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In unserer Rubrik Indie-Check stellen wir euch jede Woche ein interessantes PC-Spiel eines unabhängigen Entwicklerstudios vor. Die Rubrik wird von unseren Usern Der Marian, Zaunpfahl, Vampiro und Dominius betreut.
Die Welt Thea hat ein Problem. Denn nachdem der Cosmic Tree, die wichtigste Säule zwischen den Welten, abbrannte, kam es zu einer jahrzehntelangen Dunkelheit. Mit dem Baum verschwand auch die Macht der Götter – und damit habt auch ihr ein Problem. Denn just die Rolle eines solchen übernehmt ihr. Zum Glück haben eure Kräfte gereicht, ein Dorf durch die Dunkelheit zu leiten. Jetzt, nach 100 Jahren, erscheint die Sonne wieder am Horizont, ihr wollt die Zeit der Dunkelheit beenden und eure Macht wiederherstellen. Ob das mit dem viele Spielemente vereinenden und von slawischer Mythologie inspirierten Rundenstrategietitel
Thea - The Awakening bereits im Early Access Spaß macht und welches Potential das Spiel von Muha Games hat, klärt dieser Indie-Check.
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Türkis sind aufgedeckte Orte, aus dem Rat Lair kommen bis zu dessen Zerstörung immer wieder Feinde. Eine Expedition kontrolliert ihr über ein Radialmenü. |
Rundenstrategie? Roguelike? RPG? 4X? Kartenspiel? Alles!
Zunächst wählt ihr einen von zwei Göttern, die euch (mit zunehmendem Level immer mehr) Boni geben (etwa erhöhte Verteidigung oder Sammelfähigkeit der Dörfler). Indem ihr Götter auflevelt, schaltet ihr bis zu sechs Weitere frei. Das erinnert an die Schiffe in
Faster Than Light. Wie in
Civilization spielt ihr auf einer Hexfeldkarte, euer Dorf nebst Dörflern steht bereits. Allerdings kommt keines mehr hinzu. Stattdessen habt ihr auch eine erste Expedition, die ihr zum Erkunden und Sammeln von Ressourcen (hierzu ist vergleichbar mit
Expeditions - Conquistador ein Camp nötig) einsetzen müsst. Expeditionen könnt ihr nach Belieben und auch spezifisch für bestimmte Aufgaben zusammenstellen. Dabei wird jeder eurer mit Namen versehenen Dörfler durch eine Spielkarte dargestellt, hat eine von zahlreichen Klassen, kann ausgerüstet werden und bekommt von euch Aufgaben zugewiesen. Und wie in
Dungeon of the Endless gilt: Stirbt ein Charakter, gibt es keine Wiederkehr (zum Glück aber Nachwuchs und Zuzügler). Dass es dann auch nur einen Spielstand gibt, überrascht nicht.
Die Story wird im Stile von
Endless Legend durch Quests vorangetrieben, so dass ihr immer mehr Orte auf der Karte aufdeckt. Dazu kommen Zufallsbegegnungen (trinkt ihr mit einem Zwerg Bier, verrät er euch vielleicht wo eine Mine liegt) und Ereignisse (Dämonen könntet euer Dorf auf- oder heimsuchen oder ihr findet einen Schatz). Dabei habt ihr oft zahlreiche Optionen, die mit steigenden Werten der Dörfler vielfältiger werden und die ihr in Bildtafeln mit Text erlebt -
Pillars of Eternity lässt grüßen. Durch Kämpfe, Quests und Events erhaltet ihr Ressourcen, Items, (temporäre) Staterhöhungen sowie Erfahrungs- und Ressourcenpunkte. Habt ihr genug dieser Punkte, steigen alle eure Einheiten im Level auf beziehungsweise ihr könnt ein weiteres Forschungsfeld der Kategorien Sammeln (neue Ressourcen aufdecken), Crafting (neue Rezepte, etwa für Waffen) oder Gebäude (beispielsweise zum Anlocken neuer Dörfler) freischalten. Dabei kommt es außerdem immer wieder zu einer von neun Challenges, vor allem dem Kampf, die komplett als Kartenspiel stattfinden.
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Alle Charaktere könnt ihr wie in einem RPG ausrüsten. Es gibt teils spezielle Charakterwerte, die nicht alle haben. Sie erhöhen sich beim Levelaufstieg automatisch. |
Po-po-poker face
Mit dem Kartenspiel werdet ihr ein Gros der Spielzeit verbringen. Eure Erfolgschancen hängen von der Partyzusammensetzung, den ausgerüsteten Items und den Werten der Charaktere ab. Zunächst wird euch eure Hand gezeigt, die sich in Karten für den Tisch und taktische Karten aufteilen. Bei Missfallen könnt ihr gegen einen Malus neu mischen. Dann werden die Karten wechselweise (teils mehrere auf einmal) ausgespielt, was die Zugreihenfolge festlegt. Die Action läuft dann in zwei Phasen ab, in denen ihr keinen Einfluss mehr nehmen könnt. Haben beide Seiten danach noch einsatzfähige Karten, geht es von vorne los. Auch eine Flucht ist stets möglich, kann aber gravierende Wunden zur Folge haben.
Die Gefahr von Verwundungen gibt es nicht in den "friedlichen" Challenges, die nach dem gleichen Schema ablaufen, aber auf anderen Werten basieren. So wird plötzlich der sprachgewandte, aber fast kampfuntaugliche Dörfler zur Schlüsselfigur. Das System funktioniert bereits erstaunlich gut und ist zunehmend herausfordernd. Wann ihr welche Karte spielt und welche Spezialfähigkeiten der Unterstützer (wie Schaden oder Rüstung erhöhen) ihr einsetzt, oder ob ihr sie in den "Kampf" schickt, entscheidet immer wieder über Sieg oder Niederlage. Der Autokampf führt dabei durchweg zu schlechteren Ergebnissen.
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Bogumilla kann mit "First Action" die letzte unserer Karten ganz an den Anfang der Zugreihenfolge schieben. Figuren mit Fragezeichen greifen erst in Phase zwei ein, da etwa "Confused" eingesetzt wurde oder es eine taktische Karte ist. |
Fazit
Obwoh sich Thea - The Awakening noch in der Early-Access-Phase befindet, hatten wir in rund zehn Stunden keine Abstürze oder gravierende Bugs. Aktuell wird vor allem am Balancing gefeilt. Auch das UI soll teils noch überarbeitet werden. Einige fehlende Komfortfunktionen sind wünschenswert (wie eine Übersichtskarte oder Shortkeys). Dafür bietet Thea einen spannenden und gelungenen Mix bestehender Konzepte mit eigenen Ideen (etwa Tag- Nachtwechsel mit Auswirkungen, umfangreiches Crafting, Kartenspiel). Auch wurden Tooltips und eine Hilfe bereits teilweise integriert. Etwas gewöhnungsbedürftig ist das gemächliche Pacing, wodurch aber die einzelnen Entscheidungen, gerade auch wegen der Roguelike-Elemente, umso spannender werden. Thea - The Awakening ist daher bereits jetzt einen intensiven Blick wert.
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Globalstrategie
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Einzelspieler
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Für Fortgeschrittene und Profis
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Preis: 19,99€ (Early Access)
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In einem Satz: Erfrischende Globalstrategie abseits ausgetretener Pfade
schöner check :)
das eingebundene video ist leider etwas statisch, trotz der musik...
Vielen Dank :)
Ja, leider. Auf der Karte läuft auch nix rum (z.B. die eigene Expedition) und das Kartenspiel wird nur kurz gezeigt. Insgesamt bewegt sich aber, also auch auf der Karte (optische Kleinigkeiten) weniger als in z.B. Endless Legend. Was sich da noch alles vielleicht tut weiß ich nicht.
Hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm. Klingt an sich sehr spannend. Aber nach meinem Fehlkauf mit Eador und dem Problem das solche Spiele viel zu fiese Zeitkiller sind, werde ich wohl passen und mal schauen wie es sich so weiterentwickelt. Aber vielen Dank für den gelungenen Check!
Vielen Dank :)
Ist es :)
Eador habe ich islang nicht gespielt, das kann ich daher nicht vergleichen. Bissl Zeitkiller kann es schon sein ;) Da sich aktuell noch viel gerade am Balancing tut, ist im Blick behalten sicher die beste Wahl für dich :)
Das klingt echt ziemlich spannend. Danke für den Check.
Vielen Dank :)
Ah, sehr schön. Thea hatte ich neulich schon auf dem Radar. :)
Kleiner Fehler:
Dämonen könntet -> könnten
so, hab jetzt auch mal das early access release datum angegeben, wer das spiel schon hat, kann es nun in die sammlung fügen und bewerten :D
Ha, super :-D Danke!
Sieht interessant aus.
Wenn ich mal wieder bock auf sowas habe würde ich reinschauen
Liest sich gut, werde ich mal bei Steam auf die Wunschliste setzen.
Danke :)
vor kurzem gekauft, bis jetzt finde ich es sehr gut
macht es sinn ein update zu schreiben?
in der wochenverlosung schreibst du ja, es hätte sich eine menge getan...
Hi :-)
Sehe deine Nachricht jetzt leider erst durch Zufall. Ja, würde sich auf jeden Fall lohnen. Im Check hatten wir ja bislang nie Updates (außer ein Spiel wurde portiert, dann gab es schon mal einen neuen, weiteren Check). Weiß nicht, ob es in das Format passt. Vllt. mache ich aber einen User-Artikel, das würde sich anbieten. Aber 2 andere stehen vorher noch an, alles leider auch eine Zeitfrage :(
Da es Thea seit einiger Zeit auch auf der PS4 gibt und seit letzter Woche zum ersten mal im Sale ist, habe ich mal zugeschlagen. Die erste Runde auf Einfach ist durch.
Wirklich sehr schönes Spiel - gerade auf der PS4 schöne Abwechslung, auch wenn es ein paar weniger Attribute und Materialen auch getan hätten. Dafür vielleicht etwas mehr Möglichkeiten im Stadtmanagement.
Bewegung und Mikromanagement sind zwar recht gut auf den Controller angepasst, vom Grundsystem aber doch etwas träge.
Auch das viele hin und her Gelaufe ist etwas zu viel, aber unterm Strich kommt die tolle Nur-Noch-eine-Runde-Sucht trotzdem voll durch.
Starte demnächst mal die zweite Runde, ich vermute das Spiel profitiert auch von einem höherem Schwierigkeitsgrad. Mit "Normal" geht es erstmal weiter, mal schauen wie es dann läuft.
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Achja: Long Time - danke für den Check, hatte es dadurch damals erstmal überhaupt auf dem Schirm und dann endlich auf der PS4 wieder entdeckt.
Es muss ein Fehler in meinen System sein, aber ich lese Rougelike und mein anfängliches Interesse verpufft...
Sehr hübsches und interessantes Spiel scheint das zu sein. Müsste gleich mal gucken wies aktuell darum steht.