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GDC16: RPG-Strategie-Mix Expeditions: Viking angeschaut

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Jörg Langer 469822 EXP - Chefredakteur,R10,S10,A10,J9
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21. März 2016 - 23:57 — vor 8 Jahren zuletzt aktualisiert

Teaser

Historische Rollenspiele mit beinharten Rundenkämpfen schrecken euch nicht? Wikinger fandet ihr schon immer interessant? Dann könnte euch in der zweiten Jahreshälfte ein Leckerbissen erwarten.
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Mit Expeditions: Conquistador konnte 2013 das Studio Logic Artists einen Achtungserfolg erzielen: Die Mischung aus RPG und Rundentaktik war eine typische "Liebe auf den zweiten Blick" für diejenigen, die vom behäbigen Tempo und der miesen Grafik nicht abgeschreckt wurden (im Test bei uns erzielte Conquistador eine Note von 7.0). Bis Anfang 2016 verkaufte es sich gut 200.000 mal, was für ein Nischen-Strategiespiel alles andere als schlecht ist.
 
Der Nachfolger, der frühestens im September, sicher aber in diesem Jahr erscheinen soll, spielt 780 n.Chr., kurz vor der Plünderung von Lindisfarme durch Wikinger, dem ersten verbrieften derartigen Überfall. Die Kurzform unseres etwa einstündigen Termins zu Expeditions: Viking auf der GDC mit Creative Director Jonas Wæver: Vieles scheint ein wenig runder, ansehnlicher und durchdachter geworden. Das fängt damit an, dass Kämpfe nicht mehr in einer eigenen Map, sondern in dem gerade besuchten Schauplatz stattfinden, auch wenn daraus eine Art Arena gebildet wird, um das Schlachtfeld zu beschränken (das aber nach dem uns Gesehenen um ein Vielfaches größer sein kann als vorher). Der eigene Charakter, den ihr zu Beginn in RPG-Manier erstellt, mit Skills und fünf Attributen wie Stärke oder Finesse, taucht nun nicht nur in Textform auf, sondern auch wirklich auf den Maps und in den Schlachten.

Das Begräbnis des Häuptlings
Nach einem Tutorial startet das Spiel im Langhaus unseres Vaters, genauer gesagt: während dessen Begräbnisfeier. Viele Gleichrangige sind gekommen, um dem ehemaligen Häuptling die letzte Ehre zu erweisen. Werden wir in die Fußstapfen unseres Vaters treten können? Nicht jeder der Anwesenden scheint davon überzeugt, nicht alle Bewohner unseres Dorfs sind uns freundlich gesinnt, und nicht einmal dem eigenen Clan können wir ganz vertrauen.
 
Dieses Dorf ist, nach den einleitenden Quests, eine Art Hub für uns, dessen Gebäude wir upgraden können, sodass es mit der Zeit quasi zu dem wird, was eine Story-Entwicklung im Vorgänger nur behauptet hat: unsere eigene Festung. Den anfänglichen Zaun baut man irgendwann zum mächtigen Wall aus, andere Gebäude erhöhen ebenfalls die Verteidigung oder die Prosperität oder geben euch einmal am Tag einige Kräuter, für Medizin. Der Sicherheitswert wird aber auch durch eure Entscheidungen bestimmt: Seid ihr beispielsweise (zu) gnädig mit den anfänglich Aufbegehrenden, mag das dem politisch korrekten Mitteleuropäer erstrebenswert erscheinen, doch den Wikingern des 8. Jahrhundert gilt man dann schnell als Schwächling. An einer Stelle der Dorf-Karte haust die örtliche Hexe, wobei es sich bei der Hexerei im Spiel nicht um Magie handelt, sondern um eine Mischung aus Tricksereien und Heilkräften.
Ein Ausschnitt der Landkarte Jütlands, auf der ihr von Ort zu Ort reist, Begegnungen erlebt und Lager aufschlagen müsst.

Die Weltkarte
Die ersten fünf bis zehn Spielstunden verbringen wir in Jütland, das aus einer Landkarte mit Wegen und typischen RPG-Schauplätzen besteht, die bei Betreten als Map geladen werden. In dieser ersten Phase werden wir immer wieder Andeutungen über ein reiches Land im Westen hören, und dass andere Wikinger sich aufmachen wollen, dorthin zu fahren. Und wir erarbeiten uns die eigene Motivation, eine Expedition auszurüsten und aufzubrechen. Wenn es soweit ist, öffnet sich die Welt, und neben dem (von Anfang an voll aufgeklärten, schließlich ist es unsere Heimat) Jütland wird die noch verdeckte England-Karte zugänglich, oder besser gesagt Northumbria sowie Schottland/Piktenland. Zwischen beiden großen Maps wechselt ihr über die eigentliche Weltkarte, wo ihr mit Schiff günstige Routen finden müsst und die eine oder andere Begegnung erlebt, anscheinend aber keine Seekämpfe.
 
Anders als Conquistador gibt es in Expeditions: Viking ein richtiges Inventarsystem. Statt nur "Ressourcen" findet und erstreitet ihr euch "Salvage" und "Häute", die ihr in bessere Waffen respektive Rüstungen umwandelt. Von letzteren gibt es vier Stufen, Kettenhemden ist die höchste. Zwar findet ihr auch mal eine fertige Waffe, doch in der Regel bastelt ihr die Ausrüstung für euch und eure Gefolgsleute beim nächtlichen Kampieren. Das solltet ihr nicht vernachlässigen: Zwar könnt ihr auf der Landkarte weiter ziehen, als es eure Ausdauer zulässt (etwa, um einen wichtigen Ort noch zu erreichen), doch im Kampf drohen dann erhebliche Nachteile. Wo ihr übernachten könnt, ist vorgegeben, und jedes dieser Camps hat einen Sicherheitswert, der ausdrücken soll, wie gut es verborgen ist. Achtet ihr nicht darauf, morgens "aufzuräumen", sinkt dieser Wert, und bei der nächsten Benutzung werden vielleicht Banditen auf euch aufmerksam und greifen an. Sogar die Schichten der Wachen müsst ihr übrigens einteilen.
Auf die normale Umgebung wird beim Beginn eines Kampfes ein Hexfeldraster gelegt, statt dass wie noch in Conquistador eine eigene Kampf-Map geladen wird.

Verbesserte Kämpfe
Apropos Kämpfe: Diese laufen weniger zäh ab als in Conquistador, ihr könnt weiter herauszoomen und es wird auch optisch ein wenig mehr geboten, etwa wenn ihr gezielt einen Schuppen in Brand schießt. Per Diplomatie könnt ihr wohl Kämpfe vermeiden oder zumindest einen Teil der Gegner abwimmeln. Das Fernkampfsystem wurde überarbeitet, weil laut Designer viele Spieler unzufrieden mit den exponentiell häufigeren Fehlschüssen bei zunehmender Entfernung waren. Es gibt weiterhin den Flankierungsbonus, außerdem haben Tag und Nacht sowie das Wetter Auswirkungen; beispielsweise trifft man nachts oder im Schneetreiben kaum noch mit dem Bogen. Übrigens werden Witterung und Tageszeit beim Betreten des Schauplatzes "eingefroren".
 
Macht euch auf eine Menge Gespräche gefasst, wenn ihr euch in RTS-Manier (also in Echtzeit) über die Maps bewegt, und auf viele Entscheidungen in den Gesprächen. Laut Designer müsst ihr auch keinesfalls jeden Kampf gewinnen, und es gibt nicht nur einen richtigen Weg durchs Spiel. Beispielsweise trefft ihr früh auf einen neidischen Cousin, der euch zum Wikinger-Schildduell auffordert. Ihr könnt das Duell verlieren, ihr könnt es gewinnen. Im letzteren Fall dürft ihr den Konkurrenten töten, ins Exil schicken oder in euren Trupp aufnehmen, und alles soll Konsequenzen haben. Vielleicht habt ihr es unseren Worten ja bereits vernommen: Wir würden gerne mehr sehen von Expeditions: Viking und glauben, dass das Spiel seinen Vorgänger in vielen Punkten übertreffen könnte.
Jörg Langer Chefredakteur - P - 469822 - 21. März 2016 - 23:58 #

Viel Spaß beim Lesen!

Jahnu 17 Shapeshifter - P - 6268 - 22. März 2016 - 0:04 #

Pardon, aber das Spiel wird wohl eher im Jahre 780 angesiedelt sein, denn 1780 ist nicht mehr viel mit Wikingern - als einen Endpunkt des "Zeitalters der Wikinger" nimmt man gerne die Schlacht von Hastings 1066. Das Kloster Lindisfanre wurde 793 geplündert.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469822 - 22. März 2016 - 0:23 #

Kein Widerspruch.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62104 - 22. März 2016 - 0:08 #

Das liest sich wirklich gut, da mir der Vorgänger schon recht gut gefiel freue ich mich auf das Spiel.

De Vloek 15 Kenner - 3300 - 22. März 2016 - 1:47 #

Klingt wie ein Spiel ganz nach meinem Geschmack. Ich werd es im Auge behalten, danke fürs Schildern der ersten Eindrücke!

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266657 - 22. März 2016 - 2:20 #

Sag ich doch ;) http://www.gamersglobal.de/news/104039/gc15-expeditions-viking-angeschaut-rundenstrategie-im-survival-setting

Vampiro Freier Redakteur - - 121647 - 22. März 2016 - 6:35 #

Vielen Dank für die tolle Preview. Bin sehr gespannt. Der Vorgänger war schon klasse.

Lencer 19 Megatalent - P - 14586 - 22. März 2016 - 7:30 #

Ich bin leider mit dem ersten Teil nicht richtig warm geworden. Man läuft zu lange in der Welt umher, ohne das was passiert. Kämpfe sind auch eher selten, so dass man seine Gruppe auch kaum entwickeln kann. War ein bisschen schade drum.

Hanseat 14 Komm-Experte - 1884 - 22. März 2016 - 8:32 #

Tolle Preview. Freue mich sehr drauf. Ich hoffe, dass sie auch die gute Gegner KI beibehalten werden. Die Rundenkämpfe waren für mich das Highlight und wesentlich besser gelöst als beispielsweise bei Blackguards 1.

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 22. März 2016 - 13:44 #

Wikinger find ich total doof...

Hanseat 14 Komm-Experte - 1884 - 22. März 2016 - 17:20 #

Lass das nicht die Wikinger hören

Scando 24 Trolljäger - 54817 - 22. März 2016 - 20:09 #

Vor allem nicht Wickie!

Edelstoffl 16 Übertalent - P - 5420 - 22. März 2016 - 18:41 #

Das könnte was für mich sein...

lolaldanee 14 Komm-Experte - 1949 - 22. März 2016 - 22:33 #

vorgänger war fantastisch, selten ein so atmosphärischers spiel gespielt, auch wenn es einige patches brauchte
leider basiert die wertung hier auf GG noch auf der release version, ich denke da darf man sich locker +1 auf die wertung draufdenken im letzten patchstand

das hier wird bestimmt auch toll, macht mich persönlich jetzt aber wegen des szenarios doch ein stück weniger an

Hanseat 14 Komm-Experte - 1884 - 26. März 2016 - 17:52 #

Ich habe es gleich nach dem Release durchgezockt. Was haben die denn geändert?

Mitarbeit