenfalls da wo ich wohne), aber hängt immer noch stark hinter anderen Ländern zurück.

kommentarabo 15 Kenner - 2841 - 6. April 2016 - 21:44 #

es ist ein jammer, dass die "durchaus positive Entwicklung der Videospielbranche" hierzulande sich praktisch nur aus ausbeuterischem f2p-handy/browser-scheissdreck speist.

Toxe (unregistriert) 6. April 2016 - 22:38 #

Das ist zwar krass gesagt aber... traurigerweise wahr. So habe ich das noch gar nicht gesehen. :-(

Mitarbeit
Christoph Vent
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