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Erstmals konnten wir auf der TGS 2015
Metal Gear Online spielen, das ja ursprünglich zusammen mit
MGS5 (
GG-Test: 8.5) herauskommen sollte. Tatsächlich erscheint es nun etwas mehr als einen Monat später, nämlich am 6. Oktober. Sonderlich viele Infos gab es zu MGO bislang nicht, darum fassen wir im Folgenden alles Wissenswerte zusammen und berichten natürlich auch von unseren TGS-Partien als Mitglied von "Team Charlie".
In unserer Demo gab es eine japanische Ansprache aus dem Off, die Map war bereits ausgewählt, und wir konnten nur noch wählen, welche Klasse (Scout, Infiltrator oder Enforcer) und welches Loadout (beim Enforcer etwa Assault oder Supporting Fire) wir nehmen wollten. Nachdem auch wirklich der letzte Kollege kapiert hatte, dass man sich mit Druck auf das Dualshock-Touchpad als "ready" meldet, ging es dann auch los.
Im normalen MGO steht hingegen zunächst mal die Wahl eures Avatars an: Ihr könnt den aus dem Hauptprogramm nehmen oder einen neuen erstellen. Das betrifft aber nur euren Look, wenn wir es richtig kapiert haben, eure Klasse dürft ihr immer wieder neu wählen.
Der Enforcer ist der typische Tank, der auf Wunsch (etwa im Supporting-Fire-Loadout ein MG) schwere Waffen mitführen kann. Außerdem steckt er einigen Schaden weg. Der Scout kann, eurem Solo-Protagonisten gleich, per Fernrohr Feinde aufspüren und fürs eigene Team auf der Radarkarte markieren. Passenderweise ist er mit einem Scharfschützengewehr ausgerüstet -- der ideale Supportler, würden wir sagen.
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Unseren Enforcer spielten wir mit schwerem MG statt mit Panzerfaust. |
Der Infiltrator ist ein Nahkämpfer, der sich tarnen kann und dann nur noch als eine Art Luftspiegelung sichtbar ist, also quasi transparent. Wenn er es so getarnt an einen Gegner heranschafft, darf er ihn "verhören", wodurch ihm die Teammitglieder des Opfers auf der Radarkarte linksoben angezeigt werden. Per Fulton-Ballon dürft ihr besiegte Gegner außerdem "abtransportieren", was auf vielen Maps als Kill zählt und wohl Extrapunkte bringt. Andererseits kann ein wegfliegender Kamerad vom eigenen Team noch gerettet werden, indem sie den Ballon abschießen.
Wir spielten eine Map im Bounty-Hunter-Modus, einem typischen "Ticket-Modus": Sobald eine Seite keine Tickets mehr hat (durch Todesfälle oder Fulton-Extraktionen), verliert sie. Außerdem erscheint über jedem Spieler, der einen anderen tötet, eine gelbe Kopfgeld-Markierung nebst Punktzahl (also wieviele Kills er in dieser Mission schon erzielt hat). Der Witz ist nun: Wenn ihr einen Gegner mit Kopfgeld nicht tötet, sondern per Ballon abtransportiert, erhöht sich die Ticket-Zahl eures Teams um die Bounty-Punkte, was extrem effektiv sein kann. Zudem bringt euch jede Extration mehr Erfahrungspunkte als ein einfacher Kill.
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Wir spielten auf der Map "Stage Black", dieser Screenshot zeigt die "Amber Fortress". Weitere uns bekannte Karten heißen "Jade Forest" und "Red Fortress". |
Wir können immer nur eine Zeitlang rennen, dann müssen wir wieder Luft schnappen. Hinsetzen und -legen geht auch, ihr seid entsprechend schlechter zu sehen und könnt schwere Waffen mit weniger Rückstoß einsetzen, bewegt euch aber auch ungleich langsamer.
Als typische Metal-Gear-Absurdität werten wir den Einsatz von süßen Hundefiguren als Ablenkung: Wer das Pech hat, ihn per Fernglas anzuvisieren, wird von seiner Niedlichkeit eine Weile betäubt. Die Steuerung entspricht der des Solospiels, an bestimmten Stellen werden Aktionen wie "hochklettern" oder "runterspringen" eingeblendet und dann auf Wunsch ausgelöst. Was wir nicht ganz kapiert haben, ist das Salutieren: Das erzeugt eine Art Wissensaustauch mit einem anderen Spieler (man sieht dann wohl auch die Gegner des Kameraden auf der Radarkarte, auf jeden Fall aber, wohin der Kamerad zielt, als blauer Laserpointer). Es gibt die Mech-Anzüge ebenso wie schwere Schutzschilde, wogegen Granaten ein probates Mittel sind (hinter den Gegner werfen).
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Die gelben Symbole plus Zahl zeigen, wie viele Kills derjenige Gegner schon auf der Map geschafft hat. Schaffen wir eine "Fulton Extraction", erhalten wir die Punkte als Tickets. |
Die beiden übrigen Spielmodi heißen Cloak and Dagger und Comm Control, auch letzteren konnten wir kurz ausprobieren, es scheint darum zu gehen, Flaggen in die eigene Farbe umzufärben. Apropos Farbe: Ihr wisst immer sofort, ob ihr einen Gegner oder Freund vor euch habt (letztere schimmern blau, erstere je nach eurem Infostand rot oder eben gar nicht).
Bei unseren beiden Spielsessions waren wir erst als Assault-Enforcer etwas überfordert, weil wir die Karte nicht kannten und wir mit unbekannten Mitspielern irgendwie agieren müssen, ein typisches Problem des Genres. Im Rückspiel lief es schon besser, mit unserem MG machten wir es uns nach dem ersten Tod auf einem Wachturm bequem, und schossen von dort nach und nach rund zehn Gegner über den Haufen, bis diese auf die Idee kamen, uns ins Kreuzfeuer zu nehmen. Unser feiger Einsatz zahlte sich aus: Mit hauchdünnem Vorsprung gewann unser Team Charlie die Gesamtpartie.
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Dieser (knappe) Sieg ist tatsächlich auch dem GamersGlobal-Reporter zu verdanken. |
MGO hat einige Eigenheiten die man nicht oder nicht in dieser Kombination in anderen taktischen Multiplayer-Shootern findet. Vor allem dürfte es das einzige Multiplayer-Spiel sein, bei dem wohl jeder Teilnehmer auf herumstehende Pappschachteln feuert. Es könnte ja jemand drinstecken...
Klingt irgendwie nach Battlefield mit MGS Absurdität
Klingt lustig. Ich freu mich drauf, auch wenn es für PC noch etwas dauert.
Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich für die großartige Überschrift bedanken.
Ja, die ist gut. Das Spiel an sich scheint aber nichts für mich zu sein.
Meins auch nicht. Schon allein deshalb, weil das Wort "Online" im Titel vorkommt ;-)
Aber die Überschrift war so klasse, dass ich einfach lesen MUSSTE.
Ein Klassiker: Mit MG auf Turm verschanzen. :)
Ein Salutier-Feature! Dass das noch keinem der anderen Militär-Shooter eingefallen ist.
War bisher in allen Metal Gear Online-Teilen der Fall. Bei MGS3S, ergo schon einige Jahre.
Da siehst du, wie gut ich mich auskenne. Wusste nicht, dass es schon vorher MGS Online gab.