Indie-Check: Hacknet
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

PC
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Zaunpfahl 17564 EXP - 19 Megatalent,R9,S3,A6,J2
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2. September 2015 - 10:13 — vor 8 Jahren zuletzt aktualisiert
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In unserer Rubrik Indie-Check stellen wir euch jede Woche ein interessantes PC-Spiel eines unabhängigen Entwicklerstudios vor. Die Rubrik wird von unseren Usern Der MarianZaunpfahlVampiro und Dominius betreut.

Ursprünglich als Mini-Spielchen während eines Gamejams im Jahr 2012 entstanden, wurde aus einer kleinen Hacker-Simulation von Matt Trobiani in den folgenden drei Jahren ein vollständiges Spiel. Unter dem Namen Hacknet wurde es vor kurzem über den Indie-Publisher Surprise Attack veröffentlicht und wir haben es uns für euch angeschaut.
Spielstart
Eine mysteriöse Email gibt uns unseren ersten Hacker-Auftrag.
I hacked 127.0.0.1!
Gleich zu Spielbeginn wird euch mit wenigen Textzeilen der Kern der Geschichte des Spiels vermittelt. Ihr erhaltet eine mysteriöse E-Mail, in der ihr von einem Entwicklungsprojekt namens HacknetOS erfahrt, mit dem jeder Computer der Welt geknackt werden kann. Gefährlich ist aber nicht bloß das Programm, sondern auch deren Ersteller. Das Verfassen der Mail vom euch unbekannten Hackers Bit scheint nämlich das Letzte gewesen zu sein, was er vor seiner Ermordung tat. Unsere Aufgabe besteht nun darin, die Verantwortlichen zu finden und das Projekt zu stoppen.

Über ein automatisiertes Failsafe-System hat uns Bit dafür einige kleine Aufgaben gestellt, die uns als Tutorial die Grundlagen des Hackens – oder zumindest so wie sich die Entwickler das ausgedacht haben – näher bringen. Ihr erfahrt etwas über Ports und Server, wie ihr euch auf fremde Systeme einwählt und dort mittels automatisierter Programme einnistet. Ebenso müsst ihr lernen, was eine Konsole ist und wie ihr Befehle wie "connect", "cat" oder "rm" verwendet. Solltet ihr Linux-Nutzer sein, werden euch die meisten davon bekannt vorkommen und ihr könntet das Tutorial auch gleich per Prozessliste abschießen und damit überspringen. Allzu technisch wird Hacknet dabei jedoch nie, es will schließlich doch eher Unterhaltung und kein echter Hacker-Workshop sein.
Hacken
Nach Ausführen unserer Hacker-Programme läuft der Rest automatisch ab, lediglich beim Tippen der Programm-Namen müsst ihr schnell sein um nicht zurück verfolgt zu werden.
Rätsel und Easter-Eggs
Im Laufe der Geschichte wird euer Repertoire an Befehlen und möglichen Aktionen mit fremden Servern immer größer und die zu knackenden Sicherheitssysteme komplexer. Trotzdem müsst ihr nur selten selbst Hand anlegen, um irgendwo hirein zu kommen. Für jede Hack-Art gibt es ein irgendwo im virtuellen Internet zu findendes Programm, die meisten davon erhaltet ihr im Verlauf der Geschichte automatisch. Trotzdem gilt es zwischendurch immer wieder euer Hirn anzustrengen, denn die Aufträge der verschiedenen Hackergruppen, denen ihr im Verlauf beitretet, sind nicht alle selbsterklärend oder bieten euch ein klares Ziel.

Hin und wieder müsst ihr auch mal um die Ecke denken und versteckten Hinweisen über mehrere Server, E-Mail-Auszüge oder Chat-Logs verfolgen, um eine IP-Adresse oder Passwort für euer Ziel zu finden. Leider existiert in dieser Suche mindestens ein halber Plotstopper, da ihr nicht mehrere Aufträge gleichzeitig verfolgen dürft. Schreitet ihr in der Hauptgeschichte zu schnell voran, werdet ihr ein zwangsläufig benötigtes Tool aus einem Nebenauftrag nicht bekommen. Es ist zwar möglich, es ohne die Nebenmission zu bekommen, Hinweise innerhalb des Spiels gibt es darauf aber nicht, weshalb nur eine kleine Recherche im echten Internet hilft.

Diese eine Stelle kann also sehr frustrierend werden, zu allen anderen Missionen waren die Lösungen aber immer im Spiel verfügbar. Abgesehen davon lohnt es sich aber sowieso so viele Nebenmissionen wie möglich zu erfüllen, um alle versteckten Easter-Eggs, wie etwa lustige Chat-Verläufe von Bash.org oder sogar ganze zusätzliche Quest-Reihen zu finden. Hier steckt im Spiel wesentlich mehr drin, als es zu Anfang noch den Anschein hat.

Auch das Aufspüren von Rezept-Formeln für beliebtes Fast-Food kann ein Hacker-Auftrag sein.
Fazit
Hacknet hangelt sich über mehrere Haupt- und viele Nebenmissionen durch eine spannende Geschichte, die zum Ende hin immer verworrener wird, aber zumindest unserem Eindruck nach kein befriedigendes Ende findet. Ihr könnt fast überall auf kleine Extra-Geschichten und Informationen stoßen, die mehr Details enthüllen womit das Spiel insgesamt doch noch zu einem runden Erlebnis wird. Wer genau hinschaut und alle Hinweise verfolgt und Hintergrundinformationen entdeckt, kann sogar die Story erheblich erweitern und neue Perspektiven finden.

Wer jedoch mit der Welt der Hacker und Verschwörungstheorien wenig anfangen kann, nicht zumindest rudimentäre DOS- beziehungsweise Linux-Befehle kennt oder sich mit Terminal-Konsolen nicht anfreunden mag, dürfte diesem Rätsel-Adventure wohl nicht allzuviel abgewinnen können. Wenn ihr jedoch sowieso ständig auf Linux-Servern rumhackt und ein Faible für Verschwörungstheorien vorweisen könnt, solltet ihr mit Hacknet im ersten Durchlauf gut fünf Stunden Spaß haben.
  • Hacker-Adventure-Simulation
  • Einzelspieler 
  • Für Fortgeschrittene
  • Preis: 9,99€
  • In einem Satz: spannende Hacker-Simulation mit tiefgründiger Geschichte
ganga 20 Gold-Gamer - 22831 - 2. September 2015 - 10:53 #

Klingt ganz nett, erinnert mich ein wenig an Uplink.

Olipool 19 Megatalent - P - 13529 - 2. September 2015 - 11:19 #

Wollte grad fragen, ob jemand beides kennt. Bei Uplink hatte ich ne größere Pause und dann wars mir irgendwie zu fummelig wieder reinzukommen.

ganga 20 Gold-Gamer - 22831 - 2. September 2015 - 11:37 #

Ging mir damals ähnlich. Auch ne zeit lang liegen gelassen und dann kam ich nicht mehr rein.

Zaunpfahl 19 Megatalent - 17564 - 2. September 2015 - 12:28 #

Ich habe Uplink damals auch gespielt, ist aber schon lange her, daher hab ich einen Vergleich im Check nicht rein gebracht.
Es gibt durchaus Parallelen zwischen den beiden, Hacknet stützt sich aber viel mehr auf die Konsole als es in Uplink der Fall war. Hacknet spielt sich insgesamt wesentlich einfacher, weil es weniger komplex ist und mehr Fehler verzeiht. Außerdem muss man keine komplizierten Proxy-Ketten mehr basteln.
Ich denke wer Uplink mochte wird auch Hacknet mögen. Oder andersrum: wer jetzt mit Hacknet Spaß hat, kann sich in der nächsten Stufe dann auch in Uplink reinfuchsen ;)

Olipool 19 Megatalent - P - 13529 - 2. September 2015 - 17:09 #

Ok, danke für die Meinung!

Kainchen 13 Koop-Gamer - 1759 - 2. September 2015 - 17:38 #

Ich fands super und hab es bereits vor 2 Wochen abgeschlossen. Werde mich demnächst mal wieder Uplink in der Steamvariante loslegen.

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21156 - 2. September 2015 - 11:34 #

Das sieht ja aus wie bei mir auf der Arbeit, nee danke!
Aber vielen Dank für den Test ^^

Lencer 19 Megatalent - P - 14570 - 2. September 2015 - 11:37 #

;-) komisch, bei mir sieht das auch so aus.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 2. September 2015 - 11:46 #

Ihr habt Farbe auf dem Display? Ieh!

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21156 - 2. September 2015 - 11:59 #

Und daheim Farbfernsehen!

Toxe (unregistriert) 2. September 2015 - 12:03 #

Farbe, pffft. 1 Bit Hercules Grafik und Bernstein Monitore sollten doch wohl für jeden ausreichend sein.

Berthold 23 Langzeituser - - 41146 - 2. September 2015 - 12:11 #

Hey, cool. Ich bin zwar kein PC-Zocker, aber das Teil werde ich mir vielleicht sogar zulegen... Ich liebe Hacker-Spielchen!
Kann sich noch jemand an das C64-Spiel erinnern? (Und ich meine damit nicht das Hacker von Activision, bei dem man mit einem Roboter rumdüst, sondern mit Texteingaben Passwörter knacken muss und so... Leider ist mir der Name entfallen...)

Toxe (unregistriert) 2. September 2015 - 12:18 #

Für den 64er würde mir eigentlich nur noch Neuromancer einfallen.

Berthold 23 Langzeituser - - 41146 - 2. September 2015 - 12:22 #

Nö, neuromancer war es nicht. Das ganze Spiel war eigentlich mit der Texteingabe des C64 zu spielen (also keine hochauflösende Grafik...). Ich habe schon google bemüht aber nichts gefunden... Muss wohl mal meine eigenen Archive durchwühlen ;-)

Olipool 19 Megatalent - P - 13529 - 2. September 2015 - 17:10 #

Hm...ganz dunkel..."Crack Does Pay" war schon aufm Amiga oder?

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62100 - 2. September 2015 - 18:16 #

Das Hacker von Activision habe ich damals auch gespielt, aber dein gesuchtes Spiel sagt mir nichts.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 2. September 2015 - 12:19 #

Es erstaunt mich immer wieder, welche Blüten dieses Lernprogramm treibt.

akoehn 18 Doppel-Voter - - 9007 - 2. September 2015 - 12:23 #

Bei einer Verbindung landet man in / statt im Home-Verzeichnis?
ls schreibt ein : vor jedes Verzeichnis?
Wo ist /etc/, /var/, /usr/ etc.?
/home/Orderings ? Wo bekommt man so kaputte Verzeichnisstrukturen?
cat ohne Argument?? Und dann irgendwie durch Magie auf eine docx-Datei?
Login auf andere Rechner ohne Passwort, Pubkey oder kerberos?

Das ist definitiv kein Spiel für mich.

Zaunpfahl 19 Megatalent - 17564 - 2. September 2015 - 12:33 #

Wie im Check schon erwähnt: es ist eben ein Unterhaltungsprogramm, kein Linux-Workshop ;)
Und während man sich auch ohne Passwort mit jedem Rechner verbinden kann, das ist eben die Spezialität von HacknetOS, kommt man da ohne Passworteingabe nicht weiter. Meistens reicht es ein spezielles Bruteforce-Programm auszuführen, für besonders geschützte Rechner muss man die aber teilweise irgendwo anders in Emails oder Textdateien suchen gehen.

akoehn 18 Doppel-Voter - - 9007 - 2. September 2015 - 15:36 #

Ja, ich wollte auch gar nicht das Spiel schlechtmachen. Ansonsten könnte man sich ja das Geld sparen, ein Debian installieren und fertig. Mir persönlich ist es nur zu nah an der Realität (und dann wieder nicht real genug), um Spaß zu machen.

Wer etwas ähnliches¹ sucht: http://overthewire.org/wargames/

¹: Im Sinne von "Computersicherheits-inspirierte Spiele"

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161767 - 2. September 2015 - 17:14 #

Berufssimulation? :)

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62100 - 2. September 2015 - 18:15 #

Fehler: hirein

Boris 17 Shapeshifter - 7640 - 2. September 2015 - 18:55 #

Das gibt aber Abzuege in der Street-Cred-Wertung wenn sie zum Release keine Linux-Version zu bieten haben. Haetten sie es gleich auf Linux entwickelt dann waeren die Befehle bestimmt auch wirklichkeitsgetreuer geraten ;-)

Klingt aber trotzdem nicht uninteressant, mal auf die Wunschliste setzen.

Danke fuer den Artikel, hatte ich vorher noch nichts von gehoert.

Ghusk 15 Kenner - 3214 - 3. September 2015 - 9:36 #

Hat noch wer beim Klick auf die news an NetHack gedacht?

Toxe (unregistriert) 3. September 2015 - 13:16 #

Hier.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83918 - 4. September 2015 - 14:36 #

Ich kann Kommandozeile schon im echten Leben/Beruf nicht leiden. Da brauch ich das nicht auch noch als Spiel.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266629 - 20. August 2020 - 19:17 #

Irgendwie faszinierend.

Mitarbeit
Simulation
Berufssimulation
Surprise Attack
12.08.2015 (PC, MacOS, Linux)
Link
7.9
LinuxMacOSPC