Indie-Check: Superhot
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

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Vampiro 121636 EXP - Freier Redakteur,R10,S10,A7,J10
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5. April 2016 - 10:04 — vor 8 Jahren zuletzt aktualisiert
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In unserer Rubrik Indie-Check stellen wir euch jede Woche ein interessantes PC-Spiel eines unabhängigen Entwicklerstudios vor. Die Rubrik wird von unseren Usern Der Marian, Zaunpfahl, Vampiro und Dominius betreut.

Superhot heißt der etwas andere Shooter von SUPERHOT Team. Seinen Ursprung nahm er auf dem "7 Day First Person Shooter (7DFPS) game jam 2014", bei dem das Ziel war, einen Egoshooter in nur sieben Tagen zu entwickeln. Aufgrund der positiven Resonanz auf den Prototypen wurde aus dem Projekt von Freunden ein waschechtes Spiel, Finanzierung über Kickstarter und Steam-Release inklusive. Ob das Spiel tatsächlich superhot ist?
Vor den Kugeln müsst ihr euch stets in Acht nehmen: Sie werden zwar beim "Zeit-Stillstand" stark verlangsamt, aber nicht komplett eingefroren.
Eine ungewöhnliche Hintergrundgeschichte
Bevor es um die Shootermechanismen geht, sind einige Worte zum Setting zu verlieren. Denn dass Superhot für einen Shooter ungewöhnliche Wege beschreitet, wird schnell klar. Ihr übernehmt die Rolle eines Hacker-Kids an einem Retro-Computerscreen (entsprechende Sounds inklusive), das sich mit einem Freund in vorgegebenen Dialogen immer wieder per Chat austauscht und per Cracks in ein "Spiel" einklinkt – der Nerd-Filmklassiker WarGames lässt grüßen.

Wie auch im Film stellt sich schon bald heraus, dass nicht alles so ist, wie es zunächst erscheint. Dabei heben die Entwickler das Spielerlebnis sogar auf eine Metaebene, wenn ihr tatsächlich Superhot neu starten müsst um in der Story voranzukommen. Mit dem heftigen, aber sich zunehmend abzeichnendem Ende setzt das SUPERHOT Team der mit zwei Stunden extrem kurzen, aber knackigen Kampagne das i-Tüpfelchen auf.
Die Story wird insbesondere am virtuellen Computerbildschirm erzählt.
Ich gehe, also geht die Zeit voran
Einen Großteil der rund zwei Stunden verbringt ihr schießend in 34 kurzen Levels. Diese sind minimalistisch in drei "Farben" inszeniert: Der komplette Hintergrund ist praktisch weiß, eure Feinde sind passenderweise rot, benutzbare Objekte (Waffen und werfbare Gegenstände wie Tassen, Monitore, Tastaturen) sind schwarz. Ihr selbst übrigens auch.

Die Besonderheit ist nun, dass die Zeit grundsätzlich fast still steht – nur Kugeln fliegen immer weiter, wenn auch nicht sonderlich schnell. Komplett sicher vor Gefahr seid ihr also nie. Zumal ein einziger Treffer euren Tod und damit den Neustart des Levels bedeutet. Das Spiel springt erst dann in Echtzeit, sobald ihr euch bewegt. Umsehen könnt und müsst ihr euch aber ohne Normalisierung des Zeitablaufs.
Durch unseren beherzten Item-Wurf verliert der Feind sein Sturmgewehr. Sind wir nun schnell genug (waffenlose Gegner nehmen Waffen wieder auf), gehört es uns.
Durch diesen ungewöhnlichen Mechanismus wird Superhot schon fast zum Puzzlespiel. Hinzu kommt, dass ihr zumindest in den schwierigeren Levels lernen müsst, woher darin die Gegner kommen (leichte Variationen etwa in ihrer Bewaffnung sind möglich), was ein wenig an Dark Souls erinnert.

Wir schreiben bewusst "fast zum Puzzlespiel", denn es ist kein Rätselspaß in 3D wie etwa Portal es überwiegend ist. Die Schießereien und Nahkampfeinlagen in Superhot fühlen sich überdies sehr gut an. Das gilt insbesondere, wenn ihr gerade noch einer in Slow-motion auf euch zufliegenden Kugelsalve entgeht, dann einen platzierten Treffer landet und noch die Waffe eures wie Glas zersplitternden Gegners aus der Luft fangt, um dem nächsten Widersacher direkt eine Ladung Blei zu verpassen.
Dieser Herr ist in unsere Faust gelaufen. Drei Treffer mit der Faust führen ebenfalls zum Exitus. Mit Nahkampfwaffen reicht ein Schlag, bei Schusswaffen eine Kugel.
Fazit
Superhot ist ein faszinierender "Puzzle-Shooter" mit interessanter Grafik und Hintergrundgeschichte. Die Waffenwahl reicht von der nackten Faust über werfbare Gegenstände wie Tassen und Billiardkugeln, Baseballschläger und Pistolen bis hin zu Sturmgewehren und Schrotflinten. Ein Katana darf auch nicht fehlen. Die Waffen haben nur begrenzt Munition, eine Anzeige fehlt aber. Das sollte euch zum Mitzählen anspornen und stellt euch öfters vor eine spannende Frage: Werfe ich meine vielleicht leere Waffe auf den Gegner, um an sein Schießeisen zu kommen – oder ist doch noch eine Patrone in der Kammer?

Wenn ihr die Kampagne durchgespielt habt, wird der Endless-Modus freigeschaltet. Dann könnt ihr alle Levels erneut spielen, bestimmte Herausforderungen angehen (etwa nur ein Katana verwenden oder die Levels auf Zeit spielen). Zudem gibt es einen Arena-Modus, in dem ihr möglichst viele Gegner ausschalten müsst. Außerdem könnt ihr auf dem "Retro-Computer" rumstöbern und so etwa pixelige Trailer oder ein simples Holzfäller-Spiel entdecken.

Wenn euch der Sinn nach etwas erfrischendem im Shooter-Alltag steht und ihr dem Puzzle-Aspekt nicht abgeneigt seid, könnt ihr bedenkenlos zugreifen. Sollte euch nur die kurze, aber auch kurzweilige, Kampagne interessieren, ist der aufgerufene Preis von aktuell 19,99 Euro für die Boxversion von Headup Games allerdings ein Stolzer.
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Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 5. April 2016 - 11:35 #

Not so hot wie ich finde. Das Gameplay hat so seine Schwächen, ich hab z.B. nicht kapiert warum man sich nicht einfach ducken kann und mich haben doch öfter spawnende Gegner in den Rücken geschossen als mir lieb war. Aber die Idee fand ich an sich toll, hatte auch nix gegen das Puzzle-Element.

ABER die "Story" ging mir sowas von auf den Sack, ich konnte das Teil einfach nicht fertigspielen. Ich wollte einfach nur von einem Level zum nächsten und stattdessen wurde mir die Meta-Story reingewürgt die sich selbst zu wichtig nimmt und wohl denkt sie wär clever (ist sie nicht). Ich hab bei einem Punkt einfach Alt+F4 gedrückt (wer es spielt wird wahrscheinlich wissen wo) und damit hatte es bei mir die Frustschwelle überschritten nach der ich einfach nicht mehr zurück konnte. Warum nach jedem Level SUPER HOT SUPER HOT SUPER HOT wiederholt werden muss war mir auch nicht ganz klar.

Schade, denn die Idee war gut und ich warte drauf das jemand 1+1 zusammenzählt und die Start-Stop-Mechanik von Superhot und Mirror's Edge's free running in einem Spiel kombiniert. Aber gute Ideen allein machen halt noch keine guten Spiele, knapp daneben zählt nur beim Boccia und weltweitem thermonuklearem Krieg.

p.s. es steht entgegen der Werbung NICHT alles still wenn man sich nicht bewegt, es läuft alles in Zeitlupe weiter ;)

Lencer 19 Megatalent - P - 14572 - 5. April 2016 - 11:57 #

Danke, Dein Kommentar zur Story macht den Test rund. Kann dem Spiel leider nicht so viel abgewinnen.

Vampiro Freier Redakteur - - 121636 - 5. April 2016 - 12:18 #

Naja warum kann man nicht ducken sliden usw. Mir fehlt es nicht.

Die Gegner spawnen ja nur an bestimmten punkten und es sieht sehr nach Absicht aus, dass man nicht in einem rutsch durchkommt. Sondern dass das lernen der Orte der Gegner mal mehr und mal weniger zum lösen eines Levels gehört. Die sind ja dafür recht kurz.

Ich fand die Story gut, das Ende auch, die alt f4 stelle ebenso und warum da immer super hot kommt wird zumindest halbwegs nachvollziehbar. Die Story ist aber tatsächlich geschmacksfrage und wenn man nur auf ganeplay aus ist stört sie zumindest beim durchspielen der Kampagne. Und erst danach sind die challenges usw freigeschaltet. Die wären ja dann vllt was für dich.

Jep Zeitlupe siehe auch Check :) va bei kugeln kann es böse Überraschungen geben. Ansonsten aber eher nicht.

Habe aber dafür glatt vergessen (trotz entsprechender notiz) dass man in den späteren Levels in die Körper der Red guys springen und die sozusagen übernehmen kann (was die Levels dann zb lösbare macht, weil man näher an Waffen kommt)

Toxe (unregistriert) 5. April 2016 - 16:13 #

Charmant sieht es ja aus, kann man ja nicht anders sagen. Vor allem diese ASCII-Bildschirme finde ich echt toll.

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25741 - 5. April 2016 - 17:56 #

Ich hatte ne MEnge Spaß mit dem Demolevel vor etwa zwei Jahren. Mal sehen, ob ich nun zum Releasespiel greife. Das Konzept und Artdesign finde ich zumindest mal großartig.

PraetorCreech 18 Doppel-Voter - P - 12881 - 5. April 2016 - 19:16 #

Wenn Du den Prototyp mochtest, dann wird auch das fertige Spiel was für Dich sein. Behaupte ich, weil es bei mir so war. Die Story fand ich gut, und selbst wenn sie dich nicht interessieren sollte, sie ist ja eh nach 2-3 Stunden vorbei. Ich spiele immer noch gerne die Challenges, auch wenn es immer wieder die Storylevels in der gleichen Reihenfolge sind. Wenn Du aber zum Beispiel nur Katanas nutzen darfst, dann spielt sich das ganze doch wieder stark anders... naja, egal, den Test oben hast Du ja schon gelesen ;)

Zaunpfahl 19 Megatalent - 17564 - 5. April 2016 - 18:45 #

Auf der Homepage kann man den Gamejam-Prototypen übrigens immer noch anspielen:
https://superhotgame.com/play-prototype/

Hilft vielleicht bei der Entscheidung ob man 20 Euro ausgeben will oder nicht.

Vampiro Freier Redakteur - - 121636 - 5. April 2016 - 18:47 #

Cool, danke für den Tipp!

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 7. April 2016 - 22:12 #

Spannende Spielmechanik, aber mir wäre das wohl zu puzzelig.

Vampiro Freier Redakteur - - 121636 - 8. April 2016 - 9:06 #

Trotz puzzle-aspekt viel shootergefühl. Ich habe diese Demo nicht gespielt, aber die wäre dann vllt einen Blick wert. Gerade das gezielte abknallen und fangen von Waffen und direkte weiterknallen ist schon ziemlich geil.

Unregistrierbar 18 Doppel-Voter - 10829 - 10. April 2016 - 9:19 #

Hab mir den Test wegen der Blitzaktion heute noch mal genauer angeschaut, danje dafür!

Vampiro Freier Redakteur - - 121636 - 11. April 2016 - 12:55 #

Sehr gerne :)

euph 30 Pro-Gamer - P - 130153 - 17. Februar 2020 - 7:53 #

Danke Gamepass, dass ich jetzt doch noch einen Blick in Superhot werfen konnte - und gleich infiziert bin. Sehr schönes Spiel.

Markus K. 16 Übertalent - 5631 - 25. Juli 2023 - 21:05 #

Ich finde, man kann das Spiel nicht lange spielen, dafür ist es zu gleich. Aber die Idee dahinter ist top und es ist wirklich mal etwas Neues.

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