eShop-Check: Year Walk
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

PC WiiU iOS MacOS
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21. September 2015 - 15:51 — vor 8 Jahren zuletzt aktualisiert
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Jede Woche stellen wir euch ein interessantes eShop-Spiel (WiiU, 3DS oder Virtual Console) vor, egal ob Indie oder Vollpreis. Um diese Rubrik kümmern sich unsere User mrkhfloppy, Dennis Hillor und Vampiro.

Ein Leichentuch gewoben aus Finsternis und Stille liegt über dem Wald zur Geisterstunde. Das Knirschen der Schneedecke ist unser einziger Begleiter auf einer spirituellen Wanderschaft durch das schwedische Dickicht. Vor dem Gang ins Ungewisse blieben Fenster und Türen einen Tag lang verriegelt. Weder Essen noch Trinken haben wir zu uns genommen und selbst dem Sonnenlicht entsagt. So verlangt es das uralte Årsgång-Ritual, das nicht weniger als einen Blick in die Zukunft verheißt.

Wir hingegen schauen in die Vergangenheit. Bereits 2013 erschien Year Walk für iOS-Geräte sowie ein Jahr später für den PC und wurde von uns als App der Woche mit lobenden Worten bedacht. Nun haben wir auch die WiiU-Version des Adventures getestet und berichten euch im heutigen eShop-Check von den Unterschieden und Neuerungen.
Im Unterholz irren wir durch das Dunkel der Nacht.
Eine Horrormär im schwedischen Wald
Year Walk ist ein Adventure aus der Ego-Perspektive, dessen Geschichte tief in der alten schwedischen Sagenwelt verwurzelt ist. Entkräftet und dem Wahnsinn nahe irren wir durch das dunkle Unterholz. Unser Ziel ist eine Kirche am Waldrand, deren Pforten jedoch verschlossen sind. Frei bewegen können wir uns nicht, stattdessen gleiten wir wie auf Schienen auf der Ost-West-Achse. An vorgegebenen Stellen können wir zudem in den Bildvorder- oder -hintergrund laufen, sodass wir in einer dreidimensionalen Welt agieren. Die Übersicht behalten wir mit der Karte auf dem Gamepad der WiiU.

Die düstere Scherenschnitt-Optik und die unheilvolle Klangkulisse haben auch zwei Jahre nach der Erstveröffentlichung kaum an Wirkung und Einzigartigkeit eingebüßt. Noch immer empfinden wir eine Mischung aus Angst und Faszination, wenn wir dem Flusspferd Bäckahäst begegnen. Das Fabelwesen lockt der Sage nach Kinder auf seinen Rücken, um sie dann im Fluss zu ertränken.

Mit der mitgelieferten Enzyklopädie, die wir jederzeit auf dem unteren Bildschirm aufrufen, tauchen wir tiefer in die fremdartige Welt ein. Die Lektüre der auch ins Deutsche übersetzten Texte (vormals als Companion-App beziehungsweise Menüpunkt realisiert) ist empfehlenswert, denn das Spiel selbst gibt euch keine Auskunft über seine Hintergründe. Zudem sind Aha-Effekte beim Lesen garantiert.
Das Flusspferd Bächahäst ist eines der Sagenwesen im Spiel.
Rätsel und Gamepad-Nutzung
Das Adventure nimmt uns zu keiner Zeit an der Hand, sondern will entdeckt werden. Interaktive Gegenstände werden nicht hervorgehoben, das nächste Ziel ergibt sich meist nur aus dem Kontext. Auf das Wesentliche reduziert – wir wollen wirklich nichts vorwegnehmen – jagen wir dem Schlüssel zur eingangs erwähnten Kirche hinterher, der uns stets im letzten Moment entgleitet. Die Rätsel sind solide designt, sprechen die Sinne an und halten die ein oder andere Kopfnuss bereit. Wir müssen uns bestimmte Reihenfolgen merken, auf akustische Signale achten oder eine Chiffre entschlüsseln.

Für die Interaktion mit der Spielwelt bewegen wir bei gedrückter Schultertaste das Gamepad und verschieben damit den Cursor auf dem Bildschirm. Das System ist bisweilen etwas hakelig, ersetzt die Touch- beziehungsweise Maussteuerung aber passabel. Gänzlich neu ist die Notizfunktion, mit der wir wichtige Informationen handschriftlich festhalten. Vorbildlich: Wenn wir an einer Stelle nicht weiter wissen, können wir ein mehrstufiges Hilfesystem zurate ziehen, das konkreter werdende Hinweise liefert.

Bis zu diesem Punkt ist Year Walk ein etwas eigenwilliges Adventure mit dichter Atmosphäre, dessen Abspann bereits nach zwei Stunden über den Schirm flimmert. Die Ereignisse und Teile des Gameplays des letzten Akts sind jedoch so sensationell, dass wir nicht ein Sterbenswörtchen darüber verlieren werden. Zumindest wir haben nichts davon kommen sehen. Und sind noch immer entzückt.
Karte, Notiz- und Hilfsfunktionen sind auf den Tablet-Controller ausgelagert.
Fazit
Year Walk ist eines dieser Spiele, nach deren Abspann man postwendend das nächste Gaming-Forum zum Austausch mit Gleichgesinnten aufsucht oder sich lange in den Schlaf grübelt. Auch zwei Jahre nach der Erstveröffentlichung ist die schwedische Sagenwelt noch immer ein unverbrauchtes Szenario, das neugierig macht und dicht inszeniert ist. Mit der Portierung hat Entwickler Dakko Dakko zudem die bislang beste Version des Spiels abgeliefert. Die Auslagerung von Karte, Enzyklopädie und Notizblock auf das Gamepad ermöglichen einen ununterbrochenen Spielfluss, den die Fassungen für PC, Mac und iOS nicht bieten können. Für deren Besitzer lohnt der Kauf mangels inhaltlicher Neuerungen aber nicht.
  • Ego-Adventure
  • Einzelspiel
  • Für Anfänger und Fortgeschrittene
  • Erhältlich seit 17.9.2015 für 6,99 Euro
  • In einem Satz: Dichtes Schwedenrätsel mit Nachwirkungen.

Video:

Uisel 16 Übertalent - P - 5280 - 21. September 2015 - 16:51 #

Schoenes ding. Konnte es auf der gc spielen und war recht angetan.

Unregistrierbar 18 Doppel-Voter - 10829 - 21. September 2015 - 18:28 #

Bei dem Preis kann man nicht meckern. Grandiose Optik!

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75006 - 21. September 2015 - 19:01 #

Ich hab es auf dem PC gespielt, war mal in nem Bundle dabei. Wirklich ein schönes, atmosphärisches Spiel. Gibt auch ein paar kleine Erschrecker. ;) Ich hab es sogar noch ein zweites Mal durchgespielt, denn es gibt ein alternatives Ende. :)

Specter 18 Doppel-Voter - 11710 - 21. September 2015 - 19:51 #

Der Trailer ist ja mal schräg. Erinnert mich an Twin Peaks, ganz im positiven Sinne...