id Software sagt leise Tschüss zu Linux

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Jan 3222 EXP - Freier Redakteur,R10,S10,A10
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16. September 2009 - 23:14 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
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id Software hat keinerlei Pläne, eine Linux-Version für Rage zu entwickeln. Dies bekräftigte Firmengründer John Carmack kürzlich in einer E-Mail, die gerade in den Ubuntu-Foren und der Linux-Community für Aufsehen sorgt:

„(…) Es ist nicht komplett auszuschließen, aber ich denke, dass wir die Mehrarbeit dafür nicht rechtfertigen können. (…) Es wäre wahrscheinlich nicht all zu wild, es mit den [Linux] Nvidia-Treibern laufen zu lassen, aber die Chance, dass es korrekt und akzeptabel mit anderen Treibern funktioniert, ist gering.“

Bereits Mitte des Jahres waren ähnliche Worte zu vernehmen, die allerdings nicht nur Rage, sondern das idTech5-Technik-Gerüst allgemein betrafen. Darin schrieb Carmack:

„Es gibt keine festen Pläne für Linux-Versionen der idTech5- Titel, aber es ist sicherlich nicht komplett vom Tisch.“

Neben Rage entwickeln die Texaner gerade Doom 4 – das, wenn man es genau nimmt, bislang nicht einmal für den PC angekündigt wurde. Den letzten offiziellen Informationen zufolge ist id Software vertraglich nicht dazu verpflichtet, von Doom 4 eine PC-Version zu entwickeln.

„Wir sind vertraglich nicht dazu verpflichtet, Rage für den PC zu veröffentlichen. Ich wäre aber selbst erstaunt, wenn Doom 4 nicht ebenfalls für den PC käme.“

Auch der vor wenigen Tagen als Funke der Hoffnung gefeierte Blog-Eintrag von Timothee Besset (id Software Entwickler) ist wirklich nicht mehr als ein Funke. Ein klares Bekenntnis zum Linux-Support ist auch ihm nicht zu entlocken, aber immerhin tönte er:

„(...) ich will verdammt sein, wenn wir nicht die Zeit finden, eine Linux Version zu machen.

Einen ersten Vorgeschmack über den eingestampften Linux-Support gibt derzeit Wolfenstein, das zwar von Raven Software programmiert wurde, aber dennoch den id Software-Namen trägt. Die scheinbar schlechten Wolfenstein-Verkaufszahlen geben id Software zumindest in der Hinsicht Recht: Laut dem US-Marktforschungsunternehmen NPD verkaufte sich die PC-Version in den USA nur 17000 mal in den ersten 2 Wochen.

Nebenbei gab Carmack bekannt, dass die PC und Mac-Versionen des Shooter-Rennspiel-Hybriden Rage nicht OpenGL 3, sondern noch die 2er Version der Plattform-unabhängigen Schnittstelle nutzen werde. Nicht verwunderlich, da die Code-Basis für Rage mittlerweile fünf Jahre alt ist.

Bemerkung: Das Aufmacher-Bild zeigt Rage und wurde mit versteckter Kamera auf der QuakeCon 2009 gemacht, da Fotos offiziell nicht erlaubt waren.

Sh4p3r 16 Übertalent - 4995 - 16. September 2009 - 23:10 #

Hach ja id, früher waren die schon mal ehrgeiziger. Wenn es bei denen Heutzutage um 'andere' Systeme geht, verlieren die schnell die Motivation am proggen/optimieren.

Wenn ich an die eine Meldung zurück denke das die PS3-Version technisch auf ein Minimum (mit etwas Glück 720p, 30fps, und selbst da nicht 100% flüssig) reduziert wird, dachte ich auch schon...dann sollen die's lieber lassen. Aber das hatten die ja kurz darauf dementiert und wollen ihr Bestes geben. Man wird's sehen...

maddccat 19 Megatalent - 14116 - 17. September 2009 - 1:03 #

In der aktuellen XBG gabs da ne kleine News zu, dass Rage derzeit nur mit 30 Fps auf PS3 und mit 60 FPS auf der Xbox360 läuft...

hoschi 13 Koop-Gamer - 1631 - 16. September 2009 - 23:18 #

"wurde mit versteckter Iphone-Kamera gemacht" .
Das "Iphone" hat unbedingt sein müssen, oder ?

Jan Freier Redakteur - 3222 - 16. September 2009 - 23:34 #

hast recht -- habs productplacement entfernt. wollte nur, dass die leute wissen, woher die schlechte bildqualität kommt ;)

Loco 17 Shapeshifter - 8999 - 16. September 2009 - 23:19 #

Ich bin ja ein RIESENFAN von John Carmack... niemand codet so perfekt... *Achivment freischaltet - Coder der Coder*

bam 15 Kenner - 2757 - 17. September 2009 - 1:08 #

Das passiert natürlich wenn man kein unabhängiges Studio mehr ist. Linux-Support bei Spielen ist nicht wirtschaftlich. Die Zeit und Ressourcen lassen sich woanders gewinnbringender nutzen.

Jan Freier Redakteur - 3222 - 17. September 2009 - 1:36 #

id software hat bemerkt, dass sie spiele nicht mehr so entwickeln können, wie sie es als kleines team seit jeher getan haben -- zumind. nicht in der qualität und nicht für mehrere plattformen gleichzeitig. um weiter irgendwie konkurrenzfähig zu bleiben, brauchen sie einen partner (zenimax).

ich würde unterstellen, dass speziell carmack die linux builds überaus gerne weiter anbieten würden, aber geschnallt hat, dass es wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen ist.

Loco 17 Shapeshifter - 8999 - 17. September 2009 - 12:23 #

Stimmt, du hast Recht. Da Id jetzt übernommen wurde hat das letzte Wort nicht mehr Carmack bzw. muss dieser einfach wirtschaftlicher handeln.

melone 06 Bewerter - 1512 - 17. September 2009 - 9:05 #

Das alte Lied: Linuxmenschen spielen zwar auch gerne, sie sind aber im Gegensatz zu MAC-Nutzern weitaus weniger dazu bereit auch dafür zu bezahlen - leider bewahrheitet sich das immer noch. Als Linuxspieler würde ich auf die kommenden Streamingservices hoffen.

maxpower 06 Bewerter - 81 - 17. September 2009 - 10:56 #

das problem ist, dass openGL den anschluss an DirectX verloren hat. (und ich sage das nicht als microsoft fan). Wenn z.B opengl 3 mehr wäre als ein laues update würden vielleicht mehr entwickler ihre engines mit einem alternativen opengl renderer ausstatten. wenn dann noch gescheite grafikkarten-treiber für linux da wärn, würden sich portierungen eventuell sogar lohnen...

Raven 13 Koop-Gamer - 1576 - 17. September 2009 - 11:06 #

Wie wahr, wie wahr. In den frühen 90ern war DX nichts und 3dfx-Glide/OpenGL alles. Letzteres hatte den Vorteil der Unabhängigkeit von MS-Betriebssystemen und Carmack benutzte es bevorzugt. Hätte man mir damals jemand gesagt DX würde irgendwann brauchbar oder gar dominat und 3dfx komplett verschwinden, ich hätte ihn für geistesgestört erklärt. Und genau wegen solchen Dingen kann man in der Computerbranche maximal 0.5-1 Jahr im Vorraus orakeln. Zumindest halte ich das so ;)

melone 06 Bewerter - 1512 - 17. September 2009 - 12:19 #

Mit OpenGL kann man eine ganze Menge anstellen, langt für viele gute Spiele. Einzig die Treiber, gerade von ATI sind halt nicht gerade prickelnd. Ich weiß ja nicht seit wann Du dabei bist, aber nachdem nVIDIA erfolgreich nachlegte war relativ schnell klar, daß 3DFX nicht die rosigsten Aussichten hat und propritäre Lösungen wie Glide meist nur in der Anfangszeit Verwendung finden, bevor sie durch Standard-APIs ersetzt werden.

Raven 13 Koop-Gamer - 1576 - 17. September 2009 - 13:29 #

Ich spiele seit 1995 am PC, davor an Konsolen. Hab das alles noch mitbekommen ;)

Bluesman 02 Sammler - 4 - 17. September 2009 - 19:20 #

Naja direkt Tschüss wie die Überschrift suggeriert, sagt id Software nicht zu Linux. Der Linuxport der Spiele wurde seit jeher nie vorher zugesichert und TTimo war auch immer alleinig für die Ports verantwortlich. Vor allem war es ihm gestattet und möglich da er ja in den Projekten involviert ist bzw. war, was z. B. beim neuen Wolfenstein nicht der Fall war. Zudem hat Besset die Ports meist in der Freizeit entwickelt.

Wie immer heißt es erst einmal abwarten wenn Rage verfügbar ist, danach wird man weitersehen.

Jan Freier Redakteur - 3222 - 17. September 2009 - 21:24 #

die überschrift hätte auch "id stellt linux support ein" lauten können -- ist aber schon vorsichtig gewählt. TTimo arbeitet ja grad an QLive, was lt. Carmack @ QC09 mehr Arbeit macht, als man erwartet hat. zudem gab sich Carmack regelrecht besorgt, was die komplexität der idTech5/idTEch6 sub-systeme anbelangt. zudem das problem mit der optimierung (siehe mails @ ubuntuforums).

ich denke es ist fair zu sagen, dass der pc zunehmend weniger aufmerksamkeit von id bekommen wird -- schau dir wolfenstein an: menü-führung, kein save, ... linux ist da ganz vorne auf der "zu streichen"-liste.

aber ja, hast recht -- warten wir es ab. hinterher sind wir schlauer.